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Battle of Parties Thema
Dresden - Was bedeuten uns die damaligen Ereignisse heute? Welche Schlüsse können wir aus den immer wieder kehrenden Debatten über das Gedenken ziehen? vom 23.02.2006
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NIP
Dresden - Was bedeuten uns die damaligen Ereignisse heute? Welche Schlüsse können wir aus den immer wieder kehrenden Debatten über das Gedenken ziehen?
Wie unlängst bekannt ist, jährt sich von der Nacht des 13. Februar auf den 14. die Bombardierung der sächsischen Stadt Dresden. Vor fast genau 61 Jahren wurden große Teile der vordem als Elbflorenz bekannten Stadt in Schutt und Asche gelegt. Vor allem die Zivilbevölkerung musste dabei unter den Luftangriffen der Briten und Amerikaner leiden. Wir wollen keine Diskussionen über irgendwelche Opferzahlen beginnen, die je nach politischem Standpunkt in die eine oder andere Richtung gerne manipuliert werden. Eine solche Diskussion wäre der Opfer auch nicht würdig. Uns geht es um Grundsätzlichkeiten, die aus diesem Text später hervorgehen sollen.
Mittlerweile kommt Dresden ein Symbolcharakter zu. Es steht für die vielen Bombardierungen deutscher Städte durch die Alliierten während des 2. Weltkriegs. Jährlich im Frühjahr wiederholen sich die Debatten ob und inwiefern bestimmte politische Gruppen die Opfer des Bombenkriegs für ihre ideologische Zwecke missbrauchen. Des Weiteren geht es darum, ob man überhaupt der deutschen Opfer gedenken und von deutschen Opfern sprechen darf oder ob dadurch in irgendeiner Art und Weise eine Relativierung der Verbrechen des NS-Regimes stattfindet. Das sind die zentralen Fragen vieler Auseinandersetzungen, um die es auch in diesem Text gehen soll.
In Dresden kann man Jahr für Jahr bildlich mitverfolgen, wie sich die Meinungen der Deutschen darüber unterscheiden. Jahr für Jahr bewegen sich unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Motiven durch die Stadt. Organisationen wie die JLO (Junge Landsmannschaft Ostpreußen) und die NPD rufen jedes Jahr zu einem eigenen Gedenkmarsch in Dresden auf. Dieses Jahr sollen daran über 4000 Menschen teilgenommen haben. Die Zahl lässt vermuten, dass es nicht nur Mitglieder dieser beiden Organisationen waren. Unter dem Motto "Diese Stadt hat Nazis satt" fand schon im letzten Jahr eine Gegendemonstration statt, die unter anderem von Gewerkschaften und diversen Dresdner Bürgern unterstützt wurde. Man merkt schnell, dass es offensichtlich nicht nur darauf ankommt, um wen getrauert wird, sondern auch, wer meint, trauern zu müssen. Wir wundern uns nicht darüber. Während die behauptete Gefahr einer Instrumentalisierung des Gedenkens durch 'rechte' Gruppen oft Gegenstand medialer Darstellung ist, erfährt man über Gegenaktionen, die von sog. Antideutschen und selbsternannten Antifaschisten durchgeführt werden, wenig. Ist es ein legitimes Ziel, Gedenkfeiern stören zu wollen? Oft sieht man dort Plakate mit dem Schriftzug "Bomber Harris - Do it again!" Werden solche Sprüche den Opfern gerecht? Oder wird nicht sichtbar, dass es anscheinend von dieser Seite nur um eine politische Auseinandersetzung geht? Jene Fragen stellen sich.
Dieses Statement soll darlegen, welche Position wir beziehen, wenn es um Debatten über deutsche Opfer geht. Sind auch die vielen, vielen Zivilisten automatisch Täter, wie es der linke Rand immer wieder gerne propagiert? Woher soll sich diese Täterschaft begründen? In einer Volkstumszugehörigkeit? Ein Denken in solchen Kategorien lehnen wir ab. Wir sind der Meinung, dass man auch als Deutscher die Missetaten der Alliierten anprangern und ebenso deren Opfer gedenken kann. Wir sind der Meinung, dass man ihrer als anständiger Mensch sogar gedenken sollte. Als patriotische und liberale Partei verschließen wir ganz sicher nicht die Augen vor den Verbrechen, die im Namen Deutschlands geschehen sind. Wir möchten nichts beschönigen und verharmlosen, wie es uns als Reflexreaktion gerne vorgeworfen wird. Genauso falsch wie die national-sozialistische Rassenlehre, die Menschen qua ihrer Abstammung zu Minderwertigen stempelte, wäre es nun aber, diese Lehre umzudrehen, und in jedem Deutschen aufgrund seiner Herkunft einen Täter zu sehen, der zu liquidieren war oder gar ist.
Wir wollen folgendes Fazit den Lesern dieses Statements auf den Weg geben: In Dresden sind viele, viele unschuldigen Menschen gestorben - darunter auch viele Kinder, Frauen und Flüchtlinge. Ein Gedenken an diese Opfer ist legitim. Jeder Mensch hat ein gleichwertiges Recht auf Leben. Jedes Leben ist einzigartig. Und keine Ideologie darf sich anmaßen, zur Erreichung welcher Zwecke auch immer, die Tötung von Zehntausenden Zivilisten billigend in Kauf zu nehmen oder sie gar anzustreben. Ein Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus steht dem nicht entgegen. Die ganzen Opferaufrechnungen und Relativierungen oder Verharmlosungen von extremistischer Seite sind abzulehnen. Ein Unrecht kann weder ein späteres Unrecht rechtfertigen, noch dem früheren seinen Unrechtsgehalt nehmen. Jedes Opfer in dieser Zeit - egal auf welcher Seite - war eines zuviel. Dresden und auch die Bombardements anderer, einst sehr schöner und dann in Schutt und Asche gelegter Städte haben zahlreiche unschuldige Opfer in den Tod gerissen haben. Dies sind keine Themen, die einzig und alleine dem rechten oder linken Rand überlassen werden sollten oder dort anzusiedeln wären. Jeder Deutsche sollten sich über diese Ereignisse Gedanken machen. Die Tötung so vieler sollte jeden berühren.
In diesem Sinne trauerten wir um die Toten von Dresden; nicht unter wehenden Fahnen oder Transparenten, sondern in aller Stille und mit einer Kerze in der Hand.
JUD
Nachdem die JUD im Rahmen der BOP herausgefordert wurde, nehmen wir zu diesen Fragen Stellung, mit dem Hinweis, daß diese Herausforderung aus einem NIP-Startseitentext zum Thema "Unworte" resultiert, in dem leider, wie in dol zu oft, der Holocaust verharmlost, weil sinnlos und falsch mit "Dresden" verglichen, wurde.
Eine Stadt im Bombenkrieg
Dresden ist ein Synonym für den Luftkrieg der Allierten geworden, so wie Auschwitz zu einem Synonym für die Schoah wurde. Und so wie Auschwitz von Revisionisten und Rechtsextremen missbraucht wird, um ihr Geschichtsbild zu vermitteln, werden auch die Opfer von Dresden missbraucht.
In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 wurde Dresden durch allierte Luftangriffe stark zerstört. Diese Angriffe werden sehr unterschiedlich bewertet, vor allem, ob sie in dieser Form überhaupt notwendig waren und einen Einfluss auf den Verlauf des Krieges hatten. Dabei sind es aber nicht nur Rechtsextremisten, welche hierbei das Vorgehen der Allierten kritisch sehen und diese Bombadierungen als grausam und unnötig ansehen. Spezifisch für ein rechtsextremes und revisionistisches Weltbild ist jedoch, die Bombardierung Dresdens mit dem Holocaust in Beziehung zu setzen - ein fataler Vergleich!
Es beginnt schon damit, daß von rechtsextremer Seite die Bombardierung von Dresden für ein revisionistisches Geschichtsbild mißbraucht wird, dessen Ziel es ist, das "Dritte Reich" mit seinen Verbrechen nachträglich zu legitimieren. Dieses zeigt sich schon durch die Opferzahlen, welche in entsprechendem Umfeld benutzt werden. So gab es nach diesem Bild zwischen 150.000 (1) und 500.000 (2) Opfer durch die Bombardierung. Bezieht man die damalige Einwohnerzahl von ca. 630.000 in die Betrachtung ein, ergibt sich hier ein Bild der fast vollkommenen Auslöschung der Zivilbevölkerung. Und damit wird Dresden einem anderen Ereignis dieser Zeit angenähert, der Shoah. Wenn hier dann noch die Opfer "kleingerechnet" werden, stellt sich für Rechtsextremisten die Frage, ob beide Ereignisse nicht gleichzusetzen sind, mit dem Ziel die Naziverbrechen zu relativieren.
Setzt man nun diesen Zahlen die heute wissenschaftlich anerkannte Zahl von ca. 25.000 Opfern gegenüber (3), verliert Dresden seinen besondern Status. Es wird eine von vielen Städten welche den alliierten Bombardierungen zum Opfer fiel, hat keine herausragende Bedeutung mehr und läßt sich auch kaum noch auf eine Stufe mit der Shoah stellen. Alleine durch diese Punkt kann die Frage der Gleichsetzung verneint werden.
Nimmt man noch den Zusammenhang hinzu in welchem beide Ereignisse stehen, sollte eine Verneinung der Frage nach der Gleichsetzung nicht mehr schwerfallen, da Dresden ein Opfer in einem Krieg war, welchen die Alliierten meinten, hierdurch gewinnen zu können, Auschwitz aber ein Vernichtungslager, welches alleine dazu diente, sogenannte "lebensunwerte" Menschen zu vernichten. Auf der einen Seite also eine Kriegsfolge und auf der anderen ein Völkermord.
Aus diesem Grund reiht die JUD die Bombardierung Dresdens in den Luftkrieg der Alliierten ein, gibt ihr jedoch keine herausragende Bedeutung. Nicht zu vergessen bleibt, daß "Dresden" eben die logische Konsequenz und die Antwort auf jenen "totalen Krieg" war, der von den Nazis begonnen und verbrochen wurde; deshalb liegt auch die Verantwortung für die Opfer in Dresden bei den Nazis, die vorsätzlich und bewußt schlußendlich den "totalen Krieg" in einer "totalen Niederlage" enden sehen wollten (4).
Wer der Opfer in Dresden gedenkt sollte deshalb im selben Moment den Opfern in anderen, im Krieg zerstörten Städte und Dörfern gedenken. Egal, ob in Spanien, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Polen, der Sowjetuion oder eben in Deutschland. So sind die Dresdner Opfer als Teil einer Schreckensbilanz zu sehen, für die das verbrecherische Naziregime gesorgt hat, nicht aber als singuläres Ereignis.
In diesem Sinne kann Dresdens gedacht werden.
(1) David Irving "Der Untergang Dresdens", Neuauflage 2004
(2) "National Journal" nach Germar Rudolf
(3) David Irving in einer späteren Korrektur in "The London Times", 1966; Monika Mayr in "Legenden, Lügen, Vorurteile", 2006
(4) Vgl. das Zitat Adolf Hitlers: "Wenn das deutsche Volk schon nicht fähig ist, in diesem Krieg zu siegen, dann mag es eben untergehen."
in: Rede Bartoszewski
Ergebnis
66 Stimmen für die NIP
70 Stimmen für die JUD
11 Enthatungen
Die JUD gewinnt das BoP.