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Fragenübersicht Was wären deine Ideen und Vorschläge zur Rettung des Euro?
Anfang-2021 - 35 / 35 Meinungen
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29.06.2012 17:40 Uhr
Widu hat sol eigentlich eine eigene Meinung oder besteht er nur aus Zitaten?

Oder studiert er noch und muß alles mit Zitatnachweisen belegen?
29.06.2012 17:57 Uhr
Zitat:
Widu hat sol eigentlich eine eigene Meinung oder besteht er nur aus Zitaten?

Oder studiert er noch und muß alles mit Zitatnachweisen belegen?


Herbert applaudiert Widu - der beste Beweis dafür, daß letzterer völlig neben der Spur liegt.

29.06.2012 18:02 Uhr
@ Pomerius

Zitat:
Allerdings kommt mir die Strategie der Problemländer im Moment so vor, daß sie sagen: "Du kannst mir jetzt gerne den Defibrillator auf die Brust setzen. Aber sobald ich wieder auf den Beinen bin, kaufst Du mir weiter Burger und Zigaretten, kapiert?"


Das ist der Spin, mit dem Merkel & Co. es bislang begründen, daß sie den Defibrillator nicht einsetzen wollen.

Sie übersehen, daß es irgendwann zu spät für diesen Einsatz ist - nämlich dann, wenn die Problemländer politisch unregierbar werden. Ich bin fassungslos, daß man offenbar nichts daraus gelernt hat, was 1933 in Deutschland passiert ist. Das "Ende mit Schrecken" war damals bekanntlich der Anfang eines "Schreckens ohne Ende".
29.06.2012 18:34 Uhr
@ sol1

Der Vergleich mit dem Defibrilator hat einen Haken: Der Sanitäter wird durch ihn nicht beeinträchtigt.

Dass Deutschland aber den Verlust von mehreren 100 Milliarden Euro nicht spüren würde, ist Realitätsverlust.

Wenn Griechenland die Reformen durchführt, reichen möglicherweise die bestehenden Zusagen. Wenn es keine Reformen gibt und trotzdem Geld fliesst, wird Griechenland bald wieder pleite sein und Deutschland geht dann zusätzlich am Krückstock.

Und gerade an den Strukturreformen hängt ja im Augenblick die ganze Sache. Die wollen die Problemländer nicht durchsetzen, weil Merkel dem Kalkül nach schneller den Widerstand aufgibt als die Nutznieser des Status Quo.

Daran ändert auch Dein unsäglicher Vergleich mit 1933 nichts.
29.06.2012 19:01 Uhr
@ Widu

Der Vergleich mit dem Defibrilator hat einen Haken: Der Sanitäter wird durch ihn nicht beeinträchtigt.

Dass Deutschland aber den Verlust von mehreren 100 Milliarden Euro nicht spüren würde, ist Realitätsverlust.


Bislang hat ja Deutschland noch gar nichts verloren.

Die Kosten eines Euro-Crashs habe ich oben schon zitiert. Und noch größer wäre der politische Schaden, wenn sich in Europa der Eindruck durchsetzen würde, daß Deutschland diesen Crash verursacht hat.

Die wollen die Problemländer nicht durchsetzen, weil Merkel dem Kalkül nach schneller den Widerstand aufgibt als die Nutznieser des Status Quo.

Die Problemländer nähern sich rasend schnell dem Punkt, an dem sie Reformen (egal ob sie sinnvoll sind oder nicht) nicht mehr durchsetzen können, weil gerade denjenigen in diesen Ländern, die nicht "Nutznießer des Status Quo" sind, ein wirtschaftlicher Absturz bevorsteht.

Daran ändert auch Dein unsäglicher Vergleich mit 1933 nichts.

Uns steht ein Teufelskreis aus wirtschaftlicher Depression und politischer Radikalisierung bevor. Wer die Parallele zu 1933 nicht erkennt, ist blind.



29.06.2012 19:27 Uhr
Mehr Geld für alle. Druckmaschinen an und die Inflation per Gesetz verbieten.
29.06.2012 19:40 Uhr
Der Euro war eine europäische Sturzgeburt,und nun ist die Not groß und überall rüstet man zu seiner Rettung.Ich meine das Objekt der Begierde ist verloren und nicht mehr zu retten!
29.06.2012 19:46 Uhr
die welt ist zu reich für den kapitalismus.

euro vor die hunde gehen lassen.
29.06.2012 19:53 Uhr
guthabensünder ist insofern kein blödsinn, als das dauerhafter exportüberschuss letztlich nichts mehr mit gesunden kapitalströmen zu tun hat, sondern irgendwie im bilateralen wirtschaftsverhältnis hergeholt werden muss. wenn deutschland, wie getan, sich auf kosten anderer durch schwächung des wirtschaftlichen binnenstruktur (hartzIV reallohnsenkung, etc.) auf kosten der anderen einen wettbewerbsvorteil verschafft, dann saugt eben dieses deutschland die gelder aus dem ausland auf, ohne sie wieder in den kreislauf zurückzugeben. normalerweise würden andere länder dann mit abwertung ihrer währung reagieren, aber im euroraum ist das pustekuchen. so bleibt eine möglichkeit: schulden machen. sprich: wenn deutschland will, dass seine wirtschaftsgüter im ausland verkonsumiert werden (und daran hängt das wachstum in diesem land), dann kann es nicht jahrelang exportüberschüsse forcieren und dann sagen: pech gehabt, selber schuld. der größte profiteur des euros, auf kosten der anderen, ist deutschland. und durch seine egoistische wirtschaftspolitik damit auch der größte sünder.
29.06.2012 21:27 Uhr
Ich bin für eine Rückkehr zu allen nationalen Währungen. Denn, der Euro scheiterte bereits bei seiner Geburt!
29.06.2012 23:16 Uhr
Zitat:
Bislang hat ja Deutschland noch gar nichts verloren.


Deutschland ist bisher Risiken eingegangen, weil wir für Griechenland und andere EU-Länder gebürgt haben. Das ist wie eine Versicherungspolice, die wir Griechenland geschenkt haben. Und Du wirst wohl nicht sagen wollen, dass eine Versicherungspolice "nichts" wäre?

Nochmal: Entweder Griechenland reformiert sich oder es geht mit oder ohne Hilfe den Bach runter. Wenn wir nicht auf die Reformen bestehen und einfach Geld runterschicken, dann verhindern wir keinen Risikofall, sondern schicken nur noch mehr Geld in den Orkus.

Zitat:
Die Problemländer nähern sich rasend schnell dem Punkt, an dem sie Reformen (egal ob sie sinnvoll sind oder nicht) nicht mehr durchsetzen können, weil gerade denjenigen in diesen Ländern, die nicht "Nutznießer des Status Quo" sind, ein wirtschaftlicher Absturz bevorsteht.

Diese Länder konnten bisher ohne externen Druck doch auch keine Reformen durchsetzen. Warum sollte es besser werden, wenn wir jetzt Gelder ohne Knüpfung an Bedingungen locker machen?

Und nochmal: Ich bin nicht gegen Hilfen an sich. Ich glaube aber nicht, dass sie ohne tiefgreifendere Reformen genehmigt werden sollten. Dabei müssen die Reformen als Erstes kommen, denn es gibt keine Gewähr und keinen greifenden europäischen Sanktionsmechanismus, der diese Reformen sonst durchsetzen kann.

Hierbei ist deswegen der drohende Absturz einzelner Bevölkerungsschichten kein Argument: Wenn die Reformen nicht kommen, dann kommt (auch mit Finanzhilfen)der Absturz nur etwas später aber umso härter, weil dann auch Deutschlands Möglichkeiten begrenzter sein werden.

Im Gegenzug gilt: Würde Griechenland tiefgreifender reformiert werden, würde das Volk weniger hart fallen. Die Sanierungspakete enthalten ja längst nicht nur Sparmaßnahmen, sondern zu einem beträchtlichen Teil Maßnahmen gegen die Korruption und die Ineffizienz. Erst aufgrund der aufgezwungenen Reformen wurde z.B. eine nichtexistente Gesundheitsbehörde entdeckt, die vom Staat alimentiert wurde und zahlreiche Phantomrentner. Erst durch die harten Auflagen wird Steuerhinterziehung langsam geächtet.

Und nicht zu vergessen ist, dass der Lebensstandard Griechenlands nicht niedriger ist als in vielen Ländern, die das Land gerade finanziell unterstützen. Wenn man schon vom harten Los der Menschen in Griechenland spricht, warum reden wir dann nicht über die Armen in Estland oder in der Slowakei?

Von daher wäre es völlig absurd, ohne tiefere Reformen Hilfsgelder nach Griechenland zu schicken. Sicherlich, in Griechenland hat sich schon einiges bewegt. Im Gegenzug ist aber auch schon Geld geflossen. Damit mehr Geld fliesst, muss mehr passieren.
29.06.2012 23:20 Uhr
@ BoyKottke

Zitat:
wenn deutschland, wie getan, sich auf kosten anderer durch schwächung des wirtschaftlichen binnenstruktur (hartzIV reallohnsenkung, etc.) auf kosten der anderen einen wettbewerbsvorteil verschafft, dann saugt eben dieses deutschland die gelder aus dem ausland auf, ohne sie wieder in den kreislauf zurückzugeben


Ich erinnere mal daran, dass unsere Löhne und unsere Transferleistungen immernoch deutlich höher sind als in Südeuropa. Deutschland hat sich durch die Reformen in der Vergangenheit demnach keinen Wettbewerbsvorteil verschafft, sondern nur einen Wettbewerbsnachteil verringert.

Alle anderen Vorteile Deutschlands liegen in seiner inneren Struktur. Und die zu verbessern wird ja gerade in den Auflagen von den Empfängerstaaten, insbesondere von Griechenland verlangt.
30.06.2012 08:44 Uhr
Ich wüsste nicht, was man retten sollte. Unser System funktioniert nur durch Überschuldung.
Wenn man das ändern will, dann muss man das System ändern.
30.06.2012 23:30 Uhr
@ sol1

Zitat:
Die Problemländer nähern sich rasend schnell dem Punkt, an dem sie Reformen (egal ob sie sinnvoll sind oder nicht) nicht mehr durchsetzen können, weil gerade denjenigen in diesen Ländern, die nicht "Nutznießer des Status Quo" sind, ein wirtschaftlicher Absturz bevorsteht.

Uns steht ein Teufelskreis aus wirtschaftlicher Depression und politischer Radikalisierung bevor. Wer die Parallele zu 1933 nicht erkennt, ist blind.


@ Widu Waldgeist

Zitat:
Und nochmal: Ich bin nicht gegen Hilfen an sich. Ich glaube aber nicht, dass sie ohne tiefgreifendere Reformen genehmigt werden sollten. Dabei müssen die Reformen als Erstes kommen, denn es gibt keine Gewähr und keinen greifenden europäischen Sanktionsmechanismus, der diese Reformen sonst durchsetzen kann.

Widu hat recht: ohne massiven Reformdruck wendet sich nix zum Besseren. sol1 hat aber auch recht: die Geberländer haben sich keine allzu großen Gedanken gemacht, wie die Reformen anzugehen sind. Die Troika sagt einfach: saniert Euren Haushalt, dalli-dalli. Welchen Weg ihr dafür wählt, ist nicht so wichtig. Ob Kinder wegen Mangelernährung in den Schulklassen umkippen oder Angehörige der Geldelite Weinkrämpfe bekommen, weil man ihre Schweizer Millionenvermögen konfisziert, ist Eure Sache. Ok, das ist jetzt ein wenig überspitzt, aber es wird nicht möglich sein, die unvermeidbaren Schmerzen für die Normalbevölkerung politisch durchzuhalten, wenn es dabei nicht einigermaßen gerecht zugeht. Und bisher tut es das nicht.
01.07.2012 21:33 Uhr

>> möchte keine Rettung des Euro!

Sehe ich ähnlich. Genauso wie übrigens auch ca. 80% der hiesigen Bevölkerung, wie das ja die häufigen Umfragen über dieses Thema durchaus so widerspiegeln.

Grund: Der Euro ist schon vom ersten Ansatz an eine absolute Fehlkonstruktion gewesen, wenn nicht sogar eine echte Unmöglichkeit, für welche niemand in irgendeiner Schularbeit im Fach WISO auch nur einen einzigen Punkt bekommen hätte. Aber nichts ist eben auch zu dumm für Europa. Sprich: Die offizielle Geld-Kompetenz in EU wird heute im Groß von Leuten verkörpert, die sowas vorher nie sonderlich belegen konnten (event. kopierten sie dann mal die Deutschen, um wenigstens etwas mithalten zu können) und die das jetzt höchstens noch weniger können. Leute die doch im Grunde genommen jetzt nur noch mehr danach schielen, wie für die jeweils nächsten 5 Minuten die grundsätzlichen Probleme immer wieder möglichst zu kaschieren sind. Ergebnis: Ein einziges versuchtes Hineinzerren in immer größer werdende Fehlkonstruktion, die natürlich auch immer gegen die ursprünglichen Vereinbarungen getrimmt sind, mittels derer aber große Schuldenberge relativ einfach auf anderen, die noch irgendetwas haben oder können, entsorgt werden könnten.

Weiterer Grund: Die absolute Korruptheit mit der immer wieder eine jede ursprüngliche Vereinbarung ausgehöhlt oder in eine dazu dann gegenteilige Richtung abgedrängt wird. Hauptsache man kann die eigenen billionen Miese irgendwie plus minus einfach und locker auf anderen abladen. Beispiel: Die Unabhängigkeit der EZB, die vertraglich ja in Maastrich klar so geregelt war, und die aber inzwischen schon längst zum absoluten Handlanger der europäischen Schuldenpolitiker degradiert und degenieriert wurde. Ergo wird auch der ESM bald einer solchen fast beliebigen Schuldenabwälzerei zu dienen haben. Und um es frei mit den Worten des Präsidenten des Sparkassenverbandes Fahrenschon zu sagen: Diese Bankenunion ist dazu geeignet, "dass sich andere an unserer Wirtschaftskraft, an unseren Spareinlagen und auch an unseren Steuergeldern bedienen". Wer also z.B. mit vorsätzlichem Betrug die Griechen hier mit ihren hunderten von Milliarden Miesen in die Währungsunion hineinschaffte, wo sie aufgrund einer echten Datenlage aber gar nicht hingehörten, der wird sowieso immer nur genau das anstreben!!!

Fazit: Anstatt einer Rettung dieses auf ewig totkranken Euro wäre eine für alle möglichst billige Rückabwicklung desselbigen das also insgesamt wesentlich angemessenere!
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
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