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Fragenübersicht Was sagst du zu dem Statement von Quentin Tarantino ?
1 - 19 / 19 Meinungen
09.01.2013 20:55 Uhr
Er hat vollkommen Recht!
Warum gab es diese Antwortoption (bei 10 möglichen) eigentlich nicht?
09.01.2013 21:01 Uhr
wo er Recht hat...
09.01.2013 21:02 Uhr
Vermutlich hat er damit nicht unrecht aber sagen darf er so etwas nur in den USA.
09.01.2013 21:14 Uhr
Grundsätzlich hat er Recht - warum er jedoch "Holocaust" statt Völkermord als Bezeichnung wählte, da bin ich mir unsicher.
09.01.2013 21:33 Uhr
Es gibt nur einen Holocaust in der Geschichte - und der hat in Deutschland bzw. in den von Deutschen besetzten Gebieten stattgefunden!
09.01.2013 21:35 Uhr
Zitat:
Es gibt nur einen Holocaust in der Geschichte - und der hat in Deutschland bzw. in den von Deutschen besetzten Gebieten stattgefunden!


ja - allerdings ist der begriff im englischsprachigen raum durchaus "weitgefächert" vertreten.

09.01.2013 21:36 Uhr
Ansonsten könnt ihr das ja mit ihm demnächst in Berlin ausdiskutieren, da er ja wieder in die Yorckstraße in Kreuzberg ziehen will.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/quentin-tarantino-in-berlin-kreuzberger-liebe/7608136.html
09.01.2013 22:33 Uhr
... und ich will meine Skalps.:-)
09.01.2013 22:34 Uhr
Das Wort Holocaust passt nicht ganz, da es ja im aus dem griechischen „vollständig verbrannt“ heißen würde. Das passt nicht auf die Vertreibung und Tötung der Ureinwohner Amerikas bzw. auf die Sklaverei. Das war eine andere Dimension als die systematische und industrielle Vernichtung der Juden.

Das was er ansprach stimmt in gewisser Weise. Interessant ist der nicht zitierte Satz, dass - dem Sinn nach - die Amerikaner im Gegensatz zu den Deutschen ihre Schuld nicht verarbeiten mussten und nicht vorgehalten bekämen.
10.01.2013 07:39 Uhr
In Deutschland würde er dafür einen Orden bekommen und den .....-Preis.

In Amerika droht ihm vielleicht noch ein Verfahren.
10.01.2013 07:49 Uhr
den Begriff Holocaust würde ich nicht verwenden.
Aber das es die Vertreibung und Vernichtung von Ureinwohner gegeben hat ist ja ein Fakt.
Es hat sich nur halt über einen längeren Zeitraum hingezogen als 2-3 Jahre.
Und es sind keine so konkreten Zahlen der Opfer vorhanden wie es beim Holocaust ist.
Aber in Amerika gilt es ja auch bis heute als Heldentat die Atombombe auf 2 Städte mit 98 % Zivilisten geworfen zu haben.
10.01.2013 08:25 Uhr
Was den Begriff "Holocaust" angeht, so ist dieser hier unglücklich gewählt. Wir können hier geschichtlich nicht von vollständiger Ausrottung oder von einem Plan zur gezielten Ausrottung ganzer afrikanischer bzw. indianischer Völkerschaften sprechen.

Wohl aber ist sowohl die jahrhundertelange Vertreibungs- und Verdrängungspolitik gegenüber den Ureinwohnern als auch die Verschleppung und Versklavung von Afrikanern als Völkermord und geschichtliches Verbrechen zu beurteilen. Insofern muss man Tarantino in der Sache beipflichten.
10.01.2013 08:35 Uhr
@DerMauzer

Aber in Amerika gilt es ja auch bis heute als Heldentat die Atombombe auf 2 Städte mit 98 % Zivilisten geworfen zu haben.

+++Wo ist das Problem? Es gilt in gewissen linken Kreisen heute auch als quasi Heldentat, daß beispielsweise Dresden mit nahezu 100 % Zivilisten flächenbombardiert wurde...
10.01.2013 10:51 Uhr
+++Wo ist das Problem? Es gilt in gewissen linken Kreisen heute auch als quasi Heldentat, daß beispielsweise Dresden mit nahezu 100 % Zivilisten flächenbombardiert wurde...


in Amerika gibt es aber offizielle Gedenkmünzen mit denen den "heldenhaften" Piloten vom Hiroshima gedacht wird.

Schon was anderes als irgendwelche Sprüche die angeblich an irgendwelchen Stammtischen in irgendwelchen Kreisen verbreitet werden.
Ich kenne überings solche gewisse linke Kreise nicht obwohl ich mich in linken Kreisen bewege.
Aber in "gewissen" Kreisen gibt es ja bekanntlich alles
11.01.2013 14:42 Uhr
Die Aussage werte ich in erster Linie als ein Aufbegehren gegen jene Art von Wertung, die den Opfern des einen Völkermords mehr Aufmerksamkeit widmet als den Opfern anderer Völkermorde.

Tut mir ja leid für die anti-deutsche Fraktion inner- wie außerhalb des Landes, die es am liebsten hätte, wenn es nur den einen, von Deutschen zu verantwortenden Völkermord gegeben hätte. Aber das ist halt nicht so. Die Teufel der Weltgeschichte waren nicht nur in Deutschland beheimatet, so bitter Euch diese Erkenntnis auch aufstoßen mag.
11.01.2013 14:51 Uhr
nein, es war eben kein holocaust, der holocaust ist in der form ein einzelereignis, für das deutsche und österreicher verantwortlich sind, und das dazu führte, dass ein paar millionen juden, zigeunern, homosexuelle, etc. in gaskammern, krematorien, und massengräbern verschwanden. hier gehts nicht um das relativieren von den verbrechen an den amerikanischen ureinwohnern oder dem verbrechen der skalverei, aber wer holocaust abseits des deutschen völkermords an den juden gebraucht, will entweder publicity oder will provozieren.

bei tarantino oder dem VGT finde ich es unüberlegt bzw. im zweiteren fall sogar dumm. andererseits bin ich stolzer besitzer dieser john peel session: http://ring.cdandlp.com/disk-eklektik/photo_grande/114754769.jpg
11.01.2013 18:04 Uhr
Schlicht zutreffend.
11.01.2013 20:44 Uhr
In Deutschland gilt es als Fauxpas, den Ausdruck "Holocaust" für etwas anderes als die in der Tat historisch singuläre Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden durch die Nazis und ihre Verbündeten zu verwenden. Nun ist das in anderen Staaten, darunter auch in den USA, nicht so. Hier steht "Holocaust" für Massenmord -über den singulären Kontext hinaus.

Die Verdrändung und Dezimierung der UreinwohnerInnen durch die Weißen hatte über weite Strecken genozidale Züge, gleiches gilt für den Sklavenhandel, bei dem massenhaft Menschen schon auf den transporten "verendeten". Nur muss man da natürlich sagen, dass es nicht das Ziel der Sklavenhändler war, die Sklaven sterben zu lassen. denn nur lebend hatten sie für sie einen Wert.

Fazit: Es gibt schon deutliche Unterschiede zwischen Sklavenhandel/ Sklaverei, der Verdrängung und Dezimierung der amerikansichen UreinwohnerInnen und der Shoah durch die Nazis.
Aber dennoch ist es nicht falsch und den amerikanischen Vorstellungen durchaus angemessen, alles unter dem Begriff des "Holocaust" (im Sinne von Massenmord, Genozid) zu subsumieren.
11.01.2013 20:54 Uhr
@Meine vorangegangene Meinung:
Ich möchte mich dahingehend korrigieren, dass es nicht stimmt dass der Begriff "Holocaust" nur in Deutschland singulär besetzt ist. Dies gilt genauso im angelsächsischen Sprachraum.
Allerdings ist es wahr, dass er im öffentlichen Diskurs dort öfter außerhalb dieses historisch klaren Bezugs Verwendung findet, bisweilen auch inflationär verwendet wird.

Klar ist: Wenn Tarantino hier statt des "Holocaust"-Begriffes von "Genozid" gesprochen hätte, wäre er wohl kaum auf Widerspruch gestoßen.
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