Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Wie stehst zur Abschaffung des erzwungenen "Sitzenbleibens" in der Schule?
Anfang-2021 - 36 / 36 Meinungen
20
07.02.2013 18:54 Uhr
Zitat:
Man bräuchte schon eine Doppelbetreung der Klassen, um individuell fördern zu können.


So pupolär der Gedanke "mehr Geld = bessere Bildung" ist, so haben doch die PISA-Studien und auch anderen Leistungsstudien gezeigt, dass es egal ist wie viel Geld ausgegeben wird, welche Klassengröße da ist, ob Gruppenarbeit oder Frontalunterricht praktiziert wird, welche Schulstruktur herrscht etc.

Es hängt am Ende fast alles an zwei Faktoren:

Qualität der Lehrer und
Bedeutung der Bildung in der Gesellschaft.
07.02.2013 18:56 Uhr
Zitat:
Es hängt am Ende fast alles an zwei Faktoren:

Qualität der Lehrer und
Bedeutung der Bildung in der Gesellschaft.


Ach bitte, das ist wirklich zu platt. Demnach würde ein guter Lehrer für alle südkoreanischen Kinder reichen, um Platz 1 bei der PISA-Studie zu erreichen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.02.2013 20:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.02.2013 19:02 Uhr
Zitat:
Deutschland gehört zu den Ländern, die mit am meisten pro Schüler ausgibt. Das alleine ist sicherlich nicht das Problem.

2004 "kostete" ein Schüler p/A 4700 Euro.
3800 davon reine Personalkosten.
Angesichts der Reduzierungen dürfte die Summe annähernd gleich geblieben sein.
Denn darin enthalten sind auch die Kosten der entsprechenden Gemäuer
Das sagt aber genau nichts über Bedarf und Qualität des Unterrichts, Schulen und Lehrkräfte aus.


Interessanter ist dann doch diese Grafik:
http://www.bildungsxperten.net/wp-content/uploads/2011/02/gesamtausgaben-bildung.jpg

Mehr Infos hier:
http://www.bildungsxperten.net/wissen/wie-werden-schulen-finanziert/

07.02.2013 19:05 Uhr
Zitat:
Es hängt am Ende fast alles an zwei Faktoren:

Qualität der Lehrer und
Bedeutung der Bildung in der Gesellschaft.

Das sind 2 Drittel des Problems. Das letzte ist das Geld.
Man denke nur an die unzureichende Ausstattung der Schulen..
07.02.2013 19:10 Uhr
Zitat:
Demnach würde ein guter Lehrer für alle südkoreanischen Kinder reichen, um Platz 1 bei der PISA-Studie zu erreichen.


In diese Extreme ging kein Land. Aber innerhalb der existierenden Streuung (ca. 10-50) ist kein Einfluss erkennbar.
07.02.2013 20:12 Uhr
Halte ich für Unsinn. D.h., wenn es möglich wäre, einzelne Fächer zu wiederholen, wäre das sehr wohl eine sinnvolle Lösung. Oder daß man zwar versetzt wird, aber innerhalb des nächsten Schuljahres Prüfungen bestehen muß aus den Fächern die man nicht geschafft hat - und wenn das nicht klappt, erst dann sitzenbleibt.

Aber das man immer versetzt wird, und dann womöglich am Ende der Haupt- oder Realschule nicht mal lesen und rechnen kann, das geht doch nicht.
07.02.2013 20:50 Uhr
Halte ich persönlich für sinnvoll. Es kann oft genügend Gründe geben einen Schüler trotz weniger guter Leistungen dennoch in seinem Jahrgangs- /Klassenverbund zu belassen. Diese Entscheidung sollte den Eltern bzw. später den Schülern übertragen werden.
07.02.2013 20:51 Uhr
Parashurama, Backo,

aktuell sind die Klassen nach Geburtsjahr aufgestellt und zumindest für die Einschulung wird das ein Kriterium bleiben und genau in diesen Peer-Groups sollen die Kinder bleiben. Individuelle Förderung kann aber sinnvollerweise diese Art der Gruppenzusammensetzung verlassen und ebenso können verschiedene Alterstufen sinnvoll voneinander lernen.
Das ist kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung.
07.02.2013 22:18 Uhr
Zitat:
Glaub ich Dir gar nicht. Wo nimmst Du diese Ansicht her?
Ich war in meiner Grundschuzeit selbst zwei Jahre in einer "Integrationsklasse" mit Kindern mit sehr unterschiedlichem Leistungsstand (von geistig behinderten über körperbehinderten bis hin zu ganz normalen Kindern) und habe gesehen, dass es funktionieren kann, wenn Lehrkräfte und Eltern es wirklich wollen. Der Leistungsstand in der Klasse war so, dass nach der 4. Klasse von dort genausoviele Kinder aufs Gymnasium wechselten, wie aus "normalen" Grundschulklassen auch..
07.02.2013 22:21 Uhr
Zitat:
Tilia, Zeiten haben sich gewandelt, die Ansprüche die, die Schüler heute an sich selbst stellen sind höher als früher.

Vielleicht der Druck von aussen - keine Ahnung wann und wie das passiert ist und ich kann dir nur von meiner Erfahrung als Mutter eines 14 jährigen sagen das "sitzenbleiben" heute nicht mehr cool ist.
Der Leistungsdruck und die Erwartungshaltung VON AUSSEN ist definitiv gestiegen in den letzten Jahrzehnten, das stimmt.
07.02.2013 22:24 Uhr
Zitat:
Deutschland gehört zu den Ländern, die mit am meisten pro Schüler ausgibt. Das alleine ist sicherlich nicht das Problem.
Stimmt, das Problem ist eher, was mit diesen Geldern gemacht wird.
08.02.2013 07:43 Uhr
Das wird den Druck auf die Kinder massiv verschärfen.

Denn es gibt kaum etwas uneinsichtigeres als Eltern.

Das ERZWUNGENE Sitzenbleiben ist vor allem ein Schutz gegen übereifrige Eltern, die ihr Kind partout mit 5 Jahren schon einschulen wollen, damit es nur ja nichts verpasst (und die gerade damit das Kind seiner Kindheit berauben).

In den meisten Fällen führt das zu sozial gestörten Kindern, die erst recht nichts lernen.

Das Sitzenbleiben ist eine durchaus bewährte Methode, Spätzündern noch eine Chance zu geben. Die wird hier de facto abgeschafft.

Im Kern geht es vermutlich darum, weniger Kinder an den Schulen zu haben um Kosten senken zu können sowie ein größeres Heer an unqualifizierten Arbeitslosen zu haben, die man zur Lohndrückerei missbrauchen kann.
Passt perfekt ins neoliberale Bild.
08.02.2013 07:45 Uhr
Zitat:
Find ich eine gute Idee, wenn genug dafür getan wird, dass der Schüler die Fächer aufarbeiten kann an denen es ihm an Wissen mangelt.


Zum einen mangelt es den wenigsten Kindern an "Wissen", sondern an sittlicher Reife und an Erziehung.
Beides Dinge, die vor allem Zeit brauchen.

Jene Zeit, die man dem Kind nehmen will.

Und glaubst du ernsthaft, es würde IRGENDWAS dafür getan, dass die Kinder den Anschluss wiederfinden?

Es geht einfach darum, dass man die Kinder nicht erst mit dem Schulabschluss aufgeben kann, sondern schon viel früher.
08.02.2013 15:46 Uhr
Es geschehen noch Zeichen und Wunder, ich muß Solid wirklich zustimmen.
Das ist ja etwas, das bereits jetzt schon passiert, zumindest in Grundschulen: Kinder, die die deutsche Sprache nicht beherrschen, werden vielleicht ein oder maximal zweimal sitzenbleiben. Das behebt aber das Grundproblem - mangelnde deutsche Sprachkenntnisse - nicht, wenn die Eltern nicht mitziehen und den Kindern noch sonstige Sprachförderung zukommen lassen. In einer Klasse mit 30 Kindern ist kein Raum dafür, völlig fehlende Sprachkenntnisse individuell aufzuarbeiten.
Das Resultat: irgendwann werden die Kinder als zu alt für die Grundschule empfunden, dann läßt man sie irgendwie durchkommen und sie verlassen die Grundschule mit kaum mehr Sprachkenntnissen, als sie sie betreten haben. Das Problem wird einfach auf die Hauptschule verlagert, wo es dann ähnlich weitergeht...
08.02.2013 17:18 Uhr
Zitat:
Und glaubst du ernsthaft, es würde IRGENDWAS dafür getan, dass die Kinder den Anschluss wiederfinden?
Das glaube ich nicht nur, das weiß ich sogar definitiv, Solid.
Ein Großteil meiner Verwandtschaft besteht aus Lehrern und Lehrerinnen und einige von denen arbeiten auch an Schulen, wo das "Nicht-Sitzen-bleiben-Müssen" seit einiger Zeit getestet wird. Die, die dort eigentlich sitzenbleiben würden, bekommen genau in den Fächern, in denen sie hinterherhinken, spzielle Förderung durch die Klassleitungen, bzw. Fachlehrer.
09.02.2013 23:10 Uhr
Riesiger Unfug, damit schadet man dem Kind doch nur. Es kann doch nicht sein, dass jemand der sich anstrengt genauso weit kommt, wie jemand, der auf der faulen Haut liegt. Wer das aber trotzdem möchte, kann sein Kind ja immer noch auf die Gesamtschule schicken.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
Anfang-2021 - 36 / 36 Meinungen