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Fragenübersicht Welchem Geschlecht ordnest Du dich zu?
Anfang-2033 - 52 / 52 Meinungen
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07.03.2019 11:35 Uhr
Zitat:
Ungeachtet der Genderdebatte kenne ich drei "biologische" Geschlechter. Alles darüberhinaus ist ... kompliziert.

Alles über die biologischen 3 hinaus ist ein Konstrukt des eigenen Willens oder Gefühls.
Und wie absolut jedes Konstrukt kann es auch dekonstruiert werden.
Das aber wäre Wasser auf die Mühlen derer die "Abweichungen" als "heilbar" erklären.
Letztlich liefert man den Heilsdeppen sogar noch Futter.
07.03.2019 11:43 Uhr
Ich halte die ganze Identitätspolitik einschließlich der Genderdebatte vor allem für eine Verschleierungstaktik, mit der von den tatsächlichen Problemen unserer Gesellschaft und Welt abgelenkt werden soll.

Ja, es ist m.E. richtig und wichtig, daß diversgeschlechtliche Menschen weder diskriminiert noch zwangsweise operativ einem der beiden anderen Geschlechter zugeordnet werden und entsprechende Gesetzesänderungen waren lange überfällig. Es wäre aber m.E. für die große Masse der Menschen in diesem Land erheblich wichtiger, über die Enteignung gewisser Wohnungsgesellschaften zu entscheiden, damit die öffentliche Hand vielleicht recht bald für bezahlbare Mieten sorgen kann.

Ja, es war wichtig, eine Entscheidung über die "Ehe für alle" zu treffen. Aber der Kohleausstieg wäre ein deutlich wichtigeres Thema gewesen.

Diese beiden Beispiele verdeutlichen hoffentlich, was ich meine.
07.03.2019 11:52 Uhr
In der herrschenden Atmosphäre hier bei dol und dem reaktionären Mainstream von KSP über rKa, die Mitte und bis nach ganz rechts [Edit: bei dem Themenkomplex Geschlechtsidentitäten] werde ich mich hier sicher nicht zu einer solchen sensiblen Frage die Persönlichkeit betreffend äußern. In der Gesellschaft außerhalb dols sind die Diskurse glücklicherweise auf einem anderen, besseren Weg, hier ist es schwierig, eine progressive Position zu vertreten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.03.2019 13:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.03.2019 11:56 Uhr
Zitat:
Wie hält man es dann z.B. im Sport? Klar gibt es Sportarten, wo gemischte Teilnahmen unproblematisch sind, aber eben nicht in allen Bereichen. Rein biologisch gesehen. Das biologische Geschlecht mit seinen Auswirkungen ist nun einmal ein Fakt.


Ungeachtet von meinem Vorschlag haben wir das Problem auch so schon, dass Frauen, die früher einmal Männer waren, einige Individualsportarten für leichte Siege nutzen können. (Leicht heißt natürlich auch hier, dass man vorher schon gut trainiert gewesen sein muss, denn es gibt ein breites Feld, wo gut trainierte Frauen jedem Mann überlegen sind, der in dieser Sportart kein Training hat). Ich befürchte wer in einem Wettbewerb nur für Frauen teilnehmen will, muss dann doch auf irgend eine Art nachweisen, dass man tatsächlich eine Frau ist.
07.03.2019 12:06 Uhr
@Zantafio, ich zitiere mich einfach selbst von meinem Profil, um dir den Ansatz einer Antwort zu geben, manchmal ist es ja gut, wenn mensch schon mal was aufgeschrieben hat:

"Eine emanzipatorische Linke darf sich nicht auf die soziale Frage beschränken, sondern muss alle Formen der Ausbeutung, Diskriminierung und Entrechtung von Menschen anprangern.

Die in linken Debatten teilweise abschätzig beurteilten Identitätspolitiken sind letztendlich ein unabdingbares Eintreten für die allgemeinen Menschenrechte; eine Verknüpfung mit der sozialen Frage ist zudem oftmals gegeben.

Die verschiedenen Kämpfe um Befreiung und Anerkennung können verbunden werden, sie können sich gegegenseitig bereichern. Die Vielfalt individueller Erfahrungen und widerständiger Praktiken erweitert und stärkt die Linke, macht sie erst zu einer ganzheitlichen Bewegung.

Zu dieser Bewegung gehört die ökologische Frage, die in der traditionellen Linken ebenfalls als eine Art Nebenwiderspruch vernachlässigt wurde, heute aber den Dreiklang einer zeitgemäßen Linken vervollständigt.

Das Leitmotiv dieses Dreiklangs ist die Sehnsucht nach Frieden: in allen Beziehungen der Menschen untereinander und in ihrem Verhältnis zur Natur."

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.03.2019 12:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.03.2019 12:14 Uhr
Zitat:
In der herrschenden Atmosphäre hier bei dol und dem reaktionären Mainstream von KSP über rKa die Mitte und bis nach ganz rechts werde ich mich hier sicher nicht zu einer solchen sensiblen Frage die Persönlichkeit betreffend äußern. In der Gesellschaft außerhalb dols sind die Diskurse glücklicherweise auf einem einem anderen, besseren Weg, hier ist es schwierig eine progressive Position zu vertreten.



Fakt ist doch daß Deine "Lösung" zur Beseitigung von Ungleichheiten lediglich der Befriedigung des eigenen Selbstwertgefühls dient. Es wird letztlich aber genau nichts beseitigt sondern sogar noch zementiert.
Die Schaffung des 3. Geschlechts wendet sich nur oberflächlich gegen Bevormundung und Unterdrückung, dabei wird dadurch noch mehr bevormundet und andere werden so zum Schweigen verdonnert.
Warum wird jemand gezwungen sich für eines von drei Geschlechtern zu entscheiden?
Selbst Facebook ist da weiter.. Die bieten mehr als 50 Geschlechtsoptionen an.

Weil sich nun ein paar Bubbletalker ganz toll fühlen, weil sie glauben sie hätten etwas revolutionäres geschaffen. Dabei agieren sie doch selbst mit all den Mitteln und Argumenten die sie bei den "Verteidigern" der 2-Geschlechter-These ablehnen.


Da taucht die Frage auf wer nun tatsächlich reaktionär ist.

07.03.2019 12:19 Uhr
rKa, dass überhaupt jetzt drei Geschlechter offiziell anerkannt werden, ist ein Teilerfolg, der letztlich von staatlicher Seite sehr biologistisch gefasst wird, in der Tat wollen die Progressiven in dieser Frage mehr. Aber das ist jetzt in langen Kämpfen durchgesetzt und jetzt geht es weiter.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.03.2019 12:21 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.03.2019 12:23 Uhr
Ich bin männlichen Geschlechts.
07.03.2019 12:39 Uhr
Zitat:
"Eine emanzipatorische Linke darf sich nicht auf die soziale Frage beschränken, sondern muss alle Formen der Ausbeutung, Diskriminierung und Entrechtung von Menschen anprangern.

Die in linken Debatten teilweise abschätzig beurteilten Identitätspolitiken sind letztendlich ein unabdingbares Eintreten für die allgemeinen Menschenrechte; eine Verknüpfung mit der sozialen Frage ist zudem oftmals gegeben.

Die verschiedenen Kämpfe um Befreiung und Anerkennung können verbunden werden, sie können sich gegegenseitig bereichern. Die Vielfalt individueller Erfahrungen und widerständiger Praktiken erweitert und stärkt die Linke, macht sie erst zu einer ganzheitlichen Bewegung.

Zu dieser Bewegung gehört die ökologische Frage, die in der traditionellen Linken ebenfalls als eine Art Nebenwiderspruch vernachlässigt wurde, heute aber den Dreiklang einer zeitgemäßen Linken vervollständigt.

Das Leitmotiv dieses Dreiklangs ist die Sehnsucht nach Frieden: in allen Beziehungen der Menschen untereinander und in ihrem Verhältnis zur Natur."

Ach Wandelbar,

das klingt schön und sogar gut, aber doch reichlich utopisch.

Denn beispielsweise die Ansätze, welche der Berliner Senat, der ja wohl als vergleichsweise "links" gelten darf, in der Hinsicht zeigt, kommen bei der Masse der Berliner anscheinend und bei mir ganz bestimmt als genau das an, was ich vorhin kritisierte, nämlich als Versuch der Ablenkung von den brennenden Problemen der Stadt und ihrer Bewohner und teilweise als Versuch, den Menschen ihre Sichtweise aufzuzwingen.

Ein perfektes Beispiel bietet doch der neue Berliner Feiertag. Dieses Jahr ist der 8. März, der Frauentag, in Berlin erstmals arbeitsfrei, alle Geschäfte sind geschlossen. Schön und gut, aber warum ist dann am 10. März verkaufsoffener Sonntag? Sollen Frauen sich über den zusätzlichen freien Tag freuen, wenn er vor allem Frauen fast unmittelbar darauf wieder weggenommen wird?
07.03.2019 13:04 Uhr
@Wandelbar

Ich weiß nicht so genau, ob die Kategorisierung in drei Geschlechter wirklich so gut durchdacht ist, einmal weil es ungenau bleibt und nicht die wirkliche Diversität abbildet und weil es die Gleichstellung zum Teil aushebelt. Viel eher gibt es Menschen, die sich nicht zuordnen wollen oder können oder sich irgendwie zwischen den beiden Geschlechtern wiederfinden - heißt meiner Meinung nach sollte man Menschen nicht mehr zwingen sich einem Geschlecht zuzuordnen. Ich frage mich auch, ob wirklich mit Betroffenen und ihren Verbänden gesprochen wurde.
07.03.2019 13:16 Uhr
.Tochigi,

diese Regelung ist ja eine direkte Folge des Verfassungsgerichturteils in dieser Frage und das wurde erstritten von einem betroffenen Menschen und seinen Unterstützer*innen.

Wenn ich zum Beispiel den Gender-Star nutze, dann will ich damit hinweisen auf alle Geschlechtsindentitäten jenseits von Mann und Frau, und das wollen viele von denen, die den nutzen. Für uns, sage ich jetzt mal, geht es tatsächlich um mehr als nur drei immer noch biologistisch bestimmte Geschlechter.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.03.2019 13:26 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.03.2019 13:29 Uhr
Zitat:
Geschlechtsindentitäten jenseits von Mann und Frau


Wohl eher fluide dazwischen als jenseits. Sprachlich ausdrücken, kann man es nicht. Einerseits finde ich es richtig, das Geschlecht fluide zu begreifen, andererseits erschwert diese Öffnung wiederum die Gleichstellung, deren Ansatz immer noch im Wesentlichen auf zwei Geschlechtern beruht. Letzteres ist vllt aber auch ein lösbares Praxis-Problem.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.03.2019 13:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.03.2019 13:36 Uhr
.Tochigi,

es gibt Menschen, die sagen, "ich bin weder Mann noch Frau. Ich bin ein Drittes." Das habe ich jetzt mit "jenseits von" ausgedrückt.Und es gibt in der Tat viele solche dritte Identitäten. Die sind zum Beispiel in einem Wort schwer auszdrücken. "divers" finde ich auch nicht wirklich charmant, aber die Behörden brauchen halt irgendeinen Begriff, den sie in Formulare drucken können.

Und der Gender-Star ist in der Schriftsprache ein Hinweis auf diese vielfältigen dritten Identitäten. Letztlich ein Behelf, das Grenzen hat, aber immerhin etwas sichtbar machen, andeuten kann in der Schriftsprache, was bisher in der Schriftsprache unsichtbar war.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.03.2019 13:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.03.2019 14:53 Uhr
Zitat:
diese Regelung ist ja eine direkte Folge des Verfassungsgerichturteils in dieser Frage und das wurde erstritten von einem betroffenen Menschen und seinen Unterstützer*innen.


Das war leider eher ein Beispiel, wie eine Bundesverfassungsrichterin (Susanne Bär) eine Klage konstruieren lässt, um ihre eigene Ideologie durchzusetzen.
07.03.2019 14:59 Uhr
Liftrhasir,

zu der These interessieren mich Belege.
07.03.2019 15:12 Uhr
Zitat:
zu der These interessieren mich Belege.


Die treibende Kraft hinter der Klage war das Deutsche Institut für Menschenrechte.

https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/projekt-anwaltschaft-fuer-menschenrechte-und-vielfalt/

Frau Bär ist auf dem Bild auf dieser Seite oben links zu sehen (kann man anklicken).

Auf ihrer eigenen Seite

https://www.rewi.hu-berlin.de/de/lf/ls/bae/profdrbaer/lebenslauf-prof-dr-susanne-baer-ll-m

erwähnt sie die Tätigkeit im Beirat dieses Vereins.

Zitat aus der Entscheidung zum Urteil:

Zitat:
[Abs. 18] Zum Verfahren haben die Landesregierung des Freistaats Thüringen, der Deutsche Ethikrat, die Bundesärztekammer, das Deutsche Institut für Menschenrechte e.V., […] der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) e.V., […] sowie der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. Stellung genommen.


Frau Bär saß also praktischer (bzw. korrupter Weise) auf beiden Seiten der Richterbank.

(weitere Verbindungen mit Friederike Wapler und Konstanze Plett u. a. könnte ich auch noch zusammensuchen, aber das hier fand ich schon ein starkes Stück)
07.03.2019 15:49 Uhr
Lifthrasir,

was ich da im moment lesen kann ist Folgendes: Sie war Mitglied im Beirat eines Projektes des Instituts, das befristet war von 2012 bis 2014.

Eine Mitgliedschaft in den Institutionen des Instituts liegt nach meiner Sichtung nicht vor.

Inwiefern der Verein, der wohl auf Beschluss des Bundestages initiiert worden ist, DIE treibende Kraft in dem Verfahren war, ist für mich auf Grund meiner in der Tat nur kürzeren Sichtung nicht erkenntlich.

Fakt ist m.W., dass eine Person geklagt hat, die betroffen ist und klageberechtigt war.

07.03.2019 16:18 Uhr
Zitat:


Und der Gender-Star ist in der Schriftsprache ein Hinweis auf diese vielfältigen dritten Identitäten. Letztlich ein Behelf, das Grenzen hat, aber immerhin etwas sichtbar machen, andeuten kann in der Schriftsprache, was bisher in der Schriftsprache unsichtbar war.



Es gibt sicher bessere Möglichkeiten, als irgendwelche Zeichen in Wörter zu packen, die da schlicht und einfach nichts zu suchen haben.
07.03.2019 16:20 Uhr
Zitat:


dem reaktionären Mainstream von KSP über rKa, die Mitte und bis nach ganz rechts



Alle, die diesem Thema nicht oberste Priorität zugestehen, sind also reaktionär.

Das hatten wir auch schon mehrfach, es wird aber nicht besser, wenn du es, obwohl dir immer wieder widersprochen wird, wiederholst.
07.03.2019 16:35 Uhr
Zitat:
Du zwingst mich also in eine Norm die andere vorgeben und für richtig halten. Egal zu was ich mich gehörig fühle, egal ob das vllt. kein kontinuierliches, sondern ein wechselndes Empfinden ist.


@rKa

Ich fühle mich missverstanden - das genau will ich nämlich nicht...
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