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Fragenübersicht Findest Du es absurd, wenn man einerseits bei Facebook und Google Konten hat, aber andererseits seine Daten nicht dem Staat in Coronazeiten geben will?
1 - 18 / 18 Meinungen
02.04.2020 10:33 Uhr
Ja natürlich ist es in gewisser weise absurd.
Nur sind wir damals - am Anfang von FB und Google - noch blind in eine Sache reingerannt.

Mit unseren heutigen Erkenntnissen würde ich das auch nicht mehr tun. Darüber hinas gibt es von mir keine Daten mehr. Nicht freiwillig.
02.04.2020 10:41 Uhr
Dieses Phänomen ist fast so alt wie Facebook und Co.

Besonders bizarr sind die Leute, die sich auf Facebook auskotzen, wer alles ihre Daten sammelt. Und kaum loggen sie sich aus, wedeln sie im Laden mit der Payback-Karte rum.

Was war das "damals" (TM) für ein Aufschrei, dass Windows XP irgendwelche Daten an Microsoft überträgt und man unbedingt die entsprechenden Dienste einschränken muss. Heute stellt man weit mehr Daten freiwillig mit Klarname bei Facebook rein.

Was war das "damals" (TM) für ein Theater, als man Microsoft dazu bringen wollte, die Integration des Internet Explorers in das System zu ändern. Heute ist Chrome fest in Android integriert und es kräht kaum ein Hahn danach.

Keine Ahnung, warum die Maßstäbe so schräg sind. Fehlendes technisches Verständnis? Pure Lust an der Skandalisierung?
02.04.2020 11:08 Uhr
Zitat:
Nur sind wir damals - am Anfang von FB und Google - noch blind in eine Sache reingerannt.


Ich glaube, da sind die meisten auf das Marketing reingefallen. Facebook galt als cool, ein Smartphone wollte irgendwann auch jeder unbedingt.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Diskussionen bzgl. Microsoft (Datensammelwut von XP und Tool-Intergration) schon bekannt.
02.04.2020 13:42 Uhr
Vielleicht misstraut der ein oder andere dem Staat noch mehr. Schließlich hat der Staat ganz andere Machtbefugnisse als Facebook oder Google.
02.04.2020 13:44 Uhr
Zitat:
Schließlich hat der Staat ganz andere Machtbefugnisse als Facebook oder Google.


Formal mag das stimmen. De facto regieren uns FB, Google und Andere doch längst.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.04.2020 14:22 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.04.2020 13:46 Uhr
Zitat:
Zitat:
Schließlich hat der Staat ganz andere Machtbefugnisse als Facebook oder Google.


Formal mag das stimmen. De facto regieren und FB, Google und Andere doch längst.


Dass sie einen großen Einfluss auf uns haben bestreite ich nicht. Aber sie sind nicht die Exekutive und sie können keine physische Gewalt auf Dich ausüben und Dich zum Beispiel festnehmen und einsperren. Der Staat kann das.
02.04.2020 13:48 Uhr
Zitat:
Aber sie sind nicht die Exekutive und sie können keine physische Gewalt auf Dich ausüben und Dich zum Beispiel festnehmen und einsperren. Der Staat kann das.


Kein nach westeuropäischem Vorbild funktionierender Staat sperrt willkürlich Leute ein. Die Staaten, die das machen, brauchen dafür kein Facebook oder ähnliches.

Facebook und Co. könnten jedoch mit kleinsten Manipulationen der Daten von Personen ganze Existenzen vernichten.
02.04.2020 13:50 Uhr
@J. Bercow:

Ob sie es nun willkürlich tun oder nicht, auf jeden Fall haben sie die Macht dazu. Das allein reicht bei manchen Leuten für ein grundsätzliches Misstrauen.
02.04.2020 13:51 Uhr
Zitat:
Vielleicht misstraut der ein oder andere dem Staat noch mehr. Schließlich hat der Staat ganz andere Machtbefugnisse als Facebook oder Google.


> Das ist so. Ein Staat kann sich auch zu einer Diktatur entwickeln, kann Missliebige wegsperren, töten, foltern. Ein normales Unternehmen, gleich welcher Größe, will eines, Umsätze machen, schlicht und ergreifend. Ich mache mir auch nicht Sorgen um meine Daten bei Facebook. Facebook kann sie z.B. an Unternehmen verscherbeln oder ein Nutzerprofil erstellen, um möglichst passgenaue Angebote für mich zu kreieren. Das gefällt mir nicht. Aber kritisch wird es, wenn die Daten dem Staat oder Verbrechern in die Hände fallen.
02.04.2020 13:53 Uhr
"Facebook und Co. könnten jedoch mit kleinsten Manipulationen der Daten von Personen ganze Existenzen vernichten."

> Das interessiert die aber nicht. Wie gesagt, es geht rein um Geld. Und zwar legales.
02.04.2020 13:57 Uhr
Es gibt natürlich auch eine Gefahr, dass sich ein Staat wegentwickelt. Ein Bekannter hat dazu immer etwas vom ihm erfundendes präsentiert, was gut veranschaulicht.

Gehen wir davon aus, dass der kaiserliche Zug nach Bad Ischl aus einer großen Menge von Leuten besteht.

Diese Personen werden natürlich auch verpflegt auf der Fahrt nach Bad Ischl.

Also gibt jeder seine Lieblingsspeise an.

Die Idee ist so gut, dass man von allen
Bürgern das holt.

Der jeweilige Bürgermeister lädt dann jährlich zum Lieblingsessen.

Auch ok. Auch noch ok, also die Monarchie unterging.

1. Republik ist auch kein Problem. Ständestaat ist auch kein Problem.

Und dann kommt der Adolf.

Und der lässt sich per Lochkartensystem alle koscheren Speisenempfänger rausholen und ihnen ein Bahnbillet nach Auschwitz schicken.

War also dann doch keine harmlose Essenskartei in Händen des Staates.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.04.2020 13:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.04.2020 13:57 Uhr
Beispiel: Chinesische Großunternehmen sind als Investoren in Europa auch nicht problematisch, weil sie Unternehmen sind. Sie sind problematisch, weil in China Staatskapitalismus herrscht und die Unternehmen ohne Absegnung des Staates bzw. der Partei nichts entscheiden können, sobald es strategisch wird. China betreibt Geopolitik, sichert sich massiv Rohstoffe, Handelswege und Kontrolle. Es schafft Abhängigkeiten.
Der Staat ist das Problem, nicht die Unternehmen.
Und was die Entwicklung von Staaten betrifft - hätte man in den späten 90ern gedacht, dass Ungarn heute so dasteht, nämlich am Rande der Diktatur (oder auch schon drin)?
02.04.2020 13:59 Uhr
Zitat:
Es gibt natürlich auch eine Gefahr, dass sich ein Staat wegentwickelt. Ein Bekannter hat dazu immer etwas vom ihm erfundendes präsentiert, was gut veranschaulicht.

Gehen wir davon aus, dass der kaiserliche Zug nach Bad Ischl aus einer großen Menge von Leuten besteht.

Diese Personen werden natürlich auch verpflegt auf der Fahrt nach Bad Ischl.

Also gibt jeder seine Lieblingsspeise an.

Die Idee ist so gut, dass man von allen
Bürgern das holt.

Der jeweilige Bürgermeister lädt dann jährlich zum Lieblingsessen.

Auch ok. Auch noch ok, also die Monarchie unterging.

1. Republik ist auch kein Problem. Ständestaat ist auch kein Problem.

Und dann kommt der Adolf.

Und der lässt sich per Lochkartensystem alle koscheren Speisenempfänger rausholen und ihnen ein Bahnbillet nach Auschwitz schicken.

War also dann doch keine harmlose Essenskartei in Händen des Staates.



> Gutes Beispiel, Autriche. Man kann nur zum Glück sagen, dass solches in Deutschland und Österreich auf absehbare Zeit nicht droht. Da habe ich schon Vertrauen in die demokratischen Kräfte.
02.04.2020 14:07 Uhr
Zitat:
Vielleicht misstraut der ein oder andere dem Staat noch mehr. Schließlich hat der Staat ganz andere Machtbefugnisse als Facebook oder Google.




hmm weiß net

die Diskussion hatte ich in den letzten jahren häufig mit Leuten

also ja es ist so Staat hat imperative durchgriffsmöglichkeiten Stichwort ist ja Gewaltmonopol

das ist sozusagen schon ein "Vorteil" des Staates wenn man so will im haben der macht

andererseits Facebook google Amazon eigentlich alle Plattformangebote haben einen anderen Vorteil der sehr weit reicht und das vielleicht ausgleicht

sie gehen auf das Konsumverhalten der Leute und zwar allumfassend

und sie verknüpfen dieses Konsumverhalten mit Daten von den Leuten die alles über ihr Konsumverhalten aussagen

musst du nur gucken in welchen Geschäftsfeldern Amazon heute überall marktbestimmend unterwegs ist

das kann eine schwelle überschreiten bei der es für einen so riesigen Konzern irgendwann ohne weiteres möglich ist das massenverhalten der menschen über ihren Konsum zu bestellen

also sie gehen etwas anderen weg

nicht über Staat und gewaltmonopole

sondern über das massenverhalten der menschen in einer konsumgesellschaft

das finde ich schon bissl gefährlich

gibt ja nicht umsonst viele Diskussionen ob vor diesem Hintergrund das Modell Staat irgendwann ausdient

und ich sags mal so

wenn ich heiter meine Daten an Amazon und gugle und alle verkaufe und mich richtig schön influencen lasse

dann darf ich mich nicht darüber beschweren das China social scoring macht

bzw. doch natürlich darf ich aber man sollte sich dann nicht zu sehr empören mit seinen ganzen bonunspunkten und Sonderangeboten und hinweisen von Alexa the schnecksa
03.04.2020 00:53 Uhr
Überhaupt nicht. Ich habe Konten bei google und Facebook und gebe trotzdem nicht mehr Daten als absolut notwendig an den Staat. Was macht Google mit den Daten? Sie schicken mir Spam. Nicht weiter schlimm, da ich Werbung sowieso zu 100% ignoriere. Was kann der Staat? Beweise bei Bagatellen im Internet sammeln, die zu einer Anzeige führen könnten. Es ist ein Teil der persönlichen Freiheit, Behörden nicht alles über sich preiszugeben.
03.04.2020 17:22 Uhr
Ja, das ist immer wieder lustig :-)
03.04.2020 17:26 Uhr
Zitat:
Überhaupt nicht. Ich habe Konten bei google und Facebook und gebe trotzdem nicht mehr Daten als absolut notwendig an den Staat. Was macht Google mit den Daten? Sie schicken mir Spam. Nicht weiter schlimm, da ich Werbung sowieso zu 100% ignoriere. Was kann der Staat? Beweise bei Bagatellen im Internet sammeln, die zu einer Anzeige führen könnten. Es ist ein Teil der persönlichen Freiheit, Behörden nicht alles über sich preiszugeben.


google macht mit deinen daten sehr viel mehr als dir ein bisschen spam zuzuschicken.
07.04.2020 20:13 Uhr
Weder Google, noch Facebook, noch der Staat sollen Daten über mich sammeln. Wer sich bei Google, Facebook und Konsorten mit seinen RL-Daten anmeldet, ist selbst schuld, von dem ganzen Teilen unwichtiger Lebensereignisse und Fotos mal ganz zu schweigen.
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