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Fragenübersicht Kann man die Rechtsprechung in Russland inzwischen mit Fug und Recht mit der in Nazi-Deutschland vergleichen?
1 - 17 / 17 Meinungen
22.03.2022 23:28 Uhr
Passt. Putin scheint den Gerichten ja inzwischen die Urteile quasi zu diktieren. Die Parallelen sind unverkennbar.
22.03.2022 23:34 Uhr
Es kommt dem in der Tat schon sehr nahe.
22.03.2022 23:40 Uhr
Die Prozesse gegen Nawalny - speziell der letzte können durchaus als Schauprozesse angesehen werden. Mit rechtsstaatlichen Normen hat das jedenfalls nichts mehr zu tun, was da im Gericht passiert.
23.03.2022 00:00 Uhr
Ich halte es für etwas übertrieben alles mit Hitlerdeutschland zu vergleichen, zumal der Nationalsozialismus mit seinem systematischen Terror ein ganz anderes Kalliber ist.

Natürlich aber ist Russland ein autoritärer Staat und dass nicht erst seit gestern und es gibt Anzeichen dafür, dass sich dieser Autoratismus zunehmend auch ideologisiert. Dieser patzhologische Nationalismus und Missionsgedanke Russland wieder zu alter größe zu verhelfen ist relativ neu. Ebenso allarmierend ist, dass Putin anfängt die politische Opposition als als Verräter branntmarkt und diesbezogen von "Säuberungen" spricht.

Von daher würde ich Putin durchaus als Faschisten sehen und ich würde hier eher paralellen zu Mussoloni sehen, wenngleich dieser Vergleich sicherlich auch auf vielen Ebenen hinkt. Mussolini hatte weitaus mehr politisches und ideologische Überzeugungen bei seiner Machtergreifung, während Putin politisch relativ farblos war. Putins Russland war eher ein staatlich legitimiertes Verbrecherkartell in welcher Macht und Geld eine Hauptrolle spielten. Jelzin hat im Prinzip einen Gauner und Mafiosi zum Nachfolger ernannt.
23.03.2022 06:41 Uhr
nein. noch nicht. aber was nicht ist kann ja noch werden.
ausserdem bevorzugt der fsb in guter alter kgb-tradition den genickschuss, in deutschland wurden klaviersaiten verwendet...
23.03.2022 06:57 Uhr
Mein "Lieblings-Mod" sagt immer, man soll ein Verbrechen nicht mit dem Anderen vergleichen und damit seine Meinung bestätigen.

Außerdem sind die Verbrechen der Nazis und Nazinten mit Nichts vergleichbar.
23.03.2022 08:55 Uhr
Die russische Justiz von heute ist wieder in der Tradition der sowjetischen Justiz: Kein faires Verfahren, drakonische Strafen für geringfügige Taten wenn es politisch opportun ist, Straftatbestände mit Wirkung in die Vergangenheit, Repression für Strafverteidiger:innen, öffentliche Demütigung der Angeklagten. u.v.a.m. Es fehlen nur noch die erzwungenen Geständnisse, dann wäre man wieder im Stalinismus.

Das hat mit Rechtsstaatlichkeit nichts zu tun. Hinzugefügt: In Russland gibt es ohnehin keine rechtsstaatliche Tradition in der Justiz, da weder zur Zaren-, noch zur Sowjetzeit so etwas wie einen Rechtsstaat gegeben hat.

Die Justiz im Dritten Reich war hingegen noch ein ganz anderes Kaliber an Barbarei in Richterrobe. Deren Ziel war unverhohlen die Erfüllung dessen, was als "Führerwille" galt und beteiligte sich damit offen an den verbrecherischen Zielen des Nazistaates.
23.03.2022 09:06 Uhr
Es gibt in putinschen Russland keine "Justiz", schon gar keine "unabhaengige". Es wird ganz zu Recht "Telefonrecht" genannt. Der jeweilige Richter bekommt seine Anweisungen per Telefon, manschmal sogar waehrend der Verhandlung selbst. Und gar nicht so selten kommt die ""Telefonrecht"'anweisung von ganz oben".

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.03.2022 09:45 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.03.2022 09:15 Uhr
Zitat:


Mein "Lieblings-Mod" sagt immer, man soll ein Verbrechen nicht mit dem Anderen vergleichen und damit seine Meinung bestätigen.



Lies nochmal und verstehe!
23.03.2022 11:00 Uhr
Nein, vielleicht kann man das tun, darf es aber in Deutschland nicht, weil es einer Verharmlosung des Holocaust nahekäme.

Ist doch auch nicht nötig, da man es mit der Sowjetjustiz vergleichen kann.
23.03.2022 14:47 Uhr
Von der Wilkür der Justiz her schon, von der härte der Strafen glücklicherweise nicht. Es gibt im Gegensatz zur Nazijustiz (noch) keine Todesurteile!
23.03.2022 15:05 Uhr
"Es gibt im Gegensatz zur Nazijustiz (noch) keine Todesurteile!"

was bislang ausschliesslich der zugehoerigkeit russlands zum europarat geschuldet war. nach dem ausschluss russlands ist die "reaktivierung" der todesstrafe wohl nur mehr eine frage der zeit.
23.03.2022 15:24 Uhr
"Es gibt im Gegensatz zur Nazijustiz (noch) keine Todesurteile!"

Im putinschen russland wird das ohne (offiziellem) Urteil abgearbeitet. Mittels Polonium, Novitschok oder durch einen Fenstersturz.
24.03.2022 20:08 Uhr
Zitat:

Mein "Lieblings-Mod" sagt immer, man soll ein Verbrechen nicht mit dem Anderen vergleichen und damit seine Meinung bestätigen.


Das ist eine glatte Lüge.

Das, was regelmäßig aufgedeckt wird, ist deine inkonsistente Haltung.

Du behauptest immer wieder, gegen jede Form von Krieg zu sein. Wenn aber Putin Krieg führt, z.B. derzeit gegen die Ukraine, verurteilst du das nicht, sondern verweist auf irgendwelche anderen Kriege, die geführt wurden.

Du bist also nicht generell gegen Krieg sondern nur dann, wenn die falsche Seite ihn führt.

Das ist ein entscheidender Unterschied und hat auch nichts mit deinem "Lieblings-Mod" zu tun. Das ist nämlich deine Position und nicht seine.
24.03.2022 20:14 Uhr
Freislers Gebrüll ist mit der seltsam dumpfen Stimme der Richterin im Fall Nawalny nicht wirklich zu vergleichen. Nazi-Deutschland war ebenso singulär, wie es der Putin-Terror der Gegenwart ist.
24.03.2022 20:30 Uhr
Zitat:


Nazi-Deutschland war ebenso singulär, wie es der Putin-Terror der Gegenwart ist.



Lies mal "Mein Kampf" und die Ergüsse von Dugin.
Abgesehen davon, dass für den einen die Juden die Untermenschen sind und für den anderen die liberalen Demokraten, gibt's da erstaunlich wenig Unterschiede.
24.03.2022 20:32 Uhr
Ãœbrigens, Sternchen, die Perspektive "der Feind meines Feindes ist mein Freund" hat schon 1930 ff. nicht funktioniert als Kommunisten und Nazis die Demokratie torpediert haben. Und es wird auch heute nicht funktionieren.
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