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Fragenübersicht Findest Du es seltsam, dass man auch die eigenen positiven Beiträge im 3. Reich unter den Tisch gekehrt hat?
1 - 16 / 16 Meinungen
09.02.2024 15:23 Uhr
Anscheinend habe alle gerne einen Schleier darüber gelegt und wollten mit der Zeit einfach nichts mehr zu tun haben. Das denke ich mir zumindest.
09.02.2024 15:26 Uhr
So wie Kommunisten nach dem Krieg noch angefeindet wurden, kann ich das sehr gut verstehen.
09.02.2024 19:06 Uhr
Zitat:
und eine andere nicht, dass ihr Vater Brot über Ghettomauern warf.


Das klingt nach einer Alibi-Story, sorry. So nach dem Motto: ich war zwar Nazi, hab aber trotzdem noch was Nettes gemacht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.02.2024 19:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.02.2024 19:18 Uhr
Zitat:
Zitat:
und eine andere nicht, dass ihr Vater Brot über Ghettomauern warf.


Das klingt nach einer Alibi-Story, sorry. So nach dem Motto: ich war zwar Nazi, hab aber trotzdem noch was Nettes gemacht.


In diesem Familienzweck gab es keine Nazis. Dort hat man Russen Kartoffeln zugesteckt und das gemacht.

Sonst gab es bei mir nur Mitläufer. Und bei Dir?
09.02.2024 19:32 Uhr
Zitat:
Dort hat man Russen Kartoffeln zugesteckt und das gemacht.


Ja, das sind die Storys, die hinterher erzählt werden. VIelleicht stimmen sie sogar, aber es kann kein Mensch nachprüfen. Und sie wurden vor 45 natürlich auch nicht erzählt.

Bei mir gab es Nazis und deren Angehörige sowie Mitläufer bzw. innerlich Dagegenseiende, aber sich während der Zeit in Zurückhaltung Übende. Leute im Widerstand gab es nicht, auch keine Kommunisten. Nicht verwunderlich, denn die Ursprünge aller Seiten sind bäuerlich und als Bauer war man eben nicht kommunistisch.
Solche Storys wie von Dir eben niedergeschrieben gab es in meiner Familie auch. Ich glaube, die gibt es in jeder Familie.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.02.2024 19:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.02.2024 19:41 Uhr
Zitat:
So wie Kommunisten nach dem Krieg noch angefeindet wurden, kann ich das sehr gut verstehen.


Die überlebenden Flüchtlinge hatten von der Roten Armee eben sehr viel berichtet. Wer die Straßenkämpfe in der frühen Weimarer Republik und die vielen politischen Morde miterlebt hatte, war typischerweise eh skeptisch, oder sogar explizit antikommunistisch eingestellt.
09.02.2024 19:45 Uhr
Zitat:
Die überlebenden Flüchtlinge hatten von der Roten Armee eben sehr viel berichtet.


Interessanterweise gab es auch positive Berichte, z.B. aus dem Heimatdorf meiner Oma, wo ein Angehöriger der Roten Armee (allerdings ein vor den Nazis geflüchteter deutscher Kommunist) viele Dorfbewohner vor dem Erschießen durch Tschechen gerettet haben soll.
09.02.2024 19:51 Uhr
Zitat:
Zitat:
Die überlebenden Flüchtlinge hatten von der Roten Armee eben sehr viel berichtet.


Interessanterweise gab es auch positive Berichte, z.B. aus dem Heimatdorf meiner Oma, wo ein Angehöriger der Roten Armee (allerdings ein vor den Nazis geflüchteter deutscher Kommunist) viele Dorfbewohner vor dem Erschießen durch Tschechen gerettet haben soll.


Gibt es auch andernorts. Schlicht, weil die tschechischen und polnischen Nationalisten und Nationalkommunisten die Menschen ja typischweise ermorden wollten, um deren Eigentum zu bekommen. Die Rote Armee hatte sich eher mit Vergewaltigungen und Morden an allen, die dem im Weg standen, profiliert. Aber auch die schwer verletzten Jugendlichen und Frauen wurden dann oft erstochen oder beispielsweise schwerverletzt an Schweine verfüttert. Dazu gibt es genug Zeugenaussagen, auch von russischen bzw. sowjetischen Soldaten, die sich gegen andere Angehörige der Roten Armee gestellt hatten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.02.2024 19:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.02.2024 19:54 Uhr
@ Pogo:

Davon habe ich gelesen, das kam aber scheinbar im Heimatdorf meiner Oma nicht vor. Die Greueltaten wurden von Tschechen begangen, nicht von Russen. Die Russen haben sich natürlich auch temporär einquartiert, den Erzählungen nach kam man aber mit diesen halbwegs klar.
09.02.2024 19:55 Uhr
Zitat:
Die Rote Armee hatte sich eher auf Vergewatigungen und Morde an allen, die dem im Weg standen, profiliert.


G'schichten aus'm Frrrrangnwald.
09.02.2024 20:00 Uhr
Zitat:
Zitat:
Die Rote Armee hatte sich eher auf Vergewatigungen und Morde an allen, die dem im Weg standen, profiliert.


G'schichten aus'm Frrrrangnwald.


Nein, aus dem gesamten östlichen Europa und östlichen Mitteleuropa.

Insbesondere auch aus der Ukraine schon ab 1920, darauf aus Ruthenien, den baltischen Staaten, Finnland, Ungarn, Rumänien, der Slowakei, ... etc. etc.
09.02.2024 21:47 Uhr
@Tilia

Mein Großvater wurde 1945 noch von einem Nachbarn angezeigt und ich habe mich heute erinnert, dass sie auch den Bürgerkrieg und die Niederschlagung des sozialistischen Aufstandes 34 schrecklich fand. Sie hat dieses Regime immer verachtet. Von der menschlichen Seite glaube ich sehr wohl, dass sie und ihrer Bruder das taten.
09.02.2024 21:55 Uhr
In Ostösterreich würde ich den Terminus der sogenannten Befreiung des Jahres 1945 gelten lassen.

Aber auch hier greifen zwei Faktoren. Die bekannten Ãœbergriffe (Raub, Mord, Vergewaltigung), aber auch andere Faktoren.

Ich würde keine Systematik dahinter verorten. Eher den Triumph einiger eher bestialischer Gestalten, die man in jeder Armee findet. Die haben sich auch in den befreiten Ländern so aufgeführt. In mehreren Dokus gehört, dass die Kampftruppen dezidiert vor den Asiaten des Trosses gewarnt haben.

Und die andere Seite der Medaille. Meiner hochschwangeren Großmutter trugen ein Rotarmist die Erdäpfel aus dem Park nach Hause. Ein Sowjetmajor heulte als er spielende Kinder sah. Seine waren 1941 vor seinen Augen von den Deutschen im Rahmen der Banditenbekämpfung erschossen worden.

09.02.2024 22:36 Uhr
Zitat:
In Ostösterreich würde ich den Terminus der sogenannten Befreiung des Jahres 1945 gelten lassen.

Aber auch hier greifen zwei Faktoren. Die bekannten Ãœbergriffe (Raub, Mord, Vergewaltigung), aber auch andere Faktoren.

Ich würde keine Systematik dahinter verorten. Eher den Triumph einiger eher bestialischer Gestalten, die man in jeder Armee findet. Die haben sich auch in den befreiten Ländern so aufgeführt. In mehreren Dokus gehört, dass die Kampftruppen dezidiert vor den Asiaten des Trosses gewarnt haben.

...



Schon kurz nach der Gründung der Roten Armee haben Trotzki und andere betont, dass die Soldaten sich zulasten der Bevölkerung der besetzen Landstriche bedienen sollten. Wer den Leninismus unterstützen würde, gäbe freiwillig alles, wer das nicht täte, hätte sowieso Gewalt und Tod verdient. Diese Logik, dass der Krieg den Krieg nähren solle, hat sich dann auch gezeigt, als "alle Bedürfnisse" zulasten der Bevölkerung, die man flächig als Geiseln nehmen konnte, ausgelebt worden sind. Die Rote Armee war von den Leninisten schon im Kern so konzipiert worden.
10.02.2024 12:34 Uhr
Zitat:
Schon kurz nach der Gründung der Roten Armee... Wer den Leninismus unterstützen würde


Da hätte ich wirklich mal gerne eine Belegstelle. 1918/19 hat kein Mensch von Leninismus gesprochen.
20.02.2024 11:49 Uhr
Zitat:
Zitat:
Schon kurz nach der Gründung der Roten Armee... Wer den Leninismus unterstützen würde


Da hätte ich wirklich mal gerne eine Belegstelle. 1918/19 hat kein Mensch von Leninismus gesprochen.


Eine geschichtliche Zuordnung, keine zeitgenössische Bezeichnung. 1933 hatte beispielsweise selbst im pro-kommunistischen Teil der Sozialwissenschaften noch niemand von Hitlerismus gesprochen. Solche griffigen Bezeichnung kommen selten zeitnah auf. Schon gar nicht innerhalb eines Regimes.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.02.2024 12:01 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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