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Fragenübersicht Wie definierst Du die Entkernung der CDU unter Merkel?
1 - 20 / 29 Meinungen+20Ende
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13.06.2024 16:16 Uhr
Der Verlust konservativer Werte zugunsten einer reinen Macht- und Zeitgeistorientierung ohne inhaltliche Prinzipien.
13.06.2024 16:17 Uhr
Merkel wurde als Vorsitzende gewählt und wiederholt wiedergewählt.

Sie wurde im Bundestag wiederholt zur Kanzlerin gewählt, ihre Gesetzesvorlagen fanden wiederholt die Zustimmung der CDU-Abgeordneten.

Nur sehr vereinzelt gab es kritische Stimmen, die sich in Alternativvorschlägen oder Alternativkandidaturen manifestiert haben.

Es ist demnach genau das passiert, was die Parteimitglieder und die Abgeordneten dieser Partei wollten und mit ihrer Stimmenmehrheit abgesegnet haben.
13.06.2024 16:21 Uhr
Merkel hat ihr Tun nicht vordergründig an der Programmatik der CDU ausgerichtet, sondern an aktuellen Umfragen, inhaltliche Kontroversen oder öffentliche Debatten hat sie eher gescheut.

Diese Vorgehensweise diente zwar ohne jede Frage dem Machtherhalt, aber wichtige Reformen, politische Führung und Zukunftsideen blieben dabei auf der Strecke.


Dieser Unwillen zur politischen Gestaltung fällt uns jetzt auf die Füße.
13.06.2024 16:23 Uhr
Zitat:
Merkel wurde als Vorsitzende gewählt und wiederholt wiedergewählt.

Sie wurde im Bundestag wiederholt zur Kanzlerin gewählt, ihre Gesetzesvorlagen fanden wiederholt die Zustimmung der CDU-Abgeordneten.

Nur sehr vereinzelt gab es kritische Stimmen, die sich in Alternativvorschlägen oder Alternativkandidaturen manifestiert haben.

Es ist demnach genau das passiert, was die Parteimitglieder und die Abgeordneten dieser Partei wollten und mit ihrer Stimmenmehrheit abgesegnet haben.


Danach war doch gar nicht gefragt.

Natürlich ist Merkel nicht alleine Schuld. Die CDU-Lemminge haben das alles aus Machtgeilheit mitgetragen und unterstützt.
13.06.2024 16:23 Uhr
Zitat:
Zukunftsideen blieben dabei auf der Strecke


In der parallelen Umfragenserie über das Programm der CDU ging es um konservative Aspekte.

Für mich klingt es reichlich absurd, wenn man eine Partei wählt, die sich laut Programm u.a. für konservativ hält und dann "Zukunftsideen" erwartet.

Diesbeszüglich hat man doch weit mehr bekommen als zu erwarten war, u.a. mit dem Atomausstieg und der Aussetzung der Wehrpflicht.
13.06.2024 16:24 Uhr
Zitat:
Danach war doch gar nicht gefragt.


Es ging um die "Entkernung unter Merkel". Die Umfrage stellt diesen Zusammenhang her.
13.06.2024 16:27 Uhr
Zitat:
Zitat:
Danach war doch gar nicht gefragt.


Es ging um die "Entkernung unter Merkel". Die Umfrage stellt diesen Zusammenhang her.


Ja, darum was diese Entkernung ausmacht bzw. wie man sie definiert. Nicht wer sie verursacht hat.
So habe ich es jedenfalls verstanden.
13.06.2024 16:30 Uhr
Zitat:

Für mich klingt es reichlich absurd, wenn man eine Partei wählt, die sich laut Programm u.a. für konservativ hält und dann "Zukunftsideen" erwartet.


Du meinst mit einer konservativen Partei ist keine Zukunft zu machen?

Ich spreche da von Zukunftsicherung für die es Ideen, sprich Reformen braucht.

Bildung, Digitalisierung, Krankenfürsorge, Rente, Sicherheit, Migration sind alles Handlungsfelder die man in 16 Jahren nicht nur verwalten, sondern aktiv gestalten hätte müssen.


13.06.2024 16:31 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zukunftsideen blieben dabei auf der Strecke


In der parallelen Umfragenserie über das Programm der CDU ging es um konservative Aspekte.

Für mich klingt es reichlich absurd, wenn man eine Partei wählt, die sich laut Programm u.a. für konservativ hält und dann "Zukunftsideen" erwartet.

Diesbeszüglich hat man doch weit mehr bekommen als zu erwarten war, u.a. mit dem Atomausstieg und der Aussetzung der Wehrpflicht.


Eine konservative Partei muss keineswegs eine Partei von vorgestern sein. Ein gewisser Wertekonservatismus ruht wohl in mehr Menschen als man glaubt.

Schlimmer wäre ein Strukturkonservatismus - für den ist wohl eher die Sozialdemokratie zuständig. Weil es immer schon so war.
13.06.2024 16:33 Uhr
Zitat:
Du meinst mit einer konservativen Partei ist keine Zukunft zu machen?

Ich spreche da von Zukunftsicherung für die es Ideen, sprich Reformen braucht.


Die Kohljahre sind jetzt nicht so weit weg, als dass sich nicht eine relevante Zahl an Wählern daran erinnern könnte, wie es damals lief. Ganz genauso. Stillstand war das oberste Konzept (neben Schwarzgeld und Geldkoffern natürlich).
13.06.2024 16:34 Uhr
Ich entnehme die Entkernung dort war, wo sie auch so stattfand.

Einerseits im allzu pragmatischen Umgang mit der Weltanschauung seitens von Merkel. Auch im umgehemmten Abgraben der Sozialdemokratie und der Besetzung einiger Kernthemen. Und auch im Abblocken der FDP, was auch unschwarz ist. Ebenso auch die Aufgabe der Atomposition um den Grünen nachzulaufen. BaWü ging trotzdem verloren.

Das ging bis 2015 gut und solange haben auch alle artig zugeschaut oder wurden wie Koch und Co demontiert.
13.06.2024 16:34 Uhr
Zitat:
Zitat:
Du meinst mit einer konservativen Partei ist keine Zukunft zu machen?

Ich spreche da von Zukunftsicherung für die es Ideen, sprich Reformen braucht.


Die Kohljahre sind jetzt nicht so weit weg, als dass sich nicht eine relevante Zahl an Wählern daran erinnern könnte, wie es damals lief. Ganz genauso. Stillstand war das oberste Konzept (neben Schwarzgeld und Geldkoffern natürlich).


Der Stillstand war auch in Teilen und laut meiner Erinnerung durch die Totalblockade von Schröder/Lafontaine im Bundesrat ausgelöst. Da wurden wichtige Reformen abgeblockt.
13.06.2024 17:09 Uhr
Der rechte Rand wurde aus der CDU herausgedrängt - viele, die heute beim Flügel sind, kamen ursprünglich aus der CDU.

Allerdings ist man dabei etwas zu radikal gewesen und hat ganz normale Konservative gleich mit hinausgedrängt. Der 'Konservatismus' der CDU ist seitdem nur noch in einer Variante akzeptiert, der auf Fortschritt orientiert ist. Ich verstehe, wie das auf viele Konservative gar nicht mehr konservativ wirkt - neben Entkernung ist vermutlich Sozialdemokratisierung noch etwas häufiger zu hören, obwohl es im Kern wohl vor allem um Koalitionsfähigkeit mit den Grünen geht. Auf der anderen Seite dürften ausgerechnet die Grünen bei Konservativen am verhasstesten sein.

Insbesondere die Orientierung auf Brauchtum und auf Christentum dürfte für viele Kritiker der CDU aus konservativer Sicht heute zu kurz kommen.
13.06.2024 17:58 Uhr

Zitat:
Der 'Konservatismus' der CDU ist seitdem nur noch in einer Variante akzeptiert, der auf Fortschritt orientiert ist.


An der Stelle ist der Begriff Fortschritt sehr unklar. Die Merkel-Jünger wollten ein Gesellschaftsverständnis durchsetzen, das mit Fortschritt nicht viel zu tun hatte. Nach der Auffassung vieler Kritiker ging es um die Wiederbelebung der Staatsräson der untergangenen alten DDR mit ihrem SED-Gebonze. Das darf man zu hart finden, fest steht allerdings, dass Merkels Selbstverständnis als einsame Entscheiderin gewisse SED-Prägungen verriet.

Zitat:
Ich verstehe, wie das auf viele Konservative gar nicht mehr konservativ wirkt - neben Entkernung ist vermutlich Sozialdemokratisierung noch etwas häufiger zu hören, obwohl es im Kern wohl vor allem um Koalitionsfähigkeit mit den Grünen geht.


Es geht eher um eine Gesellschaftsutopie, die nur bedingt etwas mit den Grünen zu tun hat. Real ist es der Aufbau einer synthetischen neuen Gesellschaft, die sehr wenig inneren Zusammenhang mehr haben wird. Ohne die Grünen in Schutz nehmen zu wollen: Das wollen die Normal-Grünen an der Basis nicht unbedingt in dieser Form. Bei ihnen geht es schlimmstenfalls um die trotzige Ablehnung bestehender sozialer Gefüge, vielleicht weil ihre Eltern oder Großeltern Nazis waren, aber nicht notwendigerweise um die Auflösung jedes sozialen Bezuges. An der Stelle sind harte Libertäre sicher schädlicher, und die CDU ist in den letzten Jahren auf stärkerem Entwurzelungskurs als andere Parteien. Warum das unbedingt so sein muss, versteht man außerhalb der CDU nicht. Die CSU unter Horst Seehofer hatte im kleineren Kreis die damaligen CDU-Führung beispielsweise als explizit schädlich für die Gesellschaft bezeichnet.

Zitat:
Auf der anderen Seite dürften ausgerechnet die Grünen bei Konservativen am verhasstesten sein.


Nein, ein strukturkonservativer Maoist kann mit Betonköpfen aus anderen Richtungen recht gut. Die typischen, verhaltensauffälligen Grünen kommen außerdem aus Nazi-Familien, rebellieren also gegen eine Autorität, die in ihnen selber steckt. Das kann man beobachten, wenn Leute mit solcher Sozialisation einmal irgendwo Führungsverantwortung bekommen. Ziemlich schauerlich.
13.06.2024 17:59 Uhr
Zitat:
Merkel wurde als Vorsitzende gewählt und wiederholt wiedergewählt.

Sie wurde im Bundestag wiederholt zur Kanzlerin gewählt, ihre Gesetzesvorlagen fanden wiederholt die Zustimmung der CDU-Abgeordneten.

Nur sehr vereinzelt gab es kritische Stimmen, die sich in Alternativvorschlägen oder Alternativkandidaturen manifestiert haben.

Es ist demnach genau das passiert, was die Parteimitglieder und die Abgeordneten dieser Partei wollten und mit ihrer Stimmenmehrheit abgesegnet haben.


Das gilt dann analog doppelt für die SPD und manche andere Partei.

Außerdem bist du intelligent genug, um zu begreifen, wie in Parteien manipuliert wird, gerade an den tatsächlichen Auffassungen der Mitglieder vorbei.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.06.2024 18:11 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.06.2024 18:08 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zukunftsideen blieben dabei auf der Strecke


In der parallelen Umfragenserie über das Programm der CDU ging es um konservative Aspekte.

Für mich klingt es reichlich absurd, wenn man eine Partei wählt, die sich laut Programm u.a. für konservativ hält und dann "Zukunftsideen" erwartet.

Diesbeszüglich hat man doch weit mehr bekommen als zu erwarten war, u.a. mit dem Atomausstieg und der Aussetzung der Wehrpflicht.


Dun kannst deine eigenen Begriffe nicht definieren. So entsteht bei dir eine arg unterkomplexe Kindergartenwelt.

Deine Verwendung der Begriffe ergibt eine sehr krude Logik: Gilt nach deiner Logik dann Ähnliches ebenfalls für "progressive" Parteien und Leute, die sich naiverweise einen funktionierenden Staat erwarten?

Wer ist dann "progressiv"?


13.06.2024 18:22 Uhr
- Orientierung nur noch an Umfragen und guter PR
- kein eigenes Profil, Regierungsstil Aussitzen und laufen lassen statt gestalten
- Ausbooten von Persönlichkeiten, die eventuell ein Profil hätten reinbringen können (Merz, Guttenberg, Bosbach...) und Ersetzen mit gehorsamen Parteikadern (Pofalla, Gröhe, Kauder...)
- Anbiederung an den Zeitgeist (Abkehr von konservativen Positionen in der Familienpolitik, Migrationspolitik usw)
13.06.2024 18:31 Uhr
Zitat:
Ausbooten von Persönlichkeiten, die eventuell ein Profil hätten reinbringen können (Merz, Guttenberg, Bosbach...)


Merz hat noch nicht mal eine Kandidatur versucht. Das ist also in erster Linie sein Problem und nicht das von anderen.
13.06.2024 19:14 Uhr
@ pacific:

Dass Merz auch Fehler gemacht hat, keine Frage. Wir haben das ja schon mal diskutiert. Eine Partei wie die CDU ist so gestrickt, dass die Mitglieder auf Harmonie aus sind. Wenn da jemand ist, egal ob die Linie der eigenen entspricht, solange Erfolge eingefahren werden, folgt man. Nützt ja auch der eigenen Karriere.

Und ein halbwegs populärer CDU-Politiker mit Profil hat dann eben keine Lust, auf dem Parteitag mit 600 zu 100 Stimmen gegen Merkel in der Kampfkandidatur zu unterliegen. Viele sind ja auch freiwillig gegangen, denken wir an Roland Koch.

Genau anders herum ist es bei euch in der SPD. Da ist man auf Streit aus, was man daran sieht, dass eure Vorsitzenden häufiger wechseln als italienische Ministerpräsidenten. Und seit Schröder hattet ihr ja auch nur noch Buchhalter an der Spitze. Entsprechend die Wahlergebnisse.
13.06.2024 19:15 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ausbooten von Persönlichkeiten, die eventuell ein Profil hätten reinbringen können (Merz, Guttenberg, Bosbach...)


Merz hat noch nicht mal eine Kandidatur versucht. Das ist also in erster Linie sein Problem und nicht das von anderen.


Kann man so pauchalistisch nicht sagen, denn er wurde natürlich vorher konsequent demontiert und seine Chance ware entsprechend reduziert. In dieser Situation auszuweichen, ist nicht notwendigerweise falsch. Dass er aus anderen Gründen nicht geeignet sein dürfte, steht auf einem anderen Blatt.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
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