-SPD stabil, Linke relativ stark, AfD beisst in der Hansestadt weiter auf Granit
Nur eine Woche nach der Bundestagswahl durften die Hamburger wieder an die Urnen, dieses mal zur Hamburger Bürgerschaftswahl. Die Wahlbeteiligung war mit ca 68% höher als bei der letzen Bürgerschaftswahl, aber immernoch deutlich niedriger als bei der Bundestagswahl.
Die SPD konnte mit 33.5% einen stabilen Sieg einfahren. Die Sozialdemokraten an der Elbe konnten sich deutlich vom Bundestrend absetzen und blieben trotz leichter Verluste mit Abstand unangefochtene Nr.1 in der Hansestadt.
Es gab eine hohe Zufriedenheit mit der Arbeit des Senats und der regierende Bürgermeister Tschentscher erfreut sich hoher Beliebtheitswerte in der Bevölkerung, auch ein Grund warum es sich der Hamburger SPD recht gut gelang sich vom Bundestrend abzukoppeln. Dazu ist die SPD in Hamburg wirklich noch Volkspartei, sprich sie ist nahezu allen Bevölkerungschichten verankert und in allen Altersgruppen stärkste Kraft. Bei den Erstwählern und den 16 bis 24-jährigen teilt sie sich den 1. Platz mit jeweils 26% mit der Linken. In den Kompetenzen wird der dortigen SPD in nahezu allen Feldern die höchste Lösungskompetenz zugetraut. Nicht nur in sozialen Bereichen, auch in Fragen der inneren Sicherheit liegt die SPD dort vor der CDU.
Die Grünen mussten Verluste hinnehmen, dennoch hat sich die Hoffnung der oppositionellen CDU nicht verwirklicht mitregieren zu können. Es reicht weiter für Rot-Grün, auch wenn die Merhheit nicht mehr so komfortabel ist, wie nach der letzen Wahl. Schaut man sich jedoch das Ergebnis der jungen Wähler an, spricht vieles dafür: 26% SPD und 26% Linke deuten darauf hin, dass vielleicht schon bei der nächsten Wahl ein rot-rotes Bündnis möglich sein könnte.
FDP und BSW waren mt jeweils ca 2% chancenlos. Das knappe Scheitern bei der Bundestagswahl und die schlechten Umfragewerte waren sicher auch kein Motivator für die Anhänger zur Wahl zu gehen. Das BSW war in Hamburg auch im Vorfeld zerstritten und trat phasenweise mit 2 Landesverbänden auf. Beide Parteien müssen sich erstmal neu sortieren.
Die Linke konnte mit 11.2% ihr bisher bestes Ergebnis bei einer Hamburg-Wahl erreichen. Hier halfen ihr vor allem ihr Einsatz für bezahlbare Mieten. Ein Feld in der die Linken in den Kompetezwerten mittlerweile fast schon die SPD eingeholt hat. CDU und Grüne spielen bei dem Thema so gut wie gar keine Rolle. Generell werden der Linken sehr hohe Glaubwürdigkeit im Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit zugeschreiben. Hinzu kamen hohe Beliebtheitswerte der Spitzenkandidatin und der linken Arbeit im Senat.
Das aus unserer Sicht erfreuliche schwache Abschneiden der AfD zeigt, dass es kein Naturgesetz ist, dass die AfD wie selbtverständlich weit zweistellige Ergebnisse einfährt. Die Hansestadt bleibt für Rechtsaussen ein Pflaster in dem sie kaum punkten können. Der Mix aus einen hohen Bildungsniveau, wirtschaftlichem Erfolg, einer SPD, die auch sicherheitspolitisch gut aufgstellt ist, einer stark verankerten Linken in sozialen Brennpunkten und dem internationalen Flair der Stadt erweist sich für Hamburg als positiv und für die AfD als toxisch.
J.Rabin für die FPi am 05.03.2025

[06.03.2025 09:35]