Chat-Transkript vom 24.08.2002

Rüdiger Schender, Mitglieder des Nationalrates (FPÖ)

Thema: offen

Moderator: Hallo. Wir warten noch einen Moment.
Moderator: Hallo an alle Mitleser. Anscheinend verspätet sich Rüdiger Schender. Wir warten einfach noch ein wenig.
Moderator: Alle Fragen werden erstmal gesammelt @soulfly
Moderator: Frage von fabdog an Rüdiger Schender:    "Man könnte der Mitleserschaft auch mal verraten, wer der Moderator ist, der sich hinter "Moderator" verbirgt *g*"
Moderator: Ok, hier ist Oliver :)
Moderator: Ach ja und wegen der Foren: Tut mir unendlich leid :( Ich verspreche hoch und heilig dran zu denken, ansonsten terrorisiert mich mit Mails, spamt mich zu und so weiter :)
: test hat den Raum betreten
test: Liebe Freunde! Als Jugendsprecher der FPÖ freut es mich bei Euch im Chat zu Gast zu sein. Entschuldigt bitte die Verspätung, aber das mir übermittelte Passwort war leider nicht richtig. Ich mußte über die Hintertür rein und heiße nunmehr "test"!
Moderator: Hallo Rüdiger, hast Du es mit Rüdiger_Schender versucht?
Moderator: Egal, ich begrüsse Dich ganz herzlich zum dol2day Chat und bitte Dich, mit einer Kurzvorstellung zu beginnen.
test: Ich bin seit Oktober 1999 der jüngste Nationalratsabgeordnete Österreichs. Ich bin 28 Jahre, Vorsitzender der FPÖ-Jugendorganisaton (Ring Freiheitlicher Jugend) und bin schon seit meiner Schulzeit politisch aktiv.
Moderator: Vielen Dank, dann beginnen wir direkt mit den Fragen, sind schon eine Menge da.
test: Gut so!
Moderator: Frage von soulfly an Rüdiger Schender:    "frage studiengebühren: ein durchschnittlicher student in österreich hat monatlich €650,-- zur verfügung, die armutsgrenze beträgt €630,-- - wie ist dies mit der sozialen abfederung in einklang zu bringen?"
Moderator: Gibt es Probleme, Rüdiger?
test: Ich glaube, dass die Studiengebüren eine sozialpolitische Notwendigkeit in Österreich waren. Es ist meiner Ansicht nach nicht sozial, dass Studieren prinzipiell , also auch für Studenten aus finanziell besser gestellten Verhältnissen, gratis ist. Ausbildung hat nun einmal seinen Wert. Dass heisst, der Denkansatz ist ein anderer, aber natürlich muss danach getrachtet werden, dass die Studiengebühren sozial abgefedert sind. Dies ist in Österreich der Fall. Die letzten Stipendiumstöpfe wurden ja nachweislich nicht voll ausgeschöpft. Nun noch ein letztes Argument. Ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn man in Österreich die Universitätslandschafts so belassen hätte, wäre das Niveau der öffentlichen Unis mit der Zeit stark abgesunken und es wäre der Markt für Privatunis da. Dies würde eine endgültige Zweiklassengesellschaft bedeuten.
test: Tut mir leid, aber da musste ich etwas ausführlicher werden. Versuche dies nun zu vermeiden.
Moderator: Frage von Kopernikus an Rüdiger Schender:    "Hallo Herr Schender. MIt welcher Partei aus Deutschland würde sich die FPÖ am ehesten identifizieren wollen?"
Moderator: Kein Problem, manchmal hängt der Chat etwas, das wollte ich nur rausfinden :)
test: Als reformorientierte Partei, die aus den speziellen verkrusteten österreichischen Gegebenheiten hervorgegangen ist, identifizieren wir uns mit reformmotivierten Kräften in der gesamten Parteienlandschaft, die wirtschaftsliberale und konservative Werte vertreten. Man sollte sich vom althergebrachten Rechts-Links-Schema nicht einengen lassen, auch wenn dies unserer politischen Gegener immer wieder versuchen.
Moderator: Frage von Satanas an Rüdiger Schender:    "Wie soll garantiert werden, dass durch Studiengebühren etc. Wissen nicht privatisiert wird?"
Moderator: Eine kurze Zwischenfrage: Sollen wir den Chat etwas verlängern, da wir durch die technischen Probleme Zeit verloren haben?
test: Bildung ist Allgemeingut und wird als solches von uns hochgehalten. Man muss jedoch auch private Initiativen fördern und darf nicht alles dem Staat zuschieben. Anm. Fachhochschulen mit privaten Sponsoren bereichern die Bildungslandschaft und stehen auch weiterhin natürlich allen zur Verfügung.
Moderator: Frage von nafrei an Rüdiger Schender:    "Zitat: "...die wirtschaftsliberale und konservative Werte vertreten". Hat sich Herr Haider nicht kürzlich erst zum Sozialpatriotismus ("gegen Lohndumping & Globalisierung") bekannt???"
test: Tut mir leid. Eine Verlängerung ist nicht möglich, da ich bereits um 19 Uhr zum nächsten Termin abgeholt werde.
Moderator: In Ordnung.
test: Ein gesundes Maß an wirtschaftlicher Liberalität ist notwendig und widerspricht nicht dem Gedanken einer sozialen Marktwirtschaft.
Moderator: Frage von Satanas an Rüdiger Schender:    "wie steht die fpö denn zum GATS, besonders in Bezug auf das Gesundheitssystem oder die Bildung?"
test: Frage bitte näher erläutern, die Abkürzung GATS ist in Österreich nicht gängig.
Moderator: Frage von soulfly an Rüdiger Schender:    "thema öh: warum versucht die fpö seitdem der rfs keine rolle mehr in der öh spielt diese zu "zerstören"? warum werden andauernd öh-mitarbeiterInnen seitens der fpö diskreditiert (siehe aussendung nr. dr. graf im anschluss an ein treffen mit ihm im zuge der ug02-verhandlungen)?"
Moderator: http://gats-info.eu.int/
Moderator: General Agreement on Trade in Services (GATS)
test: WIr haben unsere Position in bezug auf die ÖH seit der letzten ÖH-Wahl nicht geändert. Eines ist jedoch klar. Die ÖH, so wie früher auch der Bundesjugendring, überschreitet ihre Kompetenzen. Das bedeutet eine Verpolitisierung der Universitäten. Da wird von ewiggestrigen Kommunisten, Grünen und Sozialisten Parteipolitik gemacht, die nicht dem Wohle der Unis dient.
Moderator: Noch ein Statement zu GATS?
Moderator: Frage von nafrei an Rüdiger Schender:    "Was halten Sie denn nun von der "Euro-Rechte"-Idee Ihrer Parteikollegen Mölzer & Haider?"
test: Alle diese Parteien sind demokratisch gewählte Parteien. Daher ist es zulässig einen Dialog zu führen und Standpunkte auszutauschen. Die Frage einer konkreten Zusammenarbeit ist derzeit aber nicht aktuell.
Moderator: Frage von nafrei an Rüdiger Schender:    "Wie stehen Sie bzw. der RFJ & die FPÖ zur Globalisierung?"
test: Die voranschreitende Globalisierung ist eine Tatsache. Realitätsverweigerung macht keinen Sinn. Es ist aber darauf Bedacht zu nehmen, dass bei diesem Prozess sozial Schwache nicht unter die "Räder" kommen. Eine sozial gerechte Vorgehensweise wird von uns befürwortet.
Moderator: Da es gleich 19 Uhr ist, die letzte Frage.
Moderator: Frage von dfg2 an Rüdiger Schender:    "Herr Schender , was halten sie von dem deutschen Kanzlerkandidaten Edmund Stoiber?"
test: Das Projekt der rot-grünen Regierung unter Kanzler Schröder ist gescheitert: Hohe Arbeitslosenrate, hohes Budgetdefizit und keine wirksamen Strukturmaßnahmen in den letzten Jahren. Das zeigt, dass auch in Deutschland ein Richtungswechsel angesagt ist. Ob Edmund Stoiber dafür der Richtige ist, wage ich zu bezweifeln. Es fehlt in Deutschland eine starke Kraft rechts der Mitte, wie es in Österreich die FPÖ darstellt. Eine FDP unter Möllemann wäre vielleicht eine Chance.
Moderator: Ich bedanke mich dann bei Dir für die Zeit und bei den Fragestellern. Leider konnten viele Fragen nicht beantwortet werden, aber ich denke mal, Du bist per Email zu erreichen?
test: Ich danke für das Interesse. Gerne bin ich unter der e-mail-adresse ruediger.schender@fpoe.at für weitere Fragen erreichbar. Einen schönen Abend noch!
Moderator: Auf wiedersehen.
: Moderator hat den Raum verlassen