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Ist jemand, der Ressentiments gegen Asylanten hat, automatisch rechts einzustufen? |
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26.04.2019 09:55 Uhr |
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Aus meiner Sicht ist die Ableitung der Autoren nicht richtig. Ich kann auch als links-orientierter Mensch mit dem Verhalten von Asylanten Schwierigkeiten haben, ohne dabei direkt in die rechte Ecke gestellt zu werden.
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26.04.2019 09:55 Uhr |
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Ressentiments gegen Asylsuchende dürften doch häufig auf Grundlage von fremdenfeindlichen Überlegungen entstehen - und das ist eher (wenn nicht ausschließlich!) ein Denkmuster in der politischen Rechten. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.04.2019 09:56 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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26.04.2019 10:11 Uhr |
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Dieses Links-Rechts-Schema ist ohnehin problematisch - insbesondere in Deutschland, wo die Bezeichnung "rechts" bereits ein Stigma ist, das man nicht mehr los wird und das unschöne persönliche und berufliche Konsequenzen haben kann. In einem solchen Meinungsklima sollte man mit der Einordnung "rechts" vorsichtig sein - jedoch geschieht das Gegenteil. |
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26.04.2019 10:11 Uhr |
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dito !!! |
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26.04.2019 10:14 Uhr |
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Zitat:Zitat:Ressentiments gegen Asylsuchende dürften doch häufig auf Grundlage von fremdenfeindlichen Überlegungen entstehen - und das ist eher (wenn nicht ausschließlich!) ein Denkmuster in der politischen Rechten.
@ ratio
Das genau hinterfrage ich ja: warum ist dieses Denkmuster ausdrücklich rechts?
Weil meine Beobachtung ist, dass sich das politisch rechte Spektrum zum einen (naturgemäß) konservativer Elemente bedient und zum anderen sehr häufig auch nationalistische Elemente übernommen werden. Es gibt ja kein prototypisches „Rechts“, aber ich sehe zumindest häufig eine Amalgamierung aus wirtschaftlich liberalen, gesellschaftlich konservativen und zusätzlich eher national geprägten Denkmustern. Da liegt der Schluss nahe, dass Asylsuchende - die ja nun ohne Zweifel als zunächst Fremde und manchmal sogar krass Fremde in eine Gesellschaft kommen - erstmal Ressentiments hervorrufen.
Du wirst mit deiner Umfrage vermutlich darauf hinauswollen, das da nicht alles so klar ist, dass man es streng in links und rechts aufteilen kann - und das stimmt natürlich, genau so gibt es Menschen, die sich in der Linken verorten und asylskeptisch sind und genau so gibt es wohl eine Linksnationalismus, der wohl ähnlich denkt.
Für mich ist wichtig, aus welchen Denkschulen sich die Begriffe rechts und links zusammensetzen - man kann damit die vielfältige Realität nicht exakt abbilden, sich aber einer gewissen Typologie nähern. Denn auch bei der politischen Rechten bzw. der Konservativen wird es Strömungen geben, denen Ressentiments eher fremd sind. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.04.2019 10:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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26.04.2019 10:15 Uhr |
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Nein, Vollidioten (Xenophobe) gibt es in allen Ecken. Siehe Palmer, z.B.
Das hat mit Links vs. Rechts, was ohnehin ein überholtes, dümmliches Schema ist, wenig bis nichts zu tun. |
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26.04.2019 10:18 Uhr |
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Xenophobie ist ein von der politischen Dimension zunächst mal entkoppeltes Phänomen. Allerdings sind nationalistische Ideologien prädestiniert Xenophobie hervorzurufen, zu fördern und zu verstärken. |
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26.04.2019 10:19 Uhr |
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Falls der jemals links war, ist davon nix mehr übrig. |
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26.04.2019 10:21 Uhr |
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@ ratio
Danke, sehr ausführlich.
Ich denke tatsächlich anders: Ich respektiere jeden Menschen, der hierher kommt, um sich hier ein Leben aufzubauen, an unserer Gesellschaft teilzuhaben und seinen Beitrag zu leisten, wie jeder von uns, der hier lebt.
Aber ich habe tatächlich auch Ressentiments gegen die Teilgruppe der Migirierten, die sich auf Kosten der Allgemeinheit hier durchfüttern lässt ohne eigene Initiative zu entwickeln.
Aber ich bin weit davon entfernt, mich deshalb als rechts einordnen zu lassen. ich leite meine Bedenken aus demselben Anspruch ab, den ich auch an jeden anderen Bürger in diesem Land stelle, nämlich seinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, die ohne Engagement vor die Wand fährt.
Wenn ich also in einer Umfrage gefragt würde, ob ich Ressentiments gegenüber Asylanten habe, dann würde ich auf die o.g. Teilgruppe diese Frage bejahen.
Aber nochmal: Ich bin bei einer solchen Antwort weder rechts noch gegen die Aufnahme von Asylanten. Ich habe lediglich einen Mindest-Anspruch.
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26.04.2019 10:22 Uhr |
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@J. Bercow:
Ohje, darüber könnte man ein mindestens 1000-seitiges Buch schreiben (was ich übrigens vorhabe ).
In den letzten Jahren sind davon natürlich vor allem AfD-Mitglieder betroffen (und das auch schon zu Lucke-Zeiten). Das reicht von Denunziationen und Mobbing am Arbeitsplatz, die nicht selten zu einer Kündigung seitens des Arbeitgebers führen (natürlich wird die Parteimitgliedschaft dann nicht als Grund angegeben, das wäre ja nicht rechtens). Außerdem Boykottaufrufe und Sachbeschädigungen gegenüber Wirtshäusern und Hotels, die der AfD einen Veranstaltungsort und Räume zum Nächtigen anbieten (man sieht: man muss nicht mal AfD-Mitglied sein - es reicht schon wenn man ihnen die Türen öffnet!). Weitere Beispiele finden sich in Denunziationsbroschüren von Gewerkschaften und der Amadeu-Antonio-Stiftung, die in ihren Broschüren dazu aufrufen, rechte Einstellungen bei Kollegen und sogar bei Mitschülern zu identifizieren und diese Leute dann an den Pranger zu stellen.
Die Liste ließe sich endlos fortführen - auch außerhalb des AfD-Spektrums, zum Beispiel bei intellektuellen Islamkritikern oder Journalisten die aufgrund von als "rechts" eingeordneten Posts ihren Job verloren haben (z.B. Matthias Mattussek, Akif Pirincci, Thilo Sarrazin). |
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26.04.2019 10:22 Uhr |
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Es erlaubt sich in diesem Zusammenhang auch die Frage:
Welche Ressentiments sind die Grundlage, sich das Recht zu nehmen, Menschen mit vielfältigen Vorbehalten und Erfahrungen im Zusammenhang mit Asylanten als "rechts" einzustufen?
Die Beurteilung einer Haltung ist beidseitig zu oft viel zu oberflächlich!
Ich habe hier bei d2d noch nie mit den Begriffen "rechts" oder "links" operiert, was bedeuten soll: eingeordnet oder beschimpft und es ist an der Zeit, daß Lagerdenken out sein sollte. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 26.04.2019 15:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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26.04.2019 10:30 Uhr |
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@mystic
Das ist jetzt natürlich ein sehr gemischtes Szenario.
Sarrazin ist Mitglied der SPD und m.E. darf eine Partei erwarten, dass ein Mitglied in die politische Richtung der Partei passt.
Über die AfD haben wir oft diskutiert. Da fehlt einfach die Abgrenzung gegenüber Rechtsaußen (außerhalb der Partei) und gegenüber den Höckes in der Partei. Generell kann man aber nicht das Hausrecht hochhalten, wenn es zB um den Nichtraucherschutz geht, das Hausrecht aber absprechen, wenn es um die Auswahl der Gäste geht. |
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26.04.2019 10:31 Uhr |
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Was ist unter "Ressentiments" in diesem Zusammenhang zu verstehen? |
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26.04.2019 10:40 Uhr |
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Zitat:@ ratio
Danke, sehr ausführlich.
Ich denke tatsächlich anders: Ich respektiere jeden Menschen, der hierher kommt, um sich hier ein Leben aufzubauen, an unserer Gesellschaft teilzuhaben und seinen Beitrag zu leisten, wie jeder von uns, der hier lebt.
Aber ich habe tatächlich auch Ressentiments gegen die Teilgruppe der Migirierten, die sich auf Kosten der Allgemeinheit hier durchfüttern lässt ohne eigene Initiative zu entwickeln.
Aber ich bin weit davon entfernt, mich deshalb als rechts einordnen zu lassen. ich leite meine Bedenken aus demselben Anspruch ab, den ich auch an jeden anderen Bürger in diesem Land stelle, nämlich seinen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, die ohne Engagement vor die Wand fährt.
Wenn ich also in einer Umfrage gefragt würde, ob ich Ressentiments gegenüber Asylanten habe, dann würde ich auf die o.g. Teilgruppe diese Frage bejahen.
Aber nochmal: Ich bin bei einer solchen Antwort weder rechts noch gegen die Aufnahme von Asylanten. Ich habe lediglich einen Mindest-Anspruch.
Das ist ja aber eher eine sehr differenzierte Position, die man nicht grundsätzlich ablehnen kann. Problematisch wird es eben dann, wenn man sich in Schubladen verirrt und nicht wieder rauskommt, egal bei welchem Thema. Das sehe ich bei dieser Position aber gerade nicht. |
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