Thema: TLG FairWohnen nicht mehr im RennenNeuer Beitrag
Von: Boy Kottke Das Volk 25.07.2012 20:43 Uhr
bimbiss, die gründe kennen wir auch nicht. die genossenschaft hat das angebot gemeinsam mit zahlreichen experten erarbeitet. die kalkulation ging von einem tatsächlich vernünftig erwirtschaftbaren betrag aus, ohne größere serviceeinschnitte, ohne weiterverkäufe, sondern vom tatsächlichen wert der verkaufsmasse. jedem angebot, das tatsächlich in einem solchen bereich höher gewesen sein soll, dass dies das ausscheiden der genossenschaft rechtfertigt, muss man den vorwurf machen, unseriös zu sein. höhere erträge sind nur mit senkung der betriebskosten, exorbitanten mieterhöhungen (ausnutzung der 20%-grenze aller drei jahre) und teilverkäufen zu realisieren. vor allen dingen steht dies zu befürchten, da eine sozialcharta erst mit ende des bieterverfahrens verhandelt werden soll. wie hohn klingt es da, wenn die tlg neulich briefe an die mieter verschickt hat, in denen steht, dass alles beim alten bleibt. insofern ist der genossenschaft hier kein vorwurf zu machen.

aber es passt wunderbar ins bild: der genossenschaft wurde von anfang an seitens der bundesregierung das leben schwer gemacht. bis zum schlus wusste keiner, auf welche wohnungen eigentlich genau geboten wird. wir haben in bundesweiter kleinstarbeit die straßen abgeklappert und die wohnungen aufgespürt und katalogisiert, so dass wir am ende den größten teil kannten. leider werden wir genaue beweggründe für den nun erfolgten ausschluss aus dem geschlossenen bieterverfahren heraus nicht erfahren. aber wie gesagt: im zweifel erfahren wir sie vor gericht.
Von: Wiolant (Bimbiss) Das Volk 25.07.2012 19:53 Uhr
Hmm, es wird nichts über die Gründe des Ausscheidens aus dem Bieterverfahren gesagt. Im Grunde muss man annehmen, dass das Angebot nicht ausreichend war.
Wenn dem so ist, dann muss man hier primär die Genossenschaft kritisieren.
Von: Boy Kottke Das Volk 24.07.2012 14:45 Uhr
ja, ihr habt beide recht. rückblikend war es die idee, nach dem die parlamentarische verhinderung des verkaufs leider nicht geklappt hat, die in der bundestagsfraktion geboren wurde. eine sehr gute, das muss ich mal feststellen. allerdings kann von einer "linken" genossenschaft eigentlich nicht mehr die rede sein. zum einen war von anfang anm der plan, sich nach stabilisierung der genossenschaft aus dieser zurückzuziehen, zum anderen dürfte die genossenschaft inzwischen mehrheitlich nichtlinke mitglieder haben. zuletzt, am tag vor der entscheidung gegen die fairwohnen, trat übrigens auch der mieterbund sachsen der genossenschaft bei. schade.

auch wenn wir zunächst an unsere grenzen gestoßen sind, bleibt festzuhalten, dass die idee gut ist und auch bei anderen fällen ein vorbild sein könnte. dass die entscheidung politisch motiviert war, kann, denke ich, angenommen werden, auch wenn wir über die gründe erst mal nichts erfahren werden. entsprechend bin ich ganz froh darüber, dass joachim kadler angekündigt hat, rechtsmittel zu prüfen...

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12364753/492531/Fairwohnen-geht-gegen-Ausschluss-vom-Bieterverfahren-fuer-TLG.html

dass nun vier finanzinvestoren mit offenbar stärkeren angeboten die tlg ins visier genommen haben, kann betriebswirtschaftlich eigentlich nur aufgehen, wenn service eingeschränkt, vermieterkosten gesenkt und mieten gesteigert werden. damit werden die mieter zum spielball der profitorientierten finanzbranche... schöner mist...
Von: Parenthèse ((daunddort)) Das Volk 24.07.2012 12:17 Uhr
Es war glaube ich schon eine Initiative von Bundestagsabgeordenten der Linken. Dass es nur Linke waren, die sich daran beteiligt haben, hatte ich nicht behauptet, Genosse Lang.
Von: Nein. (Freizeit 81) Kernsozialistische Partei 24.07.2012 08:52 Uhr
Es waren nicht nur Linke. Mit einem der Vorstandsmitglieder hatte ich am vorvergangenen Wochenende noch gesprochen. Sie waren so voller Hoffnung. Sie haben das nicht verdient. Diese Regierung hat keine Ehre.
Von: Parenthèse ((daunddort)) Das Volk 23.07.2012 14:44 Uhr
Ja, wirklich sehr schade, die Genossenschaftsgründung durch Mitglieder der Linken war eine spannende Sache.
Von: Nein. (Freizeit 81) Kernsozialistische Partei 22.07.2012 19:55 Uhr
http://www.neues-deutschland.de/artikel/233260.osten-darf-nicht-fair-wohnen.html

Der Verkauf der Wohnungsbestände an klassisch renditeorientierte Bieter wird nun sehr wahrscheinlich. Nicht überraschend, aber echt schade.