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Fragenübersicht Bedingt die durch das Internet eingeleitete kommunikative Revolution eine Industrialisierung des Bewußtseins und mithin die reelle Subsumtion der Intelligenz unter das Kapital?
Anfang-208 - 27 / 47 Meinungen+20Ende
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07.07.2012 13:17 Uhr
@Bimbiss

Zitat:
Aber sicher doch. Gerade in Zeiten vor der Aufklärung war das der Standard.
Du denkst immer viel zu postmodern.


Dass wir hier jetzt beide über den zu thematisierenden Sachverhalt auf der Basis des historischen Bezugsrahmens kapitalistischer Vergesellschaftung sprechen, hatte ich eigentlich vor dem Hintergrund der Fragestellung stillschweigend vorausgesetzt. ^^

Zitat:
Diese Wirklichkeit hat ja ebenso die Instrumente zur Sicherung gestellt. OpenSource zum Beispiel verneint nicht die komerzielle Nutzung, garantiert aber die Freiheit des Wissens.


OpenSource ist bislang nicht mehr als eine marginale (teilweise auch subversive) Gegenbewegung, die die Verwandlung von Wissen in Ware aber bisher höchstens hier und da behindert, den Prozess aber deswegen noch lange nicht aufzuhalten imstande ist, solange die OpenSource-Bewegung als Ganzes ihr Tun nicht in den Kontext einer notwendigen Kritik des kapitalistischen Gesamtzusammenhangs zu stellen vermag.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.07.2012 16:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.07.2012 13:18 Uhr
Dem Verwettngszwang ist alles untergeordnet - insofern dürfte die Frage klar zu bejahen sein.
Nur weil es um Kommunikation geht, werden ja die Regeln des Kapitalismus nicht plötzlich andere.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.07.2012 15:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.07.2012 13:22 Uhr
Irre,
OpenSource ist nicht gedacht, Kritik zu üben, sondern teilzuhaben. Es ist erklärtes Ziel von OS, Wissen zur Ware werden zu lassen, indem man das Wissen transformiert und nutzt. Der Clou ist, dass das Wissen dabei frei bleibt, jeder also das gleiche Potenzial zur Transformation vorfindet.
07.07.2012 13:30 Uhr
@Bimbiss

Zitat:
OpenSource ist nicht gedacht, Kritik zu üben, sondern teilzuhaben.


Diese Inkonsistenz ihres Ansatzes ist eben auch ihre große Schwäche, weil sie die Totalität der warenförmig strukturierten Gesellschaft, in die sie eingebettet ist, übersieht.

Zitat:
Es ist erklärtes Ziel von OS, Wissen zur Ware werden zu lassen, (...) Der Clou ist, dass das Wissen dabei frei bleibt (...)


Eine Ware ist eine Ware, weil sie als tauschwertbesitzendes Ding dem Wertgesetz unterliegt. Eine Ware ist daher per se niemals "frei", sondern immer und überall dem Finanzierungsvorbehalt unterworfen.
07.07.2012 13:59 Uhr
@ Bimbiss

Zitat:
Es ist erklärtes Ziel von OS, Wissen zur Ware werden zu lassen, indem man das Wissen transformiert und nutzt. Der Clou ist, dass das Wissen dabei frei bleibt, jeder also das gleiche Potenzial zur Transformation vorfindet.


"Ware" wäre dann allerdings der falsche Ausdruck, denn Waren sind Güter, die einzig zu dem Zweck produziert werden, daß mit ihnen Handel getrieben wird.
07.07.2012 14:49 Uhr
@Barney

Zitat:
Lustig. In der Tendenz lehnte diese Schlussfolgerung ein gewisser Herr Irre vor kurzem noch ab.


Könntest du bitte dieses armselige Diskussionsverhalten ablegen einfach irgendwelche Behauptungen in die Diskussion zu werfen ohne Belege anzuführen?!
07.07.2012 14:56 Uhr
Zitat:
Gehts noch?
Ich gehe von aus, dass Du weisst was ich meine. Aber beleidigen lasse ich mich nicht, daher tschüss.


Erst ein armseliger Auftritt, dann ein armseliger Abgang. Chapeau, @Barney!
07.07.2012 15:27 Uhr
Zum Glück ist die Revolution vollkommen an mir vorbei gegangen.
Ich laber genauso blöd wie vor dem Internet.
07.07.2012 16:23 Uhr
Die Frage ist ja, ob Wissenschaft unmittelbar - oder höchst vermittelt unters Kapital subsumiert worden ist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.07.2012 18:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.07.2012 16:28 Uhr
@outofvogue

Zitat:
Die Frage ist ja, ob Wissenschaft unmittelbar - oder höchst vermittelt unters Kapital subsumiert worden ist.


In vermittelter Form ist sie das m.E. doch schon immer. Ich denke Alexander Kluge bezieht sich auf die zunehmende Unmittelbarkeit dieses Prozesses und die damit einhergehende Veränderung und Anpassung der Forschungs- und Lehrpraktiken an die kapitalistischen Erfordernisse.
07.07.2012 16:34 Uhr
Ja, d'accordo. Die Formbestimmtheit der Gesellschaft trifft auch die Wissenschaften, und zwar alle, nicht nur den Maschinenbau.
07.07.2012 16:37 Uhr
@outofvogue

Zitat:
Ja, d'accordo. Die Formbestimmtheit der Gesellschaft trifft auch die Wissenschaften, und zwar alle, nicht nur den Maschinenbau.


Die zu klärende Frage wäre jetzt also, ob dies bereits zu Zeiten Krahls zutraf bzw. aus welchen Entwicklunggslinien er dies ableitete und ob dieser Prozess durch die kommunikative Revolution nur fortgesetzt oder wie bei Kluge rauszulesen ist sogar intensiviert wurde respektive eine neue Qualität erreicht hat?
07.07.2012 16:51 Uhr
Zitat:
Eine Ware ist daher per se niemals "frei", sondern immer und überall dem Finanzierungsvorbehalt unterworfen.

Iree,
das Wissen wird erst durch die Transformation zur Ware.
07.07.2012 16:52 Uhr
Zitat:
"Ware" wäre dann allerdings der falsche Ausdruck, denn Waren sind Güter, die einzig zu dem Zweck produziert werden, daß mit ihnen Handel getrieben wird.

sol,
aber das ist ja auch gemeint. Zum beispiel wird ein Quellcode dadurch zur Ware, dass ich ihn einsetze auf einer Seite oder in einem Programm. Musik wird zur Ware, wenn ich sie in einem handelbaren Format verkaufe.
07.07.2012 16:58 Uhr
@Bimbiss

Ein Gut wird nicht zur Ware, nur weil ich davon Gebrauche mache. Zur Ware wird es nur, wenn es in etwas qualitativ anderem seinen Wertausdruck (Tauschwert) findet. Im voll entfalteten Kapitalismus ist dies als allgemeines Äquivalent das Geld.
07.07.2012 18:11 Uhr
Zitat:
Die zu klärende Frage wäre jetzt also, ob dies bereits zu Zeiten Krahls zutraf bzw. aus welchen Entwicklunggslinien er dies ableitete und ob dieser Prozess durch die kommunikative Revolution nur fortgesetzt oder wie bei Kluge rauszulesen ist sogar intensiviert wurde respektive eine neue Qualität erreicht hat?

Beides. Das Kapitalverhältnis beruht ja wesentlich auf der Anwendung von Wissenschaft: Technologie. Das fängt beim mechanischen Webstuhl an und hört bei der robotisierten Autofabrik auf.
07.07.2012 18:19 Uhr
@outofvogue

Zitat:
Beides. Das Kapitalverhältnis beruht ja wesentlich auf der Anwendung von Wissenschaft: Technologie. Das fängt beim mechanischen Webstuhl an und hört bei der robotisierten Autofabrik auf.


Das erscheint mir jetzt etwas zu banal und den fraglichen Kern - den universitären Wissenschaftsbetrieb - zu verfehlen.
Den gerade auf den bezog sich ja Krahl und meinte eine neue Qualität der Integration wissenschaftlicher Intelligenz in den Produktionsprozess erkannt zu haben. Und damit kann er dann ja kaum den Webstuhl gemeint haben. ;-)
07.07.2012 18:49 Uhr
Ich bin Russlanddeutscher, bin 36 Jahre alt und richtig gebildet wurde ich nicht, damit zeige ich auf die bevorstehende Schreibfehler. In der ganze Zeit habe ich vieles verstehen müssen und durch die Richtigkeit (Güte>Böses, Gerecht>Ungerecht und anschließend Vorteil>Nachteil = ein Richtigkeitsfilter für die Mehrdeutigkeit) bewiesene Tatsachen überzeugten mich, denn es kann nur EINES sein was wirklich Richtig ist und alles andere ist Falsch <--- Zweideutigkeit die uns die Klarheit verschafft das Eindeutiges zu finden = was wirklich wichtig(<-- noch ein zweideutiges Wort) und Richtig ist!

Es gibt eine Glaube und an das glaube ich auch, dass unserer Geist dank unseren Körper und Intelligenz unseres Geistes in der Lage ist ins ewigen Lebenszustand zu gelangen, nur wie!?

Intelligenz ist ein Urinstinkt unserer Geiste, der tief in uns sitzt und dem entsprechend schwer zu kontrollieren ist. Intelligenz ist ein Ticksymptom, der direkt in nächsten Augenblick nach der Ursache der Reaktion verloren gehen kann und beweist sich durch unseren folgenden und doch richtig intelligenten Verhalten!!!

Was ich damit sagen will, dass wenn wir wirklich intelligent (weise) sein konnten (zumindest ununterbrochen Wohlen zu können), dann wären wir es, aber leider sind wir noch auf dem Weg dahin, die Gedanken sind in diesem Punkt sicherlich vollkommen richtig!!!!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.07.2012 20:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.07.2012 19:29 Uhr
Man könnte sagen, dass das Internet in der vorliegenden Form seiner Nutzung im wesentlichen dazu dient Herrschaftswissen zu verflüssigen, um es den Funktionseliten (in einem sehr weiten Sinne des Begriffs) schneller, effizienter und zugleich global zu übermitteln, während andererseits die durch das Internet entstehenden Möglichkeiten zur temporären Aushebelung der Warenform (Raubkopien etc.) eher ein unerwünschter Begleiteffekt sind, der deswegen inzwischen auch zunehmend staatliche und/oder überstaatliche Institutionen auf den Plan ruft diesen Begleiteffekt durch restriktive Netzpolitik einzudämmen.

Und daran anschliessend könnte man dann formulieren, dass dieser durch das Internet hervorgerufene Verflüssigungseffekt von Herrschaftswissen eine Rückkoppelung auf den universitären Wissenschaftsbereich bewirkt. Eine politisch vermittelte Rückkoppelung dergestalt, dass auch der universitäre Wissenschaftsbereich vermittels besagtem Verflüssigungseffekt einem zunehmenden Effizienzzwang unterworfen wurde, was in der Folge zu jenen bildungspolitischen Maßnahmen (Bolognareform etc.) führte, die sich analytisch als eine Art von reeller Subsumtion der Intelligenz bzw. der Wissenschaften unter das Kapital beschreiben lassen.

Soweit der vorläufige Diskussionsstand zwischen outofvogue und mir in unserer Diskussion dieses Thema betreffend über jabber. :-)
07.07.2012 21:34 Uhr
Zitat:
Bedingt die durch das Internet eingeleitete kommunikative Revolution eine Industrialisierung des Bewußtseins

Keine Ahnung, was "Industrialisierung des Bewußtseins" bedeuten soll.

Zitat:
und mithin die reelle Subsumtion der Intelligenz unter das Kapital?

Die Intelligenz - jedoch der wesentlich Teil davon - war schon immer dem Kapital untergeben. Das hat nix mit neuen Kommunikationsmöglichkeiten des Internets zu tun. Im Gegenteil - im Internet sammelt sich viel kapitalunabhängige Intelligenz. Allerdings wirkungslos.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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