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Bedingt die durch das Internet eingeleitete kommunikative Revolution eine Industrialisierung des Bewußtseins und mithin die reelle Subsumtion der Intelligenz unter das Kapital? |
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07.07.2012 11:43 Uhr |
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Bestimmt. Die Fragestellung klingt jedenfalls so. ![](/img/smiles/icon_smile.gif) |
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07.07.2012 12:03 Uhr |
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Ich kann nicht erkennen, dass das zwingend mit einer kommunikativen Revolution - sofern es diese überhaupt gibt - im Zusammenhang steht.
Nicht produktive Geisteswissenschaft gibt es doch gar nicht mehr, schon lange nicht mehr, auch nicht in den Elfenbeintürmen der Universitäten, die schon lange auch marktwirtschaftliche Unternehmen sind.
Selbst die scheinbare Befreiung aus der Lohnabhängigkeit durch Selbstständigkeit führt ja nicht zu einer gesicherten Versorgung, sondern noch viel mehr zu einer Unterwerfung unter kapitalistische Zwänge. |
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07.07.2012 12:49 Uhr |
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Zitat:Allerdings ist m.E. die direkte Umwandlung universitärer Wissenschaften in warenförmiges Wissenskapital eine eher noch sehr junge Erscheinung.
Von wegen. Dein überblickter Zeitraum ist nur zu kurz und dein lokaler Fokus ist zu eng.
Universiäten und Forschungsinstitute auf Grundlage von Mäzenatentum und indirekter und direkter Finanzierung durch Unertnehmen waren in deutscher Vergangenheit und sind gerade im angelsächisen Raum nicht ungewöhnlich. Und gibt es ja mittlerweile auch wieder in Deutschland.
Zitat:Mitsamt dem ganzen politischen Klimbim um Eliteunis, Exzellenzclustern und Bologna-Reform drumherum
Die Standardisierung macht das ganze noch offensichtlicher, dem stimme ich zu.
Zitat:Und dass der Verwandlungsprozess von Wissenschaften in die Warenform durch die kommunikative Revolution intensiviert wurde, da durch sie der globale Transfer von Wissen eine ganz neue Dimension erreicht hat, steht für mich außer Frage.
Dem stimme ich nicht zu.
Globaler Transfer und erhöhte Verfügbarkeit sowie Synergieeffekte müssten eigentlich zu einem weit größeren Anteil von freiem Wissen führen, das sich eben nicht kapitalistischen Bedingungen unterwerfen muss. |
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07.07.2012 13:01 Uhr |
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@Bimbiss
Zitat:Von wegen. Dein überblickter Zeitraum ist nur zu kurz und dein lokaler Fokus ist zu eng.
Universiäten und Forschungsinstitute auf Grundlage von Mäzenatentum und indirekter und direkter Finanzierung durch Unertnehmen waren in deutscher Vergangenheit und sind gerade im angelsächisen Raum nicht ungewöhnlich. Und gibt es ja mittlerweile auch wieder in Deutschland.
Direkter und unvermittelter Einfluss auf Inhalt und Ergebnisse von Forschung und Lehre an Universitäten war in der gegenwärtig sich entwickelnden Form in der Vergangenheit definitiv nicht üblich.
Dass auch früher schon eine Determination der Forschungsgegenstände und -ausrichtung auf vielfache Weise vermittelt stattfand, ist dabei ja gar nicht das Thema.
Aber das Ganze hat in der jüngsten Vergangenheit m.E. schon eine neue intensivierte Qualität bekommen, die auch den letzten Rest universitäter Teilautonomie zu beseitigen droht
Zitat:Dem stimme ich nicht zu.
Globaler Transfer und erhöhte Verfügbarkeit sowie Synergieeffekte müssten eigentlich zu einem weit größeren Anteil von freiem Wissen führen, das sich eben nicht kapitalistischen Bedingungen unterwerfen muss.
Das ist vielleicht die naive Wunschhaltung der Piraten, ja. Mit der Wirklichkeit des notwendigerweise warenförmig organsiserten und mithin der allgemeinen Verfügung entzogenen Wissens unter kapitalistischen Bedingungen hat es aber nichts gemein. |
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07.07.2012 13:06 Uhr |
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Zitat:Direkter und unvermittelter Einfluss auf Inhalt und Ergebnisse von Forschung und Lehre an Universitäten war in der gegenwärtig sich entwickelnden Form in der Vergangenheit definitiv nicht üblich.
Aber sicher doch. Gerade in Zeiten vor der Aufklärung war das der Standard.
Du denkst immer viel zu postmodern.
Zitat:Mit der Wirklichkeit des notwendigerweise warenförmig organsiserten und mithin der allgemeinen Verfügung entzogenen Wissens unter kapitalistischen Bedingungen hat es aber nichts gemein.
Diese Wirklichkeit hat ja ebenso die Instrumente zur Sicherung gestellt. OpenSource zum Beispiel verneint nicht die komerzielle Nutzung, garantiert aber die Freiheit des Wissens.
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07.07.2012 13:17 Uhr |
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@Bimbiss
Zitat:Aber sicher doch. Gerade in Zeiten vor der Aufklärung war das der Standard.
Du denkst immer viel zu postmodern.
Dass wir hier jetzt beide über den zu thematisierenden Sachverhalt auf der Basis des historischen Bezugsrahmens kapitalistischer Vergesellschaftung sprechen, hatte ich eigentlich vor dem Hintergrund der Fragestellung stillschweigend vorausgesetzt. ^^
Zitat:Diese Wirklichkeit hat ja ebenso die Instrumente zur Sicherung gestellt. OpenSource zum Beispiel verneint nicht die komerzielle Nutzung, garantiert aber die Freiheit des Wissens.
OpenSource ist bislang nicht mehr als eine marginale (teilweise auch subversive) Gegenbewegung, die die Verwandlung von Wissen in Ware aber bisher höchstens hier und da behindert, den Prozess aber deswegen noch lange nicht aufzuhalten imstande ist, solange die OpenSource-Bewegung als Ganzes ihr Tun nicht in den Kontext einer notwendigen Kritik des kapitalistischen Gesamtzusammenhangs zu stellen vermag. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.07.2012 16:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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07.07.2012 13:18 Uhr |
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Dem Verwettngszwang ist alles untergeordnet - insofern dürfte die Frage klar zu bejahen sein.
Nur weil es um Kommunikation geht, werden ja die Regeln des Kapitalismus nicht plötzlich andere. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.07.2012 15:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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07.07.2012 13:22 Uhr |
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Irre,
OpenSource ist nicht gedacht, Kritik zu üben, sondern teilzuhaben. Es ist erklärtes Ziel von OS, Wissen zur Ware werden zu lassen, indem man das Wissen transformiert und nutzt. Der Clou ist, dass das Wissen dabei frei bleibt, jeder also das gleiche Potenzial zur Transformation vorfindet. |
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07.07.2012 13:30 Uhr |
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@Bimbiss
Zitat:OpenSource ist nicht gedacht, Kritik zu üben, sondern teilzuhaben.
Diese Inkonsistenz ihres Ansatzes ist eben auch ihre große Schwäche, weil sie die Totalität der warenförmig strukturierten Gesellschaft, in die sie eingebettet ist, übersieht.
Zitat:Es ist erklärtes Ziel von OS, Wissen zur Ware werden zu lassen, (...) Der Clou ist, dass das Wissen dabei frei bleibt (...)
Eine Ware ist eine Ware, weil sie als tauschwertbesitzendes Ding dem Wertgesetz unterliegt. Eine Ware ist daher per se niemals "frei", sondern immer und überall dem Finanzierungsvorbehalt unterworfen. |
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07.07.2012 15:27 Uhr |
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Zum Glück ist die Revolution vollkommen an mir vorbei gegangen.
Ich laber genauso blöd wie vor dem Internet. |
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07.07.2012 16:23 Uhr |
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Die Frage ist ja, ob Wissenschaft unmittelbar - oder höchst vermittelt unters Kapital subsumiert worden ist. |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.07.2012 18:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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07.07.2012 16:34 Uhr |
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Ja, d'accordo. Die Formbestimmtheit der Gesellschaft trifft auch die Wissenschaften, und zwar alle, nicht nur den Maschinenbau. |
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