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Fragenübersicht Wie bewertest du das Prinzip des "Delegated Voting"?
1 - 20 / 20 Meinungen
19.07.2012 02:27 Uhr
Das wäre durchaus machbar.

In Belgien wird die Wahlpflicht dadurch aufgelockert, dass Bürger ihre Wahl, wenn sie nicht wählen können, durch jemanden ihrer Wahl ausführen lassen können.

Dieser hat natürlich ein freies Mandat - Schliesslich ist die Wahl geheim.

Das ist administrativ nicht besonders kompliziert. Ein Formular bei der Gemeinde und die Sache ist getan.

Könnte auf jeden Fall dem 'Nicht-Wählen' entgegenwirken. Ein Versuch wäre es wert, finde ich.
19.07.2012 03:31 Uhr
Die freie, gleiche und geheime Wahl ist ein hohes Gut. Wir unternehmen erhebliche Anstrengungen dafür, dass man Stimmenmacht möglichst nicht kaufen oder erzwingen kann. Daher halte ich davon nichts.
19.07.2012 04:26 Uhr
Ich halte nichts davon - die Leute sollen sich selber einen Kopf machen, wen oder was sie wählen.
19.07.2012 05:31 Uhr
Halte ich ich's von. Jeder sollte für sich entscheiden ob und wenn ja, wen er wählt.
19.07.2012 06:36 Uhr
Schon jetzt wird das Wahlrecht bei ebay verkauft. Durch ein System nach "Deleg. Vot." würde dieser Handel wohl sprunghaft ansteigen.
Wo läge der Sinn, daß ich meine Stimme bei z.B. einer BTW oder LTW an jemanden abgebe? Bin ich verhindert mache ich Briefwahl.

19.07.2012 06:43 Uhr
Ich halte viel davon - bei Themenfragen, nicht bei Wahlen.
Wahlen zu demokratischen Institutionen sollen direkt, frei, gleich und geheim sein.
Aber bei innerparteilichen Entscheidungen ist dieses Prinzip gut, um Sachverstand zu bündeln.
19.07.2012 06:46 Uhr
Erinnert mich an frühere Eigentümerversammlungen bzgl. "meines" Wohnblocks. Meine direkte Nachbarin drückte ihre Politik durch, indem sie sich die Stimmen derer sicherte, die nicht anwesend sein konnten oder offenbar auch keine Lust hatten - so konnte sie bisweilen mit mehr als zehn Stimmen Gewicht in jede Abstimmung gehen. Mittlerweile wurde die Satzung dahingehend geändert, dass man nur noch eine fremde Stimme vertreten darf. Kurzum: Ein Scheißsystem.
19.07.2012 07:02 Uhr
Davon halte ich so gut wie gar nichts. Jeder sollte für sich entscheiden dürfen, ob er wählt und falls ja, wen er wählen überhaupt kann. ;)
19.07.2012 07:10 Uhr
Zitat:
bei innerparteilichen Entscheidungen ist dieses Prinzip gut, um Sachverstand zu bündeln.


Aber ist es nicht so, daß auch in parteiinterne Gremien bewusst keine Fachleute geschickt werden sondern Delegierte die sich bei Fachleuten informieren und die erhaltene Information mit vielen anderen Dingen in Einklang bringen und sich dann ein Urteil bilden?
Ich erachte es für falsch, daß man vor Abstuimmungen Fachleute aussucht, die dann Stimmen anhäufen.

Es fördert auch die Ausweitung des Lobbyismus, der nicht grundsätzlich schlecht ist, aber eben in einem gewissen Rahmen bleiben sollte.

19.07.2012 08:54 Uhr
Tenderloin,
dieses System setzt darauf, dass die Beteiligten ihre Rechte verantwortlich wahrnehmen.
19.07.2012 08:56 Uhr
Zitat:
Aber ist es nicht so, daß auch in parteiinterne Gremien bewusst keine Fachleute geschickt werden sondern Delegierte die sich bei Fachleuten informieren und die erhaltene Information mit vielen anderen Dingen in Einklang bringen und sich dann ein Urteil bilden?

Das halte ich nur für schöne Theorie.
Eher ist es doch so, dass jemand ein oder mehr Spezialgebiete hat. Nun soll der Verkehrsexperte auch über Fachfragen der Verteidigung abstimmen? Er könnte hier auch auf einen Verteidigungsexperten vertrauen und ihm nur für diesen Bereich seine Stimme übertragen.
19.07.2012 09:01 Uhr
Zitat:
Nun soll der Verkehrsexperte auch über Fachfragen der Verteidigung abstimmen? Er könnte hier auch auf einen Verteidigungsexperten vertrauen und ihm nur für diesen Bereich seine Stimme übertragen.


Bislang hat das dann so funktioniert, daß der Verkehrsexperte seinen Kollegen Verteidigungsexperten um Rat gefragt hat und danach hat er abgestimmt.
Ich sehe den Sinn dieser Einrichtung nicht.
19.07.2012 09:15 Uhr
Dessertsky,
der Sinn könnte darin liegen, die Präsenzkultur der Parteien zu beenden und Demokratie so zu einem ständigen Prozess zu machen.
19.07.2012 09:18 Uhr
hab ich keine ahnung von...
19.07.2012 09:55 Uhr
Zitat:
Tenderloin,
dieses System setzt darauf, dass die Beteiligten ihre Rechte verantwortlich wahrnehmen.

Blöderweise wird die Rechnung ohne die Charaktere gemacht, die sich z.B. eine Machtposition verschaffen wollen, gerade in pluralistischen und heterogenen Gruppen. Ich halte diese Idee schlichtweg für naiv.
19.07.2012 10:24 Uhr
Tenderloin,
es ist doch genauso naiv, im bestehenden System daran zu glauben, niemand könne sich eine Machtposition verschaffen.
19.07.2012 10:38 Uhr
Zitat:
Wie bewertest du das Prinzip des "Delegated Voting"?


Früher firmierte das ganze unter Rätedemokratie mit imperativem Mandat und war extremst pöhse, weil linksradikal und kommunistisch und so.

Jetzt kürzt man einfach die gesellschaftskritischen Teile heraus und macht nen schicken neuen Trend daraus.

Es lebe die Rekuperation! ^^
19.07.2012 10:43 Uhr
Ihr habt das System zum Teil nicht verstanden. Es sollen keine Wahlen von Personen dadurch geführt werden, sondern Umfragen zu Fachthemen. Und am Ende ist es genau das selbe, was wir jetzt tun. Wir suchen uns jemanden, den wir Vertrauen und der uns bei der Abstimmung zu einem Thema repräsentieren soll, und übergeben dieser Person für dieses eine Thema unsere Stimme.

Derzeit machen wir das selbe, nur das wir unseren Abgeordneten nicht nur für ein bestimmtes Thema unsere Stimme geben, sondern für viele Einzelthemen, die in einen Wahlprogramm gebündelt sind und das über einen langen Zeitraum.

Der Unterschied ist, man kann jetzt bei jedem Thema seinen Experten wechseln, was beim derzeitigen System nur alle 4 Jahre möglich ist. Oder man stimmt selbst über das Thema ab, was derzeit nur selten möglich ist.
19.07.2012 10:44 Uhr
Zitat:
Tenderloin,
es ist doch genauso naiv, im bestehenden System daran zu glauben, niemand könne sich eine Machtposition verschaffen.

Natürlich ist es hier nicht anders, siehe Druck seitens der Industrie bzw. Gefallsucht oder die Bauchpinselei bei der FIFA. Es dürfte sich mit dem "delegated voting" nichts zum Positiven ändern, wie Du anhand des Beispiels meiner Nachbarin sicher schon ahnen kannst. Diese Idee mag sicher im Kleinen, z.B. in weitestgehend homogenen kleineren Vereinen, durchaus funktionieren.
19.07.2012 10:54 Uhr
Zitat:
Diese Idee mag sicher im Kleinen, z.B. in weitestgehend homogenen kleineren Vereinen, durchaus funktionieren.

Nun, das wäre ein Anfang...
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