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Fragenübersicht Sponsoren haben anlässlich der Olympischen Spiele 1,8 Mrd. Euro an das IOC gezahlt. Ist es da verwunderlich, dass in London die Markendiktatur ausgebrochen ist?
1 - 11 / 11 Meinungen
29.07.2012 13:09 Uhr
Was heißt hier Markendiktatur? So ein Schwachsinn.

Alle versuchen mit den Spielen ihren Reibach zu machen, der kleine Kneipenwirt versucht es genauso wie McDonalds. Alle über den Weg, dass sie sich an Olympia hängen und deren Logos, Sprüche etc. nutzen und somit Publikum ziehen. Klar das dem kleinen Kneipenwirt das Geld fehlt sich die legale Nutzung zu kaufen, aber dann muss er im Zweifel eben auch drauf verzichten.
29.07.2012 13:18 Uhr
Ich finde es zum Kotzen wie bei Sportgrossereignissen die grossen Sportadministraturen das gesammt Geschehen vom grossen (was ich noch verstehen könnte) bis hin zur kleinsten Eckkneipe kontrollieren will.

Ich finde nur weil es ein paar Politikern und Sportmagnaten gefällt in London ihr Kommerzfestival durchzuführen, haben sie noch lange nicht das Recht die normalen wirtschaftlichen Aktivitäten der kleinen Gewerbetreibenden zu stören.

Ich finde es lächerlich, dass man kleine Fish and Chips -Stores das servieren von Fritten verbietet. Fish and Chips sind ein englisches Kulturgut - da sollten die Olympia-Bonzen ihre Griffel weghalten.
29.07.2012 13:23 Uhr
Zitat:
Warum eine belgische Quelle?


Weil ich Belgier bin und den Kommentar (in einer konservativen Zeitung) sehr gut fand. (und ich zu faul war, nach einem vergleichbaren Kommentar zu suchen)

Zitat:
Aber na gut. Is doch schon normal bei internationalen Großereignissen.


Einerseits. Ja das ist wahr. Andererseits - nur weil FIFA, UEFA und IOC ihre kommerziellen Interessen in letzter Zeit durchsetzen konnten, beginne ich nicht das gut zu finden.

Bei der letzten Ausschreibung um die Fussballweltmeisterschaft gab es in Belgien zum ersten mal eine Bewegung contra Weltmeisterschaft weil die Ansprüche der Blatter-Mafia einfach inakzeptabel waren.

Wahrscheinlich verschwinden die Grossereignisse deshalb immer mehr zu Diktaturen und/oder Schwellenländern, weil man sich das in demokratischen, entwickelten Staaten weniger und weniger bieten lässt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.07.2012 15:30 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.07.2012 13:37 Uhr
Zitat:
Hmm. Lesbarer macht das die Quelle aber nicht ;)


Was kann ich dafür, dass der Durchschnittsdeutsche nur 1,6 Fremdsprachen spricht? ;)

Zitat:
Es folgt dem Prinzip Angebot und Nachfrage. Solange die Länder sich eben dennoch bewerben wird das auch so weitergehn. Es haben sich bei den letzten Vergaben auch nicht nur weniger demokratische Länder beworben.


Das ist schon Richtig - es haben sich auch demokratische Länder beworben. Nur bekommen diejenigen die Sportgrossereignisse um jeden Preis in diese Länder holen wollen inzwischen ziemlich viel Gegenwind. So viel Gegenwind, dass dieser Gegenwind es in die Akten und Entscheidungsfindung schafft.

Ganz lustig fand ich die Idee in Belgien. Den Bedingungen der FIFA zuzustimmen und dann im Nachhinein alle Bedingungen die gegen die Verfassung verstossen ein Jahr vor Durchführung der Meisterschaft zu kassieren.

Zum Beispiel die Steuerfreiheit für Fifa, Sponsoren und Spieler. (gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz im Steuerrecht) oder die Ansprüche der FIFA Polizei auf die Strasse zu schicken um Menschen zu verhaften(!!!) die gegen die Markenregeln der FIFA verstossen. (Verstoss gegen den Grundsatz nulla crimen sine lege und nulla poena sine lege)

Allein dass FIFA, UEFA und IOC es wagen Bedingungen zu stellen, die gegen die Verfassung der meisten gesitteten Staaten verstossen, zeigt doch wie verottet deren Weltbild doch eigentlich ist.
29.07.2012 15:24 Uhr
Einer muss das auch alles bezahlen und das sind eben die Sponsoren. Man wusste es vor der Bewerbung und in London war die Bevölkerung dafür. Gerade auch wegen der großen Zustimmung in der Bevölkerung erhielt London den Zuschlag.
29.07.2012 16:19 Uhr
Zitat:
Was kann ich dafür, dass der Durchschnittsdeutsche nur 1,6 Fremdsprachen spricht? ;)


Hochdeutsch läuft dann wohl unter 0,6.
Aber was ist die eine? englisch?
29.07.2012 17:31 Uhr
So schlecht lesbar finde ich die Quelle gar nicht. Hat eben doch seine Vorteile, dass die Hälfte der Belgier niederdeutsch spricht

Zum Thema:

Das IOC stellt Bedingungen von denen es äußerst fraglich ist, ob sie überhaupt in einen Rechtsstaat passen. Man kann rechtsstastlich unproblematisch den Verkauf von Fritten durch einen nicht-Sponsor in den Sportstätten unterbinden. Aber nicht in einem Privatrestaurant.
Es wäre sinnvoller, wenn das IOC für seine Sponsoren nur diejenigen Rechte einfordern würde, die auch recht unproblematisch durchsetzbar sind. Dann gehen zwar die Sponsorengelder runter und dadurch fällt vielleicht das Feuerwerk etwas kleiner aus, sei es drum.

Es kann aber nicht sein, dass im Windschatten von Sportkommittees Konzerninteressen durchgesetzt werden, die juristisch wirklich problematisch sind. Nicht zuletzt werben die Olympia-Städte ja bei ihrer eigenen bevölkerung damit, dass die Eckkneipen etc. dann mehr Umsatz machen. Warum soll den Eckkneipen dann plötzlich der Verkauf von Fritten verboten werden, die patentlich nicht geschützt sind?
29.07.2012 19:01 Uhr
Große Verbände wie IOC, FIFA und UEFA handeln mit ihrer Strategie zerstörerisch. Letztlich geht es hier darum, ohne Rücksicht auf Verluste die eigenen Marken durchzudrücken.

Oder zahlen diese Sponsoren bzw. der jew. Verband Einzelhändlern etc. Kompensationszahlungen? Vermutlich nicht, wenn man sich konservative, oppurtunistische Speichellecker wie Blatter und Rogge und ihre korrupten Funktionärsgangs ansieht.
29.07.2012 20:46 Uhr
Das ist noch nicht alles - noch nicht einmal das Verlinken der offiziellen Website London2012.com ist problemlos möglich. Deren "Terms of Use" lauten:

Zitat:
You may not use any link to the Site as a method of creating an unauthorised association between an organisation, business, goods or services and London 2012, and agree that no such link shall portray us or any other official London 2012 organisations (or our or their activities, products or services) in a false, misleading, derogatory or otherwise objectionable manner.


http://www.heise.de/tp/blogs/6/152405

Und auch die Zuschauer werden gegängelt:

Zitat:
...die Spielemacher wollen die Vermarktungsrechte ganz strikt auslegen und sogar vor den Fans nicht haltmachen. Ihnen will man nicht nur untersagen, Bilder von im Stadion fotografierten Athleten in sozialen Netzwerken online zu stellen, sie dürfen auch keine Bilder von Zuschauern - die beispielsweise eine "La-Ola-Welle" durchführen - auf Facebook oder Twitter veröffentlichen. Ein Grund hierfür: die Wahrung der Markenexklusivität. Schließlich könnte ja ein Fan Accessoires oder Kleidung eines Nichtsponsors tragen. Es heißt für Sportbegeisterte also, das Pepsi-T-Shirt zu Hause zu lassen.


http://derstandard.at/1342139297024/Olympia-Werbung-Verbot-Polizei-Marke-London-Strafe-Facebook-Coca-Cola
30.07.2012 11:11 Uhr
Erinnert mich an die WM 2006 in Deutschland, als ein riesiger Aufschrei durchs Land ging. Eine große Biermarke (weiß nicht mehr, ob's Heineken oder Budweiser war) hat sich die Exklusivrechte gesichert und es durfte dementsprechend nur noch dieses Bier ausgeschenkt werden...
30.07.2012 14:56 Uhr
@ McOnline

Zitat:
Erinnert mich an die WM 2006 in Deutschland, als ein riesiger Aufschrei durchs Land ging. Eine große Biermarke (weiß nicht mehr, ob's Heineken oder Budweiser war) hat sich die Exklusivrechte gesichert und es durfte dementsprechend nur noch dieses Bier ausgeschenkt werden...


Das war Anheuser-Busch mit "Budweiser". Die Bitburger Brauerei konnte dann aber doch noch durchsetzen, ebenfalls Bier in den Stadien ausschenken zu dürfen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/wm-2006-sponsoren-beenden-bier-streit-a-333848.html
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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