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Fragenübersicht Andreas Molau ist aus der rechtsextremen Szene ausgetiegen. Dein Kommentar?
Anfang-2032 - 51 / 51 Meinungen
31
30.07.2012 18:10 Uhr
Zitat:
ich denke im übrigen, dass ausstiege zu 99,99999999999....% aus persönlichen und nicht aus inhaltlichen gründen erfolgen


Es nervt immens, wenn Leute beständig Behauptungen und Vermutungen ins Netz rotzen, ohne auch nur einen Nebensatz zur Begründung hinzuzufügen. Einen besonders hohen Anteil an der inhaltsleeren Phrasendrescherei hat freilich die braune Mischpoke.

Aber ich versteh's. Ist schon schwer vorstellbar für im Wahn Gefangene, dass es tatsächlich Leute gibt, die das wahnhafte Denken mit der Zeit erkennen und damit nichts mehr zu schaffen haben wollen.

Wie es konkret bei Molau aussieht -um mal die Umfrage zu beantworten-, weiss ich nicht. Ich halte es aber für gut möglich, dass der von ihm beschriebene Nachdenkprozess, der zum Bruch führte, echt ist. Für diesen Fall würde ich ihm alles Gute wünschen und zu seinem (wenn auch späten) Schritt gratulieren.

Er bezieht sich ja, wenn er Gründe nennt, vor allem auf die antisemitische Hetzrede des Nachwuchs-Möchtegern-Goebbels Udo Pastörs. Allerdings fragt man sich, weshalb sein Nachdenken erst so spät einsetzte. Solch als Brechmittel hervorragend geeignete Schwurbeleien wie die eines Udo Pastörs hört man doch in der Naziszene recht häufig (wenn sie vom Fußvolk fernab der Öffentlichkeit geäussert werden, sind sie oft noch ekelerregender- inhaltlich, aber auch in der Form, die eher an Grunzlaute erinnert denn an gesprochene Worte).

Und: den Schritt, sich an den Verfassungsschutz zu wenden, finde ich falsch. Besser wäre eines der diversen Aussteigerprogramme oder Beratungsstellen gewesen.



Zitat:
und kann mir gerade bei molau eine ganze reihe an persönlichen gründen vorstellen.


Ja? Welche denn?
30.07.2012 18:15 Uhr
Schon wieder so ein Versager, der seine persönlichen Probleme und privaten Differenzen als politische Wendung verkaufen will. Wie andere wird auch er im Leben scheitern, weil er nicht erkennt, dass seine Wendung nur Teil einer depressiven Sinnkrise ist, resultierend aus fehlendem privatem Halt.
30.07.2012 18:16 Uhr
Zitat:
Ja? Welche denn?


apfel und pastörs, samt mannschaft, sind ja nicht gerade zimperlich mit ihm umgegangen, als sie ihn als testkandidat ins rennen schickten und dann ins abseits manövrierten - und er ist, silch selbst überschätzend, denn auch prompt hineingetappt. andere enttäuschungen kamen dazu. bei all diesen erlebnissen kann man sich genügend gründe vorstellen, von der notwendigkeit, eine familie ernähren zu können, einmal ganz abgesehen.

da er sich selbst in reden auch nicht gerade zimperlich geäußert hat, erscheint mir der anlass einer pastörs-rede doch sehr eigenartig zu sein. wäre nicht viel eher erschrecken angesichts eigener äußerungen, die das akzeptable maß überschreiten, und die frage danach, wie es dahin gekommen ist und ob das noch den eigenen idealen entspricht, ein angemessenerer anstoß?

und, aus rechter sicht, mag die frage auch erlaubt sein, gerade angesichts der nunmehrigen art und weise seines ausstiegs, warum eigentlich er, solange er in position war, zwar große pläne verkündete, aber in der realität aus all dem nichts als heiße luft resultierte? konnte er nicht besser - oder wollte er nicht besser?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.07.2012 20:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.07.2012 18:20 Uhr
Wenn in China ein Sack Reis um fällt ...
30.07.2012 18:22 Uhr
... interessiert sich (völlig zurecht) kein Schwein.
30.07.2012 18:22 Uhr
Wer ist Andreas Molau?
30.07.2012 18:33 Uhr
Zitat:
Wie andere wird auch er im Leben scheitern, weil er nicht erkennt, dass seine Wendung nur Teil einer depressiven Sinnkrise ist, resultierend aus fehlendem privatem Halt.


Aha? Also ist es völlig ausgeschlossen, dass Menschen ihre politischen Ansichten kritisch reflektieren und im Laufe der Zeit tatsächlich ändern können?

Ganz ehrlich: dem Duktus nach habe ich dieses Statement für den Beitrag eines Rechten gehalten, der den "Verrat an der Sache" als ein Zeichen persönlicher Schwäche und einer "depressiven Sinnkrise" wertet: da war jemand also nicht "zäh wie Leder", sondern entpuppt sich als ein Schwächling, ein Charakterlump, ein Taugenichts.

Merkwürdig, das von einem "Linken" zu lesen, der laut Profil auch noch Pädagoge ist...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.07.2012 20:34 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.07.2012 18:49 Uhr
@ delarue:

es gibt nicht viele menschen, denen ich einen primär inhaltlich begründeten wandel glaube - aber dir glaube ich ihn.
30.07.2012 18:53 Uhr
Zitat:
da er sich selbst in reden auch nicht gerade zimperlich geäußert hat, erscheint mir der anlass einer pastörs-rede doch sehr eigenartig zu sein. wäre nicht viel eher erschrecken angesichts eigener äußerungen, die das akzeptable maß überschreiten, und die frage danach, wie es dahin gekommen ist und ob das noch den eigenen idealen entspricht, ein angemessenerer anstoß?


Das kann man so sehen, natürlich. Am Rande hat er das aber ja auch anklingen lassen, dieses nachträgliche Verurteilen des selbst Gesagten.

Und was seine Ansprachen bei der NPD anging:
bei ihm wirkte das immer irgendwie lächerlich, so in etwa wie ein schlechter Theaterschauspieler- oder eben einer, der jetzt für die Kameraden mal so richtig radikal sein will. Er hatte ja "Karriere"-Ambitionen innerhalb der NPD. Dass es da nichts bringt, den Ton anzuschlagen, den man bei der GfP gewohnt ist, dürfte Molau klar gewesen sein.

Und letztlich finde ich die Geschichte gar nicht einmal so unlogisch:
vom NPD-Kader zum "seriösen Rechten" bei DVU und später proNRW, und schliesslich der endgültige Cut. Ich kann mir zumindest vorstellen, dass die Abkehr bei Molau echt ist. Und wenn ja: schauen wir mal, wo er landet.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.07.2012 20:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.07.2012 18:54 Uhr
Zitat:
Ich kann mir zumindest vorstellen, dass die Abkehr bei Molau echt ist. Und wenn ja: schauen wir mal, wo er landet.


selbst wenn sie nicht echt ist zum jetzigen zeitpunkt, wird sie es werden - denn ein zurück gibt es nach dieser art des ausstiegs nicht.
30.07.2012 18:59 Uhr
Zitat:
bei ihm wirkte das immer irgendwie lächerlich, so in etwa wie ein schlechter Theaterschauspieler- oder eben einer, der jetzt für die Kameraden mal so richtig radikal sein will.


ich vermute auch, dass das letztere der grund gewesen sein dürfte: die notwendige aktion, um ganz dazuzugehören, nicht erkennend, dass eben das eine art selbstaufgabe ist und nur ins nirgendwo führt. man darf sich eben NICHT radikaler geben als man ist, unter keinen umständen, sondern man muss wissen wo man selbst steht und dort stehenbleiben - ob der wind nun aus der einen oder anderen richtung weht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.07.2012 21:00 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.07.2012 19:06 Uhr
Zitat:
selbst wenn sie nicht echt ist zum jetzigen zeitpunkt, wird sie es werden - denn ein zurück gibt es nach dieser art des ausstiegs nicht.


Da stimme ich nicht zu. Natürlich: er kann nicht zurück und wird aus diesem Grund ganz sicher kein rechter politischer Aktivist mehr. Aber wenn der Gesinnungswandel nicht echt ist, muss er es nicht zwangsläufig werden. Bei Axel Reitz zum Beispiel glaube ich nicht an eine innere Abkehr vom NS. Der hat eher seinen Kopf aus der Schlinge gezogen und muss jetzt damit leben, dass er seinen ehemaligen politischen Weggefährten als "Verräter" gilt. Aber "Aussteiger"? Nein, das ist was anderes.
30.07.2012 19:09 Uhr
@ dealrue:

wer würde schon gern zugeben, zu schwach gewesen zu sein für den wind, der einem entgegenkam? ich bin mir daher ziemlich sicher, dass selbst bei einer nicht-echten im sinne einer nicht-inhaltlich erfolgten abkehr das bewusstsein eine echte schaffen wird, um sich den makel der schwachheit zu nehmen.
30.07.2012 19:09 Uhr
Ich habe von diesem Mann noch nie gehört...eigentümlich finde ich, daß er Waldorflehrer war.
30.07.2012 19:28 Uhr
@ mimikry

Ich glaube nicht, dass es so funktioniert, sondern würde eher sagen, dass die echte Abkehr dann mit der Zeit deshalb erfolgt, weil man nicht mehr dem Einfluss der alten politischen Kreise ausgesetzt ist und die Möglichkeit hat, mit anderen Menschen die Dinge zu reflektieren, die man einmal vertreten hat.

Zusammengefasst:
man hat die Möglichkeit, sich von der Gehirnwäsche frei zu machen.

Dass du eher davon ausgehst, dass die Gehirnwäsche an exakt diesem Punkt erst beginnt, ist mir klar. Geschenkt...
30.07.2012 19:37 Uhr
@ delarue:

gehirnwäsche beginnt nur dann, wenn sich einer der gehirnwäsche bewusst aussetzt, also ganz bewusst etwas anderes an stelle der alten ansichten regelrecht auswendiglernt und sich von entsprechend interessierten kreisen tag und nacht in deren sinne beschallen läßt. durch diese art und weise ist dann allerdings auch nichts gewonnen, es war nur eine art replacement.
authentisch sehe ich dagegen die aussteiger, die, ohne auswendig zu lernen und phrasen über phrasen von sich zu geben (und das womöglich noch von beinahe heute auf morgen), sich selbst intensiv um reflexion ihrer ansichten bemühen, ohne sich irgendwelchen programmen oder dauerbeschallung auszusetzen. das sind dann auch eher die, die nicht mit großem tamtam aussteigen, sondern sich einfach zurückziehen und demzufolge irgendwann raus sind.

dass ein ausschließliches umgeben mit definiert orientierten kreisen immer einen festen gedankenzirkel ergibt, den der sich darin aufhaltende kaum durchbricht, sondern stattdessen fester und fester gebunden wird solange keine persönlichen querelen auftreten, ist umgekehrt natürlich logisch und das ausbrechen aus diesem kreis mit blick über den tellerrand bietet die möglichkeit einer besseren eigenständigen positionserarbeitung. aber hier gilt eben: von einem geschlossenen zirkel in den anderen zu wechseln ist kein gewinn für die eigene positionierung.
30.07.2012 19:48 Uhr
Zitat:
von einem geschlossenen zirkel in den anderen zu wechseln ist kein gewinn für die eigene positionierung.


Behauptet ja auch niemand. Erst die Erarbeitung einer eigenständigen politischen Position durch die Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Ideen wäre eine wirkliche Emanzipation von Gruppenzwängen und ein Abstreifen des autoritären Charakters.

Freilich gilt:
das ist unbequem und lästig, weil es im Grunde permanenten Konflikt mit sich bringt. Und den auszuhalten ist nicht immer leicht.

Zitat:
wenn sich einer der gehirnwäsche bewusst aussetzt, also ganz bewusst etwas anderes an stelle der alten ansichten regelrecht auswendiglernt und sich von entsprechend interessierten kreisen tag und nacht in deren sinne beschallen läßt.


Wo gibt es denn das?

30.07.2012 20:54 Uhr
@ Neocon

Das hört sich sehr erfreulich an.

Aber auch recht amüsant zu lesen, wie die rechtsextreme Szene auf Altermedia da am hyperventilieren ist: "wie die Verräter des 20. Juli", "1/8 Jud' Molau", etc...


Auch bei PI-News herrscht Konfusion:

http://www.pi-news.net/2012/07/stolperstein-zur-islamkritiker-bundelung-weniger/

30.07.2012 20:56 Uhr
Dann hätten wir hier ja einen potentiell interessanten Mann für den Chat....
31.07.2012 21:44 Uhr
Dieser Mimikry hat ja echt nen Stift in der Hose wie?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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