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Fragenübersicht Ist der Niedriglohnsektor notwendig, um gering qualifizierten Person den Einstieg ins Arbeitsleben zu ermöglichen?
1 - 17 / 17 Meinungen
30.07.2012 19:37 Uhr
Unsinn. gibt genug teilweise sehr hochqualifizierte die im Niedriglohnsektor arbeiten. Oder am besten noch für Lau.
(Generation Praktikum). Und die bleiben da teilweise ewig drin hängen.
Nein das ist nur ein dummes Pseudoargument um Lohndumping zu begründen und auf alle die etwas mehr verdienen Druck auszuüben.
Motto : Schau mal was du machst machen andere für weniger Geld.
30.07.2012 19:42 Uhr
Mancher wird einfach nur dankbar sein, arbeiten zu dürfen...auch im Niedriglohnbereich... vor allem Frauen,die die Haushaltskasse aufbessern wollen bzw. müssen.
30.07.2012 19:47 Uhr
Mindestlohn für alle ist sozial gerecht...aber eine tätigkeitsspezifische Qualifikation muß schon sein.
30.07.2012 19:53 Uhr
"Mancher wird einfach nur dankbar sein, arbeiten zu dürfen...auch im Niedriglohnbereich... vor allem Frauen,die die Haushaltskasse aufbessern wollen bzw. müssen."

ja ja vorallen die Frauen. Aber vorher müssen die erstmal ihre Männer fragen wenn sie arbeiten gehen wollen oder was?

komm mal in der Gegenwart an Hexe.
30.07.2012 20:30 Uhr
Das kommt drauf an.

Jede Arbeit ist letztendlich ersetzbar, je niedriger die Qualifikation, desto geringer die Schwelle für die sich eine Abschaffung des Jobs lohnt. In vielen Bereichen liegen die Löhne in Deutschland schon zu hoch, so z.B. das Friseurgewerbe in Sachsen, obwohl der Lohn dort enorm niedrig ist. Dennoch boomen die Friseursalons an der Grenze in Polen und Tschechien. Wollte man also Jobs für Friseure in Sachsen schaffen, müsste man den Lohn weiter senken.

Auf der anderen Seite kann auch der qualifizierteste Job in jeder Gehaltsklasse landen, bis hin zum ehrenamtlichen Bereich gänzlich ohne Bezahlung. Und je nach Arbeitnehmer sind einige sogar unglaublich stolz und fühlen sich gut kostenlos zu arbeiten, obwohl eine Bezahlung problemlos möglich wäre oder sie fühlen sich derart unter Druck gesetzt, das sie aus irgendwelchen Gründen eine höhere Bezahlung ausschließen.

Löhne sind letztendlich immer eine Frage der freien Preisbildung am Markt, sonst nichts. Ich brauche einen, der einen Job für einen Preis X anbietet und ich brauche jemanden, der ihn für den Preis X annimmt. Findet der Anbieter keinen für Preis X, wird er auf einen anderen, höheren Preis wechseln und findet der Kunde (Arbeitnehmer) einen Job zu besseren Konditionen (muss ja nicht das Geld sein) wird er den Job auch nicht annehmen. Es ist pure Illusion, an diesem Angebots-Nachfrage-Matching irgendwas drehen zu können.
30.07.2012 20:33 Uhr
Zitat:
Mindestlohn für alle ist sozial gerecht.


Nö, ziemlich ungerechter Blödsinn. Außer populistisch sonst zu nichts zu gebrauchen.

Es gibt nun schon zahlreiche Untersuchungen zum Mindestlohn und entweder ist er wirkungslos, oder er vernichtet Jobs, senkt die Löhne usw.

Preiskontrollen haben bisher weltweit immer das Gegenteil von dem erreicht, was sie eigentlich sollten. Mir wäre kein einziges Beispiel von sinnvollen Preiskontrollen bekannt.
30.07.2012 21:13 Uhr
mindestauskommen und recht auf arbeitsfreiheit für alle!
30.07.2012 23:29 Uhr
Naja, wer keinerlei Ausbildung hat, kann dafür keine Spitzenlöhne erwarten. Allerdings gibt es zwei Einschränkungen: zum einen muß auch ein Vollzeitarbeitsplatz für Ungelernte soviel Einkommen erbringen, daß man alleine davon noch vernünftig leben kann. Und zum anderen werden Niedriglöhne auch für Tätigkeiten gezahlt, die durchaus eine Qualifikation benötigen.
31.07.2012 05:05 Uhr
Hier wird mal wieder "Arbeit" mit "Einkommen" verwechselt.

Die neoliberale Propaganda hatte sich große Mühe gegeben (mit Erfolg) das "Wissen" in den Köpfen der Menschen zu verankern, dass Arbeit zu Einkommen führe.

Der zweite Teil der neoliberalen Politik ist nun, genau diesen Zusammenhang zu zerstören. Schon jetzt führt Arbeit keineswegs mehr zu Einkommen. Wirkliches existenzsicherndes Einkommen ist nur noch durch leistungslose Aneignung der Lebensleistung anderer Menschen möglich. Das Werkzeug hierfür ist der "Niedriglohnsektor".

Das führt zu der absurden Situation, dass die oberflächliche Politik und sogar das autonome Streben der Betroffenen ausschließlich darauf ausgerichtet ist, zu arbeiten bzw. Zwangsarbeit zu leisten. Und zwar OHNE BEZAHLUNG (oder mit nicht angemessener oder existenzsichernder Bezahlung). Die Ergebnisse dieser Leistung wird wiederum enteignet und transferiert zu denen, die eben die leistungslosen Einkommen durch Spekulation, Zinsen, Gewinne etc. erhalten.

Das Ergebnis ist eine Gesellschaft von freiwilligen Arbeitssklaven, die nicht wissen wie sie ihre Kinder satt kriegen sollen... zur Erinnerung: Die meisten "echten" Sklaven der antiken Römer hatten keine Probleme damit, ihre Kinder satt zu bekommen...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 31.07.2012 07:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
31.07.2012 05:09 Uhr
Zitat:
für die sich eine Abschaffung des Jobs lohnt


Die Abschaffung von Jobs hat nichts mit monetären Schwellen zu tun.
Sie werden immer dann abgeschafft, wenn es technisch möglich ist.
Und da die Technik voranschreitet, ist es immer öfter möglich.

Interpoliert man die Entwicklung in die Zukunft muss man an irgend einem Punkt in der Zukunft einen halbintelligenten menschenähnlichen Androiden annehmen, der z.B. auch Pflegearbeiten verrichten kann. Dann ist menschliche Arbeit generell überflüssig geworden.

Noch krasser wird es, wenn KI irgendwann den Zustand erreicht, dass sie sich selbst weiter entwickeln kann.

Alle Gesellschafts- und Verteilungssysteme müssen sich daran messen lassen, ob sie unter solchen Bedingungen ebenfalls noch funktionieren würden.

Und für den Kapitalismus kann man das kategorisch ausschließen. Der funktioniert nur deshalb noch zumindest in Teilen, weil wir noch nicht ganz so weit fortgeschritten sind.
31.07.2012 06:49 Uhr
Meine Güte, jeder bastelt sich seine Statistiken halt wie sie ihm passen. Während der Gewerkschafter den Schüler einrechnet der Werbung verteilt die keiner haben will, so setzt die CDU in ihrem Artikel den Niedriglohn bei unter 8.50 € an, statt, wie es bisher glaube ich der Fall war, bei 9.15 €, so kann man auch ein Wachstum des Normallohnsektors errechnen, toll!
31.07.2012 07:10 Uhr
In der jetzigen Form nicht, da zielt er nur drauf ab, letztlich weite Teile der Arbeitnehmerschaft in Niedriglohn und prekäre Verhältnisse zu drängen.

Geringerer Lohn ist nur akzeptabel, wenn im Gegenzug auch Minderleistung akzeptiert wird, wenn also langjährige Arbeitslose, Suchtkranke oder sonst unter erheblichen psychischen Krankheiten leidende Menschen dadurch Arbeit bekommen - sofern sie dies wollen (nicht als Zwang!). Dann müsste aber auf dem Weg der Fürsorge diesen Menschen dennoch ein akzeptables Auskommen geschaffen werden.
31.07.2012 08:30 Uhr
@DerMauzer:
Zitat:
gibt genug teilweise sehr hochqualifizierte die im Niedriglohnsektor arbeiten

Qualifikation bezieht sich immer auf eine konkrete Tätigkeit.
Es kann jemand theoretisch hochqualifiziert sein und z. B. in Kunstgeschichte promoviert haben - aber für eine konkrete Tätigkeit ist er trotzdem wenig qualifiziert und verdient entsprechend schlecht.
31.07.2012 08:35 Uhr
Wenn man selbstständig arbeitet, gibt es überhaupt keinen Mindestlohn. Da kann man froh sein, wenn die Kunden die Rechnungen rechtzeitig bezahlen. Kinder bekommen darf man nicht, weil man dann die Beitrage der private Krankenversicherung nicht bezahlen kann.

Geringqualifizierte können sich glücklich schätzen, dass jemand für sie das Risiko übernimmt und ihnen Jobs zur Verfügung zu stellt.

Wenn es einen Mindestlohn für Angestellte gibt, sollte dieser auch für Selbstständige eingeführt werden.
31.07.2012 09:31 Uhr
Nein, dieser Dummfug ist nicht notwendig! Das ist Ausbeutung und menschenverachtend!
31.07.2012 12:34 Uhr
Wenn es einen Mindestlohn für Angestellte gibt, sollte dieser auch für Selbstständige eingeführt werden.

Dafür gäbe es eine ganz einfache Lösung - ein Bedingungsloses Grundeinkommen.
31.07.2012 14:59 Uhr
Grundsätzlich nicht.

Die gleiche Wirkung könnte man erzielen, stellte man die Besteuerung auf das von Prof. Kirchhof entwickelte System um und finanzierte in einem zweiten Schritt, die Sozialausgaben ausschließlich aus Steuermitteln.

Dies würde dazu führen, daß alle Einkünfte, unabhängig von der Art und Weise ihrer Erzielung, einer gleichmäßigen Besteuerung unterworfen würden und Arbeitseinkommen von allen Sozialkosten entlastet werden.
Dann lohnten sich auch Beschäftigungen mit geringer Wertschöpfung und damit auch geringen Anforderungen an die Qualifikation, in Deutschland wieder.

Das würde sowohl einen Niedriglohnsektor als auch einen Mindestlohn überflüssig machen.

Käme dann noch eine Wirtschaftspolitik hinzu, die darauf ausgerichtet ist, den Energie und Rohstoffverbrauch so gering wie möglich zu halten und die Produktion von Industriegütern so weit als möglich zu mechanisieren und automatisieren, ließe sich auch der sog. Facharbeitermangel mit der vorhandenen Bevölkerung bewältigen.

Zudem blieben wir auch auf dem produzierenden Sektor wettbewerbsfähig.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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