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Fragenübersicht Schon Grundschüler fühlen sich gestresst - liegt das eher an den schulischen Anforderungen, den familiären Umfeldern der Schüler oder an einer geringeren Belastbarkeit heutiger Schüler allgemein?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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22.11.2012 05:08 Uhr
Hm, meine Schulzeit und auch die meiner Kinder ist lange her, somit kann ich nur theoretisieren. :-)

Icg glaube, dass die Problematik nicht monokausal ist.
Die in den Antwortoptionen aufgeführten konkreten Gründe treffen wohl alle zu und wirken in ihrem Zusammenspiel vermutlich oft überfordernd.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2012 06:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2012 05:45 Uhr
Das kommt doch nicht von ungefähr. Der Leistungsdruck steigt in unserer Gesellschaft ohne Ende. Die Eltern drehen auch immer mehr am Rad. Ich weiß noch, als die älteste in der Grundschule war. Da war ein Mädchen, wenn das eine schlechtere Note als eine 2 mit nach Hause brachte, bekam sie Hausarrest!

Das in der 3. Klasse! Leute, irgendwas läuft da schief. Dann noch die viele Nachhilfe, die viele Kinder schon in der Grundschule haben. Ich sprach neulich mit jemanden, der seinem Sohn Nachhilfe organisiert, nur dass dieser keine 3 schreibt. Schon in der Grundschule! Muss jedes Kind aufs Gymnasium?

Zudem ist der heutige Terimplan bei den Kleinen vollgestopft, wie nur was. Zum spielen und zum Kindsein kommen nur noch die wennigsten Kinder. Die meisten müssen ja in zwei Sportvereinen, dann noch zur Musikschule, dann... usw. Das sind, wie kleine Erwachsene. Mir müssen echt darüber nachdenken, was wir unseren Kindern so alles zumuten. Auf der anderen Seite behüten wir sie zu sehr (Stichwort: Handy) und rufen sie ständig an, wo sie seien, was es früher auch nicht gab und auf der anderen Seite, werden die schon von ganz klein, in eine Norm (oder wie man das nennen will) gesteckt!
22.11.2012 05:51 Uhr
Mehr Wissen muss von immer weniger werdenden Lehrern in bestimmter Zeit vermittelt werden. Stress der Lehrer wird dadurch auch auf die Kinder übertragen.
22.11.2012 06:05 Uhr
Na klar fühlen die sich da gestresst.
Die fühlen sich auch gestresst wenn sie ihr Zimmer aufräumen müssen.
Das normalste in der Welt.
22.11.2012 07:25 Uhr
Gibt wohl 2 Erziehungsvarianten die einen Großteil der Probleme ausmachen.
Zum Einen werden viele Kids nicht mal an die minimalsten Anforderungen gewöhnt. Sie lernen zu Hause null Eigenleistung; bei jedem Kleinkram stehen die Eltern auf der Matte und "kümmern" sich. Diese Kinder lernen nicht sich mit Situationen und Anforderungen auseinanderzusetzen.

Das genaue Gegenteil sind Kinder die auch zu Hause unter übermäßigem Leistungsdruck stehen. Das Kind soll alles können, und das natürlich als bestes. Und hat im Ergebnis einen Terminkalender wie ein Manager.

Logisch daß bei beiden Varianten Streß entsteht.
Eine gesunde Mitte zwischen diesen Extremen wird immer seltener.
22.11.2012 07:35 Uhr
1.) Stress ist kein Zeichen hoher Belastung, sondern ein Zeichen dafür, dass einem die Tätigkeit keinen Spaß macht. Und das Schülern die Schule keinen Spaß macht ist nichts neues, nur Stress nannte man das eben nicht.

2.) Die Anforderungen in der Schule verringern sich kontinuierlich, da zum einen staatliche gewollt ist möglichst viele Schülern zu den hohen Abschlüssen zu treiben und das Bildungsbürgertum natürlich ein Abitur ihres Sprösslings erwartet, egal ob es realistisch ist oder nicht.
22.11.2012 07:38 Uhr
Zitat:
Der Leistungsdruck steigt in unserer Gesellschaft ohne Ende.


Alles was du beschreibst bezieht sich jedoch nur auf das Milieu der Bildungsbürger.
22.11.2012 07:40 Uhr
Zitat:
Mehr Wissen muss von immer weniger werdenden Lehrern in bestimmter Zeit vermittelt werden.


Die Anforderungen in der Schule werden doch beständig reduziert und die Betreuungsquoten sind heute viel geringer als früher.
22.11.2012 08:00 Uhr
Zum Teil liegt das auch an den Eltern. Wenn ich in meinem eigenem Umfeld sehe, was die Kinder (unter 10 Jahren) für einen vollen Terminkalender haben, dann wundert es mich nicht, dass sie sich gestresst fühlen...
22.11.2012 08:18 Uhr
@Backo

Die Anforderungen in der Schule verringern sich kontinuierlich

...ja, die schulischen Anforderungen schon, da hast du recht, trotzdem sind die Anforderungen abseits der eigentlichen schulischen Anforderungen, die an die Kids gestellt werden, enorm gestiegen.
22.11.2012 08:23 Uhr
Sie fühlen sich gestreßt, weil viele Eltern keine Zeit mehr für ihre Kinder haben, würde ich vermuten. Dann überträgt sich der Streß der Eltern auf die Kinder.
22.11.2012 08:47 Uhr
Wie schon mehrfach angesprochen sind die Ursachen für Stresssymptome bei Kindern nicht monokausal.

Wohl aber ist die generelle Zunahme dieses Phänomens - sofern die Zahlen stimmen - ein gesamtgesellschaftliches Ursachenkonglomerat.

Zum einen deklariert sich ob bewusst oder unbewusst unsere Gesellschaft als Leistungsgesellschaft. Das führt zu Konflikten in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Wirtschaftskrisen führen zu der Notwendigkeit sein berufliches Dasein zusätzlich abzusichern, durch entweder noch mehr Leistung, oder durch Akzeptieren von Arbeitsbedingungen, die sich negativ auf das Sozialverhalten auswirken.

Die Entwicklung hin zu prekärer Entlohnung hat Doppelverdiener-Haushalte in großer Zahl entstehen lassen, weil ansonsten Miete, Kinder, Lebenshaltung kaum noch finanzierbar sind - dies färbt auf das Verhalten der Kinder ab.

Wenn all diese Faktoren dann auch noch dazu führen, dass Kinder elterliche Konfliktsituationen hautnah miterleben und sogar als Traumata abspeichern, dann sind viele Auffälligkeiten im schulischen Leistungsbereich durchaus erklärt - wenn auch längst nicht alle.

Man könnte mehrseitige Abhandlungen über diese Thematik schreiben und erfassen würde man das Gesamtbild immer nur rudimentär - zu verschieden sind die einzelnen Fälle - dennoch kann eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung und damit auch eine politische Dimension im Bereich der Erziehungs- und Schulpolitik nicht geleugnet werden.
22.11.2012 09:00 Uhr
Wenn man neben der Schule noch einen Vereinswahnsinn betreibt kann durchaus Stress auftreten, aber natürlich liegt es auch an den Schulen. Man muss Kindern beibringen sich Wissen anzueignen und auch einen Spaßfaktor vermitteln, nicht versuchen alles Wissen dieser Welt in ihre Köpfe zu pressen. Trotzdem scheint mir Allgemeinwissen zu kurz zu kommen.
22.11.2012 09:02 Uhr
Kann ich schlecht beurteilen, allerdings dürfte die zu vermittelnde Wissensmenge größer geworden sein, die Reizüberflutung hat immens zugenommen. Wie konnten wir nur eine Kindheit ohne Computer und Handy überleben? Als ich ein Kind war, hatten meine Eltern noch ein Telefon mit Wählscheibe. Steinzeit. Natürlich sind auch die Erwartungen der Eltern an die Kinder und das Lernumfeld gestiegen. Wenn man im Mittel nur noch ein Kind bekommt, muss da natürlich alles perfekt sein, früher ging man halt zur Schule, weil es so üblich war, heute müssen die Kinder offenbar bereits mit Fremdsprachenkenntnissen in die Grundschule eintreten. Soziale Verteilungskonflike unter den Erwachsenen schlagen natürlich auch noch auf die Kinder durch, und die Unterschiede in der Ausgangssituation, materiell und vom Bildungsstand der Elternhäuser her - von nahezu analphabetischen Eltern bis hin zu Professoren-Eltern - dürften immens sein. Ich möchte heute eigentlich kein Kind mehr sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2012 10:18 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2012 09:19 Uhr
Neun bis dreizehn Jahre, manchmal noch länger, werden wir in Schulen eingesperrt und wenn wir schließlich entlassen werden, haben wir den Bauch voller Worte, ohne daß wir auch nur das Geringste wissen.
Zitiert nach Ralph Waldo Emerson
22.11.2012 09:20 Uhr
Geistige Unterforderung in den Schulen führt bei intelligenten Schülern zu Streß! ...
22.11.2012 10:23 Uhr
Zitat:
Geistige Unterforderung in den Schulen führt bei intelligenten Schülern zu Streß! ...


Wobei dies kein Grund für eine grundlegende Anhebung der Leistungsstandards sein darf. Überforderung hat nämlich den gleichen Effekt. Daher ist das Überdenken der Prinzipien pädagogischer Ausrichtung in heterogenen Klassen, was Leistungsfähigkeit und Intelligenz angeht eher geboten, als ein Pauschalkurs, der nur wieder an anderer Stelle negative Folgen zeichnet.
22.11.2012 10:27 Uhr
Zitat:
Zum Teil liegt das auch an den Eltern. Wenn ich in meinem eigenem Umfeld sehe, was die Kinder (unter 10 Jahren) für einen vollen Terminkalender haben, dann wundert es mich nicht, dass sie sich gestresst fühlen...



stimmt. Das geht teilweise schon im Kindergarten los. Da muss das Kind unbedingt zur Jugendmusikschule, Kinderturnen sollte es auch machen, usw usw

Freies Spielen, so wie es das Kind möchte, ist heute kaum noch möglich
22.11.2012 19:48 Uhr
Tja, Kinder sind halt die künftigen Pflegekräfte ihrer Eltern... und die Pflege kostet nunmal Asche. Da soll eine gute Ausbildung doch zu einem gut bezahlten Job führen. Dass im Kollektivunterricht (bzw. der entsprechende Lehrkörper), Interessen und Reife von Grundschülern nicht erkannt werden und womöglich überehrgeizige Eltern, die vielleicht auch unbewusst, nicht erkennen, wie ihr Kind tickt und lernt und es auch ihre eigene Weise versuchen einzutrichtern, sind das Übel.

Dass Freizeitbeschäftigungen hier reinspielen, ist doch Blödsinn. Sport in Sportvereinen fördert Soziale Kompetenzen, ein gewisses Maß an musischer Schulung ist nie verkehrt und Zeit und Raum für eigene Freizeitgestaltung ist nebenher trotzdem vorhanden.

Derartigen Druck gab es schon immer, nur wird er endlich mal konkret benannt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.11.2012 20:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.11.2012 19:52 Uhr
"Tja, Kinder sind halt die künftigen Pflegekräfte ihrer Eltern... und die Pflege kostet nunmal Asche."

Das Modell ist doch schon aufgegeben worden.
Wenn dem so wäre gebe es ja mehr Kinder. Denn natürlich ist durch die Menschheitsgeschichte die Altersversorgung immer durch Kinder bestritten worden.
Heute hält man sie als Spielzeug.

Allein der Gedanke "Einzelkind" da dreht sich einem doch schon der Magen um.
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