Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Was hältst Du von dem Ansatz "Pay what you want" für ein Museum?
1 - 12 / 12 Meinungen
28.11.2012 19:21 Uhr
Als Sonderaktion erreicht man damit häufig höhere Einnahmen als mit einem festen Eintrittspreis.
Das System funktioniert in aller Regel jedoch nur, solange es eine Sonderaktion ist und man weiterhin gewohnt ist einen bestimmten Preis zu entrichten. Langfristig sindf die Einnahmen meist geringer, da das Angebot von "pay what you want" irgendwann zu "kostenlos mit Bitte um Spende" wird und das wiederum von vielen so gesehen wird, als wäre die Spende on top und sozusagen die Grundausgaben seien ohnehin gedeckt.
28.11.2012 19:23 Uhr
Halte den Ansatz für sinnvoll. Bei Museen dürfte das auch recht gut klappen, bei Restaurants hingegen würde ich ein recht hohes Missbrauchspotential vermuten.
28.11.2012 19:28 Uhr
Versuchen kann man es ja mal - allerdings nehme ich bei einem Museum an, dass eventuell fehlende Kohle eben doch wieder vom Staat übernommen werden wird.
28.11.2012 19:32 Uhr
Kannte mal eine Kneipe, die dieses Verfahren erfolgreich über Jahre benutzt hat. Was daraus geworden ist, weiß ich nicht. In den ungefähr zehn Jahren meines dortigen Aufenthalts lief es aber prima.
28.11.2012 19:55 Uhr
Sehr gute Idee. Mal abgesehen von A********, die es immer und übrall gibt wird tatsächlich wohl jeder zahlen was ihm, angesichts seinen privaten Budgets wohl möglich ist.
Bin ziemlich überzeugt daß das auch langfristig ein Plus in die Kasse spülen würde.
Die Nichtzahler dürften sich eh nur in ein Museum "verirren", denn jedem mit minimalsem Kulturverständnis ist klar was der Erhalt kostet.
Und die, die sich nur eine geringe Summe leisten können sind immer nch Werbeträger.
28.11.2012 19:55 Uhr
Zitat:
dass eventuell fehlende Kohle eben doch wieder vom Staat übernommen werden wird.


In diesem Falle nicht, das Museum König ist ein Privatmnuseum.
28.11.2012 20:20 Uhr
Zitat:
Die Nichtzahler dürften sich eh nur in ein Museum "verirren", denn jedem mit minimalsem Kulturverständnis ist klar was der Erhalt kostet.


Naja, aber im Museumsbereich -wie bei Kirchen- gibt es auch zahlreiche kostenlose Angebote. Sicher, jeder weiß sie kosten Geld, aber jeder weiß ebenso, das bei den meisten Museen die Eintritte nichts mit der Kostendeckung zu tun haben, denn die wird meist aus Steuergeldern wirklich sicher gestellt.

Da ist ein Restaurant oder eine Kneipe noch etwas anderes. Da gibt es konkretere Referenzpreise und kostenlose Angebote sind praktisch unbekannt.
28.11.2012 21:12 Uhr
@Backo:
Ich hab recht lange als Archivar in einem Museum gearbeitet. Man staunt was da so ankommt. Nicht nur als Sachspende, sondern auch in bar.
Handicap, zumindest bei öffentlich geförderten Einrichtungen ist daß Spenden immer zweckgebunden bleiben und keine anderweitige Verwertung möglich ist.

Z.B.ist es so daß Sachspenden nicht veräußert werden dürfen. Selbst wenn das Objekt schon 10mal vorhanden ist. Es muß archiviert und eingelagert werden.
Und genau diese, bis zum Bersten gefülle Magazine sind der Tod der staatlichen Museen.
der Unterhalt kostet mehr als jede Ausstellung und der Doppelt- und dreifachbesatz ist Wahnsinn.
Wenn ein Museum über einen Restaurator verfügt ist es ein Luxus. Und dieser ist definitiv nicht in der Lage die archivierten Bestände zu erhalten, geschweige aufzuarbeiten.
Die Restauration eines "normal" belasteten Ölgemäldes dauert rund 3 Monate.
In dieser Zeit vergammeln 5 weitere im Lager.

Es sind Werte, die durchaus zu vermarkten wären und die ohne Kulturverlust den Unterhalt eines Museums sicherstellen könnten.

Die kosten für lager, Erhalt und Archivierung fressen die Museen auf. Und die finanziellen Spenden sind dann meist auch sachgebunden. Der Uhrenliebhaber spendet eben nur für die Uhrenabteilung.
Eine freie Verfügung nach dem Prioritätsprinzip ist nicht möglich.
Die Misere der Museen ist eine politische...
28.11.2012 21:59 Uhr
@ rKa

Tja, alles privatisieren und liberalisieren. Dann sollen sie von mir aus alle Kunst verkloppen, meinetwegen auch wichtige Gegenstände als Brennmaterial verkaufen oder eben ausstellen.

Ich treibe mich in meiner Freizeit durchaus häufiger in Museen und Galerien herum und gebe auch so den ein oder anderen Euro für Kunst aus, aber dieses ewige Festhalten an Vergangenem und dieser künstliche Hype um einzelne Maler, bei denen selbst Experten immer mal wieder scheitern eine Fälschung zu erwischen, das halte ich für mehr als albern und vor allem für undemokratisch, dafür Steuergelder zu verschwenden.

Sicherlich, ich würde auch für den Erhalt eines wertvollen Buches, eines bedeuntenden Gemäldes etc. spenden, aber ganz ehrlich, der Menschheit ginge nichts wirklich verloren, würden alle Rembrandts verschimmeln, die Gutenberg-Bibeln verbrennen, die Freiburger Innenstadt verwüstet usw. Das ganze ist spannend zu betrachten und schön das es das gibt, aber wirklich wichtig sind andere Dinge.
28.11.2012 23:22 Uhr
Funktioniert bestimmt nicht bei jedem Museum und bei sehr aufwändig gemachten Sonderausstellungen könnte das auch mal ein Minusgeschäft sein.

Aber beim Museum König wundert mich nicht, dass das Konzept erfolgreich ist. Das König ist wirklich toll gemacht (außer der Gastronomiebereich, aber der ist auch absolut sekundär bei einem Museum) und war vom Eintrittspreis her vor der Aktion auch nicht überteuert. Dass da Leute mehr als den bislang verlangten Eintrittspreis zu geben bereit waren überrascht nicht.
28.11.2012 23:24 Uhr
Außerdem hat das Konzept den Vorteil, dass der Zugang zu Bildung nicht von der Kohle abhängt. Kinder aus Familien mit Hartz IV können da ja dann auch umsonst rein und auf gut gemachte Art eine Menge lernen. Bei so manchem Museumseintrittspreis sind doch Leute, die von Hartz IV leben von dem Bildungsangebot Museum abgeschnitten.
29.11.2012 07:18 Uhr
Zitat:
Bei so manchem Museumseintrittspreis sind doch Leute, die von Hartz IV leben von dem Bildungsangebot Museum abgeschnitten.


So ein Blödsinn.

1.) Die Eintrittspreise in staatlichen Museen liegen weit unter dem kostendeckenden Wert und deutlich unter sämtlichen anderen Vergnügungen wie einem Kinobesuch, Rauchn, einem Kneipenbesuch etc. und auch diese Vergnügen können sich ALG II Empfänger durchaus leisten, selbst Stundenten und Azubis kriegen das hin und die leben von deutlich weniger.

2.) Nahezu alle Museen haben ermäßigte Eintrittspreise bis kostenlosen Eintritt für Bedürftige. Ein Museumsbesuch scheitert beim ALG II suicher nicht am Geld.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 12 / 12 Meinungen