Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Frankreich entsendet Militär nach Mali? Richtig oder falsch?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
0
13.01.2013 10:59 Uhr
Schwierig - Mali ist ein Land, dass immer noch an den Folgen der Kolonialisierung krankt - und ich kann mich nicht so recht entscheiden, was schlimmer ist: Eine Militärdiktatur oder ein "Gottesstaat".
13.01.2013 11:00 Uhr
Sehr schwer zu beurteilen, da der Konflikt in Mali bisher kaum beachtet wurde und es mir daher völlig an Hintergrundwissen zu der Situation vor Ort fehlt.

Soweit ich weiß, bat die malisische Regierung die Franzosen um Hilfe, so gesehen hat der Einsatz dann durchaus seine Berechtigung.
13.01.2013 11:10 Uhr
Die Alternative ist einfach nur zuzuschauen. Ob man das dem Volk in Mali antun möchte?
13.01.2013 11:11 Uhr
ich glaube, richtig oder falsch ist da eine unglückliche Fragestellung. Es ist wohl nicht anders möglich, wenn man da nicht ein Islamistennest haben will
13.01.2013 11:17 Uhr
Richtig für wen? Nach welchen Maßstäben?

Mali ist wie das ganze Südsahara und Sahelgebiet traditionelle Einflussspähre des französischen Imperialismus. Mali ist eine ehemalige Kolonie. Fast selbstverständlich betrachtet es der französische Imperialismus als sein "Recht", dort gemäß seiner ökonomischen, politischen und geostrategischen Machtinteressen zu intervenieren.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2013 14:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2013 11:21 Uhr
@IndigoChild
Die These, dass eine Intervention notwendig sei zur Verhinderung der Entstehung eines "Islamistennestes", verwechselt Interventions-Ursache mit Interventions-Vorwand.
Natürlich kann Frankreich kein Interesse daran haben, dass Al Quaida von dort aus operiert.
Aber solange Al Quaida-Aktivitäten mit den geopolitischen Interessen des französischen Imperialismus nicht kollidieren, sondern sich sogar ergänzen, wird von den selben Akteuren darüber hinweggesehen: So bspw. in Syrien, wo Frankreich die FSA (Freie Syrische Armee) gegen Assad unterstütt, obwohl diese von radikalsunnitischen Islamisten und Al Quaida unterwandert und sogar maßgeblich geprägt ist.
13.01.2013 11:25 Uhr
Schon komisch die Begründung:"Die Regierung hat um Hilfe gebeten". Als 1968 die Regierung um Hilfe bat, wurde das als böser Einmarsch deklariert.

Dabei schützen beide, Frankreich und 68 die Russen nur ihren Einfluß.

Ist wie mit der Definition Terror und Befreiungskampf, alles eine Standpunktfrage
13.01.2013 11:33 Uhr
Falsch.
Aber Frankreich muß die dortigen Goldvorkommen sichern und dazu wird eine angenehme Regierung gebraucht.


Die Legion etrangere wird schon demokratisch alles ordnen.
13.01.2013 11:42 Uhr
Zum Brüllen war ja auch der Kommentar des französischen Verteidigungsministers, dass bei dem Waffengang in Mali ja nicht zuletzt Europa verteidigt wird.

Monsieur le Ministre de la Défense: Wir wäre es, wenn Sie mal damit beginnen würden, Europa in Europa zu verteidigen?!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2013 12:44 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2013 11:47 Uhr
Ja die demokratischen Parolen ähneln sich, so hat Frankreich und Deutschland jetzt eine gemeinsame Grenze am Hindukusch und vielleicht auch bald in Mali. Nur für die Ersatzforderungen für die Untaten des französichen Militärs, aus den Zeiten der Kolonialherrschaft, spannen wir dann sicher auch einen "Rettungsschirm".
13.01.2013 11:53 Uhr
Ich bin immer wieder erstaunt, wie ein Land jahrzehntelang nicht mal wahrgenommen wird, bis es plötzlich geeigent erscheint, Schauplatz eines Stellvertreterkrieges zu sein.

Der Zerfall des Ostblocks hat es geschafft, dass man in den Zentralen der Rüstungsindustrie weltweit gezwungen ist, solange an den Fingern zu saugen, bis etwas dabei herauskommt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2013 13:06 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2013 12:06 Uhr
Müssen die denn noch viele schicken? Die haben doch eh in jeder Ex-Kolonie ein paar militärische Berater, vermutlich gibt in Mali aber zu wenig Uran, Diamanten oder Öl. Dennoch muss da jetzt wohl irgendwer für "Ordnung" sorgen wo Gaddafi ja so ganz ganz unglücklich ausgefallen ist...keine Ahnung hat es vielleicht auch was mit den Chinesen zu tun die ja auf dem Kontinent verhältnismäßig fleißig investieren?
13.01.2013 12:36 Uhr
Dies widerspricht dem Prinzip der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten fremder Staaten und ist somit zu verurteilen wie andere derartige Invasionen auch.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2013 13:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2013 12:41 Uhr
Zitat:
Der Beschluß der UNO und der EU zu einer militärischen Intervention zur Unterstützung der ECOWAS und der malischen Regierung legitimiert die Ergebnisse des Staatsstreiches. Sie festigt die Position der putschistischen Militärs und läßt keine Raum für eine Demokratie in Mali.


und mehr sinnvoller hinitergrund:

[url]http://www.jungewelt.de/2012/11-02/027.php [/URL]

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2013 13:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2013 13:05 Uhr
Die Gefahr besteht, dass die "Islamisten" keine Lust auf unsaubere Geschäfte mit dem Westen haben. Daher müssen diese "Terroristen" natürlich weg.
13.01.2013 13:24 Uhr
Habe eben erfahren, dass der britische Imperialismus zumindest mit logistischer Unterstützung mitmischen will. -Die andere Ex-Kolonialmacht will wohl nicht abseits stehen.
Gespannt bin ich, wie Deutschland handeln wird. Und wer zuerst eine Militärintervention, pardon ein "Engagement" oder ein "mutiges Eingreifen" fordern wird: Das Duo Infernale Merkel-Westerwelle oder doch lieber die ach so um Menschenrechte oder wahlweise speziell Frauen- oder Homosexuellenrechte besorgte grüne Opposition, die der Bundesregierung hier mal wieder - wie 2011 im Falle Libyens - mangelnden humanitären Bellizismus unterstellt und damit als Scharfmacher auftritt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2013 14:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2013 13:44 Uhr
@skintom
Bin ja in der Regel mit Dir einer Meinung. Doch Dein die Wahrung des "Prinzips der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten fremder Staaten" forderndes Posting habe ich abgelehnt, weil es nach meinem Verständnis den Grundsätzen des Internationalismus widerspricht.

SozialistInnen / KommunistInnen können nicht vor Nationalstaatsgrenzen Ehrfurcht haben und dies von der Gegenseite auch erwarten.
Sicherlich: ich lehne jede Intervention (besonders eine militärische) des Imperialismus ab, weil ich weiß welchen Interessen diese folgt. -Nicht weil mir Nationalstaatsgrenzen heilig sind.

Sicherlich kommt ein nationaler, antiimperialistischer Aspekt hier (bei diesem Beispiel) auch dazu, handelt es sich doch bei Mali um ein neo-/postkoloniales afrikanisches Land.

Ich denke aber Dir müsste klar sein, was ich generell und allgemein meine. Solidarität und Klassenkampf auf beiden Seiten macht nie wirklich vor Staatsgrenzen halt.

Ich selber mische mich - mit den bescheidenen Mitteln, die mir und meinen GenossInnen zur Verfügung stehen (Protest- und Solierklärungen via social network, Proteste vor Botschaften, Geldsammlungen, Kampagnen via LINKE und Gewerkschaften) ständig in die innerern Angelegenhiten anderer Nationalstaaten ein und halte das für meine revolutionöre Pflicht: So noch in den letzten Monaten bei der Soliarbeit für streikende Ölarbeiter in Kasachstan, für streikende Minenarbeiter in Südafrika und für die Freilassung von inhaftierten Mitgliedern der Busfahrergwerkschaft im Iran.
Natürlich appelliere ich da nicht an Merkel und das herrschende Verbrecherpack, sondern an linke Organisationen und Gewerkschaften.

Zu Schluss sei noch klargestellt, dass die offene Zürückweisung des "Nichteinmischungsprinzips" (das in der realen Weltpolitik, vor und nach 1989, immer eine Verschleierung der Realität war) nicht - wie es früher KPdSU, SED und DKP gerne dem Trotzkismus unterstellt haben - mit der bereitwillgen Inkaufnahme von mörderischen kriegerischen Konflikten gleichzusetzen ist.

Aber ich denke, dass habe ich oben schon genau und in aller Ausführlichkeit dargeselgt.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.01.2013 14:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.01.2013 14:09 Uhr
Zitat:
Doch Dein die Wahrung des "Prinzips der Nichteinmischung in innere Angelegenheiten fremder Staaten" forderndes Posting habe ich abgelehnt, weil es nach meinem Verständnis den Grundsätzen des Internationalismus widerspricht.


Unter den gegenwärtigen Umständen und Kräfteverhältnissen ist dieses Prinzip aber sehr hohc zu halten
13.01.2013 20:40 Uhr
frankreichs verantwortung gegenüber mali ist aufgrund der geschichte beider staaten unbestritten. der einsatz hat ein klares ziel und ist von der UN angesegnet. außerdem hat die regierung malis frankreich um hilfe gebeten. in diesem sinne: richtig
17.01.2013 21:18 Uhr
Honni soit qui Mali pense.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende