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Fragenübersicht Hindenburg - Kriegsheld oder Steigbügelhalter der Nazis?
Anfang-2021 - 35 / 35 Meinungen
20
20.01.2013 18:25 Uhr
Zitat:
Ist hier einer ernsthaft der Meinung, das die Kommunisten bei Machterhalt nicht ähnlich mit ihren Gegnern verfahren wären, wie die Nazis es dann taten ?


Ja ich !

oben hatte ich was anderes im Zwischenablage
20.01.2013 18:30 Uhr
@ skintom


Den Kommunismus gab es ja in der bisherigen Geschichte in den unterschiedlichsten Prägungen, aber keine Einzige war dafür bekannt, mit ihren Gegnern human umzugehen.

Also wie kommst du darauf, das es anders gewesen wäre , gerade wenn man bedenkt, das in Deutschland die Auseinandersetzung zwischen diesen Parteien von Saalschlachten und Toten geprägt war ?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 20.01.2013 19:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
20.01.2013 18:31 Uhr
Zitat:

Ja nee überhaupt nicht, was kann man aus einem Buch, Reden, einem Putchversuch und einer aktiven parteinahen Schlägertruppe schon für Schlüsse ziehen? Die Nazis hätten ja auch Häuser aus Vollmilchschokolade für alle bauen können


Tja schade, dass sich Adolf Hitler nicht genauso von seiner gewalttätigen und kriminellen Vergangenheit löste wie Joschka Fischer.
20.01.2013 18:57 Uhr
Zitat:
Den Kommunismus gab es ja in der bisherigen Geschichte in den unterschiedlichsten Prägungen

Nein, noch nirgends. Sozialismus gab es schon und gibt es auch noch.
20.01.2013 19:31 Uhr
Wessen Steigbügelhalter sind eigentlich die Leute, die die Umbenennung solcher Straßen und Plätze fordern?
20.01.2013 20:06 Uhr
Zitat:
Wessen Steigbügelhalter sind eigentlich die Leute, die die Umbenennung solcher Straßen und Plätze fordern?


die Steigbügelhalter der blutroten revoluzzer
20.01.2013 23:55 Uhr
Steigbügelhalter der Nazis (und untauglich als Namensgeber für Straßen und Plätze)

P.S.
In Münster ist der "Hindenburgplatz" zum Schlossplatz umbenannt worden.
21.01.2013 08:16 Uhr
Zu Beginn war er ein fähiger Feldherr, am Ende des Ersten Weltkriegs hat er sich aber nicht mit Ruhm bekleckert. Er hat intern zugegeben bzw. festgestellt, daß das Kaiserreich mit dem Eintritt der USA in den Krieg militärisch nicht mehr siegen konnte, wollte aber nicht die Verantwortung übernehmen und hat die Politik vorgeschickt. Als er dann Reichspräsident wurde, war er vor allem eins: Ein Greis. Am Ende hat er die ganze Sache nicht mehr durchblickt, wofür es etliche Zeugenaussagen aus glaubwürdigen Quellen seines Umfelds gibt.
21.01.2013 08:36 Uhr
Im Kriege war er ein guter Soldat, allerdings nicht unbedingt ein Freund des Details. Sein Stabschef, General Max Hoffmann pflegte bei Führungen über das Schlachtfeld in Ostpreußen zu sagen: "Hier hat General Hindenburg vor der Schlacht geschlafen. Hier hat er nach der Schlacht geschlafen. Und dort hat General Hindenburg während der Schlacht geschlafen." Und so war Hoffmann eigentlich derjenige, der 1914 den Kriegsruhm Hindenburgs begründet hat.

Anschließend war Hindenburg eine im Kriege populäre Symbolfigur, den man hämmern und nageln konnte, um Kriegsanleihen zu zeichnen ("der eiserne Hindenburg"). 1918 hat er den Klumpatsch, für den er prominent mitverantwortlich war, hingeschmissen und 1919 wahrheitswidrig behauptet, das Heer sei "im Felde unbesiegt von hinten erdolcht worden". Da hat er schlicht gelogen.

Seine Wahl 1925 führte zu einer Stabilisierung der Republik - verhängnisvoll indessen, als dass er mit der Republik nie warm wurde. Er hat Anfang der 30er Jahre gezögert, Hitler zu ernennen - aber nicht aus republikschützender Überzeugung, sondern weil er Hitler gründlich verachtete. Da waren ihm seine Herrenreiter mit Papen, Schleicher und seinem Filius Oskar lieber.

Unterm Strich weder Held noch Steigbügelhalter - sondern eine Figur der Zeitgeschichte.
21.01.2013 10:02 Uhr
Dass Hindenburg der "Steigbügelhalter" Hitlers gewesen sein soll, ist einfach absurd.
Vielmehr weigerte sich der Generalfeldmarschall a.D. über Monate hinweg, den Führer der stärksten Reichstagspartei mit der Regierungsbildung zu beauftragen und setzte stattdessen Kanzler seines Vertrauens ein, die er mit Notverordnungen regieren ließ. Bei der Reichtsagswahl im November 1932 wurde die NDSAP (trotz einiger Verluste) erneut stärkste Partei und Hindeburg weigerte sich wiederum, den NSDAP-Führer zum Kanzler zu machen. Entgegen der üblichen Praxis, den Führer der stärksten Partei zum Kanzler zu machen, setzte Hindenburg wieder einen anderen Kanzler ein. Erst nachdem auch dieser am Ende war, und sich Hinweise verdichteten, General v. Schleicher könne eine Militärdiktatur ausrufen, ließ er sich (gegen Auflagen betreffend der Kabinettsbildung) dazu überreden, Hitler die Kanzlerschaft zu geben.

Wie lange hätte er diese Haltung noch einnehmen können, den Parteiführer der größten Reichstagspartei außen vor zu halten? Was blieb denn noch, nachdem das Volk in zweifachen Wahlgängen Hitlers Partei zu stärksten Partei gemacht hatte und alle anderen Notkabinette wegen der Bockadehaltung links wie rechts im Parlament scheiterten?
21.01.2013 10:12 Uhr
@RufusRocks
Zitat:
Entgegen der üblichen Praxis, den Führer der stärksten Partei zum Kanzler zu machen, setzte Hindenburg wieder einen anderen Kanzler ein.


Das war in Weimarer Republik allerdings nicht durchgängig Praxis. In den 20er Jahren wurden Kanzler aus dem Zentrum oder der DVP beauftragt, obwohl die SPD stärkste Fraktion wsr. Parteilose Kandidaten gab es auch.

Tatsächlich aber führte nach dem absehbaren Scheitern des Versuchs von Schleicher, eine parlamentarische oder soziale Mehrheit zu organisieren, aus der Sicht Hindenburgs im Januar 1933 kein Weg mehr an Hitler vorbei. Das Weimarer Parteiensystem war zu diesem Zeitpunkt weitgehend paralysiert.
21.01.2013 10:58 Uhr
Diese Diskussion wird ziemlich scheinheilig geführt. Und nicht ohne Grund wird sie im wesentlichen von den Linken vorangetrieben, die damit von ihren eigenen Demokratiedefiziten ablenken wollen.

Hindenburg war eine ziemlich fragwürdige Figur.
Aber die Hauptvorwürfe gegen ihn betreffen seine Rolle in der OHL und vor allem seine Dolchstoßlüge in der frühen Weimarer Republik. Dafür hätte er sich durchaus lebenslänglich verdient.

Später aber war seine Rolle eine andere. Er hat FÜR die Demokraten und GEGEN Hitler kandidiert und agiert. Er ist nie ein echter Demokrat geworden, aber er hat seinen Eid auf die Verfassung ernst genommen. Und die Ernennung Hitlers war aufgrund der Zusammensetzung des Parlaments am Ende unvermeidlich - Hindenburg ist bis kurz vor den Verfassungsbruch gegangen um diese Ernennung zu verhindern.

Die Verantwortung für die Nazi-Diktatur liegt weiterhin in erster Linie bei seinen Wählern. Und in zweiter Linie bei den Kommunisten, die ihm geholfen haben die Demokratie zu demontieren.

Die Verantwortung liegt nicht bei denen, die es nicht geschafft haben ihn zu verhindern.
21.01.2013 11:11 Uhr
Zitat:
...Hindenburg ist bis kurz vor den Verfassungsbruch gegangen um diese Ernennung zu verhindern.


Also Selbstmord aus Angst vor dem Tod? Was die Nazis aus der Verfassung direkt nach ihrer Machtergreifung machten, ist allseits bekannt.

Daß Hindenburg dabei mitspielte, widerlegt Deichgrafs schönfärberische These, Hindenburg habe "seinen Eid auf die Verfassung ernst genommen".
21.01.2013 11:31 Uhr
Zitat:
Was die Nazis aus der Verfassung direkt nach ihrer Machtergreifung machten, ist allseits bekannt.


Das war nach Teilen der damaligen Rechtslehre durchaus verfassungskonform. Carl Schmitt und einige andere Staatsrechtler folgten dem Rechtspositivimus - wonach selbst die Entmachtung eines Verfassungsorgans durch einen formalen Rechtsetzungsakt ("Reichstagsbrandverordnung", "Ermächtigungsgesetz") als verfassungskonform angesehen wurde. Dies entsprach damals einen durchaus vertretbaren Rechtsansicht, heute sieht man das nach den Erfahrungen der 30er und 40er Jahre ganz anders.

Zitat:
Daß Hindenburg dabei mitspielte, widerlegt Deichgrafs schönfärberische These, Hindenburg habe "seinen Eid auf die Verfassung ernst genommen


Nein, im Gegenteil: Für Hindenburg war mit der Ernennung Hitlers endlich eine Regierung im Amt, die die Mehrheit der Abgeordneten hinter sich hatte. Dass ihm im Zweifel die Verfassung weniger wert war als das "Vaterland", steht dabei außer Frage.
22.01.2013 07:43 Uhr
Der Herr Hitler hat nach dem 30. Januar 1933 nicht gesagt: 'So, wir machen jetzt mal ordentlich Weltkrieg und schicken Millionen Mißliebige in Vernichtungslager'.
Dass der Herr Reichspräsident folglich "dabei mitspielte" ist eine Verdrehung der Tatsachen, einzig darauf gerichtet, ihm möglichst viel Dreck hinterher zu kübeln.
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