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Fragenübersicht Glaubst du, dass das Konzept des "Nationalstaates" langfristig eine Zukunft hat?
Anfang-2021 - 40 / 59 Meinungen+20Ende
20
06.02.2013 18:06 Uhr
Langfristig wird NUR der Nationalstaat eine Chance haben. Was wir im Moment erleben, ist eine bewusste Zersörung von Völkern und Nationalstaaten durch unverantwortliche Zuwanderung einerseits und durch "Zwangsentstaatlichung" wie in der EU andererseits.

Aber das alles wird die Tatsache nicht aus der Welt schaffen, dass es auf der Welt VÖLKER gibt und dass jedes Volk den natürlichen und absolut legitimen Wunsch hat, sich in einem Staat (und zwar in einem vorwiegend homogenen Staat, bestehend aus den Angehörigen dieses Volkes) wiederzufinden.
06.02.2013 18:10 Uhr
"Ostpreußen" hat es sehr schön dargestellt. Bislang sind noch alle Versuche, die Nationalstaaten zugunsten heterogener Mehrstaatengebilde abzuschaffen, gescheitert und zumeist sind diese Staatengebilde blutig wieder auseinandergefallen (Stichwort: Ehemaliges Jugoslawien). Das Zusammenpferchen verschiedener Nationen unter einem zwangsweise gemeinsamen Deckel kann auf Dauer nur mit Mitteln der Diktatur einigermaßen bei Ruhe gehalten werden.

Der einzige Vielvölkerstaat, der relativ friedlich funktioniert, sind die USA - wobei es dort auch niemals gewachsene Nationalstaaten wie in Europa gab.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 06.02.2013 19:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
06.02.2013 18:19 Uhr
"Die Entwicklung geht eindeutig hin zu immer größeren Verbünden - und das ist auch gut so!"

Ist dem so?
Bisher sind alle Imperien, Riesenreiche.. wieder auseinander gebrochen.
06.02.2013 20:46 Uhr
Nein,das glaube ich nicht.Und das ist auch gut so.
06.02.2013 21:16 Uhr
In Deutschland, oder generell in der "alten EU" gibt es einige Menschen, die glauben daß der Nationalstaat ein Auslaufmodell ist. Soweit ich weiß, ist aber in allen anderen Teilen der Welt die Tendenz zum Nationalstaat ungebrochen.

Gleich hinter unserer südöstlichen Grenze ist vor gerade mal 20 Jahren eine Union zweier Staaten gescheitert (die Tschechoslowakei). Wirtschaftlich hatte das keinen Sinn - aber die Menschen wollten eben in zwei eigenen Staaten leben. In Afrika hat sich vor nicht ganz 2 Jahren der Südsudan vom Sudan abgespalten - Südsudan ist zwar auch nicht ganz monoethnisch, aber es hatte ethnische Gründe.

Die meisten Menschen wollen in Nationalstaaten leben. Das schließt nicht aus, daß sich diese Staaten zu größeren Gebilden zusammentun, wenn es ihnen nützt. Aber jeder möchte ein Parlament und eine Regierung, welche dieselbe Sprache spricht wie man selbst, die ähnlich denkt und die Befindlichkeiten der Bürger versteht, weil sie dem gleichen Volk angehört.
06.02.2013 21:49 Uhr
Ich glaube, dass dieses Konzept langfristig gesehen verschwinden wird, an einigen Orten früher, an anderen später.
Ob die dafür vom Umfragesteller aufgelisteten Gründe entscheidend sind, sei mal dahingestellt.
06.02.2013 22:23 Uhr
Nationalstaaten wie wir sie kennen lösen sich meiner Meinung nach auf. Das Konzept von einem Volk, dass einen Staat hat gehört doch faktisch schon der Vergangenheit an. Immer da, wo sich ethnische und kulturelle Minderheiten ansiedeln, etwa durch Migration oder durch eine gelöste kulturelle Entwicklung, entsteht Divergenz.

In Europa erleben wir, dass die alten Nationalstaaten auch Heimat von Menschen geworden sind, die lange nicht zum jeweiligen gezählt worden sind.

Das in anderen Teilen der Welt der Wunsch besteht, den europäischen Weg zu gehen und die staatlichen Grenzen entlang der ethnischen Grenzen zu ziehen, funktioniert aber jedenfalls in Europa nicht mehr, da sich die ethnischen Grenzen auflösen.

Als Beispiel kann man sich das doch das deutsche Volk anschauen. Die deutsche Volksgruppe ist, soweit sie einen zusammengehörigen Raum bildet auf vier Staaten verteilt. Deutschland und Österreich, wo sie eine Mehrheit stellt und Belgien und Italien, wo sie in der Minderheit ist. Derzeit gibt es mit Deutschland und Österreich zwar starke Vertreter dieser Volksgruppe, aber auch diese zersetzen sich durch Migrationbewegungen, jedenfalls soweit man Nationalstaaten als Staaten für eine bestimmte Ethnie versteht.

Ob das gut ist, ist eine andere Frage. Ich sage ja, denn es erlaubt Menschen ihre Heimat selbst zu wählen und gibt es ein erhebliches Maß an Freiheit. Es verlangt aber auch, dass wir die Rechte sprachlicher und kultureller Gruppen stärker achten und respektieren müssen. Um aber eine Grenze zu ziehen, ist natürlich ein Gesamtgesellschaftlicher Konsens nötig, der klar erklärt, was eine Mehrheit akzeptieren muss und eine Minderheit darf, in Deutschland etwa die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Jedenfalls solange, bis die Minderheit in der Mehrheit aufgeht.
06.02.2013 22:57 Uhr
Zitat:
Die größte "staatliche Einigung" wies Europa im 3. Jahrhundert unter dem Römischen Reich auf.
Die beruhte aber auf Eroberung, nicht wirklich auf Einigung, gang..
06.02.2013 23:00 Uhr
Zitat:
Und? Die die VSE wären ja auch ein Nationalstaat. Das Staatsvolk wären eben die Europäer bis das kommt dauert es noch und bis dieser Nationalstaat dann überwunden wird noch weitaus länger.
Stimmt, karlmann, aber auch die VSE wären eben nur eine Art Zwischenschritt in dieser Entwicklung - und hätten genau NULL mit einem "Nationalstaat" gemeinsam.
06.02.2013 23:02 Uhr
Zitat:
Ist dem so?
Bisher sind alle Imperien, Riesenreiche.. wieder auseinander gebrochen.
Stimmt, weil sie nie durch ein Zusammenwachsen, sondern immer nur durch ein erobern entstanden. Das ist heute jedoch anders - so ungern unsere Nationalisten das auch hören mögen.
06.02.2013 23:04 Uhr
"Nationalstaaten wie wir sie kennen lösen sich meiner Meinung nach auf."
"Als Beispiel kann man sich das doch das deutsche Volk anschauen. Die deutsche Volksgruppe ist, soweit sie einen zusammengehörigen Raum bildet auf vier Staaten verteilt. Deutschland und Österreich, wo sie eine Mehrheit stellt und Belgien und Italien,"

Du hast hier die Schweiz, die Niederlande, Luxemburg...
vergessen.

Es ist kein auflösen sondern eine immer wiederkehrende Neubildung.
Eben der Beweis das der Nationalstaat das ende der Fahnenstange ist.
Grösser wird nicht akzeptiert und zum kleineren will man nicht mehr zurück.
06.02.2013 23:10 Uhr
"Stimmt, weil sie nie durch ein Zusammenwachsen, sondern immer nur durch ein erobern entstanden. Das ist heute jedoch anders - so ungern unsere Nationalisten das auch hören mögen."

Ein beispiel wo es heute zusammenwächst.
Ein Beispiel wo ein Volk; eine Nation seinen Status aufgibt um mit einem/einer anderen zu verschmelzen.

Wir haben die letzen hundert Jahre eine Explosion an entstehenden Nationen.
Wenn WoW meint in der welt sei alles eines täuscht er sich eben
07.02.2013 07:11 Uhr
Ja, das Konzept ist veraltet und gescheitert. Das liegt aber nicht an Zuwanderung und der vilefalt der Kulturen, sondern daran, dass die willkürliche Einteilung der Menschen ansich unmenschlich ist.
07.02.2013 10:43 Uhr
Zitat:
Bisher sind alle Imperien, Riesenreiche.. wieder auseinander gebrochen.

weil der Mensch Nationalstaaten wollte oder warum?
07.02.2013 11:04 Uhr
Es gibt heute zumindest etliche Bereiche in der Politik, die Nationalstaaten überfordern. Umweltfragen, Finanzsystem, Wirtschaft, Sicherheit sind Bereiche, die an Grenzen nicht haltmachen. Mit bilateralen Abkommen und mühsamen einzelstaatlichen Regelungen kommen wir hier nicht weiter. Es ist die andere Seite der Medaille von Subsidiarität. Was die untere Ebene regeln kann, soll sie regeln, was sie überfordert, soll eine höhere Ebene regeln. Solange dann nicht eine höhere Ebene alles an sich reißt und *alles* einheitlich regeln will, ist das für mich ein Schritt in die richtige Richtung. Es hat zur Folge, dass Nationalstaaten Kompetenzen abgeben und dadurch an Gewicht verlieren und irgendwann vielleicht im heutigen Konstrukt überflüssig werden. Für mich wäre das wünschenswert. Wie gesagt, wenn sie nicht durch eine übernationale Zentrale ersetzt wird, die komplette Kontrolle ausübt. Das alles über einen Kamm scheren geht an die Lebenswirklichkeit vor Ort vorbei.
07.02.2013 11:09 Uhr
Weil es ja en vogue ist, über die EU zu meckern:

Die Idee halte ich nach wie vor für gut.
Die Ausgestaltung allerdings ist eine Katastrophe.
Gestern beschloss z.B. das europäische Parlament neue Regeln für die Fischerei.

Eine funktionierende EU würde diese nun umsetzen.
Dass da wieder sie einzelnen Länder reinflanken dürfen, ist ein Anachromsimus im 21. Jahrhundert.
Ein Parlament, dass nichts wirksam beschießen darf, braucht in der Tat kein Mensch.
Aber das diskreditiert nicht die EU als Idee sondern, wie gesagt, deren Umsetzung.
07.02.2013 15:14 Uhr
An die Periode der Nationalstaaten wird sich die Periode des Großdeutschen Reichs anschließen, das fast ganz Europa umfaßt. England wird zum Transitraum werden.
07.02.2013 18:14 Uhr
Schon binnen kurzem wird der Deutsche König sämtliche "Nationen" Europas zunächst einen, dann abschaffen. Da bin ich gern dabei.
07.02.2013 19:48 Uhr
Es gibt ja nicht DEN Nationalstaat, sondern man unterscheidet drei verschiedene Formen nach Heckmanns "Ethos, Demos und Nation":
- ethnisch begründet (ethnisch-biologischer Volksbegriff; z.B. Deutschland und Japan)
-demotisch-unitarisch begründet (politisch-kultureller Volksbegriff; z.B. Frankreich und die USA)
-ethnisch-plural begründet (Bekenntnis zum Staat mit Balance der ethnischen Gruppen; z.B. die Schweiz und Belgien)

Das Staatskonzept ist sehr unterschiedlich. Allesamt sind es Konstrukte mit eigener Geschichte und werden höchstens durch andere organisatorische Konstrukte, wahrscheinlich weiterhin in Form von Staaten abgelöst. Ich frage den Umfragesteller in was sich Menschen sonst organisieren sollten?

Alternativen sind die Auflösung staatlicher Ordnung (Bürgerkriegsgebiete) oder supranationale Gebilde (EU).

Wir Deutschen neigen wegen unserem ethnischen Volksbegriff immer dazu einen Nationalstaat ethnisch zu begründen, was Integration erschwert, aber letztendlich bewegen wir uns langsam aber sicher in die demotisch-unitarische Kategorie. Mr. Bart hat natürlich recht, dass viele Fragen unserer Zeit nicht an nationalen Grenzen halt machen und darum haben wir eine zunehmende regionale und globale Zusammenarbeit nötig.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.02.2013 21:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.02.2013 19:53 Uhr
@Brandy

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