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Fragenübersicht Wie ist Deine Meinung zu der Einflußnahme der Privatkasse Barmenia auf den Wahlkampf?
1 - 13 / 13 Meinungen
19.09.2013 08:23 Uhr
Das ist mehr als legitim. SPD, Grüne und Linke wollen ja deren Geschäftsmodell letztlich verbieten. Und, mit Verlaub, was machen denn die Gewerkschaften Wahl für Wahl? Ich sehe kein Problem damit. Ich würde mich eher wunder, wenn sie es nicht machen würden.
19.09.2013 08:33 Uhr
Es ist wohl doch ein deutlicher Unterschied, ob eine Gewerkschaft fast schon traditionell für die SPD wirbt (im Grunde erwartet man auch gar nichts anderes) oder ob ein Wirtschaftsunternehmen derart massiv in die Meinungsbildung zur Wahl eingreift.

Hier gehörte die Justiz mal gefordert, denn es geht nicht nur um ein Geschäftsmodell sondern, auch wenn die Barmenia noch immer mit die besten Tarife hat, einzig und allein um das Geld der Kunden, das es abzugreifen gilt.

Wenn ein örtliches Autohaus die Autos "sponsort", mit denen die CDU-ler zum Wahlkampf gefahren werden, so ist das noch hinnehmbar. (Indes - der Aufkleber "Team-proCDU" ist ein wenig arg, liebe Hannöversche CDU). Aber mit Briefen explizit zur Wahl einer bestimmten Partei aufzurufen ist - naa, geht gar nicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 19.09.2013 10:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
19.09.2013 09:04 Uhr
@nutelladieb

Also mir wäre neu, dass FDP oder Union Gewerkschaften verbieten wollen. Natürlich sehe ich einen Unterschied. Tradition ist da allerdings (für mich) kein hinreichendes Argument.

Fakt ist: die sozialistischen Parteien wollen per Gesetz Geschäftsmodelle, Unternehmen verbieten. Ein Unternehmer muss immer auch zum Wohle seines Unternehmens handeln. Es wäre fahrlässig, würde er nicht darauf hinweisen. Das hat nichts mit Lobbyismus zu tun sondern allein mit der eigenen Existenz.
19.09.2013 09:36 Uhr
Bei uns herrscht Meinungsfreiheit.
Ein nichtstaatliches Unternehmen darf natürlich seine Meinung kundtun.

Allerdings liegt hier ein klarer Verstoß gegen das Datenschutzgesetz vor. Denn die Adressdaten der Mitglieder wurden nicht zu dem Zweck hinterlegt, private Meinungen zu verbreiten. Die Zweckentfremdung der Adressdaten ist daher strafbar.
19.09.2013 10:04 Uhr
Mal überlegen:
Wenn ich in eine Bäckerei ginge und der Bäcker würde mir 2 Brötchen verkaufen mit den Worten: "Bitte! Und vergessen Sie nicht, am Sonntag XY zu wählen!", wäre ich etwas konsterniert, dass ich mit Wahlwerbung in diesem Zusammenhang behelligt werde.
Wenn er aber sagen würde: "Bitte! Und wenn Sie am Sonntag XY wählen, unterstützen Sie, dass die Brötchen so preiswert bleiben!", nun, das würde ich als zulässige Wahrnehmung seiner Interessen auslegen.
So scheint mir der Fall auch hier gelagert zu sein.
19.09.2013 10:44 Uhr
Mir ist der Versuch, ganz offen auf die Meinungsbildung Einfluss zu nehmen, lieber als die andere Möglichkeit: Gespräche im Hinterzimmer mit einzelnen Abgeordneten.

Problematisch ist allerdings, dass man seine private Krankenversicherung nicht so einfach wechseln kann wie den Bäcker, bei dem man seine Brötchen kauft. Wer erst ein paar Jahre bei einer Versicherung versichert ist, der hat einiges an Altersrückstellungen angesammelt, was ihm aber bei einem Wechsel nicht ausgezahlt wird. Dadurch haben die PKV-Unternehmen für ihre langjährig Versicherten quasi eine Monopolstellung, und das ist nicht gut.

Gäbe es die Möglichkeit der Mitnahme der Altersrückstellungen (was allerdings versicherungsmathematisch gesehen keine ganz triviale Aufgabe wäre), so könnten sich die Barmenia-Versicherten, denen diese Einflussnahme nicht gefällt, einfach eine andere Versicherung aussuchen.

Solange aber diese Möglichkeit nicht besteht, sollten sich die PKV-Unternehmen in punkto Einflussnahme auf die Politik genau so zurückhalten, wie es die GKV-Versicherungen mit ihren Zwangsbeiträgen tun sollten, die es allerdings leider auch nicht lassen können.
19.09.2013 11:22 Uhr
"Illegale Einflussnahme" nennt man das. Ist aber nichts Neues, dass Rentner gezielt kontaktiert werden um sie vor angeblichen "Rentenkürzungen im Falle eines Wahlsieges von "Rot"/Grün zu "warnen", oder Gewerbetreibende gezielt anzurufen um sie vor einer angeblichen Erhöhung der Gewerbesteuer zu "warnen" (hatte die CDU-Hessen schon persönlich mit diesem Anliegen am Telefon) und eben auch andere Status- und Mitgliedschaftsdatenbanken zu illegaler Einflussnahme zu missbrauchen. Ein "alter Hut", was die Sache natürlich nicht besser macht. Das Schlimme: Wenn man so ein unverschämtes Arschloch am Telefon hat, läuft gewöhnlich kein Band mit, mit dem man diese Typen an ihren eigenen Machenschaften "aufhängen" könnte. So ist es eben bloß eine Erfahrung, die man weiterkommunizieren kann und die einem jemand glauben kann, oder eben auch nicht.
19.09.2013 12:31 Uhr
Ich finde sowas nicht in Ordnung - Oma Pacholke hat jetzt vielleicht Angst die Grünen zu wählen, weil sie dann den Verlust ihres Versicherungsschutzes befürchtet.

Bei mir wandert so Zeugs halb gelesen in den Müll.
19.09.2013 12:49 Uhr
Ganz ganz schwache und erbärmliche Vorstellung.Wenn ich Kunde gewesen wäre hätte ich Kasse verlassen.
19.09.2013 14:36 Uhr
Ich bin Kunde der Barmenia, und mich hat es sehr gefreut, dass Sie auf diesen Umstand aufmerksam machen.
19.09.2013 17:07 Uhr
Laut WDR scheinen zum Glück einige Kunden der Kasse zu reagieren und wollen wechseln.
Ich wäre auch ungern Mitglied bei einer Versicherung, die sich durch solche Art der Einwirkung in das politische Geschäft einmischt.
Die Politik schreibt ja auch nicht vor oder gibt Empfehlungen für oder gegen Kassen.

19.09.2013 18:26 Uhr
Würde meine Krankenversicherung meine Beiträge für solch einen Müll zum Fenster raushauen, hätten sie postwendend die Kündigung nebst dem freundlichen Hinweis, dass meine VERSICHERUNGS-Beiträge nicht für die Finanzierung von Propaganda vorgesehen sind.

Mich würde ja mal interessieren, was in den Versicherungsbedingungen der Barmenia zur Frage, wie die Beiträge zu verwenden sind, steht.
19.09.2013 19:52 Uhr
Zitat:
Würde meine Krankenversicherung meine Beiträge für solch einen Müll zum Fenster raushauen, hätten sie postwendend die Kündigung nebst dem freundlichen Hinweis, dass meine VERSICHERUNGS-Beiträge nicht für die Finanzierung von Propaganda vorgesehen sind.


Das ist, wie ich schon erwähnt hatte, nicht ganz so einfach. Die Versicherungsbeiträge in der PKV sind so kalkuliert, dass bei jüngeren Versicherten allmählich ein Polster an Altersrückstellungen aufgebaut wird, das dann im Alter allmählich wieder abgebaut wird.

Wäre dies nicht so, so wären die Beiträge für jüngere Einsteiger deutlich niedriger, müssten dann im Alter aber noch erheblich stärker steigen als sie dies ohnehin schon tun.

Wenn du deine Versicherung nun nach z. B. 20 Jahren kündigst, erhältst du von diesen Rückstellungen keinen Cent. Du musst dir aber eine neue Krankenversicherung suchen. Selbst wenn du weitgehend gesund bist, zahlst du als 50-jähriger oder Älterer dann ganz erheblich höhere Beiträge, während die Rückstellungen bei deiner früheren Versicherung verbleiben.

Selbst wenn der politische Wille vorhanden wäre, an diesem Missstand etwas zu ändern, wäre diese Individualisierung der Rückstellungen eine ausgesprochen schwierige Aufgabe. Die Rückstellungen an sich sind überall in der Landschaft z. B. in Form von Immobilien zu sehen, ihre individuelle Zuordnung aber müsste - wenn sie denn zu Marktoffenheit auch bei älteren Versicherten höchst unterschiedlichen Gesundheitszustands führen sollte - zu ausgesprochen kontraintuitiven Ergebnissen führen.
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