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Fragenübersicht Rassistische Äußerung von AfD-Vizechef: Was sagst Du dazu, dass Gauland den Fußballspieler Boateng beleidigt?
Anfang-2021 - 40 / 66 Meinungen+20Ende
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29.05.2016 14:22 Uhr
So könnte das Gespräch gelaufen sein:

FAS: Haben Sie eine Erklärung dafür, wie man gleichzeitig Fan der Nationalmannschaft sein kann, in der bekanntlich Spieler mit Migrationshintergrund spielen, und Fremdenfeind?

Gauland: Na ja, da gibt es eben verschiedene Einstellungen.

FAS: Welche genau?

Gauland: Nun ja, diese Leute bewundern Boateng für sein Fußballspiel, wollen ihn aber nicht als Nachbarn haben.

FAS: Und Sie, Herr Gauland?

Gauland: Ich kenne Herrn Boateng nicht persönlich.

Am Sonntag erscheint dann die Meldung in der FAS

"Skandal: Gauland beleidigt Boateng.
Er hat gesagt: Nun ja, diese Leute bewundern Boateng für sein Fußballspiel, wollen ihn aber nicht als Nachbarn haben."

Dies geht dann per Twitter und Facebook in die Sozialen Netze, schafft es in die Nachrichten - und die Wutwelle schwillt an. Die FAS/FAZ hat Publicity und Clickzahlen.
29.05.2016 17:28 Uhr
Was ich jetzt nicht ganz verstehe: Wenn Gauland es denn so gesagt haben sollte, dann wäre dies doch keine Beleidigung Boatengs. Diesem würde dadurch doch gar nichts unterstellt.

Wenn er Menschen beleidigt hätte, dann doch eher "die Leute" (gemeint vermutlich: die BRD-Bürger bzw. eine größere Zahl davon). Diesen Leuten unterstellt er, "einen wie Boateng" (gemeint vermutlich: jemanden, der ersichtlich auch (subsahara-)afrikanische Vorfahren hat) nicht als Nachbarn haben zu wollen.

Die Leute sind es also, die Gauland beleidigte, indem er ihnen eine rassistische Einstellung unterstellte. Jeder weiß doch, dass es in der BRD praktisch keinen Rassismus gibt, und das auch "Menschen wie Boateng" überall gern gesehene Mieter, Arbeitnehmer etc. sind und keiner ihnen gegenüber irgendwelche Vorurteile hegt.

29.05.2016 18:35 Uhr
Gerade die Tagesschau gesehen: die Sache war die Topmeldung.

Da fragt man sich doch echt: haste se noch alle, Gutmensch?
29.05.2016 18:39 Uhr
@Aquavit beschreibt das sehr gut - genau so entstehen (Empörungs-) meldungen in der Wahrheitspresse des Jahres 2016. Prominentestes letztes Beispiel: "Petry fordert, auf Flüchtlinge zu schießen".

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.05.2016 20:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.05.2016 18:40 Uhr
Die Alternative für Doofe benimmt sich halt wie ein fetter Deutscher mit offener Hose. Da kann man sich nur fremdschämen, auch wenn sich die seltsame Führerin der Doofen tausendmal entschuldigt.
29.05.2016 18:49 Uhr
Gerade im Kommentarbereich der FAS noch einen Beitrag gefunden, den ich mir erlaube, hier zu zitieren, und der das Ganze absolut auf den Punkt bringt:

Zitat:
"Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben." Diese Aussage lässt einen großen Interpretationsspielraum. Hätte Frau Roth diese Aussage in einem Interview getätigt, hätte der Interviewende wahrscheinlich genickt und gesagt: "Sie haben Recht. Diskriminierung von Schwarzen ist in der deutschen Gesellschaft leider immer noch verbreitet. Als Fußballspieler ist Boateng dann aber vielen wieder gerade gut genug."
29.05.2016 19:35 Uhr
Zitat:
Hätte Frau Roth diese Aussage in einem Interview getätigt


Hat sie aber nicht. Wenn jemand wie Gauland das sagt, der ständig irgendeine rassistische Scheiße von sich gibt und das einen Tag später vergessen hat (alternativ ist die Lügenpresse schuld), hat das immer einen Beigeschmack.
29.05.2016 19:38 Uhr
Zitat:
Prominentestes letztes Beispiel: "Petry fordert, auf Flüchtlinge zu schießen".


Alles geht zurück auf die Jenninger-Rede von 1988, nach der es hieß: "Jenninger hat die Juden für den Holocaust verantwortlich gemacht." Das hatte Jenninger zwar in seiner Rede niemals gesagt - aber so wollten es die Empörten verstanden haben. Ähnlich erging es Eva Herman weiland...

Nie geht es um das, was wirklich gesagt worden ist, sondern um das, was die Empörten verstanden haben wollen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.05.2016 21:39 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.05.2016 21:10 Uhr
Zitat:
Nie geht es um das, was wirklich gesagt worden ist, sondern um das, was die Empörten verstanden haben wollen.

Dann sollten die armen Betroffenen mal das tun, was sie so vehement von Migranten fordern:
Deutsch lernen.
29.05.2016 22:06 Uhr
Man muß Gauland bewundern. Seine Demagogie ist politisch äußerst genial.

Der rassistische Teil seiner Anhänger denkt sich: "Boa, der Gauland, Super-Mann, der traut sich was! Sagt es endlich einmal laut, daß niemand mit solchen Negern zusammenleben will! Den wähl ich!"

Der nicht-rassistische Teil seiner Anhänger denkt sich: "Boa, die hetzende linksversiffte Lügenpresse schon wieder! Zieht den armen Gauland durch den Dreck, obwohl er doch gar nix Schlimmes gesagt hat. Solidarität gegen den Terror der PC! Den wähl ich!"

Rassisten die Eier kraulen und gleichzeitig den bürgerlichen Biedermann spielen: so einen Spagat muß man erst einmal hinlegen.
29.05.2016 22:17 Uhr
Zitat:
Man muß Gauland bewundern. Seine Demagogie ist politisch äußerst genial.

Der rassistische Teil seiner Anhänger denkt sich: "Boa, der Gauland, Super-Mann, der traut sich was! Sagt es endlich einmal laut, daß niemand mit solchen Negern zusammenleben will! Den wähl ich!"

Der nicht-rassistische Teil seiner Anhänger denkt sich: "Boa, die hetzende linksversiffte Lügenpresse schon wieder! Zieht den armen Gauland durch den Dreck, obwohl er doch gar nix Schlimmes gesagt hat. Solidarität gegen den Terror der PC! Den wähl ich!"

Rassisten die Eier kraulen und gleichzeitig den bürgerlichen Biedermann spielen: so einen Spagat muß man erst einmal hinlegen.


Wäre es so, stünde er damit in der deutschen Funktionselite gar nicht mal an der Spitze.

Der ehemalige Vorsitzende der Linken, Gewerkschaftsfunktionär und MdB für die Linke, Klaus Ernst, ist bekennender Porsche-Fahrer.

Die Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag ist vom Hörsaal sofort in den Plenarsaal (EU-Parlament und Bundestag) eingezogen und kennt Arbeit nur aus der Zeitung.

Herr Gauland befände sich also in guter Gesellschaft.
29.05.2016 22:21 Uhr
Da weder Hautfarbe noch Herkunft von Herrn Boateng ewähnt werden, kann ich keine rassistische Äußerung erkennen.

Im übrigen wurde das Gespräch meiner Kenntnis nach nicht im Wortlaut veröffentlicht. Die FAS sprach lediglich ausweichend davon, daß die Äußerungen Gaulands durch Aufzeichnungen belegbar seien. Um welche Art von Aufzeichnungen es sich dabei handelt, ist bisher nicht bekannt. Sie wurden bisher auch noch nicht veröffentlicht.

Wenn die Dinge so liegen, wie die FAS-Redaktion behauptet, sollte es ihr ein leichtes sein, die Aufzeichnungen im Wortlaut und original zu veröffentlichen. Angesichts der angeblichen Klarheit von Gaulands Aussagen, sollte ein solcher Schritt alle Unklarheiten beseitigen.

Bis es soweit ist, sollten alle den Adreanlin-Spiegel wieder herunterfahren.
29.05.2016 22:26 Uhr
Es ist immer wieder bemerkenswert, wie einfach sich die Empörungsmaschiene der Funktionselite in für sie selbst nahezu unkontrollierbare Schwünge versetzen läßt.

Da dachte man schon, die Erdogan-Posse hätte einen Denkprozeß eingeleitet, schon kommt die nächste.

Eigentlich müßte man sich angesichts der unfaßbaren Beeinflußbarkeit weiter Teile der deutschen Funktiuonselite die Augen ausheulen.

Ich finde es mittlerweile nur noch lächerlich und erschreckend und werde einmal mehr in meiner Entscheidung bestätigt, für deutsche Presse kein Geld mehr auszugeben.
29.05.2016 22:29 Uhr
Wer sich als Repräsentant eines Landes weigert, bei offiziellen Anlässen die National-Hymne des Landes zu singen, daß er angeblich repräsentiert, muß sich nach seiner Haltung zu diesem Land fragen lassen.

Das was bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in dieser Hinsicht passiert und von offizieller Seite geduldet und regelmäßig schöngeredet wird, wäre z.B. in den VSvA undenkbar.
29.05.2016 23:33 Uhr
@ Ostpreußen

Zitat:
Der ehemalige Vorsitzende der Linken, Gewerkschaftsfunktionär und MdB für die Linke, Klaus Ernst, ist bekennender Porsche-Fahrer.

Und? Muß mir die Linke sympathisch sein, nur weil mir die AfD unsympathisch ist? Im übrigen ist die Porscheleidenschaft von Ernst eben gerade kein Beispiel für geschickte Demagogie, sondern höchstens eines für ein Glaubwürdigkeitsproblem eines Politikers.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.05.2016 08:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.05.2016 23:54 Uhr
@ Solid
Zitat:
Betrachtet man die Äußerung genau, so erkennt man sofort, dass daran nichts rassistisches ist, denn die Äußerung enthält keinen Bezug zur Hautfarbe oder Rasse.

Ja klar. Gauland meinte BvB-Anhänger, die es nicht ertragen könnten, neben einem Spieler des FC Bayern zu wohnen. Ach Solid, was ist nur aus Dir geworden...
30.05.2016 03:33 Uhr
Was Gauland da gemacht hat ist möglicherweise keine Beleidigung - das wär das falsche Wort - sondern viel schlimmer: einfach eine rassistische Positionierung für seine dumpfbackigen Anhänger. Ein Versuch, sich als Fürsprecher rassistischer Dumpfbacken zu positionieren. Er will damit ganz gezielt eben die dumpfen Ansichten seiner blödgesoffenen Klientel bedienen. Das war schon unter Göbbels Patentrezept für politische Propaganda.
30.05.2016 10:40 Uhr
Tja, wie es scheint, ist wohl nun doch der Gauland seriöser als es die FAS ist. Das Blatt hatte behauptet, es gäbe Bandaufnahmen von dem Hintergrundgespräch mit Gauland, wo dieser den Fußball-Nationalspieler Boateng mit den Worten "die Leute finden ihn als Fußballer gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben", beleidigt haben soll. Nun plötzlich, nachdem Gauland eine juristische Prüfung der Angelegenheit angedroht hat, machen die FAS-Redakteure eine Rolle rückwärts. Nun gibt es plötzlich nur noch irgendwelche handschriftlichen Notizen. Also am Ende doch wieder nur eine miese Inszenierung der "Qualitätsmedien", um der AfD ans Bein zu pissen? Auch ich habe mich wohl täuschen lassen, weil ich immer noch nicht an diese abgrundtiefe Verkommenenheit dieser Journaille glauben wollte.
Auch zukünftig werde ich versuchen, zu differenzieren, denn es gibt ja fraglos immer wieder gute und seriöse Artikel zu lesen.
Aber der ständige Versuch des Establishments, daß Volk hinters Licht zu führen, wird die konservative und nationale Opposition weiter stärken. Wie man auch immer zur AfD stehen mag, sie wird bei den anstehenden Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern nach jetziger Erkenntnislage wohl die 20%-Marke locker knacken. Und das Geschrei wird wieder groß sein. Dabei hat es sich das ach so besorgte Establishment zusammen mit all den linksliberalen und antideutschen Besitzstandswahrern selber eingebrockt. Der Wind dreht sich...
30.05.2016 10:48 Uhr
@ WhiteMoonBoy
Zitat:
Das Blatt hatte behauptet, es gäbe Bandaufnahmen von dem Hintergrundgespräch mit Gauland, wo dieser den Fußball-Nationalspieler Boateng mit den Worten "die Leute finden ihn als Fußballer gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben", beleidigt haben soll. Nun plötzlich, nachdem Gauland eine juristische Prüfung der Angelegenheit angedroht hat, machen die FAS-Redakteure eine Rolle rückwärts.

Gibt's dafür Belege oder ist das nur gelogen?
30.05.2016 10:50 Uhr
Zitat:
Was Gauland da gemacht hat


Du wolltest sicherlich schreiben "was er da gemacht haben soll".
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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