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Fragenübersicht "Die Regierung hat versagt": Große Krankenkassen drohen mit Beitragsanhebung - auch wegen Flüchtlingen." Stimmst du der Aussage zu?
1 - 14 / 14 Meinungen
27.09.2016 20:02 Uhr
foreverdol abgelehnt Antworten nicht ausgewogen genug


welche würdest du denn noch bringen?
27.09.2016 20:13 Uhr
Ja, und die Politik muss natürlich erklären, wie das Gesundheitssystem für Normalverdiener bezahlbar bleiben soll. Es müssen politische Lösungen angeboten werden, denn den gesetzl. Krankenkassen bleibt zunächst gar nichts anderes übrig als die Zusatzbeiträge massiv zu erhöhen.
27.09.2016 20:42 Uhr
Zitat:
welche würdest du denn noch bringen?


Auf diese Frage kann man nur mit ja/nein antworten und vielleicht braucht man noch eine neutrale Option, wie "Enthaltung".

Der andere Blödsinn mit den Demos oder "Wir schaffen das" ist keine Antwort auf die Frage.
27.09.2016 21:48 Uhr
Die möglichen Beitragserhöhungen sind nicht allein Folge der Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge und solcher, die sich dafür ausgaben, aber sie sind zu einem nicht unerheblichen Teil Folge davon.

Es kann doch für die Finanzen der GKV nicht folgenlos bleiben, wenn plötzlich ca. eine Million zusätzlicher Anspruchsberechtigter vorhanden sind, ohne dass die Zahl der Beitragszahler entsprechend gewachsen wäre.

Ob man die Schuld der Bundesregierung nun darin sieht, dass diese den Steuerzuschuss zur GKV nicht rechtzeitig angemessen erhöht hatte, ist im Grunde egal, zahlt es doch so oder so die Allgemeinheit. Eindeutig Eindeutig zum Verantwortungsbereich der Bundesregierung gehört es aber, sich überhaupt so viele potenzielle zusätzliche GKV-Leistungsempfänger ins Land geholt zu haben.

27.09.2016 22:49 Uhr
@ Scarabaeus
Zitat:
Ob man die Schuld der Bundesregierung nun darin sieht, dass diese den Steuerzuschuss zur GKV nicht rechtzeitig angemessen erhöht hatte, ist im Grunde egal, zahlt es doch so oder so die Allgemeinheit.

Nein. Auch alle gesetzlich Krankenversicherten zusammen sind nicht "die Allgemeinheit". Warum sollten z.B. privat Versicherte bzw. Beamte von den Kosten verschont bleiben?
28.09.2016 00:01 Uhr
Zitat:
Auch alle gesetzlich Krankenversicherten zusammen sind nicht "die Allgemeinheit". Warum sollten z.B. privat Versicherte bzw. Beamte von den Kosten verschont bleiben?


Da hast du natürlich Recht, es sind nur ungefähr 90 % der Allgemeinheit, insofern war meine Aussage etwas zu pauschal. Wenn man allerdings die gesamten gesetzlichen Sozialversicherungen betrachtet, mit Staatszuschüssen, steuerlicher Absetzbarkeit etc., dann ist es nicht so einfach, alles richtig zuzuordnen.

Im Prinzip aber zöge jedenfalls ich der Gerechtigkeit (erfasster Personenkreis, Freibeträge, Progression) wegen steuerliche Finanzierung der bruttolohnbezogenen Beitragsfinanzierung vor.
28.09.2016 00:35 Uhr
Na super! Wir sollten ganz Afrika noch mitversichern...
28.09.2016 11:04 Uhr
Tja, Herbert, die Ablehnung war knapp, aber zwei der Antwortoptionen, nämlich

"wir packen das" und
"der Gürtel muß enger geschnallt werden"

gingen mir etwas zu billig allein in Richtung Flüchtlinge

habe aber durchaus mit mir gerungen, ob ich tatsächlich so kleinlich sein soll, mich dann aber dafür entschieden
28.09.2016 11:09 Uhr
Schuld sind immer die anderen oder sie wird bei den Schwächsten gesucht. Unser Gesundheitssystem ist sicher reformbedürftig, aber eine flächendeckende Versorgung, gerade auch von Flüchtlingen, sollte nicht zur Debatte stehen.
28.09.2016 11:12 Uhr
Laut Gesundheitsexperten liegt die Anhebung der Beiträge eben nicht in der Flüchtlingskrise begründet, sondern massivst im Bereich der patentierten Arzneimittel, die im globalen Vergleich in Deutschland nachweislich am teuersten sind. Dort gab es eine Kostenexplosion, die sich fühlbar auf die Beitragssituation niederschlagen wird.
28.09.2016 11:14 Uhr
Und nun zum Thema: wer den Hintergrund gelesen hat, weiß, dass "auch wegen Flüchtlingen" nicht der Hauptgrund ist.

Sondern: die geseztlichen Krankenkassen geben für bestimmte Gruppen mehr Geld aus, als sie Beiträgen für sie einnehmen. Ich weiß nur nicht, warum die sich darüber aufregen, denn das war in einer Solidargemeinschaft schon immer so: die GKV hat jede Menge Gesunde, für die sie bei weitem nicht das ausgibt, was diese Zahlen und jede Menge Kranke, für die sie wesentlich mehr ausgeben, als sie einnehmen. Das ist zunächst mal das Solidarprinzip der Bismarckschen Sozialversicherungen- nicht mehr, nicht weniger.

Das was die Lobbyisten der großen Kassen machen ist in etwa so, als würde ich mich darüber beschweren, permanent in die Arbeitslosen-und Pflegeversicherung einzuzahlen, ohne Leistungen aus diesen zu erhalten. Zur Zeit hab ich da Abgaben, ohne je einen Cent daraus zu bekommen. Aber auch da gilt das Solidarprinzip- ergo jammere ich da nicht drüber, denn was soll der Quatsch.

Bemerkenswert für Kassenvorstände ist auch wieder die Stoßrichtung, in die sie treten: sie beschweren sich darüber, dass Hartz IV- Empfänger und eben auch Flüchtlinge mehr kosten, als sie einbringen. So kostet sie ein Hartz IV-Empfänger im Schnitt 135 EUR pro Monat, sie erhalten für ihn aber nur 90 EUR pro Monat. Mal wieder perfekt nach unten getreten. Über das Vorhandensein von Beitragsbemessungsgrenzen und damit die Deckelung des Beitrags für Spitzenverdiener beklagen sie sich hingegen nicht, denn da zählen sie ja selbst zu und wären selbst betroffen.

Es sind schon armseelige Lobbyisten, die sich da beschweren. Sie gehören nicht in ein hohes Amt in der Sozialversicherung. Sie sollen in die PKV wechseln und dort Beiträge nach Risiko kalkulieren, statt ihr Amt dazu zu missbrauchen, die Bevölkerung gegen die Schwächsten aufzuwiegeln.

Weg mit diesen Leuten aus der Sozialversicherung! Sofort!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 28.09.2016 11:55 Uhr. Frühere Versionen ansehen
28.09.2016 11:15 Uhr
Zitat:
Ja, und die Politik muss natürlich erklären, wie das Gesundheitssystem für Normalverdiener bezahlbar bleiben soll. Es müssen politische Lösungen angeboten werden, denn den gesetzl. Krankenkassen bleibt zunächst gar nichts anderes übrig als die Zusatzbeiträge massiv zu erhöhen.


Das ginge relativ einfach, ist aber nicht politisch gewollt: weg mit der Beitragsbemessungsgrenze und- von wegen Zusatzbeitrag- die Beiträge wieder 50:50.
28.09.2016 11:16 Uhr
@Rata

Und auch wenn viele immer noch konsequent Ohren und Augen davor verschließen, der demografische Wandel schlägt in Deutschland voll durch und ohne die Zuwanderung der letzten Jahre wäre es noch stärker. Die steigenden Kosten einer älter werdenden Gesellschaft lasten auf immer weniger Schultern.
29.09.2016 11:51 Uhr
@ foreverdol
Zitat:
So kostet sie ein Hartz IV-Empfänger im Schnitt 135 EUR pro Monat, sie erhalten für ihn aber nur 90 EUR pro Monat. Mal wieder perfekt nach unten getreten.

Ist das tatsächlich nach unten getreten? Die Krankenkassen sind nun mal darauf angewiesen, ihre Kosten zu decken. Und wenn der Staat Mittellose in der gesetzlichen Krankenkasse mitversichert (was ich begrüße!), dann soll er dafür auch die Kosten tragen. Das Durchschnitts-Bruttoeinkommen beträgt € 2.750, d.h. das Durchschnittsmitglied in der GKV zahlt ca. 410 € ein. Wenn der Staat meint, für "seine" Versicherten nur 90 € zahlen zu wollen, legt er damit ein virtuelles Brutto-Einkommen von gerade mal 600 € zugrunde, das entspricht einem Stundenlohn von deutlich unter 4 Euro.

Das Verlangen, daß der Staat für die mitversicherten Sozialfälle mindestens die tatsächlichen Kosten deckt (also 135 statt 90 Euro) ist also keineswegs ein Verstoß gegen das Solidaritätsprinzip. Im Gegenteil, man könnte fragen, warum der Staat hier gegen die Solidarität verstößt und nicht einen Durchschnittsbetrag von 400 Euro bezahlt.
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