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Fragenübersicht Ist (freiwillige) Prostitution für dich eine normale Dienstleistung?
1 - 20 / 20 Meinungen
29.09.2016 22:27 Uhr
Für mich insofern nicht, als dass ich sie nicht nutze.

Wenn die Frage ist, ob ich Prostitution als einen Beruf wie jeden anderen ansehe, dann bejahe ich das.

Aber so wenig wie ich bisher nen Stukkateur gebraucht habe, so wenig habe ich bisher eine Prostituierte gebraucht.
29.09.2016 22:37 Uhr
Nein, und ich glaube auch nicht, daß sich das gesellschaftlich so schnell wandeln könnte. Hauptsache, Prostitution ist freiwillig und keine Straftat. Moral ist eben keine Rechtsfrage.
29.09.2016 22:39 Uhr
In der Fragestellung ist bereits ein Problem aufgeworfen. Wie kann konkret unterschieden werden, ob die Prostitution freiwillig ausgeübt wird oder eben nicht?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 29.09.2016 22:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
29.09.2016 22:48 Uhr
@ Parenthesis
Zitat:
Wie kann konkret unterschieden werden, ob die Prostitution freiwillig ausgeübt wird oder eben nicht?

So, wie man herausfinden kann, ob die Übergabe eines 50-Euro-Scheins ein Geburtstagsgeschenk oder ein Raubüberfall war: durch Ermittlung der Tatumstände.
29.09.2016 23:15 Uhr
Freiwilligkeit ist in unserem System etwas sehr Relatives.

Zu den Berufen, die man sich z. B. für seine Töchter wünschen würde, gehört die Prostitution wohl eher nicht.

Normalität lässt sich aber auf verschiedene Weisen definieren. Es gibt sicher mehr Prostituierte in der BRD als z. B. Kieferchirurginnen, Sanskrit-Übersetzerinnen oder Schornsteinfegerinnen. Insofern könnte man tatsächlich von einer "normalen" Dienstleistung sprechen.
29.09.2016 23:16 Uhr
Freiwillige Prostitution ist insofern eine normale Dienstleistung, als ich nicht befürworte, dass der Staat sie in irgendeiner Weise strafrechtlich sanktioniert, egal ob auf Seiten der Anbieter oder der Kunden.

Moralisch gesehen ist es natürlich keine normale Dienstleistung. Allerdings bleibt jedem letztlich selbst überlassen, seine moralischen Werte in dieser Welt zu bilden und zu leben.
29.09.2016 23:41 Uhr
Ob die Freiwilligkeit immer so einfach feststellbar ist und ob sie die Kunden überhaupt interessiert, möchte ich bezweifeln.
Dazu kommt, daß die zur Prostitution gezwungenen Mädchen und Frauen kaum in der Lage sind, dazu Aussagen machen zu können bzw. zu dürfen und sich wohl zumeist in einem Hexenkessel von Angst und Gewalt befinden.
30.09.2016 06:20 Uhr
Für mich gibt es keine freiwillige Prostitution, es sind immer Gründe vorhanden. Und wer es aus Lust macht,nimmt dafür kein Geld.
30.09.2016 06:32 Uhr
Zitat:
Für mich gibt es keine freiwillige Prostitution, ...


Es gibt auch keine freiwillige Arbeit. Alle werden zum Arbeiten gezwungen. Und zwischen sexuellen Dienstleistungen und Jemandem die Haare schneiden sehe schon mal keinen prinzipiellen Unterschied.

Aber "freiwillig" in Bezug auf Prostitution würde ich mal so definieren: so lange sich jemand frei für diese Tätigkeit entscheidet - also nicht von einem Zuhälter, Menschenhändler oder sonstwie dazu gezwungen wird, ist Prostitution durchaus etwas, was man freiwillig ausüben kann!

Die immer wieder unterstellte Unfreiwilligkeit - die es durchaus geben mag - wird m.E. hauptsächlich durch die Rahmenbedingungen begünstigt, die unser Staat und unsere Gesellschaft verursachen, dadurch, daß man Prostitution als etwas unmoralisches brandmarkt und so in die Illegalität drängt. Man sollte Prostitution enttabuisieren (auch wenns ein paar erzkonservativ religiotischen Zeitgenossen die Sicherung heraushauen mag: das sind sowieso nur die, die am lautesten gegen die Unmoral wettern - aber sich dann heimlich dort das holen, was ihnen Mammi zuhause nicht gibt!)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.09.2016 07:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.09.2016 06:38 Uhr


"Und zwischen sexuellen Dienstleistungen und Jemandem die Haare schneiden sehe schon mal keinen prinzipiellen Unterschied."


Kann ich mir nicht vorstellen. Haare schneiden und sich gebrauchen lassen oder wildfremde Menschen zu befriedigen...

vielleicht fehlt mir als Mann dazu das Verständnis ....

30.09.2016 06:43 Uhr
Zitat:
Kann ich mir nicht vorstellen. Haare schneiden und sich gebrauchen lassen oder wildfremde Menschen zu befriedigen...


Sicher gibts da einen Unterschied - aber keinen prinzipiellen! Im Prinzip ist das nämlich gleich. Und eine wirklich freiwillig arbeitende Prostituierte kann sich ihre Kundschaft auch frei aussuchen und braucht ihren Job nicht mit jedem widerwärtigen Hanswursten ausüben. Das ist eher dort der Fall, wo eben abhängig und unfreiwillig Prostitution stattfindet.

Unsere feinen scheinbar "moralischen" Gesetze, die Prostitution in die Sperrbezirke verbannt und die "Freizeitdienstleister" behindert, fördert eben genau diese abhängige Prostitution!

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.09.2016 06:46 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.09.2016 06:58 Uhr
Unter Prostitution wird häufig nur das verstanden, was man so vom Sperrbezirk her kennt. Was ist aber mit der Prostitution auf Trauschein? Macht so ein Trauschein die Prostitution weniger unmoralisch? Für mich ich sind z.B. die Nutten, die sich von Leuten wie Mörtel Lugner heiraten lassen genauso Nutten wie die vom Straßenstrich. Und es mit diesem alten widerlichen Hurenbock zu treiben stell ich mir zumindest genauso ekelhaft vor ...

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.09.2016 07:00 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.09.2016 07:02 Uhr
Zitat:


"Und zwischen sexuellen Dienstleistungen und Jemandem die Haare schneiden sehe schon mal keinen prinzipiellen Unterschied."





ich waere ja als Prostituierte schon in Rente.....

aber wenn ich mir verschiedene Erwerbsmoeglichkeiten vorstelle, bin ich nicht sicher was ich ekeliger faende:

Prostitution oder Fusspflege
30.09.2016 07:06 Uhr
Zitat:
Prostitution oder Fusspflege




Ich lache deshalb, weil ich das Thema grad vor Kurzem hatte. Eine gute Freundin hat früher als Prostituierte gearbeitet, macht jetzt "Prostituierte auf Trauschein" und ihr Lover hat ihr gerade eine Ausbildung zur Fußpflegerin spendiert!
30.09.2016 08:24 Uhr
Was ist schon "normal"?

Immerhin handelt es sich hier um das älteste Gewerbe der Welt.

Es wäre natürlich schön, wenn es hier nicht auch um Menschenhandel, Zwangsprostitution und oft auch Drogenabhängigkeit ginge.
30.09.2016 08:33 Uhr
@ Herbert
Zitat:
Für mich gibt es keine freiwillige Prostitution, es sind immer Gründe vorhanden.

Dann gibt es nie für irgendetwas Freiwilligkeit, denn jedes menschliche Handeln hat einen Grund (wenn auch nicht immer einen guten).

Zitat:
Und wer es aus Lust macht,nimmt dafür kein Geld.

Mir macht meine Arbeit hin und wieder auch richtiges Vergnügen, aber ich würde nie auf die Idee kommen, deswegen auf meine Bezahlung zu verzichten.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 30.09.2016 08:33 Uhr. Frühere Versionen ansehen
30.09.2016 11:32 Uhr
Ja, natürlich. Was soll es denn sonst sein?

In der Antike hatte die Prostitution gar religiösen Charakter. Hierzulande wird diese Debatte heute sehr, sehr scheinheilig geführt. Aber so ist sie nunmal, unsere Gesellschaft..
30.09.2016 13:41 Uhr
Na logisch.
Und dieses Kackgetue von wegen "jede Nutte wird gezwungen..." ist doch abartiger Scheiß. Ja, ja, ich weiß schon, jetzt kommen wieder die hundert Horrorstories von armen Landeiern denen man das Kellnern im goldenen Westen versprochen hat, und die dann auf ganz andere Art bedienen mussten-. Schlimm, aber sicher nicht die Geschichte von allen, wohl noch nichtmal von vielen im Verhältnis.

Vor allem aber:
Wir älteren Typen mit leichtem Bauch- und weniger gewordenem Haaransatz haben auch ein Recht auf junge Hühner, damit das mal klar ist!
30.09.2016 16:20 Uhr
Zitat:
Man sollte Prostitution enttabuisieren (auch wenns ein paar erzkonservativ religiotischen Zeitgenossen die Sicherung heraushauen mag: das sind sowieso nur die, die am lautesten gegen die Unmoral wettern - aber sich dann heimlich dort das holen, was ihnen Mammi zuhause nicht gibt!)

Weil dein Religionshass wie üblich jedes klare Denken überdeckt, verkennst du eins, liebe Giordano:
Diejenigen, die am lautesten nach einer Kriminalisierung der Prostitution bzw. der Inanspruchnahme der Prostitution schreien, kommen keineswegs aus konservativen oder religiösen Kreisen. Das sind die modernen Gendernazis, die in anderen europäischen Ländern längst Erfolg mit ihren diesbezüglichen Verbotsforderungen hatten.
06.10.2016 01:19 Uhr
Dürfte nach meiner Einschätung der Ausnahmefall sein.

Die bisherige gesetzgebung in Deutschland, die ja versuchte, einen normalen Neruf daraus zu machen und damit der OK das Wasser abzugraben, ist jedenfalls erkennbar gescheitert.

In Skandinavien ( vor allem in Schweden) geht man mittlerweile andere Wege.

Dort wird nunmehr der Freier kriminalisiert. Wer für Sex bezahlt, macht sich strafbar.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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