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Fragenübersicht Hast/Hattest du Kontakt zu den anderen Amtssprachen in Deutschland?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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02.12.2016 14:38 Uhr
Da ich einige Zeit in der Lausitz gelebt habe, ist mir die dortige Zweisprachigkeit durchaus bewusst. Und jeder, der mit dem Auto durchfährt, kann die Zweisprachigkeit auch an den Ortsschildern erkennen. Die Verfassung des Landes Brandenburg widmet den Rechten der Sorben/Wenden sogar einen eigenen Abschnitt (auch wenn dieser nur aus einem Artikel besteht).
02.12.2016 14:39 Uhr
Obwohl ich schon öfter im Spreewald unterwegs war habe ich dort keinen getroffen der Sorbisch sprach. Aber einmal als ich in Ostfriesland im Supermarkt war haben sich 2 Verkäuferin in ostfriesischen Platt unterhalten, ich habe nur ahnen können worum es ging.
02.12.2016 14:47 Uhr
Faktisch sind das keine richtigen Amtssprachen, sondern anerkannte regionale Minderheitensprachen. Deutsch ist im ganzen Bundesgebiet die einzige Amtssprache. Mit Ausnahme des Dänischen ist ihre Situation auch alles andere als gut.

Im Übrigen sind Niedersorbisch und Obersorbisch zwei unterschiedliche Sprachen. Obersorbisch habe ich in Dresden bei einer Kulturveranstaltung und in der Lausitz schon gehört. Das Obersorbische in Sachsen ist nicht so stark gefährdet wie das Niedersorbische in Brandenburg.

Friesisch ist auch keine Einzelsprache, sondern besteht aus drei Sprachen. Nordfriesisch, Saterfriesisch (der traurige Rest des eigentlichen Ostfriesischen) und Westfriesisch (in den Niederlanden; Amtsprache der Provinz Fryslân). Außer letzteres sind alle unter starkem Druck (erst des Niederdeutschen, später des Hochdeutschen).

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.12.2016 14:51 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.12.2016 14:48 Uhr
@Tom Sawyer

Ostfriesisches Platt ist Niedersächsisch (Niederdeutsch) und keine friesische Sprache.
02.12.2016 15:07 Uhr
Da ich einige Zeit in Nordfriesland gewohnt habe ist der Kontakt zu Friesisch und Dänisch Alltag gewesen.

Ich konnte mich in Ladelund, Niebüll, Leck und Flensburg aber auch auf Deutsch verständigen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.12.2016 15:14 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.12.2016 16:08 Uhr
Sowohl Friesisch, Sorbisch als auch Dänisch.
Aber nichts verstanden..
02.12.2016 16:12 Uhr
Ich habe in Bautzen und Rothenburg meine Ausbildung gehabt und bin dadurch öfters in Kontakt mit den Sorben gekommen.

Auch mußten wir im Winter 69/70 ganze eingeschneite Ortschaften freischaufeln.
02.12.2016 16:15 Uhr
Außer dass ich in verschiedenen Gegenden Niedersachsens mit dem Plattdeutsch Kontakt hatte, das ich auch einigermaßen verstehe, aber nicht selbst sprechen kann, hatte ich bisher noch keinen Kontakt zu anderen Sprachen in Deutschland, die regional als Amtssprachen geführt werden.
02.12.2016 16:15 Uhr
Ja, im Urlaub. Auf Sylt, Amrum und Föhr mit dem Nordfriesischen, in Flensburg und Umgebung mit dem Dänischen. In der Lausitz war ich noch nie.




Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.12.2016 20:02 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.12.2016 16:46 Uhr
Zitat:
Auch mußten wir im Winter 69/70 ganze eingeschneite Ortschaften freischaufeln.


Mein Beileid, die Rückenschmerzen nach einer selbst freigeschaufelten Ortschaft müssten bereits tödlich sein.

02.12.2016 19:48 Uhr
Ja. Grundvokabeln in Polnisch und Tschechisch haben wir bereits erworben, um uns in den freien Teilen Deutschlands halbwegs verständigen zu können.
02.12.2016 20:26 Uhr
Mir ist noch kein Sorbisch- oder Friesisch-Sprecher über den Weg gelaufen, was nicht zuletzt daran liegt, dass ich noch nie in der Lausitz war und vom Kreis Nordfriesland nur die plattdeutschen Regionen besucht habe.

Ich kenne aber eine Deutschdänin (Sagt man das so?), die Sprachen bzw. Linguistik zum Beruf gemacht hat.

Mit Luxemburgisch hatte ich mehr Kontakte. Das ist ein zur Nationalsprache erhobener moselfränkischer Dialekt mit starkem Einfluss des Französischen und weniger verhochdeutscht als die Dialekte von Trier oder Saarlouis. Ab und zu (und gerne) höre ich luxemburgisches Radio.
Sorry, slightly off topic, weil Lëtzebuerg seit 1867 unabhängig ist; aber linguistisch handelt es sich um eine hochdeutsche Sprache, die den Mundarten im Westen von Rheinland-Pfalz und Saarland sehr ähnlich ist.
02.12.2016 20:47 Uhr
Zitat:
Faktisch sind das keine richtigen Amtssprachen, sondern anerkannte regionale Minderheitensprachen. Deutsch ist im ganzen Bundesgebiet die einzige Amtssprache. Mit Ausnahme des Dänischen ist ihre Situation auch alles andere als gut.

Sorry, aber das ist nur bedingt richtig.
DIE Amtssprache gibt es so nicht.
Amtssprachen sind Ländersache.
Und so sind Friesisch, Dänisch und Niederdeutsch in S-H echte Amtssprachen, d.h. Behörden müssen ggfs. auch in diesen Sprachen kommunizieren

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.12.2016 21:01 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.12.2016 21:15 Uhr
Nein. Diese Minderheitensprachen spielen aber auch in der Alltagspraxis selbst ihrer (theoretischen) Sprecher weitgehend keine bzw. eine stark untergeordnete Rolle. Die Annerkennung als regionale Amtssprache ist somit als kulturell orientierte Symbolpolitik zu verstehen, eine anderweitige Notwendigkeit besteht dazu nicht - es sei denn, es ist wirklich mal ein Däne ohne vernünftige Deutschkenntnisse nach Flensburg gezogen und muss dort aufs Bürgeramt.

Bei uns im Münsterland gibts auch ein paar dörfliche Amtsstuben, in denen mit den älteren Bürgern aus den Bauernschaften platt gesprochen wird. Das ist reine Folklore, weil diese Leute sich selbstredend ebenso gut (und in den meisten Fällen auch viel besser) in der Standardvarietät unterhalten könnten.
02.12.2016 23:37 Uhr
Nein, ich lebe zwar auch in ner Gegend, wo man komisch spricht ("schweres ell un eszeha"- wie Kasalla so schön singen), aber kölsch ist leider keine Amtssprache.
03.12.2016 00:06 Uhr
Zitat:
Grundvokabeln in Polnisch und Tschechisch haben wir bereits erworben, um uns in den freien Teilen Deutschlands halbwegs verständigen zu können.

Sie werden dich trotzdem wegschließen, Fedo, da hast du keine Chance.
03.12.2016 00:37 Uhr
Hoch-Alemannisch ist nicht Amtssprache in ganz Deutschland?
03.12.2016 11:01 Uhr
@rKa

"Und so sind Friesisch, Dänisch und Niederdeutsch in S-H echte Amtssprachen, d.h. Behörden müssen ggfs. auch in diesen Sprachen kommunizieren"

Das bringen anerkannte Minderheitensprachen so mit sich, dass Behörden ggf. in diesen Sprachen kommunizieren müssen, aber selbst regional/kommunal ist es in Schleswig-Holstein nur selten gewährleistet, dass sie mit dem Deutschen als Amtssprache auf Augenhöhe stehen. Da gibt es noch viel Luft nach oben, denn gerade dem Nordfriesischen geht es ja sehr schlecht.
04.12.2016 15:44 Uhr
Zitat:
Bei uns im Münsterland gibts auch ein paar dörfliche Amtsstuben, in denen mit den älteren Bürgern aus den Bauernschaften platt gesprochen wird. Das ist reine Folklore, weil diese Leute sich selbstredend ebenso gut (und in den meisten Fällen auch viel besser) in der Standardvarietät unterhalten könnten.

Mein Opa (im Saarland) schwätzt nur Platt. Hochdeitsch kann der nitt. Was regelmäßig zu Verständigungsschwierigkeiten mit meiner Frau kommt. Isch dun dann fir es iwwasetze.
06.12.2016 08:34 Uhr
Ja, in meiner Heimat sprechen die Alten manchmal noch Plattdeutsch, ansonsten habe ich bereits Niedersorbisch gehört und sehe öfter die zweisprachigen Ortsschilder.

Dann höre ich noch ziemlich oft Türkisch und Arabisch.
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