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Fragenübersicht Bist Du froh in einer Gesellschaft zu leben, in welcher der Hurrapatriotismus seit spätestens 1915 Geschichte ist?
1 - 9 / 9 Meinungen
02.03.2018 21:31 Uhr
In Deutschland ist das Hurrageschrei leider erst seit 1945 vorbei, wobei das Hurrageschrei der Kaiserzeit durch das Heilgebrüll der Nazizeit abgelöst wurde.

Wenn man sich den Schindluder anschaut, den man allerorts mit dem Hurrapatrioten getrieben hat, dann bin ich dankbar, dass diese Zeit weitgehend vorbei ist.
02.03.2018 21:32 Uhr
@Anskar

Ich muss Dir heute wohl leider widersprechen. 1939 zog niemand mit Hurra in den Krieg. Die Stimmung war bei der Hitlerrede mit den berühmten 5:45 Satz sehr gedrückt.

Nach dem Frankreichfeldzug gab es eine gute Stimmung. Eher weil man den Krieg gewohnen wähnte.
02.03.2018 21:47 Uhr
@Alpenkänguru

Widerspruch ist immer gut .

1939 gingen sicherlich nicht mehr Massen mit Begeisterung in den Krieg. Meine Großmutter hat mir noch den Schrecken geschildert, der ihr in die Beine fuhr, als sie im Juni 1941 aus dem Radio erfuhr, dass jetzt "Krieg mit Russland" war. Dennoch gingen die Menschen nicht zuletzt aus patriotischem Pflichtgefühl in den Krieg.

Wir haben aber auch Berichte, dass selbst 1914 die Kriegsbegeisterung nicht so umfassend war, wie es die geschönten Bilder zeigen sollen.

Hurrapatriotismus - da denke ich an die Studenten von Langemarck, die in einem sinnloses Gefecht verheizt wurden, wären sie dabei (angeblich) das Deutschlandlied sangen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.03.2018 21:50 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.03.2018 21:51 Uhr
@Anskar

Ich habe nur meine Pflicht erfüllt, war wohl eher das Denken dieser Generation. Ob dieses Denken so draußen ist?



Ein Freund, welcher sich gerne mit Geschichte beschäftigt, erzählte, dass eine Einheit gab, welche 1944 mit "O Deutschland hoch in Ehren" aus einem Kessel ausbracht. Tscherkassy? Müsste ich verifizieren, sofern sich das im Internet fand.

Wobei ob es in meinem Fall so Hurrapatriotismus ist. Eher Mut schaffen für eine Verzweiflungstat durch eine gruppendynamische Aktion.


02.03.2018 22:05 Uhr
1870/71, 1914/18, 1939/45 - ich bin dem lieben Herrgott von Herzen dankbar, dass ich erst 1970 geboren bin. Mein Geburtsjahrgang ist mir Grund zu Dank und Verpflichtung, so lange ich lebe. Ich werde immer dafür eintreten, dass es nie wieder Krieg in Europa gibt und dass die Menschen in Europa zusammenarbeiten. Ich hoffe inständig, dass ich noch die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa erleben darf!
02.03.2018 22:13 Uhr
Es wäre schön, wenn dem so wäre. 1945 war ja erst einmal, zumindest offiziell, damit vorbei. Heute fängt es schon wieder an.
03.03.2018 13:04 Uhr
Was genau ist wohl "pegida"?

05.03.2018 11:46 Uhr
Zitat:
Was genau ist wohl "pegida"?



> Hurra-Patriotismus stand für - allerdings fehlgeleitete - Aufbruchsstimmung. Die, die dem z.B. 1914 frönten, meinten, dass eine große, glorreiche Zeit angebrochen sei, in der Ruhm, Ehre und Abenteuer lockten. Pegida schürt eher Ängste und verbreitet Wut und Hass. Wut-Bürger sind keine Hurra-Patrioten.
05.03.2018 12:38 Uhr
Ich bin kein Freund von irrationalen Massengefühlen wie Hurra-Patriotismus. Sie schalten das Denken aus und blenden auch die Realität aus. Beim Hurra-Patriotismus 1914 hat sich das Bürgertum, in dem dieser hauptsächlich (aber nicht ausschließlich) gepflegt worden ist, nicht mit Ruhm bekleckert. Gut, man halte dem zugute, dass sie nicht wissen konnten, wie übel der 1. WK werden würde. Blutige Massenschlachten um wenige Kilometer Raumgewinn hatte sich keiner vorgestellt. Man war noch im Denken des 19. Jhd. verankert. Der 1. WK hat zum ersten Mal ins Bewusstsein gerückt, dass moderne Kriege Massenelend mit sich bringen. Entsprechend war auch die Begeisterung zu Beginn des 2. WK weitaus geringer.
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