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Ist eine Gedenkveranstaltung zur Gründung der KPD (100 Jahre) im Berliner Abgeordnetenhaus deplatziert? |
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07.01.2019 13:24 Uhr |
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Zitat:Weiterhin möchte ich die Frage von August XXVI nachfolgend adaptieren:
Zitat:Türkis wird mit seiner Argumentation dann sicher auch eine NPD-Veranstaltung im Abgeordnetenhaus zur 100-Jahrs-Feier der NSDAP in 2020 verteufeln.
Ich würde mich schon fragen, ob ich im falschen Film wäre. Und in diesem Fall würde ich von davon ausgehen, dass die Feier ins Wasser fällt.
Und ich denke die Fraktionen würden wohl nahezu geschlossen hier protestieren.
Auf jeden Fall CDU, FDP, SPD und Linke.
Und warum. Weil sie es können und weil sie da durchaus recht haben.
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07.01.2019 13:32 Uhr |
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Zitat:Weiterhin möchte ich die Frage von August XXVI nachfolgend adaptieren:
Zitat:Türkis wird mit seiner Argumentation dann sicher auch eine NPD-Veranstaltung im Abgeordnetenhaus zur 100-Jahrs-Feier der NSDAP in 2020 verteufeln.
Natürlich würde er das tun. Wie übrigens so gut wie jeder Abgeordnete im Bundestag und Berliner Landtag ebenfalls. |
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07.01.2019 13:41 Uhr |
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Wie soll man sich die Feier von Detti für die NSDAP vorstellen?
Ein runder ovaler Saal. Opernbau mit Logen? Geschmückt mit den Fahnen der jeweiligen NSDAP-Gliederungen und vorne 2 riesige Hakenkreuzfahnen und einem schwarzgerahmten riesigen Hitlerbild in den Ausmassen von 20 x 10 Metern?
In den Reihen sitzen lauter Komparsen in den Uniformen von SS,SA, HJ, NSKK, Reichsarbeitsdienst, Wehrmacht, NS-Frauenschaft usw.
Dann erheben sich alle, 2 Wehrmachtssoldaten mit einem Kranz marschieren im feinsten Stechschritt ein und legen diesen Kranz vorne nieder vor einem Schrein für die Toten der Nation und Bewegung.
Danach kommt ein Redner in Parteiuniform und wird mit deutschen Gruß stehend empfangen und schreitet zum Pult.
Und eröffnet seine Rede: Deutsche Jungs, deutsche Mädels...
Sorry. Mir ging gerade mein Kopfkino durch.
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07.01.2019 16:44 Uhr |
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Zu Beginn waren Linksradikale federführend, welche eigentlich jede Partei ablehnten und die Arbeiter in Gewerkschaften und Räten organisieren wollten. Die Ablehnung des Parlamentarismus entstand darum nicht aus Feindschaft gegen Demokratie, sondern weil sie die repräsentative Demokratie als weniger demokratisch ansahen, als ihre Ansätze einer direkten Demokratie, in der es nicht Herrscher und Beherrschte, sondern gemeinsam solidarisch Handelnde geben sollte. Von den sozialdemokratischen Führern fühlten sich diese Linksradikalen verraten, weil sie erst Deutschland mit in den Weltkrieg führten und sich dann an die Spitze der Arbeiter stellten, um diese letztlich zu entmachten. (Interessant wenn man mit Russland vergleicht: hier haben die Bolschewiki die Wahlen zu den Räten mit der Losung 'Alle Macht den Räten' gewonnen, um dann gleichfalls die Räte zu entmachten).
Diese Linksradikalen, welche die Geburtsstunde der KPD eigentlich viel stärker prägten als Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg oder die russischen Agenten auf dem Parteitag (Karl Radek zum Beispiel), waren bald isoliert, nicht zuletzt weil Lenin eine eigene Schrift gegen diese widmete (Der linke Radikalismus, die Kinderkrankheit im Kommunismus). Insbesondere der national orientierte Flügel, der große Demonstrationen aufstellen konnte, wurde dadurch vollkommen demoralisiert, weil ihre Argumentation, man müsse ein Bündnis mit der Sowjetunion eingehen, um sich gegen die Siegermächte behaupten zu können, nach Lenins entschiedene Absage jede Grundlage verloren hatte. (Allerdings kann man wohl in Frage stellen, ob ihre Pläne, den Krieg zusammen mit der Sowjetunion weiterzuführen, um nicht in einer Niederlage aus dem Weltkrieg zu gehen, sondern die westlichen Mächte zurückzuschlagen, nicht tatsächlich vollkommen illusorisch waren).
Der nicht national gesinnte Teil zerstreute sich auf verschiedene Gruppen, die sich insbesondere darin unterschieden, inwiefern man noch eine Partei brauche oder ob man nicht nur eine Arbeiterunion brauchen. Neben diversen Arbeiterunionen wäre hier die KAPD zu nennen, die Kommunistische Arbeiterparei Deutschlands. Alle genannten Gruppen sollten im Prinzip genauso wenig von Bedeutung bleiben wie die ursprüngliche KPD. Diese wurde erst groß, als der linke Flügel der USPD zur KPD übertrat. Unter anderem kam so zum Beispiel Ernst Thälmann erst in die KPD. Eigentlich müsste man also den Vereinigungsparteitag von KPD und linker USPD als eigentliche Gründung der KPD ansehen.
Die Linksradikalen hatten einen besonderen Beitrag geleistet: sie verteidigten die junge Weimarer Republik gegen die Reaktion, die sich im Kapp-Putsch an die Macht bringen wollte. Hier spielte der KPD-Vorstand um Paul Levi eine unrühmliche Rolle: der wollte nämlich erst den Kapp-Putsch als rein innerkapitalistische Angelegenheit ignorieren. Dieses Zögern beschleunigte die Bildung der späteren KAPD.
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07.01.2019 22:31 Uhr |
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Hmm... Also die Partei abgelehnt hat zu Beginn niemand. Im Gegenteil. Die Bremer Linken um Johann Knief haben sie sogar schon Jahre vor dem Spartakusbund gefordert und diesen, da er größer und einflussreicher war, gedrängt die Initiative zu ergreifen.
Als das nicht erfolgte, suchte man selbst Kontakte zu den Bolschewiki. Die Linksradikalen wurden zu den engsten politischen Freunden Lenins.
Zitat:Die Linksradikalen, die sich 1916/1917 auch als »Internationale Sozialisten Deutschlands« bezeichneten, bekannten sich im Unterschied zur Spartakusgruppe uneingeschränkt zur Zimmerwalder Linken, der von Lenin angeführten Minderheit der europäischen Parteiopposition, die sich auf der Zimmerwalder Konferenz im September 1915 herausgebildet hatte. Vor allem über Karl Radek hielten sie engen Kontakt zu führenden Köpfen der russischen Bolschewiki im schweizer Exil. An der zweiten Zimmerwalder Konferenz im April 1916 in Kienthal (Schweiz) waren sie durch Paul Frölich direkt beteiligt.
https://www.jungewelt.de/artikel/338884.erster-weltkrieg-ein-eigenes-haus.html?sstr=Johann%7CKnief
1917, nachdem sich die Spartakusgruppe der USPD angeschlossen hatte, versuchten die Linksradikalen eine eigene Parteigründung.
Zitat:Ende Juli 1917 regten sich neue Aktivitäten zur Gründung einer linksradikalen Partei, nun ohne die Spartakusgruppe. In einem Aufruf wurde mitgeteilt, es seien in mehreren Orten Gruppen entstanden, die der Arbeiterpolitik ihre Zustimmung zu einer Parteigründung mitgeteilt hätten. Damit seien die Voraussetzungen für die Gründung der »Internationalen Sozialistischen Partei Deutschlands« (ISPD) gegeben. Ein Aktionskomitee habe die Arbeit aufgenommen und fordere die Linksradikalen auf, Vorschläge für das Parteiprogramm und ein Parteistatut einzureichen. Zur Parteigründung trafen sich am 26. August 13 Delegierte konspirativ in Berlin. Doch die Polizei sprengte die Versammlung und beschlagnahmte die entworfenen Gründungsdokumente. Darin wurde die angestrebte ISPD als neue Führung der Arbeiterbewegung anstelle der alten Sozialdemokratie definiert, die ihren Führungsanspruch durch ihre Kriegspolitik und durch die Zerstörung der innerparteilichen Demokratie verwirkt habe. Die neue Partei grenzte sich zugleich von der halbherzigen Opposition der USPD ab. Die ISPD werde vom Prinzip des proletarischen Internationalismus getragen sein; sie fühle sich »als Glied der entstehenden 3. Internationale« und gehöre zu den Parteien der Zimmerwalder Linken.
Du siehst also, es gab keine Ablehnung der Partei. Die Linksradikalen forderten vielmehr den Bruch mit dem rechten Flügel der Sozialdemokratie und die Gründung einer kommunistischen Partei, als der Spartakusbund noch nicht dazu bereit war.
Du bist mit der Chronologie durcheinander. |
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07.01.2019 22:43 Uhr |
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Zur Frage: Die KPD-Gründerinnen und -gründer hätten das sicher deplatziert gefunden. Aber sie hätten sicher auch genug schwarzen Humor gehabt. Aber wenn es die Rechten ärgert, ist es ok. |
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08.01.2019 10:00 Uhr |
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Compadre:
Zum einen bestanden die Linksradikalen nicht nur aus den Bremern, zum anderen herrschten doch auch hier Positionen vor, statt sich mit dem Spartakusbund zu verbinden eine Einheitsorganisation zu gründen, welche auch gewerkschaftliche Funktionen erfüllen sollte. Erst der von mir oben bereits genannte Karl Radek wirkte im Auftrag der Bolschewiki auf die Internationalen Kommunisten Deutschlands ein, sich stattdessen mit dem Spartakusbund zur KPD zu verbinden. |
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08.01.2019 10:04 Uhr |
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Nein, sie bestanden nicht nur aus Bremen. Aber Bremen hatte reichsweit die größte Ausstrahlung. Dann gab es noch die Hamburger Linksradikalen und die Berliner Gruppe "Lichtstrahlen". Aber wirklich, du irrst, die Bremer haben den Spartakusbund gedrängelt. Dazu brauchten sie Radek nicht. |
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GRUENE |
IDL |
SII, KSP |
FPi |
CKP, KDP |
UNION |
NIP |
PsA |
LPP |
Volk, Sonstige |
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