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Fragenübersicht Findest Du es gut, dass die Spätabtreibung bei körperlicher und geistiger Behinderung überdacht werden soll?
1 - 15 / 15 Meinungen
13.02.2019 12:51 Uhr
Das wäre auch wieder eine pinnenswerte Frage des Umfragestellers. Er scheint sich heute richtig Mühe zu geben. Muss man auch mal erwähnen.

Zunächst zur Begrifflichkeit. "Abtreibung" hat für mich eine negative Wertung. Ich weiß aber, dass das von vielen nicht so gesehen wird. Persönlich ziehe ich den neutralen Begriff "Schwangerschaftsabbruch" vor.

Wer Schwangerschaftsbrüche ablehnt, weil es mit Mord gleichgesetzt wird, der muss es auch bei Behinderungen ablehnen. Sonst würde man auf das dünne Eis der Euthanasie kommen.

Meine Position ist, die Entscheidung den betroffenen Frauen allein zu überlassen. Und ihnen jede Beratung und Hilfe anzubieten, wenn sie es wünschen. Auch da gehe ich davon aus, dass, je weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, die Entscheidung eher gegen den Abbruch ausfallen wird. Aber auch das unabhängig von Behinderung oder nicht.
13.02.2019 12:56 Uhr
Zitat:
Wer Schwangerschaftsbrüche ablehnt, weil es mit Mord gleichgesetzt wird, der muss es auch bei Behinderungen ablehnen. Sonst würde man auf das dünne Eis der Euthanasie kommen.


Jedes Leben ist gleich viel wert. Und ich meine jedes.

Wenn jemand alleine nur geistig behindert ist, dann weiß ich nicht, ob der nicht in seiner Welt glücklich ist.

Natürlich ist er im klassischen Sinne nicht selbsterhaltungsfähig und es wird wohl irgendwann das betreute Wohnen oder der Heimplatz als Option kommen müssen.

Zum Glück rechnet heute keiner mehr, wie viele DAF-Heime man bauen könnte, wenn man die Behinderten wegräumt, wenn ich das mal so umgangssprachlich sagen darf.

Es wird Fälle geben, wo man sich fragen muss, ob die Abtreibung nicht doch sinnvoll ist. Wenn das Kind mit Schmerzen und Fehlstellungen der übelsten Art leben müsste und doch irgendwann in absehbarer Zeit dann doch verreckt. Dieses Wort habe ich hier mit Absicht gewählt um die Grausamkeit der Perspektive zu untermalen.

Diese Entscheidung muss dann wohl den Eltern auch offen stehen und es wird nie eine leichte Entscheidung sein.

Aber Leben abzutreiben, weil es außer der Norm ist, das sollte doch keine Perspektive sein.
13.02.2019 12:56 Uhr
Auf rein theoretisch-ethischer Ebene sind ÖVP/FPÖ hier auf einem konsequenten Weg. Ich persönlich bin kein Lebensschützer und auch kein Natalist, eher im Gegenteil. Von mir aus kann jeder denkbare Grund für Schwangerschaftsabbrüche vor dem angenommenen Stadium der Bewusstseinsentwicklung eines Kindes akzeptiert werden. Erst Recht bei schwerbehinderten Kindern, da ich das Leben nicht als absolut positiven Wert sehe und die Verhinderung von Leid in den Vordergrund stellen würde. Nur: Da unterscheide ich mich halt sowohl von Konservativen wie vom allgemeinen Gutmenschen, insofern ist die vorgeschlagene Position sicher eher mehrheitsfähig.
13.02.2019 13:01 Uhr
Ich lehne die Spätabtreibung ab und finde es daher gut, unabhängig davon, was ich von ÖVP und FPÖ halte, dass diese abgeschafft wird. In Deutschland gibt es sie nicht.
13.02.2019 13:03 Uhr
Zitat:
Es wird Fälle geben, wo man sich fragen muss, ob die Abtreibung nicht doch sinnvoll ist. Wenn das Kind mit Schmerzen und Fehlstellungen der übelsten Art leben müsste und doch irgendwann in absehbarer Zeit dann doch verreckt. Dieses Wort habe ich hier mit Absicht gewählt um die Grausamkeit der Perspektive zu untermalen.


Und genau da wird es inkonsequent. Entweder es ist Leben wie jedes andere oder es ist es nicht. Wer unter diesen Voraussetzungen einen Abbruch zumindest in Erwägung ziehen würde, würde der es auch bei einem 10, 20 oder 30jährigen tun?

Ich halte ungeborenes Leben für anderes als geborenes. Deshalb kann ich Schwangerschaftsabbrüche akzeptieren. Würde ich das nicht tun, könnte ich sie aber unter keinen Umständen akzeptieren. Wenn ich eben nicht bereit bin, auch älteres Leben zu töten.
13.02.2019 13:04 Uhr
Zitat:
Jedes Leben ist gleich viel wert. Und ich meine jedes.

Hehre Worte. Leider nur gültig wenn es um Ungeborene geht.
So ist zumindest das Handeln derer die sich vehement gegen Abtreibung aussprechen.

Zitat:
Zum Glück rechnet heute keiner mehr, wie viele DAF-Heime man bauen könnte, wenn man die Behinderten wegräumt

Ich weiß nicht in welcher Filterblase Du lebst, die Realität ist eine komplett andere.
Ein behindertes Kind zu bekommen, für die große Mehrzahl der Eltern, der soziale Absturz schlechthin.
In letzter Konsequenz werden Eltern dafür bestraft. Von einer Gleichwertigkeit kann keine Rede sein.
13.02.2019 13:06 Uhr
Zitat:
Ich lehne die Spätabtreibung ab und finde es daher gut, unabhängig davon, was ich von ÖVP und FPÖ halte, dass diese abgeschafft wird. In Deutschland gibt es sie nicht.

In der Praxis gibt es sie auch in Deutschland. Spätestens dann, wenn die Mutter psychische Probleme beim Austragen eines behinderten Kindes geltend macht, wird ihr das unter Verweis auf eine medizinische Indikation ermöglicht.
13.02.2019 13:09 Uhr
@Maduro

Wenn die Optionen Qualen für das Kind sind. Da nehme ich dann gerne in Kauf, dass man mich inkonsequent nennt.

13.02.2019 13:13 Uhr
Zitat:
@Maduro

Wenn die Optionen Qualen für das Kind sind. Da nehme ich dann gerne in Kauf, dass man mich inkonsequent nennt.



Was ist bei einem Fünfjährigen, der einen Unfall hatte?
13.02.2019 13:13 Uhr
Zitat:
Zitat:
@Maduro

Wenn die Optionen Qualen für das Kind sind. Da nehme ich dann gerne in Kauf, dass man mich inkonsequent nennt.



Was ist bei einem Fünfjährigen, der einen Unfall hatte?


Zurückbumsen und Abtreiben, das ist nur ein Pöbelspruch, das geht nicht.
13.02.2019 13:14 Uhr
Zitat:
Zitat:
@Maduro

Wenn die Optionen Qualen für das Kind sind. Da nehme ich dann gerne in Kauf, dass man mich inkonsequent nennt.



Was ist bei einem Fünfjährigen, der einen Unfall hatte?


Mal im Ernst. Was meinst Du. Meinst Du die Frage des Lebenserhaltes?

Meinst Du die Frage, wenn man jemand dann geistig behindert ist?

Auf was willst Du hinaus?
13.02.2019 13:15 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
@Maduro

Wenn die Optionen Qualen für das Kind sind. Da nehme ich dann gerne in Kauf, dass man mich inkonsequent nennt.



Was ist bei einem Fünfjährigen, der einen Unfall hatte?


Zurückbumsen und Abtreiben, das ist nur ein Pöbelspruch, das geht nicht.


Das ist keine Antwort und das weißt du. Es geht darum, ob vor- und nachgeburtliches Leben für dich ein Unterschied ist. Und du hast diese Frage auch gut verstanden.
13.02.2019 13:20 Uhr
@Maduro

Ich sehe keinen Unterschied zwischen einen Fötus und einem Lebenden. Ich bin hier an der Interpretation: Leben ist es aber der Verschmelzung.

Die Frage auf die Du hinaus willst, dass man ein geistig behindertes Kind als Solidargemeinschaft durchs Leben zu tragen hat. Wenn es mit 5 Jahren beim Spielen so stürzt, dass es debil oder körperlich krank ist, dann ist Hilfe zu leisten.

Dafür haben wir die Solidargesellschaft.

Wenn die Option ist, dass die Erkrankung so ist, dass man wie Du meinst keine Perspektiven sieht, dann wird der Fall austherapiert von Seiten der Ärzte.

Dann werden Schmerzmittel und Flüssigkeit zugeführt aber keine weiteren erhaltenen Maßnahmen eingeleitet.

Das ist keine moralische Frage - das ist Faktum.
13.02.2019 13:26 Uhr
Es ist deine Gewissensentscheidung, die ich zu respektieren habe. Aber wenn gilt:

Zitat:
Ich sehe keinen Unterschied zwischen einen Fötus und einem Lebenden. Ich bin hier an der Interpretation: Leben ist es aber der Verschmelzung.


Dann muss doch das:

Zitat:
Die Frage auf die Du hinaus willst, dass man ein geistig behindertes Kind als Solidargemeinschaft durchs Leben zu tragen hat. Wenn es mit 5 Jahren beim Spielen so stürzt, dass es debil oder körperlich krank ist, dann ist Hilfe zu leisten.

Dafür haben wir die Solidargesellschaft.


genauso für Ungeborene gelten.

Diesen Widerspruch verstehe ich nicht. Ich kann ihn nicht auflösen. Aber du ja für dich selbst nicht? Ich könnte es verstehen.
13.02.2019 13:31 Uhr
@Maduro

Ich sehe hier keinen Widerspruch. Ich nannte eine Ausnahme, wo ich es mir mit Bauchweh vorstellen kann.

Du sprichst hier mit keinem Fundi. Daher kenne ich auch kein bedingungsloses Ja/Nein zu etwas. Es gibt Punkte, wo man einfach sagen muss, hier macht es doch Sinn, wenn man eingreift, weil man einfach hiermit ein Leben erzeugt, welches nur Qual und Leiden bedeutet.

Und hier muss man den Eltern das Tor offen lassen.

Die Lebensbejahung wird hier nicht unterminiert, weil ich hier nicht dogmatisch durchfahre. Dogmatisch wäre genauso dumm, weil es einfach auch nicht auf die Einzelfälle eingeht.
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