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Fragenübersicht Ist die KSP eine "linksoffene" Partei?
Anfang-208 - 27 / 67 Meinungen+20Ende
7
17.05.2019 10:41 Uhr
Zitat:
Ich persönlich weigere mich schlicht, Extremismus in Ordnung zu finden. Dabei mache ich absolut keinen Unterschied zwischen dem von links und dem von rechts.


Das sehe ich auch so.
17.05.2019 10:42 Uhr
Ich halte die KSP für eine linksdogmatische Partei, deren Mitglieder durchaus autoritäre und totalitäre Ansätze zeigen.

Ich habe dies bereits in einer anderen Diskussion angeführt, als ich das Beispiel "Roter Stern" nannte, der Gegner in bester Moskauer Schule als Faschisten diffamiert.

Ich denke aber auch, dass die Verbandelung zur Antifa und auch die freiwillige Verbrüderung mit Venezuela kritikwürdig ist.

Auch das verlinken von linksunten ist fragwürdig.

Da bleibt schon ein sehr fragwürdiges Bild zurück.
17.05.2019 10:43 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich persönlich weigere mich schlicht, Extremismus in Ordnung zu finden. Dabei mache ich absolut keinen Unterschied zwischen dem von links und dem von rechts.


Das sehe ich auch so.


Auschwitz macht den Unterschied. Es war kein Zufall, dass Roosevelt einen Unterschied zwischen Hitler und Stalin gemacht hat.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2019 10:59 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2019 10:45 Uhr
Ich habe mich erstmal gefragt, was "linksoffen" bedeutet. Nach Angaben des Publizisten soll es heißen, dass es sich um eine Partei handelt, die nach links offen ist.

Dem kann ich zumindest nach meinem Eindruck nicht zustimmen, da schon der Begriff ziemlich problematisch ist: Völlig offen bleibt, was links ist. Die KSP macht aber in Programm und Auftreten schon eine sehr, sehr deutliche Aussage, was links ist. Sie setzt zunächst, was Außendarstellung und politikkulturelles Verständnis angeht, auf ein klassisch sozialistisches Auftreten: Hammer und Sichel, ziemlich harte Ansagen, das Einstehen für die "Revolution".

Das sind für mich derart deutliche Vorfestlegungen, dass ich es für sehr optimistisch halte, diese Partei für offen in Richtung aller linken Strömungen zu halten. Ich bin selbst sicher nicht das, was man als "klassisch" Linken bezeichnen würde, sondern "baue" meine politischen Positionen je nach Themengebiet recht frei zusammen. Allerdings würde ich mit dem dort vertretenen Duktus überhaupt gar nicht zurechtkommen.

Deshalb bleibe ich bei meiner auch in der anderen Umfrage geäußerten Einschätzung: Nein, die KSP ist nicht linksoffen.
17.05.2019 10:46 Uhr
Zitat:
Ich halte die KSP für eine linksdogmatische Partei, deren Mitglieder durchaus autoritäre und totalitäre Ansätze zeigen.

Ich habe dies bereits in einer anderen Diskussion angeführt, als ich das Beispiel "Roter Stern" nannte, der Gegner in bester Moskauer Schule als Faschisten diffamiert.

Ich denke aber auch, dass die Verbandelung zur Antifa und auch die freiwillige Verbrüderung mit Venezuela kritikwürdig ist.

Auch das verlinken von linksunten ist fragwürdig.

Da bleibt schon ein sehr fragwürdiges Bild zurück.


Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, das linke Spektrum sei mit dem der österreichischen Regierungskoalition identisch. Anti-Antifa wirst du z.B. links vergeblich suchen.
17.05.2019 10:50 Uhr
@Sankara

Die Differenz zwischen der Massenvernichtung der Sowjetkommunisten und der Nazis ist marginal.

Vernichtung durch Arbeit wurde in beiden Systemen propagiert und gelebt. Der Verfolgung von Gruppen gehört auch zur Methodik der beiden Systeme. KZ-System vs Gulag. Eismeerkanal u.a vs Auschwitz III und andere Industrieanlagen mit KZ-Zwangsarbeitern.

Einsatzgruppen vs GPU/NKWD-Massenerschießungen. Wie wir wissen, hängten die NKWD den Schlauch aus dem Abgasrohr in den LKW rein, damit die zu liquidierenden halb krepiert/halb erstickt zum Erschießungsgraben wankten.
Die SS kam halt auf die Idee, dass man den Wagen gleich dicht macht und die Leute dann gleich tot in den Graben wirft.

Das Sowjetunion dieser Zeit war auf der permanenten Suche nach neuen Feindbildern.Mal waren es Kulaken, mal ethnische Gruppen. Mal Polen, mal jene Gruppe.

Ich denke, die totalitären Strömungen des 20. Jahrhunderts sind ihrer Auslebung für das politische Volk kaum unterschiedlich zu sehen.

Es ist auch in letzter Instanz für Sozialdemokraten und Konservative egal, ob sie in Workuta oder Dachau erschlagen werden.
17.05.2019 10:50 Uhr
Was früher "extremistisch" war, auch wenn man vielleicht andere Worte dafür hatte, ist heute "Mainstream", und umgekehrt.

Die Zeiten und die Politik ändern sich, aber die Machterhaltungfloskeln wie "extremistisch" bleiben.

Von mir aus können Leute extremistische, extreme, radikale, gemäßigte oder sonstwelche Meinungen haben und vertreten. In der Politik kommt es mir auf die Inhalte an.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2019 11:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2019 10:53 Uhr
Zitat:
Allerdings würde ich mit dem dort vertretenen Duktus überhaupt gar nicht zurechtkommen.

Das heißt doch nur, daß Du nicht offen für die KSP bist, obwohl sie durchaus offen für Dich sein könnte.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.05.2019 10:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.05.2019 10:54 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich halte die KSP für eine linksdogmatische Partei, deren Mitglieder durchaus autoritäre und totalitäre Ansätze zeigen.

Ich habe dies bereits in einer anderen Diskussion angeführt, als ich das Beispiel "Roter Stern" nannte, der Gegner in bester Moskauer Schule als Faschisten diffamiert.

Ich denke aber auch, dass die Verbandelung zur Antifa und auch die freiwillige Verbrüderung mit Venezuela kritikwürdig ist.

Auch das verlinken von linksunten ist fragwürdig.

Da bleibt schon ein sehr fragwürdiges Bild zurück.


Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, das linke Spektrum sei mit dem der österreichischen Regierungskoalition identisch. Anti-Antifa wirst du z.B. links vergeblich suchen.


Ja, Sankara, um es konkret zu machen hier bei dol, ich verstehe es so, dass es eine Einladung an Kaffeetasse gibt, in die KSP zu kommen, das finde ich wiederum merkwürdig, wenn Kaffeetasse auf seinem Profil in einem Text die Antifa völlig undifferenziert niedermacht. So drücke ich das der Einfachheit jetzt mal aus.

Und diese Einladung wurde neulich bereits von dir ausgesprochen, nachdem Kaffeetasse in einer Diskussion deutlich HartzIV-Sanktionen verteidigt hat. Das sind jetzt zwei Punkte, an denen ich ihn zum Beispiel nicht in der SII sehe. Weil ich da linke Grundstandards infrage gestellt sähe.

Ist jetzt hier mal sehr personalisiert, bietet sich aber an, weil es hier bei dol ganz leicht textlich belegbar ist.
17.05.2019 10:57 Uhr
Zitat:
Zitat:
Allerdings würde ich mit dem dort vertretenen Duktus überhaupt gar nicht zurechtkommen.

Das heißt doch nur, daß Du nicht offen für die KSP bist, obwohl sie durchaus offen für Dich sein könnte.


Das ist natürlich leicht, die Sache in diese Richtung zu schieben. Nicht jedes Angebot ist eines, dass man wirklich in Erwägung ziehen kann.
17.05.2019 10:58 Uhr
Tassekaffee, ihr seid bewusst das vl-pendant einer rl-partei. damit ist euer spektrum vorgegeben. ich sehe unseres sowohl nach links als auch zur mitte weiter.
17.05.2019 11:02 Uhr
Die KSP ist eine "Partei".

Da ich weiterhin stolz auf meinen Status als parteifreier Doler bin, werde ich dort nicht eintreten. (Auch, wenn ich schon mal in Versuchung gekommen bin.)

Insofern kann es mir auch egal sein, wie sie von wem auch immer eingestuft wird.

Es spricht für sie, wenn sie von Mitteextremisten als "extremistisch" bezeichnet wird.

Sankara hat die "rote Linie" benannt. Auf dieser Grundlage ist die KSP definitiv "linksoffen".
17.05.2019 11:05 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich persönlich weigere mich schlicht, Extremismus in Ordnung zu finden. Dabei mache ich absolut keinen Unterschied zwischen dem von links und dem von rechts.


Das sehe ich auch so.


Auschwitz macht den Unterschied. Es war kein Zufall, dass Roosevelt einen Unterschied zwischen Hitler und Stalin gemacht hat.

Das ist mir jetzt schon wieder viel zu undifferenziertes Bedienen alter Kampffloskeln, sorry.

Ja, Auschwitz (und wofür es in der Debatte hier steht) war insofern singulär, als dass kaum jemand seine Genozide so dokumentiert und "produktionsreihenartig" aufgezogen hat, wie das Deutsche Reich. Die Ideologie, die dahintersteckte und das, was in ihrem Namen getan wurde, sind und bleiben verabscheuungswürdig und etwas, das es künftig mit aller Kraft zu verhindern gilt. Da hört der Konsens dann aber auch schon auf.

Insgesamt haben der realexisterende Kommunismus und Sozialismus keineswegs weniger Opfer gefordert als der Nationalsozialismus. Auch sind sie kein Stück besser, streckenweise forderten sie sogar dieselben Opfer und bedienten dieselben Feindbilder. Man macht es sich zu leicht, wenn man sich da als Linker(-sextremer) in der Rolle des "Guten" sieht. Extremismen und Fanatismen sind in jedem Fall abzulehnen. Nothing good ever came of it.

17.05.2019 11:06 Uhr
Zitat:
Das ist natürlich leicht, die Sache in diese Richtung zu schieben.

Stimmt.

Aber wir diskutieren hier, darüber, ob die KSP "linksoffen" ist.

Deinen von mir zitierter Satz verstehe ich nunmal so, daß Dir egal ist, ob die KSP "linksoffen" ist, weil Du eh nicht eintreten würdest. Das ist aber alles mögliche, nur kein Argument in dieser Diskussion.
17.05.2019 11:08 Uhr
Zitat:
Zitat:
Das ist natürlich leicht, die Sache in diese Richtung zu schieben.

Stimmt.

Aber wir diskutieren hier, darüber, ob die KSP "linksoffen" ist.

Deinen von mir zitierter Satz verstehe ich nunmal so, daß Dir egal ist, ob die KSP "linksoffen" ist, weil Du eh nicht eintreten würdest. Das ist aber alles mögliche, nur kein Argument in dieser Diskussion.


Anders ist es richtig: Wäre sie linksoffen, würde ich einen Eintritt wohl in Erwägung ziehen, wäre ich nicht dort glücklich, wo ich bin. Und wenn ich mir die Diskussion hier ansehe, bin ich mit dieser Sicht der Dinge nicht ganz allein. Genau darum geht es ja in dieser Diskussion: Handelt es sich wirklich um eine "linksoffene" Partei angesichts der sonstigen Selbstdarstellung?
17.05.2019 11:18 Uhr
Zitat:
Zitat:
Das ist natürlich leicht, die Sache in diese Richtung zu schieben.

Stimmt.

Aber wir diskutieren hier, darüber, ob die KSP "linksoffen" ist.

Deinen von mir zitierter Satz verstehe ich nunmal so, daß Dir egal ist, ob die KSP "linksoffen" ist, weil Du eh nicht eintreten würdest. Das ist aber alles mögliche, nur kein Argument in dieser Diskussion.


Man muss den politischen Gegner möglichst weit in eine Richtung schieben, um selbst mehr politischen Raum zu gewinnen. Insofern ist es logisch, die KSP gerne bei Stalin und Berija sehen zu wollen. Taktisch verständlich. Trotzdem politisch nicht richtiger. Du musst immer die Beweggründe mitberücksichtigen. ;)
17.05.2019 11:24 Uhr
Zitat:
Anders ist es richtig: Wäre sie linksoffen, würde ich einen Eintritt wohl in Erwägung ziehen, wäre ich nicht dort glücklich, wo ich bin.

Ich verstehe jetzt, was Du meinst. Du hast aber sicherlich Verständnis dafür, daß aus meiner Sicht "Argumente" nach dem Muster "Das ist so, weil ich das so sehe", zwar Deine Meinung darstellen, die Diskussion aber nicht voranbringen.
17.05.2019 11:31 Uhr
Zitat:


Auschwitz macht den Unterschied. Es war kein Zufall, dass Roosevelt einen Unterschied zwischen Hitler und Stalin gemacht hat.



Und was ist mit den Gulags? Vielleicht gab es die zu Roosevelts Zeiten noch nicht oder er wollte es nicht wissen.

17.05.2019 11:34 Uhr
Zitat:
Zitat:


Auschwitz macht den Unterschied. Es war kein Zufall, dass Roosevelt einen Unterschied zwischen Hitler und Stalin gemacht hat.



Und was ist mit den Gulags? Vielleicht gab es die zu Roosevelts Zeiten noch nicht oder er wollte es nicht wissen.



Du erwartest hoffentlich nicht ernsthaft, dass ich die Gulags verteidige? Aber ein industriell organisierter Völkermord waren sie nicht.
17.05.2019 11:37 Uhr
Zitat:
Und was ist mit den Gulags? Vielleicht gab es die zu Roosevelts Zeiten noch nicht oder er wollte es nicht wissen.

Gulags gab es m.W. sogar noch weit vor den ersten KZs.

Zitat:
Aber ein industriell organisierter Völkermord waren sie nicht.

Ja, tatsächlich verreckte man im Gulag nicht industriell organisiert, sondern an Unterernährung, Überarbeitung und grundsätzlich miesester Behandlung. Siehe oben...durchorganisiert und industriell-maschinell, das machte den Holocaust singulär. Nicht die Anzahl. Die ist im Vergleich zu anderen Ideologien geringer.
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