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Fragenübersicht Zahl der getöteten Radfahrer im Straßenverkehr 2018 um 16,8% gestiegen. Deine Meinung?
1 - 20 / 30 Meinungen+20Ende
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09.07.2019 19:25 Uhr
Für mich zeigt das in der Tendenz, dass die Aufteilung des öffentlichen Straßenraums vor allem in Großstädten grundlegend überarbeitet werden muss. Es fahren immer mehr Menschen Fahrrad und das aus gutem Grund: Im großstädtischen Raum geht es häufig schneller, es ist gesünder und deutlich umweltschonender. Was ich an Blechlawinen in Berlin-Mitte alltäglich sehe ist fast schon absurd. Die Gefahrensituationen nehmen beständig zu. Wer es ernst meint mit der Verkehrswende, muss die Privilegierung des Autoverkehrs zurückfahren zugunsten der Privilegierung von ÖPNV und nichtmotorisiertem Straßenverkehr.

Städte wie etwa Kopenhagen machen vor, dass es auch anders geht. Das sollte auch in Deutschland passieren, schleunigst, flankiert von einem enormen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.07.2019 19:25 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.07.2019 19:49 Uhr
Zitat:
Das sollte auch in Deutschland passieren, schleunigst, flankiert von einem enormen Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.


Vollste Zustimmung.
Allerdings befürchte ich daß das noch sehr lange auf sich warten läßt.
Selbst mit einer grünen Regierung.

Hier wurde vor ein paar Wochen ein Mobilitätskonzept im Kreis vorgestellt. Ausbau des ÖPNV, Reduzierung des Individualverkehrs etc..

Und wer lehnt ab: Die Grünen.
Alternativen: Keine.
Aber 2 Tage später die Ausrufung des Klimanotstands fordern.
09.07.2019 20:16 Uhr
Schlimm - ehrlich.

Mich würde in dieser Statistik nur noch interessieren, wieviele Radler von Autofahrern u.ä. unverschuldet gekillt wurden, und wie viele davon zu blöd zum Radfahren oder zur Einhaltung der Verkehrsregeln waren.

Letzte Woche in Berlin habe ich da wieder einiges erleben müssen.
09.07.2019 20:22 Uhr
Zitat:
Letzte Woche in Berlin habe ich da wieder einiges erleben müssen.


Ich fahre täglich zwei mal fast die ganze Müllerstraße hoch bzw. runter - diese jeweils ca. 15-20 Minuten Lebensgefahr deckt meinen Bedarf dauerhaft ab. Ich zähle nicht mehr nach wie häufig ich an Kreuzungen schon fast über den Haufen gefahren oder beleidigt wurde. Dass es auch die umgekehrten Fälle gibt, bestreite ich übrigens nicht. Nur hat immer einer den größeren Impulsvorteil.

Ein Teil dieser Straße sollte übrigens seit Jahren fahrradtauglich umgebaut werden - die Pläne liegen aber so lange auf Eis, dass nun möglicherweise neu geplant werden muss.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.07.2019 20:23 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.07.2019 20:37 Uhr
2018 gab es halt einen sehr langen Sommer, da wurden vermutlich deutlich mehr Wege mit dem Rad zurückgelegt als sonst.
09.07.2019 20:45 Uhr
Zitat:
Ich fahre täglich zwei mal fast die ganze Müllerstraße hoch bzw. runter - diese jeweils ca. 15-20 Minuten Lebensgefahr deckt meinen Bedarf dauerhaft ab.

Man darf ja gerne den Ausbau von Radwegen fordern. Aber wer glaubt, Lebensgefahr ausgesetzt zu sein, der sollte klug genug sein, die zahlreichen Berliner Nebenstraßen zu nutzen. Parallel zur Müllerstraße sind die - wenn man Google Street View glauben darf - relativ ruhig.
09.07.2019 20:52 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich fahre täglich zwei mal fast die ganze Müllerstraße hoch bzw. runter - diese jeweils ca. 15-20 Minuten Lebensgefahr deckt meinen Bedarf dauerhaft ab.

Man darf ja gerne den Ausbau von Radwegen fordern. Aber wer glaubt, Lebensgefahr ausgesetzt zu sein, der sollte klug genug sein, die zahlreichen Berliner Nebenstraßen zu nutzen. Parallel zur Müllerstraße sind die - wenn man Google Street View glauben darf - relativ ruhig.


Da hast du recht, das geht, machen auch einige - die Verkehrsströme verteilen sich da. Bei mir sind es Phasen, mal so mal so, derzeit häufiger die Müllerstraße. Je nach Straßenführung der Nebenstraße verzögert sich das ganze auch erheblich, teils dank fahrraduntauglichem Pflasterstein, teils wegen Baustellen, und und und. Und auch hier ist man vor Autoverkehr nicht hinreichend geschützt.

Ist wohl im Kern wieder das alte Argument, dass die Radfahrer woanders hinsollen, weil auf den Straßen halt Autos sind - wäre schön, wenn es diesen mentalen Automatismus nicht mehr gäbe!
09.07.2019 21:16 Uhr
Ich erlebe zusehends mehr Radfahrer, die die Straßen benutzen, als gäbe es keine Verkehrsregeln. Das ist teilweise schon richtiggehend kriminell, und es handelt sich dabei nicht um Jugendliche.
Insofern wundern mich die gestiegenen Zahlen überhaupt nicht.
09.07.2019 21:25 Uhr
Zitat:
Ich erlebe zusehends mehr Radfahrer, die die Straßen benutzen, als gäbe es keine Verkehrsregeln. Das ist teilweise schon richtiggehend kriminell, und es handelt sich dabei nicht um Jugendliche.
Insofern wundern mich die gestiegenen Zahlen überhaupt nicht.


Ja, das deckt sich mit meinen Beobachtungen und ich frage mich oft, woran das liegen mag. Schalten die ihre Ratio aus?
09.07.2019 21:59 Uhr
Radfahrer wähnen sich oftmals in moralischer Überlegenheit und leiten daraus ganz selbstverständlich Vorfahrtsrechte ab.

Erst heute ist uns eine Furie begegnet, die sich verkniffenen Blickes nichtmal dafür bedankte, daß wir Ihr freiwillig die Vorfahrt gewährten.


09.07.2019 22:12 Uhr
Zitat:

Ja, das deckt sich mit meinen Beobachtungen und ich frage mich oft, woran das liegen mag. Schalten die ihre Ratio aus?


Keine Ahnung. Habe Radfahrer auch außerhalb von Städten oft als extrem unfreundlich, rücksichtslos und aggressiv erlebt. Das ist eine ganz bestimmte Sorte Mann, die so fährt. Aber keine angenehme. Muß irgendwas mit deren Ego zu tun haben.
09.07.2019 22:14 Uhr
Zitat:
Muß irgendwas mit deren Ego zu tun haben.


nein, mit der brd-sozialisation; wer sich moralisch überlegen fühlt, fordert - rein aus Gerechtigkeitsgründen - natürlich auch Rechte für sich ein. Ansonsten wäre die ganze Plagerei nach deren Maßstäben ja sinnlos...
09.07.2019 22:20 Uhr
Nee, glaube nicht, daß das was mit moralischen Überlegenheitsgefühlen zu tun hat. Das Beeindruckendste war mal ein Radfahrer im Englischen Garten. Vor ihm ging eine Familie spazieren, der Vater außen rechts, genau da also, wo der Radfahrer eigentlich fahren wollte. Da der Weg versperrt war, fuhr er den Vater einfach an. Der drehte sich um, hatte den Radfahrer ja zuvor gar nicht bemerkt, und wurde sofort mit einem üblen Beschimpfungsschwall seitens des Radfahrers übergossen. Völlig perplex sagte der Vater dann: moment mal - Sie haben grade mich angefahren. Was den Radfahrer völlig unbeeindruckt ließ, er drängte sich mit einem neuen Schimpfschwall vorbei und fuhr davon.

Denke da kommt irgendein Kampfgen hervor, wird aber am unpassenden Objekt ausgelebt...
09.07.2019 22:26 Uhr
Ich lehne gerade jede dieser Meinungen ab, weil es vermutlich für jedes euer Beispiele ein Gegenbeispiel fürs Fehlverhalten von Autofahrern gäbe. Ich könnte sogar aus dem Kopf jeder eurer Stories eine entsprechend andere Story aus der Perspektive eines regelmäßigen Radfahrers entgegengehalten. Und wenn dich dann der Porsche Cayenne mal streift, ist es eben nicht mehr ganz so lustig.

Straßenverkehr hat die Neigung, in manchen Menschen Aggressivität herauszuzaubern - ganz sicher auch bei Radfahrern, ohne Zweifel.

Aber was sollen die Stories bringen? Als Beleg dafür herhalten, dass die ungerechte Verteilung des Verkehrsraums schon völlig in Ordnung ist? Dass Blechlawinen in Innenstädten viel besser sind?

Die jetzige Situation gefährdet potenziell alle Verkehrsteilnehmer vom Fußgänger über den Radfahrer bis zum Fahrer motorisierter Fahrzeuge. Da muss sich endlich mal was tun.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.07.2019 22:28 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.07.2019 22:40 Uhr
In den Städten gibt es an sich meistens schon ausreichend Radwege, nämlich nahezu überall. Auf dem Land sieht das ganz anders aus. Ich gebe Dir da sogar recht, auf Landstraßen ohne Radweg als Radfahrer unterwegs sein zu müssen ist oftmals lebensgefährlich, weil Autofahrer dazu neigen, Radfahrer selbst bei Gegenverkehr zu überholen.
Umgekehrt gibt es aber auch Radfahrer, die trotz vorhandener Radwege absichtlich auf der Straße fahren. Das Gerichtsurteil, das dazu geführt hat, dass sie das dürfen, halte ich für eine krasse Fehlentscheidung.
Es ist besser für alle Beteiligten, wenn es getrennte Wege gibt und diese auch benutzt werden müssen.
09.07.2019 22:47 Uhr
@einfall: Ja, die gibt es in den Städten; häufig genug entweder sehr eng, baulich ungeeignet oder nicht hinreichend getrennt von anderen Verkehrsflächen. Da wird gerne mal was gekennzeichnet und dann ist es halt ein geeigneter Weg - ganz egal, ob es wirklich so ist.

Darum bin ich ja auch für die von dir angesprochene, klare bauliche Trennung - und das heißt dann auch, dass Straßenraum für Autos draufgehen muss.
09.07.2019 22:55 Uhr
Zitat:
Darum bin ich ja auch für die von dir angesprochene, klare bauliche Trennung - und das heißt dann auch, dass Straßenraum für Autos draufgehen muss.


Da es viele Menschen gibt, die nicht radfahren können (aus gesundheitlichen Gründen), wäre das eine klare Diskriminierung von Kranken, zumal ein Ausweichen auf öffentlichen Nahverkehr oftmals erst recht nicht möglich ist. Mit dem sieht es hier in der Region beispielsweise extrem bescheiden aus.
09.07.2019 23:07 Uhr
Zitat:
Zitat:
Darum bin ich ja auch für die von dir angesprochene, klare bauliche Trennung - und das heißt dann auch, dass Straßenraum für Autos draufgehen muss.


Da es viele Menschen gibt, die nicht radfahren können (aus gesundheitlichen Gründen), wäre das eine klare Diskriminierung von Kranken, zumal ein Ausweichen auf öffentlichen Nahverkehr oftmals erst recht nicht möglich ist. Mit dem sieht es hier in der Region beispielsweise extrem bescheiden aus.


Ich spreche ja vom städtischen Raum, in welchem es mit dem ÖPNV schon ganz anders aussieht - und dennoch mein Verweis auf mein erstes Posting: Ein massiver ÖPNV-Ausbau gehört zwingend dazu.

Und nein, wenn der Autoverkehr etwas von seiner Verkehrsfläche einbüßen würde, werden Kranke damit nicht diskriminiert. Sie können die dann etwas engere Straße ja immer noch benutzen. Aber erzähle mir doch nicht, dass das alles Kranke und Gebrechliche sind, die in ihren Autos sitzen. Das Auto als das Verkehrsmittel primär für Kranke - ist klar.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 09.07.2019 23:08 Uhr. Frühere Versionen ansehen
09.07.2019 23:08 Uhr
Manchmal hab ich ernsthaft das Gefühl dass Radfahrer noch größere Rowdys sind als Autofahrer. In nur zwei Wochen hab ich da gleich mehrere Fälle erlebt wo man sich nur noch an den Kopf fasst. Ist das leichtsinnig? Grün für Autos und von der Seite auf einer vielbefahrenen großen Hauptstraße (Kreuzung Hermannplatz) kommt ein Radfahrer angerauscht und hatte großes Glück. als sehr fast nebeneinander fahrende Autos vorbeifuhren, der Radfahrer an einem vorbei, gegen die Seite des äußeren und zwischen den zwei Fahrzeugen eingequetscht und hinten wieder raus. Dann ist das eine Fahrzeug angehalten. Dem Radfahrer kaum etwas passiert.

Oder ich gehe am Alex über die Straße und wieder ein Radfahrer bei rot, auf der Straße (!) mit einem herrenlosen Fahrrad, das er mitschiebt rast mir direkt rein. Sind Radfahrer zu leichtsinnig oder sind das Einzelfälle? Hmmm...
09.07.2019 23:33 Uhr
Zitat:
Und nein, wenn der Autoverkehr etwas von seiner Verkehrsfläche einbüßen würde,

Nicht mal das wäre nötig wenn man entsprechende Konzepte konsequent umsetzt.
Eine niederländische Variante z.B...
Radwege links und rechts.
Überholen eines Radfahrers ist tatsächlich nur möglich wenn es keinen Gegenverkehr gibt.
Dafür dann aber auch keine 30er-Zone sondern 50.
Funktioniert perfekt..

  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   LPP
  Volk, Sonstige
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