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Fragenübersicht Beschlossen: Die EKD beteiligt sich an der Seenotrettung mit einem Schiff - wie findest Du das?
Anfang-2040 - 59 / 59 Meinungen
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13.09.2019 10:16 Uhr
Zitat:

Wo würdest du sie denn hinbringen? Z.B. nach Libyen?


Wäre eine Option, nur mal als konkretes Fallbeispiel, bei der Doku, die ich erwähnte wurde ein Boot aufgebracht, mit etwa 400 Insassen.

300 kamen aus Tunesien und 80 weitere aus Bangladesh, die sind zuvor visafrei mit dem Flieger nach Libyen gekommen, welchen Sinn macht es, diese Personen hunderte Seemeilen weiter nach Europa zu verschiffen, obwohl deren Schutzanspruch bei etwa Null Prozent liegt?

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2019 10:19 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2019 10:19 Uhr
Ich finde es eine sehr gute Entscheidung der EKD, wobei mir gleichgültig ist, ob das nun christlich, buddhistisch oder spaghettimonsterisch ist. Es ist menschlich.
13.09.2019 10:25 Uhr
Menschlich wäre es, Hilfe dort anzubieten, wo sich die Flüchtlinge befinden, die Lager auf ein menschenwürdiges Niveau zu bringen, Schutzzonen auszubauen und den Menswchen zu helfen, die tatsächlich alles verloren haben , um vor Ort Perspektiven zu bieten.


Das menschenverachtende Geschäftsmodell zu Schlepper zu stützen, ist aber das Gegenteil von human, auch wenn dies erstmal einfacher erscheint.
13.09.2019 10:31 Uhr
Zitat:
Das menschenverachtende Geschäftsmodell zu Schlepper zu stützen


Wenn es Alternativen zu Schleppern gibt, dann stützt man sie nicht. Wer ein Schiff, z.B. der EKD, nutzen kann, der braucht keine Schlepper.

Wobei mir nicht ganz klar ist, woher der Furor auf die Schlepper kommt. Das sind kapitalistische Kleinunternehmer, die eine Marktlücke nutzen. Also schließen wir einfach diese Lücke. Bei Waffenproduktion und Waffenhandel fehlt die moralisierende Entrüstung komischerweise.
13.09.2019 10:33 Uhr
Zitat:
Menswchen zu helfen, die tatsächlich alles verloren haben , um vor Ort Perspektiven zu bieten.


Welche Perspektive soll einem Menschen aus Bangladesch geboten werden, der sich im Bürgerkriegsland Libyen befindet?

Zitat:
Schutzzonen auszubauen


Das dauert wohl noch etwas - und es ist politisch offensichtlich nicht gewollt. Bis sich die Politiker geeinigt haben, der Bürgerkrieg in Libyen beendet ist und sich die EU in Bewegung setzt sollen also die migrationswilligen Menschen abwarten? Und wenn sie nicht abwarten können, dann sollen sie eben absaufen? Ist das die Alternative?

13.09.2019 10:35 Uhr
Zitat:
Wer ein Schiff, z.B. der EKD, nutzen kann, der braucht keine Schlepper.


Noch holen die NGO die Migranten nicht direkt ab, sondern etwa Wegstrecke muss vorher noch bewältig werden, genau darauf haben sich die Schlepper spezialisiert und freuen sich natürlich ungemein darüber, nur noch günstige Schlauchboote nutzen zu können.

Zitat:
Wobei mir nicht ganz klar ist, woher der Furor auf die Schlepper kommt.


Ernsthaft jetzt?


Hier geht es nicht um geschäftstüchtige Kleinunternehmer, sondern um Verbrecher die den Menschen als Ware betrachten und bestrebt sind, möglichst viel Profit aus dem Leid ihrer Landsleute zu schlagen.


Zitat:
Bei Waffenproduktion und Waffenhandel fehlt die moralisierende Entrüstung komischerweise.


Na wenn du hier keinerlei Unterschiede erkennen willst, müssen wir noch viel aufarbeiten.
13.09.2019 10:41 Uhr
Zitat:
Noch holen die NGO die Migranten nicht direkt ab, sondern etwa Wegstrecke muss vorher noch bewältig werden, genau darauf haben sich die Schlepper spezialisiert und freuen sich natürlich ungemein darüber, nur noch günstige Schlauchboote nutzen zu können.


Guter Verbesserungsvorschlag. Versuchen wir also, direkte Schiffsverbindungen einzurichten. Damit wären deine berechtigten Bedenken gelöst.

Zitat:
Hier geht es nicht um geschäftstüchtige Kleinunternehmer, sondern um Verbrecher die den Menschen als Ware betrachten und bestrebt sind, möglichst viel Profit aus dem Leid ihrer Landsleute zu schlagen.


Seufz... Jetzt wird es mir aber zu sozialistisch hier. Willst du auch die Pharmaindustrie und die Krankenhauskonzerne vergesellschaften? Oder verdienen die ihr Geld nicht, weil andere leiden? Die Wirtschaft hat ihre eigenen Gesetze. Da kannst du noch so moralinsauer sein.

Zitat:
müssen wir noch viel aufarbeiten.


Jo, macht das mal.
13.09.2019 10:44 Uhr
Zitat:
Welche Perspektive soll einem Menschen aus Bangladesch geboten werden, der sich im Bürgerkriegsland Libyen befindet?



Dieser Mensch braucht keine Perspektive, sondern nur die Erkenntnis, dass ein Flug nach Libyen nicht sinnvoll ist, da die illegale Einreise nach Europa auf diesem Wege nicht mehr möglich ist.


Zitat:

Das dauert wohl noch etwas - und es ist politisch offensichtlich nicht gewollt. Bis sich die Politiker geeinigt haben, der Bürgerkrieg in Libyen beendet ist und sich die EU in Bewegung setzt sollen also die migrationswilligen Menschen abwarten? Und wenn sie nicht abwarten können, dann sollen sie eben absaufen? Ist das die Alternative?



Diese Menschen kommen ja ursprünglich nicht nach Libyen, sondern machen sich aus ihrem Heimatland auf, um über diesen gescheiterten Staat nach Europa weiterzureisen.

Solange man diesen Menschen weiterhin suggeriert, die Schleppergebühr wäre die Eintrittskarte nach Europa,wird man nur mehr Leid und Elend produzieren.

Also Retten ja, aber man muss den Menschen auch klar machen, dass dieser Weg niemals nach Europa führen wird, damit wäre das Geschäftsmodell der Schlepper hinfällig.


Wir reden hier ja auch nicht über abstrakte Theorien, sondern über bereits erfolgreiche Vorgehensweisen, um die Zahl der Opfer zu minimieren, auch vor australien gab es mal zehntausende Tote im Meer, jetzt geht die Zahl der Opfer gegen Null.





Um es kurz zu machen, der Einwanderungsdruckach Europa wird nicht nachlassen, auch wenn man sich über Verteilmechanismen einig wird, werden die Kontigente niemals ausreichen.
Daher muss man Wege finden, die Einreise kontrolliert ablaufen zu lassen und gleichzeitig eine zweckmäßige Flüchtlingshilfe zu leisten.

Die Aufnahme aller irregulären Migranten gehört aber nicht dazu und ist eher das eigentliche Problem und nicht Teil der Lösung.

13.09.2019 10:45 Uhr
Zitat:
Dieser Mensch braucht keine Perspektive


Ups, gerade noch der besorgte Menschenfreund, jetzt der Sozialdarwinist. Du bist sehr wandelbar.
13.09.2019 10:49 Uhr
Zitat:

Guter Verbesserungsvorschlag. Versuchen wir also, direkte Schiffsverbindungen einzurichten. Damit wären deine berechtigten Bedenken gelöst.


Nein, ich plädiere dafür, festgelegte Kontigente nach Europa zu bringen und zwar sicher und direkt aus den Flüchtlingslagern.

Die dafür in Frage kommenden Menschen werden vorher ausgewählt, so dass Schutzprüfungen und Identitätsfeststellungen unnötig sind und bei Ankunft sofort mit der Integration dieser Menschen begonnen werden kann, da man weiß, wie viel und vor allem wer kommt.
Dies wäre ein zeitgemäßer Flüchtlingsschutz, der vor allem dem Hilfsbedürftigen nützt und eben keine soziale Selektion ist, bei dem nur der aufgenommen wird, der es irgendwie eigenständig bis nach Europa schafft.


Zitat:
Willst du auch die Pharmaindustrie und die Krankenhauskonzerne vergesellschaften? Oder verdienen die ihr Geld nicht, weil andere leiden? Die Wirtschaft hat ihre eigenen Gesetze. Da kannst du noch so moralinsauer sein


Es wäre mir neu, dass die Vertreter der Pharmaindustrie mich entführen, dann bei meinen Angehörigen anrufen, um möglichst viel Geld aus ihnen herauszupressen, während ich im Hintergrund gefoltert werde.

Deine schiefen Vergleiche machen vielleicht in deiner Welt Sinn, in der Realität allerdings nicht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2019 11:00 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2019 10:53 Uhr
Zitat:
Die dafür in Frage kommenden Menschen werden vorher ausgewählt, so dass Schutzprüfungen und Identitätsfeststellungen unnötig sind


Reden wir noch von Menschen oder vom Viehmarkt?

Zitat:
Es wäre mir neu, dass die Vertreter der Pharmaindustrie mich entführen


Also, ich glaube, das stellst du dir irgendwie falsch vor. Die Schlepper brechen nicht in die Häuser friedlicher und prosprierender Dörfer in Libyen oder Somalia ein, um Menschen gegen ihren Willen nach Europa zu verschleppen. Wer hat dir denn diese Räuberpistole aufgetisch?
13.09.2019 10:58 Uhr
Zitat:

Reden wir noch von Menschen oder vom Viehmarkt?


Wir reden über Flüchtlinghilfe, wenn wir beim Bildnis Viehmarkt bleiben, dann ist wohl die jetzige Situation gemeint.
Wer genug zahlt kommt am Ende auch an den Futtertrog, dies kann man wohl kaum weiter unterstützen.

Zitat:

Also, ich glaube, das stellst du dir irgendwie falsch vor.


Du solltest dich vielleicht mal etwas ins Thema einlesen.

Hier mal ein Anfang:

"In solchen "Privatgefängnissen" hielten Schlepper ausreisewillige Migranten häufig gefangen. "Exekutionen nicht zahlungsfähiger Migranten, Folter, Vergewaltigungen, Erpressungen sowie Aussetzungen in der Wüste sind dort an der Tagesordnung", "

https://www.tagesschau.de/inland/libyen-fluechtlinge-111.html



Die Schlepper sind keine Kleinstunternehmer, sondern Verbrecher, daran gibt es nichts zu deuteln.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2019 10:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.09.2019 11:10 Uhr
Zitat:
Reden wir noch von Menschen oder vom Viehmarkt?



Hier noch einmal zum Thema Viehmarkt:

"Die Migranten kommen vor allem aus Eritrea, aber auch aus dem Sudan, aus Äthiopien und Somalia. Ihre Kidnapper schlagen sie mit Stöcken, Ketten und Eisenstangen, bis sie ihnen die Telefonnummern ihrer Familien verraten. Sobald die Verbindung steht, beginnt die Folter. Die Kidnapper drücken ihren Opfern Zigaretten in den Gesichtern aus, brandmarken sie mit glühendem Metall, überschütten sie mit kochendem Wasser. Sie umwickeln ihre Finger mit Kabeln und drücken sie in die Steckdose, bis das Fleisch schwarz wird, oder sie gießen ihnen Diesel über den Kopf und zünden sie an, während die Angehörigen der Gefolterten daheim ihre Schreie über Handy mit anhören müssen."



https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/im-reich-des-todes-79816



Du sagst zu diesen Verbrechern ja:

Wobei mir nicht ganz klar ist, woher der Furor auf die Schlepper kommt. Das sind kapitalistische Kleinunternehmer, die eine Marktlücke nutzen,

damit dürfte wohl auch alles über deinen moralischen Maßstab gesagt sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.09.2019 11:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.09.2019 17:25 Uhr
Es ist mir völlig egal, von mir aus können die Evangelen auch mit Tretbooten im Mittelmeer rumschippern, aber kann man bitte endlich mal damit aufhören, hier weiter von "Seenotrettung" zu fabulieren!
17.09.2019 14:53 Uhr
Zitat:
Es ist mir völlig egal, von mir aus können die Evangelen auch mit Tretbooten im Mittelmeer rumschippern, aber kann man bitte endlich mal damit aufhören, hier weiter von "Seenotrettung" zu fabulieren!



> Seenotrettung ist ein völlig sachlicher Begriff, der erst mal genau das besagt, was das Wort bedeutet - Menschen, die in Seenot sind, zu retten. Unabhängig vom Grund, warum man in Seenot ist. Ob einer besoffen mit einem Kahn rausgefahren und der Kahn gekentert ist, ob ein Schiff einen Eisberg gerammt hat, ob ein Schiff mit Flüchtlingen in Seenot gerät, macht keinen Unterschied. Seenot ist für den Rettungseinsatz erst mal Seenot.
17.09.2019 15:00 Uhr
Zitat:
Seenotrettung ist ein völlig sachlicher Begriff, der erst mal genau das besagt, was das Wort bedeutet - Menschen, die in Seenot sind, zu retten



Richtig, allerdings geht es hier nicht um die Seenotrettung, sondern die daran anschließende Verfahrensweise, die eben nichts mehr mit der eigentlichen Notrettung zu tun hat.

Davon abgesehen darf man auch den sonstigen Kontext nicht außer Acht lassen, denn diese Boote geraten ja nicht unvermittelt in eine Gefährdungslage, sondern diese ist bereits beim Besteigen dieses seeuntüchtigen Bootes gegeben und damit bewußt kalkuliert.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 17.09.2019 15:03 Uhr. Frühere Versionen ansehen
17.09.2019 15:04 Uhr
"sondern diese ist bereits beim Besteigen dieses seeuntüchtigen Bootes gegeben und damit bewußt kalkuliert."

> Allerdings nicht von den betroffenen Flüchtlingen.
17.09.2019 15:05 Uhr
Zitat:
Allerdings nicht von den betroffenen Flüchtlingen.


Du hältst diese Menschen als für dumm?
17.09.2019 15:14 Uhr
Zitat:
Zitat:
Allerdings nicht von den betroffenen Flüchtlingen.


Du hältst diese Menschen als für dumm?


> Ich halte sie für verzweifelt (ergo nicht rational), voll falscher Hoffnung und zum Teil für unwissend was Schifffahrt auf dem Mittelmeer betrifft (wenn man z.B. aus Schwarzafrika stammt). Und Schlepper haben viele Möglichkeiten, die Menschen zu betrügen. Bsp.: Ihr werdet weiter draußen von einem anderen Schiff übernommen. Selbst wenn sie behaupten würden, ihr werdet gerettet, keine Sorge, ist das eine Lüge. Denn das Mittelmeer ist groß und es werden nun mal nicht alle gerettet.
17.09.2019 15:21 Uhr
Zitat:
Ich halte sie für verzweifelt (ergo nicht rational), voll falscher Hoffnung und zum Teil für unwissend was Schifffahrt auf dem Mittelmeer betrifft (wenn man z.B. aus Schwarzafrika stammt). Und Schlepper haben viele Möglichkeiten, die Menschen zu betrügen. Bsp.: Ihr werdet weiter draußen von einem anderen Schiff übernommen. Selbst wenn sie behaupten würden, ihr werdet gerettet, keine Sorge, ist das eine Lüge. Denn das Mittelmeer ist groß und es werden nun mal nicht alle gerettet.



Und sollte man jetzt dieses menschenverachtende Geschäftsmodell weiter stützten, oder soch eher dafür sorgen, dass die SChlepper nicht mehr ganz soviel Möglichkeiten zum Betrug haben?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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