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Fragenübersicht Wie sagen Dir die Grundzüge der liberalen Themenwoche zum Thema Kultur zu?
1 - 11 / 11 Meinungen
24.09.2019 08:13 Uhr
Zitat:
Es sollte privaten Initiativen überlassen werden. Auch gibt es Argumente, Kultur sei im Regelfall kein Gebiet, dass die "Masse" interessiert, es seien häufig Nieschenprodukte, womöglich gar links angehaucht.


Das halte ich mal für den richtigen Ansatz. Weil unser Geld für unsere Leute ist hier einfach falsch.

Zudem sollte ein liberales Weltbild auch mittragen, dass man sagt, ich hab ein anderes Bild von Kultur (dieses kann z.b auch stockkonservativ sein), aber ich hemme niemanden in seinem künstlerischen Treiben.

Liberal sein bedeutet für mich, dass man eben den anderen auch akzeptiert und toleriert, ob man sein Treiben mag oder nicht.
24.09.2019 08:17 Uhr
Zitat:
Es gibt Bereiche, die nicht rein betriebswirtschaftlich, in nackten Zahlen bzgl. Gewinn und Verlust gesehen werden sollten. Denn der Gewinn für die Gesellschaft und die jeweilige Region ist nicht immer in konkreten Zahlen abbildbar. Kultur gehört hier aus meiner Sicht definitiv dazu.


Auch das ist ein Grundsatz den ich spektrenübertragend mitrage. Man kann die Sozialpolitik oder auch andere Bereiche nicht rein nach einer Kosten-Nutzen-Rechnung machen. Man muss jene mittragen oder was draufgeben, die ganz unten sind, damit man ihnen ein halbwegs würdiges Leben ermöglicht. Man muss auch Bahnen sponsern, wenn man Grundversorgungen garantieren will und andere Sachen, wo man vllt ein Einsparungspotenzial entdecken könnte.

Ich denke hier mal abseits an einen Bekannten, der es sogar für bolschewistisch hält, wenn 3 Freunde oder man aus der Vereinskasse nach Mitgliederbeschluss jemanden die 150 Euro für ein Wochenende zahlen, damit er mitfährt. Weil was nicht selbst gezahlt ist, ist nichts wert und Gießkannensozialismus ist für ihn zum Kotzen. Da möchte er den Mitgliedsbeitrag gesenkt haben, damit die Verantwortung mit den Mitteln gelernt wird, wenn man so herumhauen damit kann.

Das ist für mich kein Liberaler, das ist ein Idiot, der ein liberales Buch gelesen hat und es hirnlos bis zum Toilettengang auf jede Handlung umlegen möchte.

24.09.2019 08:24 Uhr
Das geht nicht über eine Zustandsbeschreibung - aus liberaler Sicht - hinaus.

Was mir hier fehlt, ist eine Schlussfolgerung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.09.2019 16:27 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.09.2019 08:27 Uhr
@pro fondo

Die Finanzierung gewisser Bereiche darf nicht dem vernünftigen betriebswirtschaftlichen Denken untergeordnet werden, weil man hier gewisse Sachen damit auch abmurkst, die so ohne Subvention nicht gedeihen können.

Es geht wohl eher die Frage, wie man öffentliche Mittel, die zur Verteilung kommen müssen, vernünftig, effizient und auch nachhaltig aufgeteilt werden.

Das ist generell die Frage. Mitteleinsatz mit dem Ziel eines messbaren, wenn auch nicht immer wirtschaftlich messbaren Gewinnes.

Die Förderung von Kunst kann aber sogar wirtschaftlich messbar sein. Übernachtungszahlen, gesteigerte Öffinützung, Wertschöpfung der Firmen durch Tourismus oder Tagesbesuche.

24.09.2019 08:40 Uhr
Zitat:
Die Finanzierung gewisser Bereiche darf nicht dem vernünftigen betriebswirtschaftlichen Denken untergeordnet werden, weil man hier gewisse Sachen damit auch abmurkst, die so ohne Subvention nicht gedeihen können.


Da bin ich ja Deiner Meinung. es wird aber aus dem Programmpunkt nicht so eindeutig klar, wie Du es jetzt hier formuliert hast.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.09.2019 08:41 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.09.2019 08:51 Uhr
@pro fondo

Nehme ich mal als Kritik entgegen. Wird auch Mr. Bart gerne als Kritik annehmen, dass das für Leute, die sich nicht in die Denkschule reinversetzen können, nicht so rauslesbar ist, wie gedacht.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 24.09.2019 08:53 Uhr. Frühere Versionen ansehen
24.09.2019 09:00 Uhr
Zitat:
Kultur ist im Regelfall ein "Draufzahlgeschäft". Sprich, kulturelle Einrichtungen können sich meist nicht selbst komplett finanzieren, z.B. durch Eintrittsgelder.

Welcher normale Mensch hat denn auch schon Zeit und Geld für ständige Opern- und Theaterbesuche? Da fängts doch schon an. Lassen wir persönlichen Geschmack (ich kann damit z.B. so gar nichts anfangen) mal völlig außer Acht: man muss es sich auch erstmal leisten können. Um es sich leisten zu können, muss man in Deutschland Vollzeit arbeiten und wer Vollzeit arbeitet, ist dann am Abend je nach Job übrigens einfach erstmal platt und mag gar keine Action mehr haben.

Das ist nämlich die Ausgangssituation der Mehrheit.
24.09.2019 09:03 Uhr
@Kaffeetasse

Stehplatz in der Oper. Sicher kein Traum, aber mit 5 Euro wohl leistbar.

Zitat:
Am Vorstellungstag werden Stehplatzkarten zum Einheitspreis von € 10,- (bzw. € 5,- bei Preisen K und M) angeboten, und zwar wie bisher ab 80 Minuten vor Beginn an der Stehplatzkassa.
Die Stehplatzberechtigungskarte sowie die Stehplatzschecks werden ab der Saison 2019/2020 nicht mehr aufgelegt. Die Anstellordnung für BesucherInnen, die ihre Stehplatzkarte bereits erworben haben, und für BesucherInnen, die erst am Vorstellungstag ihre Stehplatzkarte kaufen möchten, ist nach wie vor gültig.


https://www.wiener-staatsoper.at/die-staatsoper/aktuelles/detail/news/stehplaetze-in-der-saison-20192020/

24.09.2019 09:05 Uhr
Zitat:
Es sollte privaten Initiativen überlassen werden. Auch gibt es Argumente, Kultur sei im Regelfall kein Gebiet, dass die "Masse" interessiert, es seien häufig Nieschenprodukte, womöglich gar links angehaucht.


Grundlegend falscher Ansatz.
Bildung besteht aus weit mehr als Lesen, Schreiben, Rechnen, ein elementarer Bestandteil ist eben auch die Kultur.
Dazu gehören eben auch die Bereiche die nicht dem Mainstream, oder kurzfristigen Hypes unterworfen sind.
Wo stünde die kulturelle Bildung wenn z.B. Bibliotheken und Archive nicht staatlich finanziert würden?

Der liberale Bezug zur Kultur sollte m.E. dahin gehen daß es, trotz Finanzierung durch die öffentliche Hand, keine politisch gesteuerte Einmischung in die jeweiligen Kulturbereiche geben sollte.
Die jeweiligen Institutionen sollten da völlig frei in ihren Entscheidungen sein.

Auch sollten die Kulturbereiche und Künstler, die exorbitante Gewinne abwerfen (Musik/Film) weit stärker zur Finanzierung der Bereiche herangezogen werden die eben Unterstützung zum Erhalt benötigen.
24.09.2019 11:12 Uhr
Das ist nicht mein Ansatz, weil ich den Staat auf seine Kernaufgaben reduziert sehen möchte - und da gehört die Subventionierung eines bestimmten Kulturbegriffs für mich nicht mit dazu.

Da man Subventionen in diesem Bereich aber eher wenig dazu geeignet sind, Schaden anzurichten (ganz anders als etwa Subventionen in der Landwirtschaft), wäre das jetzt nicht mein erster Kritikpunkt am bisherigen System des kulturellen Betriebs. Auch wenn ich befürchte, dass es mit der politischen Neutralität der Subventionsverteilung nicht so weit her ist, wie man es sich wünschen würde.
24.09.2019 16:22 Uhr
Nun ja, der Text ist von mir... ;-) Wie geschrieben stelle ich es zur Diskussion. Gerade auch im liberalen Spektrum gibt es unterschiedliche Ansichten dazu, weshalb ich auch die "weichen Standortfaktoren" ins Spiel gebracht habe.
Meine Grundaussage ist, dass Kultur ein Bereich ist, der (selten) wirtschaftlich betrieben werden kann - und wenn, dann sehr einseitig -, dass sie aber wichtig und förderfähig ist. Heißt nicht, dass nun jedes Kaff ein Opernhaus für zig Millionen braucht. Aber der Grundtenor sollte klar sein.
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