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Fragenübersicht Warum ist die Menschheit derart besessen von Endzeit-Prophezeiungen?
1 - 14 / 14 Meinungen
22.10.2019 08:45 Uhr
Skandal, Chaos, Tragödie und "bad news" funktionieren halt besser und finden mehr Interesse als "Heute nix passiert. Alle sind glücklich und zufrieden.". Wenn alles läuft, wie es soll, ist das zwar toll, aber offenbar auch viel zu langweilig.
22.10.2019 09:50 Uhr
Gute Frage. Wobei zunächst zu klären wäre, ob dies tatsächlich auf die ganze Menschheit zutrifft, oder nicht eher auf den Teil, der in verunsicherten, pessimistischen und im Niedergang befindlichen Gesellschaften lebt. Global gesehen also wohl eher eine Minderheit, die sich entweder wieder zusammenreißt, oder eben dann tatsächlich verschwindet.

Der psychologische Mechanismus wäre dann vielleicht, das Individuum glaubt, es habe es verdient zu verschwinden, deshalb sehnt es unbewusst Ereignisse herbei, die das herbeiführen würden, und filtert entsprechen seine Umweltwahrnehmung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 22.10.2019 10:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen
22.10.2019 10:38 Uhr
Ich würde einen Zusammenhang mit dem Verdrängen der eigenen Sterblichkeit vermuten.
22.10.2019 11:29 Uhr
Zitat:
Gute Frage. Wobei zunächst zu klären wäre, ob dies tatsächlich auf die ganze Menschheit zutrifft, oder nicht eher auf den Teil, der in verunsicherten, pessimistischen und im Niedergang befindlichen Gesellschaften lebt. Global gesehen also wohl eher eine Minderheit, die sich entweder wieder zusammenreißt, oder eben dann tatsächlich verschwindet.

Der psychologische Mechanismus wäre dann vielleicht, das Individuum glaubt, es habe es verdient zu verschwinden, deshalb sehnt es unbewusst Ereignisse herbei, die das herbeiführen würden, und filtert entsprechen seine Umweltwahrnehmung.

Weltuntergangsvorstellungen finden sich aber schon in allen Religionen, nicht nur in den monotheisischen, sondern auch in vermeintlich unverdächtigen wie den nordischen oder im Buddhismus oder Hinduismus.

Wenn, dann werden in einer Situtation, die als Niedergang empfunden wird, solche Vorstellungen, die ohnehin schon im Kollektivgedächtnis herumschwirren, nur getriggert.
22.10.2019 12:31 Uhr
Ich halte es für Quatsch von ein paar Irrläufern auf alle zu schließen.
22.10.2019 12:41 Uhr
Zitat:
Weltuntergangsvorstellungen finden sich aber schon in allen Religionen, nicht nur in den monotheisischen, sondern auch in vermeintlich unverdächtigen wie den nordischen oder im Buddhismus oder Hinduismus.


Klar. Aber es war doch eher selten, dass eine deutliche Mehrheit der Gläubigen davon überzeugt war, dass der Weltuntergang unmittelbar bevor steht. Christen um das Jahr 1000 vielleicht, und ein paar verschrobene Sekten.
22.10.2019 12:42 Uhr
Zitat:
Ich halte es für Quatsch von ein paar Irrläufern auf alle zu schließen.


Du bist doch selber einer, Maulwurf.
22.10.2019 13:21 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich halte es für Quatsch von ein paar Irrläufern auf alle zu schließen.


Du bist doch selber einer, Maulwurf.

Es sind immer nur die anderen. Die grünen Apokalypsevorstellungen sind voll real, das hat die Wissenschaft bewiesen. Die behaupten auch nicht, dass man durch einfache Gebete zum ewigen Leben gelangt - da muss man schon konkretere werden und regelmäßig in CO2-freie Züge einsteigen.
22.10.2019 14:18 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich halte es für Quatsch von ein paar Irrläufern auf alle zu schließen.


Du bist doch selber einer, Maulwurf.

Es sind immer nur die anderen. Die grünen Apokalypsevorstellungen sind voll real, das hat die Wissenschaft bewiesen. Die behaupten auch nicht, dass man durch einfache Gebete zum ewigen Leben gelangt - da muss man schon konkretere werden und regelmäßig in CO2-freie Züge einsteigen.

Sorry wegen des Verklickers. An Weltuntergangsprophezeiungen, die eine Entwicklung über mehrere Jahrzehnte vorhersagen, ist gar nichts wissenschaftlich. Da sind viel zu viele Variablen drin. Das sind Simulationsrechnungen mit großer Annahmensensitivität und hohen Unsicherheiten, die m.E. viel zu wenig deutlich gemacht werden. Ergebnisse von Simulationsrechnungen sind Szenarien und keine "Fakten". Das hinzustellen, als wäre es eine unausweichliche Entwicklung, ist einfach unseriös.

Zitat:
Klimaforscher Storch in einem Spiegel-Interview: "So schnell wird die Menschheit schon nicht untergehen. Gefüttert wird das um sich greifende Ohnmachtsgefühl leider durch manche meiner Forscherkollegen, die vor einer bevorstehenden Endzeit warnen. Solche Leute tun der Wissenschaft keinen Gefallen, weil sie die kritische Distanz aufgeben. Auch wir Klimaforscher liefern stets nur vorläufige Erklärungen und müssen bereit sein, diese möglicherweise wieder über den Haufen zu werfen, wenn neue Daten das erfordern. Wir schaffen Wissen, keine endgültigen Wahrheiten."

https://www.spiegel.de/plus/klimaforscher-warnt-vor-panik-frueher-war-ein-sturm-einfach-ein-sturm-a-00000000-0002-0001-0000-000166490227

Das hört man in der Deutlichkeit leider viel zu selten. Die Diskussion wird von Lautsprechern dominiert, die gibt es leider auch unter den Wissenschaftlern, denn auch da gehts um in Konkurrenz zu vergebende Forschungsgelder. Je dramatischer man die Situation darstellt, je selbstsicherer man dabei auftritt, desto bekannter wird man, und das erhöht durchaus auch die Chancen, den Zuschlag zu bekommen.
22.10.2019 14:22 Uhr
Zitat:
An Weltuntergangsprophezeiungen, die eine Entwicklung über mehrere Jahrzehnte vorhersagen, ist gar nichts wissenschaftlich.


Bisher gelingt es weder das Wetter für den Folgetag zweifelsfrei vorherzusagen, aber komplexe klimatische Entwicklungen sollen für mehrere Jahrzehnte belastbar prognostiziert werden können, an dieser Stelle wäre eigentlich grundsätzlich etwas Skepsis angebracht.

Aber bei der momentan hysterisch geführten Debatte sind sachliche Töne wohl eher hinderlich.
22.10.2019 18:01 Uhr
Ein Weltuntergang wäre einfach total aufregend.
22.10.2019 18:07 Uhr
Zitat:
Zitat:
Ich halte es für Quatsch von ein paar Irrläufern auf alle zu schließen.


Du bist doch selber einer, Maulwurf.


Sauf mal weniger. Vielleicht bekommst du es dann auch zustande sinnvolle Sätze zu bilden.
23.10.2019 04:16 Uhr
Zitat:
Die Katastrophe fasziniert offenbar als genaues Gegenbild zum funktionierenden System der modernen Gesellschaft. Keine Statistik, keine Mathematik und keine Erfahrung kann uns auf eine Katastrophe vorbereiten. Die Katastrophe ist nämlich just der Fall, für den man die modernen Techniken von Risikokalkül und Expertenurteil nicht akzeptiert. Rationalität hat hier keine Chance, einzuhaken.


https://www.nzz.ch/feuilleton/norbert-bolz-greta-thunbergs-mission-ld.1504962

Soweit so gut. Allerdings sollte hier schon unterschieden werden, zwischen real denkbaren Katastrophenszenarien (Klimawandel) und solchen aus dem Reich der Metaphysik oder Religion. :o)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.10.2019 04:29 Uhr. Frühere Versionen ansehen
23.10.2019 10:46 Uhr
Zitat:
Zitat:
Die Katastrophe fasziniert offenbar als genaues Gegenbild zum funktionierenden System der modernen Gesellschaft. Keine Statistik, keine Mathematik und keine Erfahrung kann uns auf eine Katastrophe vorbereiten. Die Katastrophe ist nämlich just der Fall, für den man die modernen Techniken von Risikokalkül und Expertenurteil nicht akzeptiert. Rationalität hat hier keine Chance, einzuhaken.


https://www.nzz.ch/feuilleton/norbert-bolz-greta-thunbergs-mission-ld.1504962

Soweit so gut. Allerdings sollte hier schon unterschieden werden, zwischen real denkbaren Katastrophenszenarien (Klimawandel) und solchen aus dem Reich der Metaphysik oder Religion. :o)

Der von dir verlinkte - sehr gute - Artikel zeigt aber auch auf, wie sich beides vermischt:

Zitat:
Greta bietet alles, was die Medien brauchen: Personalisierung und Emotionalisierung der Politik, die religiöse Unheilserwartung der «Klimakatastrophe» und das asketische Programm zur Rettung der Welt. Sie ist die Heilige einer grünen Ersatzreligion, die Heldin unserer Zeit, die die Authentizität ihres Anliegens durch Weltfremdheit und Kindlichkeit beweist.


Zitat:
Aber die Welt ist noch zu retten, wenn wir alle am Gottesdienst der Vorsorge und Sicherheit teilnehmen. Schon heute ist die Religion des Sorgens und Schützens die eigentliche Zivilreligion der westlichen Welt. Im Kampf gegen den von Menschen gemachten Klimawandel erleben wir eine Gefühlsintensität, die man nur als infantil bezeichnen kann – oder eben als ekstatisch religiös.


Wie im anderen Zitat gesagt, Rationalität hat keine Chance.

Zitat:
Untergangspropheten waren schon immer die erbittertsten Feinde der Aufklärung – das gilt gerade auch für die Öko-Propheten der Klima-Apokalypse.

Genau das ist das Problem. Es führt nur zu Panikmaßnahmen, die keinen weiterbringen.

"Real denkbar" ist vieles. z.B. auch, dass einer der Supervulkane ausbricht, oder ein Asteriod einschlägt, den die NASA gar nicht kommen sehen hat (das mit dem "nicht kommen sehen haben" ist erst vor einigen Wochen passiert, woraufhin die NASA zugab, nicht die Mittel zu haben, ihren Überwachungsaufgaben nachzukommen).

Dann haben wir plötzlich ganz andere Sorgen als die globale Erwärmung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 23.10.2019 11:05 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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