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Fragenübersicht Helmut Kohl - eine tragische Figur?
1 - 9 / 9 Meinungen
02.03.2020 22:50 Uhr
Die Parteispendenaffäre lastet wohl noch an ihm. Aber er war doch 16 Jahre lang Kanzler, irgendwas muß er richtig gemacht haben.

Vielleicht kann man es in 20 Jahren, aus der Distanz, besser beurteilen.
02.03.2020 23:02 Uhr
Ganz im Gegenteil.
Der Glückspilz als Kanzler schlechthin.
Ohne Abgesang der DDR wäre er wohl als Nullnummer im Geschichtsbuch gelandet.

Ohne die DDR, und das Unvermögen derer die zum ersten mal frei wählen durften, wäre er unter ferner liefen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.03.2020 23:04 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.03.2020 00:52 Uhr
Ach Quatsch. Am Ende sind das beides relativ farblose Karrieristen, deren ständig wandelnde Bewertung der Nachwelt obliegt. Ihre politischen Leistungen sind für breite Teile der Bevölkerung gar nicht mehr präsent.
Kohls aktuelles Ansehen leidet halt an einer noch halbwegs in der Erinnerung gebliebenen nachkarrieristischen Affäre, für die sich in 20 Jahren keine Sau mehr interessieren wird - während Schmidt den Jüngeren noch als von den Medien geliebter Talkshow-Schwätzer bekannt ist, der irgendwann in grauer Vorzeit mal Kanzler war. Auch das interessiert in 20 Jahren aber niemanden mehr.
03.03.2020 08:37 Uhr
Ich halte Kohl für unterbewertet. Unter ihm war die CDU bis auf die letzte Wahl immer über 40 Prozent und zweimal kratzte er an der absoluten Mehrheit.

Er modernisierte die Partei nach den Zeiten als Honoratiorenpartei unter Adenauer und seinen Nachfolgern und war sicher nicht umsonst 25 Jahren Parteivorsitzender.

Dass ihm sein äußeres nicht dienlich war, dessen war er sich selbst klar, inklusive seiner sprachlichen Färbung.

Und das Glück der Wende. Solche Sachen sind schon anderen Politikern in den Schoss gefallen.

Wobei ich sagen würde, so in den Schoss gefallen ist es ihnen auch nicht. Immerhin haben er, Genscher und auch Schmidt gegen seine Partei an den maßgeblichen Entscheidungen des Westen mitgewirkt, die das Ende der UdSSR mitbeschleunigt haben.
03.03.2020 08:46 Uhr
Wieso tragisch?
Wer meint, über dem Gesetz zu stehen (und damit leider auch juristisch durchgekommen ist), der ist keine tragische sondern eine kriminelle Figur.
03.03.2020 08:55 Uhr
Seine politischen Fehler hat er selbst und eigenverantwortlich begangenen.
Daher sehe ich ihn nicht tragisch.
03.03.2020 09:24 Uhr
Zitat:
Die Parteispendenaffäre lastet wohl noch an ihm. Aber er war doch 16 Jahre lang Kanzler, irgendwas muß er richtig gemacht haben.

Vielleicht kann man es in 20 Jahren, aus der Distanz, besser beurteilen.


Na ja, wir haben jetzt schon drei Kanzler, die eine ähnliche lange Amtszeit hingebracht haben. Eigentlich ein eher deutlicher Hinweis darauf, dass die Wahlberechtigten im Deutschland zumindest in der Vergangenheit im Zweifel kontinuitätsorientiert wählten. Mit Blick auf diese drei langen Kanzlerschaften halte ich das jetzt aber nicht mehr für den einen, großen Verdienst von Helmut Kohl.
03.03.2020 09:26 Uhr

Zitat:
Er modernisierte die Partei nach den Zeiten als Honoratiorenpartei unter Adenauer und seinen Nachfolgern und war sicher nicht umsonst 25 Jahren Parteivorsitzender.


Stimmt, er hatte ein dickes Adress- und Telefonbuch. Was damit nie offen gesagt wird: Damit wusste er auch viel über sehr viele Leute. Wer über Jahrzehnte Druckmittel hat, kann sich auch Jahrzehnte halten, stellt sie oder er das klug an.

Lange Kanzlerschaften sind für sich genommen sicher eine Leistung, aber daraus lässt sich mE inzwischen nur noch wenig ableiten.
15.03.2020 01:33 Uhr
Tragisch: Nein, Unterschätzt: eindeutig Ja.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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