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Fragenübersicht Bist Du Anhänger einer offenen Demokratie oder einer wehrhaften Demokratie?
1 - 9 / 9 Meinungen
16.07.2020 10:44 Uhr
Ich finde diese Zusätze offen bzw. wehrhaft, in Verbindung mit unserer Demokratie, nicht besonders zielführend.


Eine Demokratie benötigt verbindliche Normen, diese Gesetze und Regeln müssen von einer Ordnungsmacht durchgesetzt werden, Bestrebungen die sich außerhalb des rechtlichen Rahmens gegen diese Struktur richten, sollten entsprechend verhindert werden.


Zusammengefasst muss unsere Grundordnung durchgesetzt werden, ob man diese Funktionsfähigkeit als wehrhaft bezeichnen möchte, bleibt wohl jedem selbst überlassen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 16.07.2020 10:49 Uhr. Frühere Versionen ansehen
16.07.2020 10:45 Uhr
Ich bin durchaus der Meinung, dass die Demokratie sich selbst schützen muss. Die Frage ist nur, wie.

Laut Bundesverfassungsgericht ist sogar eine Ablehnung der Demokratie alleine noch nicht verfassungswidrig. Ich zitiere dazu aus Wikipedia:
Zitat:
Das politische Konzept der „wehrhaften Demokratie“ legitimiert sich über Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts hinsichtlich ihrer Definition von Verfassungswidrigkeit. Gero Neugebauer zufolge beurteilt das Gericht Handlungen als verfassungswidrig, „die darauf zielen, die freiheitliche demokratische Grundordnung aggressiv und planvoll funktionsunfähig machen [sic], um sie letztlich zu beseitigen“.[4] Die Ablehnung der freiheitlich demokratischen Grundordnung hingegen ist allein nicht verfassungswidrig: „Eine Partei ist auch nicht schon dann verfassungswidrig, wenn sie diese obersten Prinzipien einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung nicht anerkennt, sie ablehnt, ihnen andere entgegensetzt. Es muss vielmehr eine aktiv kämpferische, aggressive Haltung gegenüber der bestehenden Ordnung hinzukommen, sie muss planvoll das Funktionieren dieser Ordnung beeinträchtigen, im weiteren Verlauf diese Ordnung selbst beseitigen wollen.“


Wenn die wehrhafte Demokratie so definiert wird, bin ich einverstanden.
16.07.2020 11:06 Uhr
Ich schließe mich hier SBF_ und mystic an und möchte noch ergänzen: Demokratische Werte sind nicht selbstverständlich, sie müssen gelebt und auch geschützt werden. Sie abzuschaffen geht schnell, sie wiederzugewinnen ist dagegen ein zäher Weg.
16.07.2020 11:44 Uhr
Die "wehrhafte" Demokratie, wie sie heutzutage insbesondere von Links, und leider auch zunehmend aus den Reihen der Union, dargestellt wird, ist am Ende nichts anderes als eine Art Vorstufe zur nächsten Diktatur.

Ich denke, es ist ein altes (irgendwo auch philosophisches) Problem, für welches ich auch keine Lösung habe: wenn eine politische Kraft (Partei) unter strikter Einhaltung der rechtlichen Spielregeln, auf demokratischem Weg, Mehrheiten gewinnt in den Landesparlamenten, im Bundestag, damit auch im Bundesrat, und damit ganz legal und legitim verfassungsändernde Mehrheiten erhält - das Ganze jetzt ausrücklich NICHT unter Ausnutzung von irgendwelchen Gesetzeslücken und fragwürdigen Verfahrensfragen - sich also WIRKLICH auf eine veritable Mehrheit der Bürger stützen kann ... was dann?
16.07.2020 12:38 Uhr

"Demokratie ist, wenn 10 Füchse und ein Hase über das Abendessen abstimmen."
"Freiheit dagegen bedeutet,wenn der Hase mit einer Schrotflinte die Wahl anfechten kann."
V.Ebert in der "Welt" vom 22.02.13
16.07.2020 19:23 Uhr
Ich nehme an, dass eine Mehrheit dafür ist, dass eine Demokratie sich gegen ihre Feinde zur Wehr setzen darf und soll.

Nur wie sie das tut und wie sie "Feinde" definiert, dürfte Gegenstand größtmöglichen Dissenses sein.
21.07.2020 22:03 Uhr
In der Regel einer offenen Demokratie. Einschränkungen gäbe es bei mit nur im Hinblick auf den Einsatz von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele und der gezielten sozialen Vernichtung andersdenkender.
21.07.2020 22:28 Uhr
Ich verweise dazu auf das Böckenförde-Diktum - für mich ist die Konsequenz, dass ein demokratischer Rechtsstaat wehrhaft sein muss.
21.07.2020 22:31 Uhr
Wobei ich dazu auch noch sagen muss, dass ich glaube, dass diesem Diktum ein Zeitelement fehlt. Je älter ein (stabiler) konkreter demokratischer Rechtsstaat wird, desto stärker entwickelt sich entsprechende Verfassungstraditionen und werfen in der Bevölkerung zum common sense. Dann kann die Wehrhaftigkeit auch etwas zurücktreten. Aber: Das ist eine Frage eher für Zeiträume über mehr als 100 Jahre.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 21.07.2020 22:32 Uhr. Frühere Versionen ansehen
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