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Fragenübersicht Wäre Deiner Meinung nach so etwas wie der Zentrale Runde Tisch, den es in der Umbruchszeit der Jahre 1989/90 in der DDR gab, heutzutage ein wirksames Instrument zur Bewältigung der zunehmenden krisenhaften Erscheinungen in Deutschand?
1 - 15 / 15 Meinungen
01.10.2020 13:49 Uhr
Der Runde Tisch war ein Transformationsriemen in den damaligen im Umbruch befindlichen Staaten und diente auch einer Organisation des Wandels.

Solche Runden Tische sind in Teilen auch in den heutigen Gesellschaften verankert. Für Österreich fiele mir der Nationale Sicherheitsrat ein.

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/sicherheitspolitik/nationaler-sicherheitsrat.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Sicherheitsrat_(%C3%96sterreich)

Ich denke in Deutschland wir man solche Gremien finden, wo Opposition und Regierung vereint bei wichtigen Probleme sprechen und beraten.
01.10.2020 13:50 Uhr
Zitat:
der zunehmenden krisenhaften Erscheinungen in Deutschand?


Mich würden hier Beispiele interessieren.
01.10.2020 13:53 Uhr
Ich bin mir recht sicher, dass - käme jemaand auf eine solche Idee - diese recht schnell abgebügelt würde.

Obwohl es in meinen Augen nicht das Schlechteste wäre, wenn sich alle gesellschaftlich relevanten Gruppen mal zusammensetzten und die vielfältigen Probleme unserer Zeit zu lösen versuchen würden.
01.10.2020 13:54 Uhr
Zitat:
Mich würden hier Beispiele interessieren.


Bittesehr:
- Wohnen
- Umwelt
- Verkehr
- Migration
- Bildung
- sozialer Ausgleich
... to be continued ...

Reicht das? :-)
01.10.2020 13:55 Uhr
Zitat:

Bittesehr:
- Wohnen
- Umwelt
- Verkehr
- Migration
- Bildung
- sozialer Ausgleich
... to be continued ...

Reicht das? :-)


Freilich. Mich hat nur interessiert in welche Richtung das Gefährt gehen soll.
01.10.2020 13:59 Uhr
Das Bedürfnis mancher Menschen, im Rampenlicht zu stehen, oder die Verlockung, für Indiskretionen bezahlt zu werden, dürfte heutzutage die Wirkung einer solchen Runde zerstören.
01.10.2020 14:02 Uhr
Ich denke schon dass das sinnvoll sein kann. Bei den runden Tischen damals ging es ja aber auch um die Frage der kompletten Neuorganisation eines Staates und seiner Gesellschaft, deshalb konnte es hier so eine große Wirkung geben und ein Interesse der Beteiligten, sich umfangreich zu besprechen.

Das wäre heute ja etwas anders, wir haben ein insgesamt zwar mit Problemen beladenes aber überwiegend stabiles politisches System, sodass dieser Antrieb wegfällt.

Und ich fürchte dass ohne einen solchen enormen Antrieb das Interesse der Gruppen, institutionalisiert zueinander zu kommen, nicht hinreichend groß ist.
01.10.2020 14:19 Uhr
Es stellt sich wie so oft die Frage, wer am Runden Tisch sitzen soll und wer nicht. Kurz und gut: Wer bestimmt die Zusammensetzung? Und wer soll etwas zu sagen haben?

Beim historischen Runden Tisch war zum Beispiel die DSU nur als Beobachter ohne Stimmrecht zugelassen.

Auf die heutige gesellschaftliche Lage zugespitzt: Ein Runder Tisch in z.B. Gera hat eine erkleckliche Anzahl von AfD-Vertretern zugelassen. Das Geschrei darüber wäre groß.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.10.2020 14:20 Uhr. Frühere Versionen ansehen
01.10.2020 14:53 Uhr
Zitat:
Es stellt sich wie so oft die Frage, wer am Runden Tisch sitzen soll und wer nicht. Kurz und gut: Wer bestimmt die Zusammensetzung? Und wer soll etwas zu sagen haben?

Beim historischen Runden Tisch war zum Beispiel die DSU nur als Beobachter ohne Stimmrecht zugelassen.

Auf die heutige gesellschaftliche Lage zugespitzt: Ein Runder Tisch in z.B. Gera hat eine erkleckliche Anzahl von AfD-Vertretern zugelassen. Das Geschrei darüber wäre groß.


Hm ...
M.W. waren auch am Parlamentarischen Rat 1948/49 auch alle gesellschaftlich relevanten Gruppen beteiligt. Sofern sie demokratiewillig und -fähig waren.

Aber klar, die Frage, wer das festlegt, ist berechtigt. Ich weiß leider nicht mehr, wie das damals in der Endphase der DDR lief.
01.10.2020 14:56 Uhr
Zitat:
Und ich fürchte dass ohne einen solchen enormen Antrieb das Interesse der Gruppen, institutionalisiert zueinander zu kommen, nicht hinreichend groß ist.


Du meinst, der "Leidensdruck" in der gesamten Bevölkerung müsste erst noch größer werden? ;-)
01.10.2020 15:49 Uhr
@maledetto
Zitat:
M.W. waren auch am Parlamentarischen Rat 1948/49 auch alle gesellschaftlich relevanten Gruppen beteiligt. Sofern sie demokratiewillig und -fähig waren.


Die Mitglieder des Parlamentarischen Rates wurden von den Landtagen gewählt, hatten also demokratische und parlamentarische Legitimation. Der Runde Tisch hatte weder das eine noch das andere, was in der Situation von 1989 auch nicht verwundert. Für die heutige Zeit bleibe ich skeptisch, was ein Runder Tisch leisten soll, was nicht durch parlamentarische Arbeit z.B. auf kommunaler Ebene bereits gemacht wird.
01.10.2020 15:57 Uhr
Um nicht missverstanden zu werden: Der Runde Tisch in der DDR hat sehr gute Arbeit geleistet. Er hat die Machthaber der DDR zum ersten Mal und unter Vereinbarung fester Spielregeln mit verschiedenen oppositionellen Gruppen ins Gespräch gebracht. Zudem konnte in der damaligen Konfliktsituation zwischen Machthabern und Volk ein Fahrplan entwickelt werden, wie eine freie Gesellschaft entwickelt werden kann.

Und den vom Runden Tisch ernannten Ministern ohne Geschäftsbereich, die den Oppositionsbewegungen angehörten, wurde eröffnet, wie katastrophal die ökonomische und finanzielle Lage der DDR 1989/90 gewesen ist. Sie konnten hieraus ihre Schlüsse ziehen.

Das ist das bleibende historische Verdienst des Runden Tisches.
01.10.2020 16:13 Uhr
@ Optimist

Danke für die Erläuterung bzgl. des Parlamentarischen Rates.
Und ehrlich gesagt glaube ich ja auch nicht daran, dass so etwas heutzutage zustande kommen würde.

Aber ein wirksames Instrument könnte - könnte! - es sein.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.10.2020 16:13 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.09.2022 17:02 Uhr
Zitat:
Ich bin mir recht sicher, dass - käme jemaand auf eine solche Idee - diese recht schnell abgebügelt würde.

Obwohl es in meinen Augen nicht das Schlechteste wäre, wenn sich alle gesellschaftlich relevanten Gruppen mal zusammensetzten und die vielfältigen Probleme unserer Zeit zu lösen versuchen würden.


Ansich keine schlechte Idee. Die Frage wird nur sein, wer bestimmt wie über die Beteiligungen? Wer bestimmt wie über die Aufgabenbereiche? Mithilfe bestimmter Befugnisse kann man auch bestimmte gesellschaftliche Gruppen relativ ausschließen. Dann wird die günstigste Alternative gefördert, um so das Stimmenverhältnis für sich zu beeinflussen. Bei DWE könnten dies mithilfe des Senats ausgehebelt werden. Dies geschah über mehrere Maßnahmen, was ich hier nicht weiter ausführe. Wenn es um wirtschaftlich sensible Bereiche geht fehlt der gesellschaftliche Druck zur Umsetzung. Man könnte sich jedoch erfolgreiche Runde Tische ansehen und analysieren.
03.09.2022 17:04 Uhr
Zitat:
Das Bedürfnis mancher Menschen, im Rampenlicht zu stehen, oder die Verlockung, für Indiskretionen bezahlt zu werden, dürfte heutzutage die Wirkung einer solchen Runde zerstören.


Mit dem Argument wäre jeder Kampf um Verbesserungen aussichtslos.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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