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Fragenübersicht Zwei konservative Richter am US-amerikanischen "Supreme Court" wollen das Eheverbot für Homosexuelle wieder aufleben lassen - wird das Erfolg haben?
1 - 20 / 40 Meinungen+20Ende
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07.10.2020 18:30 Uhr
Dank Trump sind die konservativen Richter in dem Gremium jetzt in der Überzahl und könnten das Eheverbot aufleben lassen. Die Frage ist nur, ob das wirklich gesellschaftlich nützlich ist, oder die Spaltung der US-Gesellschaft noch weiter vorantreibt.
07.10.2020 18:31 Uhr
Zitat:

Anlass war, dass die homophobe Ex-Standesbeamtin Kim Davis keine Schwulen und Lesben trauen wollte.


Immer diese Etikettierungen ohne Begründung. Ist man schon homophob, wenn man Schwule und Lesben nicht trauen möchte? Das kann ja auch ganz andere Gründe haben.
07.10.2020 18:34 Uhr
Zitat:
Immer diese Etikettierungen ohne Begründung. Ist man schon homophob, wenn man Schwule und Lesben nicht trauen möchte? Das kann ja auch ganz andere Gründe haben.


Die Ex-Standesbeamtin stand dazu, dass Schwule und Lesben Sünder sind und in der Hölle schmoren mögen. Sie verweigerte trotz gegenteiliger Gesetzeslage die Aushändigung der Urkunden, verbot auch ihren Mitarbeiterinnen die Ausstellung und äußerte sich auf erzkonservativen Bibeltreffen entsprechend.

In ihrer Verteidigung (sie wurde gerichtlich angewiesen gesetzeskonform Trauungen auf dem Standesamt durchzuführen) gab sie religiöse Gründe und einen damit nicht auflösbaren Konflikt in der Ausübung dieser Handlung an.
07.10.2020 18:36 Uhr
Zitat:
Das kann ja auch ganz andere Gründe haben.


Im Kontext welche genau?
07.10.2020 18:39 Uhr
@Anteros:

Hmm, das macht die Beurteilung etwas schwierig, was natürlich an dem etwas merkwürdigen Begriff "homophob" liegt, der ja eine Angst vor Homosexuellen nahelegt. Das trifft in den seltensten Fällen zu.
Ob jemand einen Hass auf Homosexuelle hat oder nicht, dürfte in den meisten Fällen deutlich einfacher zu beurteilen sein.

Wenn die Ex-Standesbeamtin religiös argumentiert ist weder Hass noch Furcht zwingend. Einzig bei der Formulierung "in der Hölle schmoren" könnte man von Hass sprechen, sofern sie das wirklich so gesagt hat.
07.10.2020 18:39 Uhr
Zitat:
Zitat:
Das kann ja auch ganz andere Gründe haben.


Im Kontext welche genau?


Eben z.B. religiöse Gründe.
07.10.2020 18:40 Uhr
Zitat:
Eben z.B. religiöse Gründe.


Seit wann schließt Religiosität Homophobie aus? Religion ist eine nicht unerhebliche Triebfeder für homophobe Äußerungen und Handlungen.
07.10.2020 18:43 Uhr
Zitat:
der ja eine Angst vor Homosexuellen nahelegt.


Der Begriff homophob ist zwar wortetymologisch der Angst entlehnt wird heute aber eher im Zusammenhang mit der Ablehnung Homosexueller und deren Lebensentwürfen gebraucht.
07.10.2020 18:44 Uhr
Zitat:
Zitat:
Eben z.B. religiöse Gründe.


Seit wann schließt Religiosität Homophobie aus? Religion ist eine nicht unerhebliche Triebfeder für homophobe Äußerungen und Handlungen.


Ich habe nicht gesagt, dass sich das gegenseitig ausschließt. Es ist aber eben auch nicht zwingend.
Wer aus religiösen Gründen gegen die homosexuelle Ehe ist, muss weder Hass noch Furcht gegenüber Homosexuellen empfinden.
07.10.2020 18:45 Uhr
Zitat:
Zitat:
der ja eine Angst vor Homosexuellen nahelegt.


Der Begriff homophob ist zwar wortetymologisch der Angst entlehnt wird heute aber eher im Zusammenhang mit der Ablehnung Homosexueller und deren Lebensentwürfen gebraucht.


Das ist einerseits richtig, andererseits eine ziemlich perfide Strategie. Man möchte den Andersdenkenden durch diesen Begriff pathologisieren. Schließlich handelt es sich bei einer Phobie um eine Erkrankung.
07.10.2020 18:48 Uhr
Zitat:
Wer aus religiösen Gründen gegen die homosexuelle Ehe ist, muss weder Hass noch Furcht gegenüber Homosexuellen empfinden.


Wer aus religiösen Gründen ein Urteil revidieren will, dass die Freiheit der Religionsausübung nicht einschränkt und denen, die nach ihrer Religion leben nichts wegnimmt, der sollte überlegen ob die Trennung von Staat und Kirche nicht ein Gut ist, dessen Bewahrung schon einen Stellenwert erhalten sollte - oder?
07.10.2020 18:50 Uhr
Zitat:
Das ist einerseits richtig, andererseits eine ziemlich perfide Strategie. Man möchte den Andersdenkenden durch diesen Begriff pathologisieren.


In meinen Augen ist jeder Homophobe in der Tat in gewissem Sinne krank.

Aber ich habe das Wort nicht erfunden. Ich weiß auch nicht aus wessen Feder es stammt. Es ist aber in dem Sinne gebräuchlich, wie ich ihn oben beschrieb.
07.10.2020 18:52 Uhr
Zitat:
Zitat:
Wer aus religiösen Gründen gegen die homosexuelle Ehe ist, muss weder Hass noch Furcht gegenüber Homosexuellen empfinden.


Wer aus religiösen Gründen ein Urteil revidieren will, dass die Freiheit der Religionsausübung nicht einschränkt und denen, die nach ihrer Religion leben nichts wegnimmt, der sollte überlegen ob die Trennung von Staat und Kirche nicht ein Gut ist, dessen Bewahrung schon einen Stellenwert erhalten sollte - oder?


Ja, da hast Du völlig recht. Das Thema Trennung von Staat und Kirche ist im Kontext Ehe ohnehin ein heißes Eisen. Hier muss man natürlich zwischen kirchlicher und standesamtlicher Trauung differenzieren.
07.10.2020 18:54 Uhr
Zitat:
zwischen kirchlicher und standesamtlicher Trauung differenzieren.


Na siehst Du - da haben wir doch einen gemeinsamen Nenner.
07.10.2020 18:58 Uhr
Ich fange mal mit einer Definitionsfrage an.

M.E wird die Ehe als Sakrament von Mann und Frau am Altar sich gegenseitig geschenkt.

Alles was sonst unter der Bezeichnung Ehe herumläuft, ist keine Ehe, sondern ein staatlicher Zivilpakt, der zwischen zwei menschlichen Partnern geschlossen wird.

Und in Grundzügen ist es heute eben in europäischen Staaten heute üblich, dass man diesen Pakt eben auch für homosexuelle zulässt.

Das ist auch von konservativer Seite so zu akzeptieren.

Aber die Ehe findet eben nur zwischen Mann und Frau in der Kirche statt. Alles andere ist für mich ein Partnerschaftspakt mit staatlicher Absicherung.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.10.2020 18:58 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.10.2020 19:28 Uhr
Zitat:
Aber die Ehe findet eben nur zwischen Mann und Frau in der Kirche statt. Alles andere ist für mich ein Partnerschaftspakt mit staatlicher Absicherung.


Ich dachte immer, Ehe hat etwas mit Liebe zu tun...
07.10.2020 19:31 Uhr
Zitat:
Zitat:
Aber die Ehe findet eben nur zwischen Mann und Frau in der Kirche statt. Alles andere ist für mich ein Partnerschaftspakt mit staatlicher Absicherung.


Ich dachte immer, Ehe hat etwas mit Liebe zu tun...


Kann passieren, kann aber auch ein materialistischer Vermehrungsakt sein
07.10.2020 19:31 Uhr
Hoffentlich nicht, denn die staatliche Ehe ist etwas anderes als die kirchliche - eine Zusammenfassung juristischer Rechtsfolgen geknüpft an eine Willenserklärung.
07.10.2020 19:33 Uhr
Zitat:
Zitat:
Aber die Ehe findet eben nur zwischen Mann und Frau in der Kirche statt. Alles andere ist für mich ein Partnerschaftspakt mit staatlicher Absicherung.


Ich dachte immer, Ehe hat etwas mit Liebe zu tun...


Das ist die moderne Definition.

Im kirchlichen Sinne geht es um die Vereinigung von Mann und Frau zur Generierung und zum Aufzug von Nachwuchs und damit zum Erhalt der Menschheit. Liebe ist dazu natürlich hilfreich.

Seid fruchtbar und mehret Euch!
07.10.2020 19:35 Uhr
Die Meinung dieser Richter hat eine Bedeutung von ziemlicher Tragweite, da sie nur drei weitere Richter-Kolleginnen oder Kollegen überzeugen müssten, um ihre Vorstellungen umzusetzen.
Donald Trump hat in seiner Amtszeit bereits zwei weitere konservative Richter auf Lebenszeit ernannt.
Jetzt kommt noch die Juristin Amy Coney Barrett dazu. Sie ist eine christliche Fundamentalistin, die in den nächsten Jahrzehnten die gesellschaftliche Entwicklung in den USA signifikant mitentscheiden könnte.
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