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Fragenübersicht Muss ich meine Meinung, es gäbe trotz allem keinen strukturellen Rechtsextremismus bei der Polizei angesichts solcher Vorfälle, wie im Hintergrund geschildert, nun überdenken?
1 - 9 / 9 Meinungen
15.10.2020 15:19 Uhr
Es mag manche/n überraschen - aber bisher habe ich nicht geglaubt, dass es sich um strukturellen Rechtsextremismus handelt.
Angesichts sich häufender "Einzelfälle" kommen mir allmähölich wirklich Zweifel, ob diese Annahme noch zu halten ist.
Was meint Ihr?
15.10.2020 15:21 Uhr
Die Problematik ist jene, dass man natürlich bei den bewaffneten Organen eine gewisse Anziehungskraft für gewisse Elemente hat.



15.10.2020 15:24 Uhr
Zitat:
Die Problematik ist jene, dass man natürlich bei den bewaffneten Organen eine gewisse Anziehungskraft für gewisse Elemente hat.


Abgesehen von dem an sich auch menschenverachtenden Begriff "Elemente" beantwortet Dein Statement aber meine Frage nicht. Ist das nun Deiner Ansicht nach struktureller Rechtsextremismus oder nicht?
15.10.2020 15:32 Uhr
@maledetto

Strukturell würde ich das nicht sehen. Ich würde auch nicht von Einzelfällen sprechen.

Strukturell würde eine Unterwanderung inkludieren. Davon gehe ich nicht aus.

Lausbuben sind sie auch nicht. Also ein üblicher Bodensatz, den Du nahezu in jeder Gruppe findest, wenn Du lange genug suchst.
15.10.2020 15:35 Uhr
Zitat:
Die Problematik ist jene, dass man natürlich bei den bewaffneten Organen eine gewisse Anziehungskraft für gewisse Elemente hat.





Das mag eine richtige Feststellung sein, aber sie hat mit der Ausgangsfrage nur wenig zu tun, finde ich.

Es ist klar, dass vorwiegend Menschen in den Polizeidienst gehen, die charakterlich auch damit leben können, im Zweifel Gewalt einzusetzen, notfalls einen Menschen zu schlagen oder im schlimmsten Fall sogar von der Schusswaffe Gebrauch zu machen. Es ist auch klar, dass das vorwiegend Menschen machen, die mit dem Gedanken kein Problem haben, Teil einer etwas stärker kollektiv ausgerichteten Polizeitruppe zu sein.

Das ist auch erstmal überhaupt gar kein Problem, den sehr zynisch könnte man ja sagen, es muss gerade diese Leute geben, die den Drecksjob machen (und dafür bin ich sehr dankbar, weil ich bis heute nicht sicher weiß, ob es auch was für mich wäre).

Dass das aber bedeutet dass vorwiegend rechtsradikale Rüpel von diesem Job angezogen werden glaube ich nicht - weil die Frage, ob man selbst im Zweifel Gewalt anwenden würde erstmal nichts damit zu tun hat.

Das Problem muss also irgendwo anders liegen und das zu erforschen fände ich schon interessant.

Ich gehe auch nach wie vor davon aus dass es kein strukturelles Rechtsextremismusproblem bei der Polizei gibt. Dafür muss man sich einfach fragen, welche Schwelle es für den Switch zum Strukturproblem gibt, und die ist m.E. sehr hoch. Aber auch ein Bekanntwerden einer Menge X von tatsächlichen Einzelfällen ist geeignet das Vertrauen in Polizeiarbeit massiv zu schädigen und deshalb muss hier sehr achtsam aufgeklärt werden.

Ein Satz noch dazu: Das Vertrauensproblem kann aber auch daraus resultieren, dass inzwischen gefühlt jeder dritte Einsatz mit Handy gefilmt und getwittert wird und dann eine große Kontroverse daraus gemacht wird. Das schürt auch Misstrauen und ist ein Problem.
15.10.2020 15:40 Uhr
Zitat:
Aber auch ein Bekanntwerden einer Menge X von tatsächlichen Einzelfällen ist geeignet das Vertrauen in Polizeiarbeit massiv zu schädigen und deshalb muss hier sehr achtsam aufgeklärt werden.


Da hast Du wohl recht, danke für diesen Denkanstoß.
Ich möchte Vertrauen in die Polizei als Institution haben, genau deshalb regt mich das zunehmend auf, was da immer öfter geschieht.

Hoffen wir, dass der übliche Korpsgeist, der eine Aufklärung be- oder sogar verhindert, überwunden werden kann.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 15.10.2020 15:40 Uhr. Frühere Versionen ansehen
15.10.2020 15:59 Uhr
Warum rutscht man irgendwann über eine rechte Kippe.

Die Frage a ist, wie weit ist bei den meisten die Grundbildung vorhanden, die ein solches abrutschen verhindern könnte.

Das wird wohl bei den meisten sehr mau ausfallen.

Punkt b wurde meiner Erinnerung nach hier schon mal thematisiert. Wenn ich den ganzen Tag mit halbschwindeligen Elementen der Migrantencommunity zu tun habe. Arabersclans, Friedensrichtern, Sozialbetrügern, was für ein Weltbild kann ich dann entwickeln. Das kann nicht gut ausgehen.

15.10.2020 17:31 Uhr
Bevor ich die Skandalösigkeit dieser Sache bewerte, würde ich gerne mal die in Frage kommenden Bildchen selbst sehen.

Ich würde wetten, dass es die üblichen geschmacklosen Internet-Memes sind, die da kursieren. Schlechter Humor also, aber keine politische Rudelbildung.

Das Problem der Polizei scheint eher zu sein, dass es bei ihr junge Leute gibt. Junge Leute sind generell noch etwas doof, dazu noch geneigt Provokationen und Tabuverletzungen zu suchen. Da wachsen die meisten aber raus.
15.10.2020 23:20 Uhr
Der Fall würde ja an sich noch nicht auf ein strukturelles Problem der Polizei hindeuten, sondern eher darauf, dass inzwischen die Polizei (vielleicht auch weil sie kaputtgeredet wird?) für bestimmte demokratische bis linke Personen eher nicht mehr als Beruf in Frage kommt und zunehmend eher für fragwürdige Charaktere attraktiv erscheint (und zwar hoffentlich fälschlich). Dementsprechend käme 'der Switch', wie es hier genannt wurde, wenn der Polizei ihre Rekrutierung weiter außer Kontrolle gerät.

So gesehen wäre der Fall aus dem Hintergrund sogar eher ein Beispiel dafür, dass eben noch kein strukturelles Problem besteht, sondern man sich dem Handlungsbedarf bewusst ist.
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