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Anfang-5821 - 825 / 1014 Abstimmungen+5Ende
Abgelaufene Abstimmungen
Von:  offline  21.05.2021 20:51 Uhr
Kannst Du diese Irritation der Franzosen über den Titel des ÖVP-Vorsitzenden im Jahr 1945 nachvollziehen?
Kehren wir noch einen Moment zum anfänglichen offiziellen Titel Figls als Parteichef, der etwas antiquiert „Reichsparteiobmann“ lautete, zurück: Der Begriff war noch ganz der politischen Terminologie der Zwischenkriegszeit verhaftet. Dort war das „Reich“, anknüpfend an das alte Österreich der Habsburgermonarchie, noch ständig präsent gewesen, von der „Reichspost“ bis zum „Reichsbauernbund“ und vielen anderen Bezeichnungen und Titeln. Vielleicht war man wohl einfach aus alter Gewohnheit dabeigeblieben, obwohl es Stimmen gab, die darauf hinwiesen, dass dies nunmehr, nach dem nationalsozialistischen „Dritten Reich“, unangebracht sei. Auf die Besatzungsmächte musste die Verwendung des Begriffs daher auch befremdlich wirken. Und so ist es nicht verwunderlich, dass gerade die in diesen Dingen besonders empfindlichen Franzosen noch im September eine etwas indignierte Anfrage an die Staatskanzlei, Auswärtige Angelegenheiten richteten, wieso es denn bei der ÖVP noch immer „Reichsorgane“ geben könne. Als man im Außenamt darauf hinwies, dass diese Bezeichnungen wohl aus der Ersten Republik übernommen worden seien, machten die Franzosen unmissverständlich deutlich, dass nach dem nationalsozialistischen Schrecken dieser Begriff einen anderen, für sie sehr unangenehmen Klang bekommen habe. Figl reagierte sofort. Er ließ das „Reich“ aus seinem Obmanntitel blitzartig verschwinden und firmierte ab sofort als „Bundesparteiobmann



LEOPOLD FIGL UND DAS JAHR 1945
von Helmut Wohnout, 2015 im Residenzverlag erschienen, Seite 118
 Ja7,7%  (1)
 In Teilen schon.15,4%  (2)
 Nein7,7%  (1)
 Ich finde die Geschichte witzig.15,4%  (2)
 Ich will diskutieren.0,0%  (0)
 Ich will Bimbes.53,8%  (7)
 
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Von:  offline  21.05.2021 11:33 Uhr
War Aspern der Anfang vom Ende von Napoleon?
Für den Kaiser der Franzosen war der Fall klar: „Das Hochwasser der Donau“ habe den Erfolg verhindert, ließ Napoleon I. in seinem Kriegsbulletin vermelden. Das sah sein Kollege Franz I. in Wien allerdings ganz anders: „Ihnen war es vorbehalten, das fünfzehnjährige Waffenglück des stolzen Gegners zuerst zu unterbrechen“, dankte er voller Rührung seinem Bruder Erzherzog Karl. Damit kam der Kaiser von Österreich der Sache wohl näher. Denn in der Schlacht bei Aspern am 21. und 22. Mai 1809 hatte Napoleon den Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren.

https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article231264769/Erzherzog-Karl-Bei-Aspern-verliert-Napoleon-zum-ersten-Mal.html
 Ja0,0%  (0)
 In Teilen9,1%  (1)
 Den würde ich schon mit 1808 und Spanien datieren.27,3%  (3)
 Ich weiß es nicht.27,3%  (3)
 Ich will diskutieren.0,0%  (0)
 Ich will Bimbes.36,4%  (4)
 
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Von:  AstraZeneca  21.05.2021 10:41 Uhr
Vogelkunde in Auschwitz. Wie beurteilst du das Wirken des NS-Vogelkundlers Günther Niethammer im Bereich des KZ Auschwitz-Birkenau?
Im Juni 1941 wurde er vom Wachdienst entbunden und erhielt von Höß „ornithologische Sonderaufgaben“ im Umfeld des Konzentrationslagers zugeteilt. Unter völliger Ausblendung der Geschehnisse im Konzentrationslager untersuchte Niethammer ab Mitte 1941 die „Vogelwelt von Auschwitz“, beschrieb die „Biotopgestaltung“ des Gebiets zwischen Weichsel und Soła, stellte Bestandsübersichten einzelner Vogelarten auf und präparierte Vogelbälge für die örtliche Schule. Der passionierte Jäger, der sich 1941 in einem Brief aus Auschwitz selbst als „so eine Art K.L. SS-Jägermeister“ titulierte, hatte von Höß am 9. Juni 1941 die Erlaubnis bekommen, an den dem Lager nahen Teichen „Vögel und Raubzeug“ zu schießen, um mit dem Wild das SS-Wachpersonal, aber auch Höß persönlich zu beliefern.

https://de.wikipedia.org/wiki/Günther_Niethammer#Niethammer_im_Zweiten_Weltkrieg
 Die Vogelkunde war gut. Dass er aber auch Vögel gejagt hat, gefällt mir nicht.6,7%  (1)
 Typischer "Fachmann". Makaber.6,7%  (1)
 Niethammer war immerhin von 1968 bis 1973 Präsident der Ornithologischen Gesellschaft. So ganz schlimm wird der ja wohl nicht gewesen sein.13,3%  (2)
 Ein Nazi war er jedenfalls.13,3%  (2)
 Ich bin zumindest in meiner Freizeit Vogelkundlerin und lasse mich vielleicht zu einem Statement hinreißen.0,0%  (0)
 Diskussion.13,3%  (2)
 Ornithologische Bimbes.46,7%  (7)
 
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Von:  offline  21.05.2021 08:33 Uhr
Wie würdest Du den Paradigmenwechsel des bürgerlichen Lagers in Bezug auf die Bewertung der französischen Revolution nach 1945 im Vergleich zur Vorkriegszeit erklären?
Ausdrücklich berief sich Figl auf jene „Ideologie, die im Jahr 1789
endgültig die Standesunterschiede zwischen Feudalismus und Bürgertum beseitigt hat. Gewissensfreiheit, Religionsfreiheit, Freiheit und Unabhängigkeit der Kirche und der Religionsgemeinschaften im Staate, Freiheit der Wissenschaft und der Presse, der Literatur und Kuns, all das beinhaltet vor allen ein aufrichtiges Bekenntnis zu einer wirklichen Freiheit im demokratischen Sinne.” Bedenkt man, dass in den 1920er und 1930er Jahren der Verankerung eines unbedingten demokratischen Bewusstseins für viele christlichsoziale Eliten noch jene historischen Erfahrungsmomente entgegenstanden, die mit den durch die Französische Revolution ausgelösten Erschütterungen Europas verbunden waren, dann tritt umso deutlicher hervor, dass die Gedanken Figls eine echte Zäsur im christdemokratischen Denken in Österreich bedeuteten. Er lag damit im Trend der europäischen Entwicklung. Denn auch in anderen Ländern Europas hatten sich nach der Befreiung von der nationalsozialistischen Herrschaft Parteien mit vergleichbaren Zielsetzungen gebildet, in Italien die Democrazia Cristiana oder in Frankreich die „Republikanische Volksbewegung“ (Mouvement Republicain Populaire, MRP). Weitere vergleichbare Parteien in anderen Ländern waren im Entstehen. Sie definierten sich zwar als christlich inspiriert, aber bewusst als überkonfessionell. Dies ging Hand in Hand mit dem Rückzug der Kirche aus der unmittelbaren Parteipolitik. Das Spannungsfeld zwischen Staat und Kirche trat in den Hintergrund, weil die Kirchen auch in den katholischen Ländern Europas schrittweise auf ihren Monopolanspruch verzichteten. Demokratie aus christlicher Verantwortung und der Gedanke einer freien Kirche in einem freien Staat wurden überall in Europa zu den großen Schlagworten der Christdemokraten nach 1945. Vor allem die geistige Nähe dieser frühen programmatischen Überlegungen der ÖVP zum Mouvement Republicain Populaire ist evident. Auf sie wurde auch in einer ersten Reaktion der französischen Besatzungsbehörden auf das Parteiprogramm vom Juni 1945 ausdrücklich hingewiesen.


LEOPOLD FIGL UND DAS JAHR 1945
von Helmut Wohnout, 2015 im Residenzverlag erschienen, Seite 84
 Ich würde es mit den Erfahrungen der NS-Zeit erklären.11,1%  (1)
 Ich würde es mit einem, auch unabhängig von den Erfahrungen in Punkt 1 genannten, Modernisierungsschub erklären.22,2%  (2)
 Ich würde sagen Modernisierungsschub und NS-Zeit.0,0%  (0)
 Ich würde einen anderen Zugang pflegen.0,0%  (0)
 Ich würde gerne diskutieren.0,0%  (0)
 Ich würde Bimbes nehmen.66,7%  (6)
 
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Von:  offline  21.05.2021 08:01 Uhr
Überrascht es Dich, dass ein Gutachten im Rahmen des Nürnberger Prozesses Julius Streicher für geistig gesund erklärte?
Die folgenden Ergebnisse der Untersuchung und die einstimmigen Schlußfolgerungen werden unterbreitet:


1. Der Angeklagte Julius Streicher ist geistig gesund.

2. Der Angeklagte Julius Streicher ist fähig, vor dem Gerichtshof zu erscheinen und seine Verteidigung zu führen.

3. Da Julius Streicher von den untersuchenden Aerzten einstimmig für geistig gesund befunden wurde, ist er deshalb auch fähig, die Art und Eigenschaft seiner Handlungen während der von der Anklageschrift erfaßten Zeitspanne zu verstehen.

Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg. Nürnberg 1947, Bd. 1, S. 170-171.

http://www.zeno.org/nid/20002755920
 Ja10,0%  (1)
 Ja, aber ich habe einen Gedanken dazu.0,0%  (0)
 Nein30,0%  (3)
 Nein, weil sie den einsperren wollten.0,0%  (0)
 Ich glaube nicht ,dass der geistig gesund war.0,0%  (0)
 Man muss wohl differenzieren zwischen der Bewertung dessen, was er gesagt hat und seiner geistigen Gesundheit.10,0%  (1)
 Diskussion10,0%  (1)
 Bimbes40,0%  (4)
 
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