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Jedem Ende wohnt ein Anfang inne (Hermann Hesse) - stimmt doch oder etwa nicht? |
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01.07.2021 09:58 Uhr |
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Das stimmt gar nicht. Wenn ich sterbe, wird das für mich das Ende schlechthin sein. Es wird dann auch keine Welt geben, aus der heraus ein Anfang möglich wäre.
Den letzten Satz kapiert wahrscheinlich nicht jeder. |
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01.07.2021 10:11 Uhr |
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Ich habe gestern gut vorbereitet einen Lebensabschnitt beendet und genieße ab heute die Möglichkeit mich Neuem zuwenden zu können gleichermaßen auch nach dem Motto:
Ich habe eine Tür geschlossen und nehme mir die Freiheit andere Türen zu öffnen.
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.07.2021 10:12 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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01.07.2021 10:35 Uhr |
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Nein, das Hüpfen überlasse ich den Jungspunds.
Ich verfolge andere gesteckte Ziele und baue außerdem Hobbies aus! |
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01.07.2021 10:43 Uhr |
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Dol2Day ist auch ein "ehrenwertes Hobby", denn sonst gäbe es hier wohl schon einige Zeit "tote Hose"!
P.S.
Aber keine Sorge!... Meine Besuche hier werden unverändert sein und bleiben auch ohne Löschaktionen.
@panta rhei |
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Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 01.07.2021 10:48 Uhr. Frühere Versionen ansehen |
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01.07.2021 10:51 Uhr |
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Gemäß Heidegger ist das Dasein des Menschen dadurch gekennzeichnet, dass es vor allem ein "Sein zum Tode" ist. Das Ende, also der Tod, ist die dem Dasein eigenste Möglichkeit des Selbstsein-Könnens. Und diese Möglichkeit ist eigentlich das einzig Gewisse des eigenen Lebens.
Dein Grab, Harzhexe, ist vielleicht noch nicht ausgehoben und womöglich noch nicht einmal auf dem Friedhof reserviert. Es ist aber seit deine Geburt wie übrigens bei der Geburt von jedermann, bereits mit Gewissheit vorgesehen.
Und deshalb kannst du Türen aufstoßen soviel du willst: alle Wege dahinter führen zu deinem Ende. Unwiderruflich, endgültig. |
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01.07.2021 10:55 Uhr |
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Wie lang mein Weg ist und wieviel Türen ich aufstoße oder an ihnen klopfe und mir geöffnet werden, ist für mich allein wichtig und es brauchte nicht Deiner "Belehrung"!
@Steinberg
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01.07.2021 11:04 Uhr |
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Zitat:Wie lang mein Weg ist und wieviel Türen ich aufstoße oder an ihnen klopfe und mir geöffnet werden, ist für mich allein wichtig und es brauchte nicht Deiner "Belehrung"!
@Steinberg
Es geht hier nicht um die Länge des Weges, Harzhexe, sondern um das, was gewiß ist. Es helfen dir keine hüpfenden Emoticons gegen die Gewißheit, dass irgendwann, vielleicht heute, vielleicht nächste Woche oder vielleicht erst in 10 Jahren, dir der Tod bevorsteht.
Natürlich gehört es zu den Uneigentlichkeiten des menschlichen Daseins, sich die Tatsache des bevorstehenden Todes zu verleugnen, sich sozusagen in die Alltäglichkeit und die Geschäftigkeit des Lebens zu flüchten. Aber das beseitigt die Faktizität des Todes nicht, die unüberholbar auf dich, wie auf jeden lauert.
Der Tod wird dein unwiderrufliches Ende sein, von dem es keinen Startpunkt mehr geben wird. Dieses Tor wird keine Tür mehr sein. Das dort wartende Nichts wird dich umfangen und du wirst diesen Ort allein aufsuchen müssen, ohne Begleitung, ohne Beifall. Denn das Sterben ist nicht stellvertretend möglich.
Der Tod ist deine letzte und eigendste Möglichkeit, Harzhexe. Alles andere ist verblasene Geschäftigkeit in der alltäglichen Verfallenheit. |
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01.07.2021 11:13 Uhr |
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@Steinberg
Freude an zukünftigen Vorhaben sollte niemand stoppen, denn viele Frauen sind durchaus in der Lage Realitäten einschließlich Lebensende einschätzen zu können und ich habe z.B. viele Männer (ausschließlich!) in meinem Beruf erleben können, die mit dem Ende ihrer Berufstätigkeit in ein Loch fielen und geistig versandeten, wie es im Fachjargon heißt.
P.S.
Du kennst Luther und den Apfelbaum??? |
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01.07.2021 11:17 Uhr |
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Und nach deinem Tod, Harzhexe, wird dein Dasein in seine Einzelteile zerlegt. Und das betrifft nicht nur deinen Körper. Alles, was du je besessen hast, alle Dinge, mit denen du dich umgeben hast, verlieren ihr lebendiges Zentrum. Ab sofort werden sie im Lauf der Welt verstreut. Sie sind bestenfalls Souvenirs für Andere. Aber es wird keinen geben, der diese Dinge so betrachten und um sich zusammenhalten wird wie du. Die Welt der Harzhexe wird nicht mehr sein, ist nicht mehr, sie scheidet dahin. Die Orte, an denen du gewesen bist, sie erinnern sich nicht an dich. Wie sollten sie auch? Denn das einzige Gedächtnis, die sie zu einem "Ort der Person Harzhexe" machten, ist dahin: dein Gedächtnis.
Sofern du Aufzeichnungen hinterlassen hast, unterliegen sie nun der Interpretation Anderer. Und es gibt keine Instanz mehr, die jemanden darüber aufklären könnte, wie all das denn gemeint sein könnte. Denn diese einzige Instanz, dein Dasein, es ist nicht mehr.
Dass sich Andere an dich erinnern, hilft nichts. Denn deren Erinnerungen trügen, werden neu- und umerzählt und die einzige Person, die aus dem Dasein der Harzhexe wirklich berichten kann, Harzhexe selbst, sie ist nicht mehr.
Nein. Nicht jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Hesse hat hier einen feinen Selbstbetrug formuliert, der sich tagtäglich immer wieder neu widerlegt. |
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01.07.2021 11:26 Uhr |
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@Harzhexe
Übrigens ist das, was ich eben geschrieben habe, nicht nur deshalb geschrieben, um dich zu ärgern.
Ich habe das selbst erleben können, dieses Auseinanderfallen der persönlichen Welt. Zuerst ist das noch das Krankenzimmer, in der die Person vor zwei Tagen verstorben ist. Und der ganze "Geist" der Person ist noch anwesend.
Nach vier Wochen ist aber alles bereits verrückt und verschoben worden, wie es Andere eben getan haben und notwendigerweise tun. Ich selbst habe ein paar kleine Porzellanelefanten mitgenommen, als Erinnerung. Aber nichts wird diesen Zerfall aufhalten.
Nach einem Jahr ist das ehemalige Krankenzimmer eine Rumpelkammer. Und sie kann es auch gar nicht ander sein, denn "das Leben geht weiter".
Und nach 5 Jahren ist derjenige, dem das Haus gehört, in dem das Krankenzimmer war, in welchem die Person lebte und starb, an die man sich erinnert, selbst gestorben. Und es werden die allerletzten Pappkartons der damals Verstorbenen abgeholt.
Dann wird das Haus verkauft, dann leben andere Leute darin.
Und man selbst, also ich, werde nie wieder an diesem Ort von Leuten empfangen werden, die mich kennen.
Es ist so: wenn jemand stirbt, geht eine ganze Welt mit der Person ins Nichts. Dieses Ende kennt keinen wirklichen Anfang. Nur ein hilfloses Anstückeln. |
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01.07.2021 11:35 Uhr |
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Zitat:@Harzhexe
Übrigens ist das, was ich eben geschrieben habe, nicht nur deshalb geschrieben, um dich zu ärgern.
Ich habe das selbst erleben können, dieses Auseinanderfallen der persönlichen Welt. Zuerst ist das noch das Krankenzimmer, in der die Person vor zwei Tagen verstorben ist. Und der ganze "Geist" der Person ist noch anwesend.
Nach vier Wochen ist aber alles bereits verrückt und verschoben worden, wie es Andere eben getan haben und notwendigerweise tun. Ich selbst habe ein paar kleine Porzellanelefanten mitgenommen, als Erinnerung. Aber nichts wird diesen Zerfall aufhalten.
Nach einem Jahr ist das ehemalige Krankenzimmer eine Rumpelkammer. Und sie kann es auch gar nicht ander sein, denn "das Leben geht weiter".
Und nach 5 Jahren ist derjenige, dem das Haus gehört, in dem das Krankenzimmer war, in welchem die Person lebte und starb, an die man sich erinnert, selbst gestorben. Und es werden die allerletzten Pappkartons der damals Verstorbenen abgeholt.
Dann wird das Haus verkauft, dann leben andere Leute darin.
Und man selbst, also ich, werde nie wieder an diesem Ort von Leuten empfangen werden, die mich kennen.
Es ist so: wenn jemand stirbt, geht eine ganze Welt mit der Person ins Nichts. Dieses Ende kennt keinen wirklichen Anfang. Nur ein hilfloses Anstückeln.
Das klingt aber ziemlich negativ.
Das ist doch der natürliche Lauf des Lebens. Am besten beschrieben in dem Satz:
So wie ein Blatt vom Baume fällt, so gehen Menschen von der Welt und die Erde dreht sich weiter.
Das ist doch tröstlich und nicht schlecht. |
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01.07.2021 11:43 Uhr |
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@Barneby
Natürlich ist das gerade dann tröstlich, wenn jemand Böses stirbt. Dessen Welt löst sich ja auch auf.
Aber der "Trost" oder "das Tröstliche" kommt ja erst nach dem Faktischen. Die Leuten denken sich halt das Faktische schön oder "weniger negativ".
Dabei ist das Faktische nicht negativ. Es ist, was es ist. |
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