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Fragenübersicht Gab es "Einstiegsdrogen" in Deine aktuelle politische Ausrichtung? Also Begegnungen, Literatur, Erlebnisse, etc., die Dich nachhaltig politisch geprägt haben?
1 - 20 / 22 Meinungen+20Ende
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13.02.2022 20:51 Uhr
Der Film "Die Todesmühlen".

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.02.2022 21:04 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.02.2022 20:54 Uhr
Die Einstiegsdroge für mich war meine damalige Clique.

Wir trieben uns vor allem in Der Zelle und im Zentrum Zoo rum.
Dazu war ich viel mit Gleichgesinnten auf Demos unterwegs. dort geb es immer ein sehr starkes "Wir-Gefühl". Es fühlte ich alles so schön richtig und geil an.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.02.2022 21:09 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.02.2022 20:56 Uhr
In der Regel waren es Bücher.
Damals, als ich als Jugendliche noch grün war, waren es "Damals war es Friedrich" und "Die Wolke".
Später auf dem Weg nach rechts dann in erster Linie Ernst Jünger.

Dol2day hatte allerdings auch einen entscheidenden Einfluss, nicht immer zum Guten ;-)

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.02.2022 20:57 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.02.2022 20:57 Uhr
Nein. Das war ein langwieriger Prozess, der auf vielen kleinen und kleinsten Schlüsseln basiert.
13.02.2022 20:57 Uhr
Naja, nicht gerade eine politische Neuerfindung, aber dank Aleksandr Dugin kann ich jetzt den Kollektivismus tolerieren.
13.02.2022 21:04 Uhr
Zitat:
...aber dank Aleksandr Dugin kann ich jetzt den Kollektivismus tolerieren.


vorallem aber wohl den putinismus/nashismus...
13.02.2022 21:08 Uhr
Die Erkenntnis, dass ich meine zuweilen konservativen Wertvorstellungen nicht durch die Politik bzw. den Staat durchgesetzt sehen möchte.

Diesen Wechsel vom konservativen ins freiheitliche politische Lager kann ich aber nicht an einem konkreten Ereignis festmachen. Das war eher ein schleichender Prozess.
13.02.2022 21:10 Uhr
Ja. Kindheit und Jugend prägten das soziale Gewissen, der Job führte zur Einsicht, dass Gesetze und deren Einhaltung wichtig für eine Gesellschaft sind. Und zu welchen Ergebnissen liberale Politik führt. Dol spielte tatsächlich überhaupt keine Rolle dabei. Es war schlicht niemand hier, der politisch inspirierend war.
13.02.2022 21:11 Uhr
Eugen von Böhm-Bawerk, einer der Begründer der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, Zum Abschluss des Marxschen Systems - Standardtext zum Verständnis, warum der Marxismus bereits an der Wirtschaftstheorie scheitert.
13.02.2022 21:14 Uhr
Zitat:
Es war schlicht niemand hier, der politisch inspirierend war.


Nehme ich Dir nicht ab ;-)
13.02.2022 21:15 Uhr
Zitat:
Zitat:
...aber dank Aleksandr Dugin kann ich jetzt den Kollektivismus tolerieren.


vorallem aber wohl den putinismus/nashismus...


Da hast du ja teilweise recht. Putin ist meines Erachtens ein vorbildhafter Staatschef.
13.02.2022 21:16 Uhr
Zitat:
Putin ist meines Erachtens ein vorbildhafter Staatschef.


Das ist jetzt so wie bei den Deutschtürken, die alle Erdogan wählen, weil sie nicht unter ihm leben müssen ;-)
13.02.2022 21:18 Uhr
[/quote] ... Putin ist meines Erachtens ein vorbildhafter Staatschef. [/quote]

putin ist ein moechtegern-stalin, capo-di-capo der russischen oligarchen-mafia. aber sicher kein "staatschef"...
13.02.2022 21:20 Uhr
Ich habe alles Mögliche, sogar Xanthelasmen und so. Eine bestimmte politische Ausrichtung habe ich hingegen nicht. Ich bin mir bewusst, das verschiedene Majoritäten (nebst vielen Minoritäten, die gern zur Majorität auslaichen wollen) das degoutant, beängstigend und oder abseitig finden. Aber seht mal: Anaïs Nin fand es z.B. sehr wonnevoll, dass Henry Miller sich urinal in ihre Vagina entleert hat. Ist irgendwie auch nicht mehrheitsfähig. Solange man nicht bei Suhrkamp publiziert wird, bleibt das Leben unangenehm komplex und überall lauern Ambivalenzen, die dir irgendetwas zumuten wollen. Manchmal (!) ist dieser anhaltende Auffahrunfall, hier und da, auch ein Gewinn. Finde ich.
13.02.2022 21:43 Uhr
Ich glaube, dass für mich zwei Dinge ganz wesentlich waren:

1) Die Verweigerung des Wehrdienstes, die ich vor dem Einzug nicht formulieren konnte, sondern die mir erst bei der Bundeswehr in der Beobachtung von Kommando, Marschieren, und Schiessen klar wurde. Da die Verweigerung in der Bundeswehr vor einem Militärrichter stattfand, musste meine Begründung entsprechend gut sein und wurde quasi zur ersten Grundlage meiner politischen Identität.

2) Die Erkenntnis, dass die "alte" Bundesrepublik quasi gar nicht frei war, sondern über den Deutschlandvertrag in ihrer Souveränität eingeschränkt war. Dies im Zusammenhang mit der Stationierung von atomar bestückten Pershing-Raketen in Deutschland, die zwar vom Bundestag beschlossen wurde, aber keineswegs meine Zustimmung hatte.

Vieles - mit Ausnahme der Verweigung des Schießbefehls - sehe ich inzwischen anders, aber bis heute kann ich diese beiden Ereignisse als prägend für meine politische Identität spüren.
14.02.2022 00:32 Uhr
Nunja, es gab ein Aufwachsen in einem familiären Umfeld, in dem das stalinistische Unrecht grundsätzlich sehr präsent war. Und ein schulisches Umfeld, das dieses eher als "Beiwerk der Weltgeschichte" begriffen hat.

Ja, das war vielleicht meine Einstiegsdroge. Und es brauchte einen gewissen Erkenntnisprozess um zu verstehen, warum für viele "hiesige" die Aufarbeitung des NS-Unrechts so absolut zentral war. Nicht, dass ich jede Stilblüte der "Vergangenheitsbewältigung" für richtig halten würde. Aber ich verstehe jedenfalls mittlerweile, warum jemand, der seine Eltern im Verdacht hatte, unmittelbare Täter des Holocausts zu sein (oder vielleicht eine Gewissheit besitzt) wenig Denkraum zur Verfügung hatte, was anderes Unrecht angeht. Ein Trauma zu verstehen, heißt nicht, dass man jeden Umgang damit für vernünftig hält. Das ist der deutsche Umgang mit dem NS-Thema auch nicht. Aber doch, mir ist zuindest klar, wie die Dinge so wurden, wie sie sind. Und das befreit auch.
14.02.2022 00:39 Uhr
P.S. Gegen den Umgang war ich schon immer immun. Es hat auch immer zu mir dazu gehört, Freunde mit völlig anderen Ansichten zu haben, ja sogar genau deswegen mit jemandem befreundet zu sein, weil er einen geistig fordert und man ihn.
Und es war für mich nie ein Argument, Dinge nur deshalb nicht zu denken, "weil man so nicht denken darf". Egal bei welchem Thema.
Ein Mensch sollte durchaus im Denken einer Moral folgen. Aber diese Moral muss er selbst auf Grundlage rationaler Einsicht entwickeln und sollte sie sich nie von anderen vorgeben lassen.

Den Holocaust beispielsweise sollte man als Wahrheit anerkennen, weil sich durchaus gute Beweise dafür finden lassen, sogar wenn man dem Staat und verschiedensten anderen Institutionen misstraut. Man sollte ihn aber nicht nur deswegen als Wahrheit anerkennen, weil es verboten ist, ihn zu leugnen und man als Gläubiger einfach nur weniger Probleme kriegt. Das wäre billig.

So viel mal um das brisanteste Beispiel einer externen vs. internen Moral zu nehmen, wo schon genügenden Leuten egal welcher Couleur die Hutschnur hochgeht, wenn sie nur ein Signalwort lesen.
14.02.2022 00:55 Uhr
Zitat:
Zitat:
Putin ist meines Erachtens ein vorbildhafter Staatschef.


Das ist jetzt so wie bei den Deutschtürken, die alle Erdogan wählen, weil sie nicht unter ihm leben müssen ;-)


Na na na! Wollen wir doch nicht den Trottel aus Anatolien mit dem guten Wladimir vergleichen.
14.02.2022 04:36 Uhr
Die Einstiegsdroge wäre dann wohl das LO-Fest. Das erste das ich damals las war von Jack London "Die eiserne Ferse".
14.02.2022 04:42 Uhr
Zitat:
Zitat:
Zitat:
...aber dank Aleksandr Dugin kann ich jetzt den Kollektivismus tolerieren.


vorallem aber wohl den putinismus/nashismus...


Da hast du ja teilweise recht. Putin ist meines Erachtens ein vorbildhafter Staatschef.


Als ehemaliger KGBler weiß er seine Position für sich auszunutzen. ;)
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