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Fragenübersicht Lebt Habeck hier kommunistische Enteignungsphantasien aus?
1 - 20 / 27 Meinungen+20Ende
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13.06.2022 12:06 Uhr
Es wurde schon vor langer Zeit festgestellt, dass der Kraftstoffmarkt ein Oligopol ist und dass der freie Markt dadurch eingeschränkt ist, dass jeder die Preise von anderen abschreibt.

Diese Spielchen sind jetzt mit der nicht weitergereichten gesenkten Energiesteuer auf die Spitze getrieben worden.

Wenn dieses Verhalten zulasten der Verbraucher geht, muss eingeschritten werden. Irgendwann reicht es dann auch.
13.06.2022 12:06 Uhr
Nein. Die Situation erfordert leider radikalere Maßnahmen. Habeck geht genau in die richtige Richtung. Natürlich darf das nur temporär sein.
13.06.2022 12:13 Uhr
Man sieht direkt, dass da etwas nicht stimmt, wenn man die Diskussionen und die "Argumente" anschaut.

Bisher wurde immer der Ölpreis als Grund für Preisschwankungen genannt. Der Ölpreis ist heute (auch in Euro umgerechnet) nicht höher als 2008 und 2012, als Diesel 1,40 gekostet hat. Mit dem CO2-Preis wären wir bei 1,50.

Heute an der Tankstelle zahlt man aber (um die gesenkte Energiesteuer bereinigt) 2,10 €.

Und auf einmal kommen mysteriöse "gestiegene allgemeine Kosten" als Argument ins Spiel und der Ölpreis wird nicht mehr als Argument genannt.

Wenn ich einen Bäcker frage, warum das Brot teuer geworden ist, wird er mir konkret über hohe Stromkosten, höhere Löhne, höhere Preise für Mehl berichten, was alles auch nachvollziehbar ist.

Nur wenn es um Kraftstoffe geht, kommen mysteriöse Kostentreiber ins Spiel und da, wo ich den Kraftstoff kaufe (Tankstelle) verweigert man sich der Diskussion über die Preisgestaltung komplett ("die Preise werden von der Zentrale gemacht").
13.06.2022 12:29 Uhr
Teile der CDU/CSU haben vor den letzten Wahlen gewarnt, dass eine Wahl der FDP dazu führen könne, dass sozialistische Maßnahmen umgesetzt werden. Ich habe damals gedacht, dass man bei CDU/CSU jetzt vollkommen durchgedreht ist. Sozialismus und FDP haha, guter Witz.

Inzwischen kommt mir die damalige Warnung nicht mehr wie Wahnsinn, sondern realistisch vor.
13.06.2022 12:33 Uhr
Falls man sich über die Widersprüche der Mineralölwirtschaft genauer informieren möchte - z.B. hier:

https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/rotenburg-ort120515/interview-mit-markus-hoyer-zum-tankrabatt-nachfrage-regelt-den-preis-91603678.html

Leider ist das Interview schlecht, es wurde überhaupt nicht kritisch hinterfragt.

"Die Preisentwicklung wird einzig und allein durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage bestimmt"
-> Genau, deswegen sind die Preise nachts am höchsten.

"Und wenn am Tag der Senkung der Energiesteuer ein Embargo gegen russisches Öl verkündet wird, hat das enorme Auswirkungen auf den Preis,(...) Den höheren Preis, den wir bezahlen müssen, müssen wir an den Kunden weitergeben."
-> Welchen Einfluss das wohl auf den Kraftstoff, der längst eingekauft wurde und an der Tankstelle ist, weiß niemand.

"Wir bekommen keine Erstattung für die mit voller Versteuerung gekaufte Ware, die wir am 31. Mai noch in den Tanks hatten und am 1. Juni zum vergünstigten Steuersatz abgeben mussten. Es war für uns also eine logistische Herausforderung, alle Tankstellen punktgenau möglichst am 1. Juni mit neuer Ware zu beliefern."
-> Ach. Hier geht es dann auf einmal um Ware, die schon zu einem bestimmten Preis eingekauft wurde. Warum sind dann politische Aussagen nachträglich noch relevant?

"Dazu kommt, dass der Markt extrem transparent ist: Fast jeder Autofahrer hat eine Tank-App auf dem Handy und weiß jederzeit, wo die günstigste Tankstelle ist. Da würde jemand, der seine Preise unkontrolliert anhebt, ganz sicher auf seinem Sprit sitzen bleiben."
-> Deswegen finden Preisänderungen immer mit wenigen Minuten Zeitversatz an allen Tankstellen im Umkreis statt.

13.06.2022 12:35 Uhr
Zitat:
Sozialismus und FDP haha, guter Witz.
Dass der Markt bei der Mineralölwirtschaft gar nichts regelt, ist ziemlich offensichtlich.

Und wenn selbst der Autolobby-Verband ADAC sagt, dass der Sprit um ca. 20 Cent zu teuer ist, dann weiß man, dass das noch optimistisch formuliert ist.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.06.2022 12:36 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.06.2022 12:56 Uhr
Zitat:
Teile der CDU/CSU haben vor den letzten Wahlen gewarnt, dass eine Wahl der FDP dazu führen könne, dass sozialistische Maßnahmen umgesetzt werden. Ich habe damals gedacht, dass man bei CDU/CSU jetzt vollkommen durchgedreht ist. Sozialismus und FDP haha, guter Witz.

Inzwischen kommt mir die damalige Warnung nicht mehr wie Wahnsinn, sondern realistisch vor.


Daran hat die FDP keine Schuld, hier eine Korrektur des Marktversagens (Oligopol, Kartell) vom Staat machen zu lassen ist einfach nur rational. Auch wenn die Methodenkiste aus dem Sozialismus kommt. Zeigt im Übrigen auch, dass die FDP nicht dogmatisch an der Selbstregulierung des Marktes festhält, sondern sich durchaus der Ordnungspolitik als Element der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet fühlt.
13.06.2022 14:00 Uhr
Es wird im einzelnen zu überprüfen sein, wie die Vorschläge des Ministers, gegossen in ein detailliertes Eckpunktepapier oder einen Gesetzesentwurf, aussehen werden. Der FDP-Abgeordnete Houben etwa hat ja heute schon darauf hingewiesen, dass es bei der konkreten Ausgestaltung viele Verästelungen gibt.

Besonders wichtig wird aus meiner Sicht sein, den Gesetzesentwurf so zu gestalten, dass daraus nicht eine ganz allgemeine Beweislastumkehr mit schwerwiegenden Rechtsfolgen resuliert. Dies erfordert genaue gesetzgeberische Arbeit.

Ansonsten kann ich sagen: Die FDP hat aus meiner Sicht in dieser Bundesregierung bereits viel Schlimmes verhindert, ich bin zufrieden.
13.06.2022 14:14 Uhr
Ein Blick ins Ausland kann manchmal ganz lohnenswert sein. Auch in Italien wird Kraftstoff subventioniert. Benzin liegt bei ca. 2, 05 Euro und Diesel bei 2,00 Euro. Ich sehe es nicht so, dass die Preise in D zu hoch sind. Ölpreis, Produktions- und Transportkosten sind einfach zuletzt stark gestiegen.
13.06.2022 14:35 Uhr
Zitat:
Ölpreis
Der liegt nicht höher als in den Rekordjahren 2008 und 2012 (auch wenn man ihn in Euro umrechnet).
13.06.2022 14:39 Uhr
Zitat:
Ich sehe es nicht so, dass die Preise in D zu hoch sind


Dann kannst du sicher auch begründen, warum der Preis in Deutschland seit Kriegsgbeinn stärker gestiegen ist als in anderen Ländern - in Deutschland um fast 40 Cent, in Italien nur um 5 Cent.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/spritpreis-diesel-ukraine-krieg-101.html

Ups.
13.06.2022 14:47 Uhr
Zitat:
in Deutschland um fast 40 Cent, in Italien nur um 5 Cent.


Der Literpreis (Benzin) lag nach Beginn der Subventionen in Italien (müsste jetzt googeln, wann es war) bei 1,66 bis 1,75. Die Preise haben vor allem in den letzten vier Wochen in Italien wieder stark angezogen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 13.06.2022 14:47 Uhr. Frühere Versionen ansehen
13.06.2022 15:03 Uhr
Zitat:
stark angezogen.
Du hast den Link zur Tagesschau nicht gelesen...
13.06.2022 15:15 Uhr
Zitat:
Du hast den Link zur Tagesschau nicht gelesen...


Ja und das ist definitiv Unsinn. Könnte ich anhand meiner Tankquittungen allein widerlegen.
13.06.2022 15:24 Uhr
Zitat:
Der Literpreis (Benzin) lag nach Beginn der Subventionen in Italien (müsste jetzt googeln, wann es war) bei 1,66 bis 1,75. Die Preise haben vor allem in den letzten vier Wochen in Italien wieder stark angezogen.


Ich bin immer wieder in Italien gewesen in den letzten Wochen. Vor dem Krieg galt die Faustregel, dass Italien vom Sprit deutlich teurer war als Deutschland. Ca. 10-20 Cent. Wenn man das mit der jetzigen Situation vergleicht, wo die Preise etwa gleichauf liegen, dann ist die Preissteigerung in Deutschland deutlicher gewesen. Wenn man allerdings die Situation in den letzten 1-2 Monaten vergleicht, dann hatte Italien tatsächlich einen deutlicheren Preissprung.

Sowieso, ich glaube die Mineralölkonzerne legen sich hier Ausreden zurecht. Sowohl für Deutschland als auch für Italien kann man eine sehr große Abhängigkeit von Russland konstatieren. Also kann man damit dann besonders hohe Preissteigerungen rechtfertigen.

Schwer zu sagen wie die Kalkulation bei den Konzernen ist, aber auch Frankreich hat in den letzten Wochen deutliche Preissteigerungen. Vielleicht wirkt der Tankrabatt ja doch und ohne wären wir bei 2,30. Das wäre dann wieder der alte Abstand zu den französischen (und teilweise italienischen) Preisen.
13.06.2022 16:17 Uhr
Zitat:
Ich bin immer wieder in Italien gewesen in den letzten Wochen. Vor dem Krieg galt die Faustregel, dass Italien vom Sprit deutlich teurer war als Deutschland. Ca. 10-20 Cent. Wenn man das mit der jetzigen Situation vergleicht, wo die Preise etwa gleichauf liegen, dann ist die Preissteigerung in Deutschland deutlicher gewesen. Wenn man allerdings die Situation in den letzten 1-2 Monaten vergleicht, dann hatte Italien tatsächlich einen deutlicheren Preissprung.

Sowieso, ich glaube die Mineralölkonzerne legen sich hier Ausreden zurecht. Sowohl für Deutschland als auch für Italien kann man eine sehr große Abhängigkeit von Russland konstatieren. Also kann man damit dann besonders hohe Preissteigerungen rechtfertigen.

Schwer zu sagen wie die Kalkulation bei den Konzernen ist, aber auch Frankreich hat in den letzten Wochen deutliche Preissteigerungen. Vielleicht wirkt der Tankrabatt ja doch und ohne wären wir bei 2,30. Das wäre dann wieder der alte Abstand zu den französischen (und teilweise italienischen) Preisen.



Also, ca. Mitte April wurden hier die Subventionen umgesetzt. Man lag vorher für den Liter Normalbenzin bei ca. 2,15 bis 2,35, je nach Anbieter. Nach Beginn der Preissubvention ging der Preis runter auf 1,67 bis 1,77. Seitdem stieg er stetig an, bis die letzten drei bis vier Woche der Preis schneller stieg und plötzlich jetzt vor ca. einer Woche die Schallgrenze von 2,00 EUR wieder überschritten wurde.

13.06.2022 16:38 Uhr
Zitat:
Seitdem stieg er stetig an, bis die letzten drei bis vier Woche der Preis schneller stieg und plötzlich jetzt vor ca. einer Woche die Schallgrenze von 2,00 EUR wieder überschritten wurde.
Du weißt halt nicht, was die Ursache für den Anstieg ist.

Angesichts des Ölpreises, der nicht höher ist als in den ersten Tagen des Krieges oder 2008/2012, ist meine Prognose, dass es sich auch in Italien um Spielchen der Mineralölkonzerne handelt.

Die wissen auch, dass ihr Geschäft endlich ist, nachdem die EU das Verbrenner-Verbot beschlossen hat und so nehmen sie das Geld mit, wo immer sie es bekommen können.

Und wenn man sieht, dass praktisch alle Medien immer noch dem Märchen anhängen, dass die Preise am hohen Ölpreis liegen würden und mit Habeck jetzt erstmals ein Politiker hier Grenzen ziehen will, muss man einfach sagen, dass der politische und öffentliche Druck auf diese Konzerne noch lange nicht groß genug ist.
13.06.2022 17:17 Uhr
Zitat:
Du weißt halt nicht, was die Ursache für den Anstieg ist.

Angesichts des Ölpreises, der nicht höher ist als in den ersten Tagen des Krieges oder 2008/2012, ist meine Prognose, dass es sich auch in Italien um Spielchen der Mineralölkonzerne handelt.

Die wissen auch, dass ihr Geschäft endlich ist, nachdem die EU das Verbrenner-Verbot beschlossen hat und so nehmen sie das Geld mit, wo immer sie es bekommen können.

Und wenn man sieht, dass praktisch alle Medien immer noch dem Märchen anhängen, dass die Preise am hohen Ölpreis liegen würden und mit Habeck jetzt erstmals ein Politiker hier Grenzen ziehen will, muss man einfach sagen, dass der politische und öffentliche Druck auf diese Konzerne noch lange nicht groß genug ist.


Aha. Ja nun, jedenfalls frage ich mich, warum man in Deutschland denkt, dass der Liter Super 40 Cent weniger als in Italien kosten soll.

Man hat alles getan, den Ölpreis, als auch die Kosten der Raffinierung massiv in die Höhe zu treiben. Transportiert werden muss das Zeug auch noch. Dann denkt man sich, das Barrel lag mal irgendwann 2008/2012 ganz kurfristig ebenso hoch, wie jetzt schon relativ dauerhaft. Aber damals kostete der Liter nur 1,65 EUR. Da kann was nicht stimmen. Also enteignen wir die Mineralölkonzerne und stellen dann fest, dass es noch teurer wird oder wie?
13.06.2022 17:21 Uhr
Zitat:
Transportiert werden muss das Zeug auch noch.
Jep. Deswegen ist der Sprit in Karlsruhe direkt neben der Raffinerie deutlich teurer als 50-70 km weiter weg.
Und in Mannheim ist der Sprit deutlich teurer als in Ludwigshafen, obwohl die Städte ein paar hundert Meter voneinander "entfernt" sind.

Zitat:
jedenfalls frage ich mich, warum man in Deutschland denkt, dass der Liter Super 40 Cent weniger als in Italien kosten soll.
Wie groß ist der Unterschied, wenn man alle Steuern rausrechnet?
13.06.2022 17:22 Uhr
Und um zum Thema zurückzukommen. Wenn die Tagesschau behauptet, der Benzinpreis sei seit Beginn der Ukrainekrise in Italien nur um 5 Cent gestiegen, ist das reine Irreführung.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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