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Fragenübersicht Diente die methodische und fortschreitende soziale Ausgrenzung und Verdrängung der Juden in Nazideutschland dazu, diese sozial sterben zu lassen, um sie danach umso leichter körperlich zu beseitigen?
1 - 20 / 23 Meinungen+20Ende
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01.03.2023 15:27 Uhr
Das ist jetzt aber nicht wirklich eine neue Erkenntnis.
01.03.2023 15:51 Uhr
Zitat:
Das ist jetzt aber nicht wirklich eine neue Erkenntnis.



Es ist in dem Sinne vielleicht neu, als dass sich die entrechteten und ausgegrenzten Menschen selbst schon wie Tote vorkamen, weil sie von jeglicher Existenz abgeschnitten wurden. Die Aufforderung, sich zum Abtransport irgendwo einzufinden, wurde dann befolgt, weil es nichts mehr gab, was diese Leute innerlich am Leben erhielt.

Es ist ja kaum vorstellbar, wie tief und systematisch die Entrechtung diese Menschen von allem Abschnitt, was wir unter "Existenz" verstehen.
01.03.2023 16:19 Uhr
Die eigentliche Tragödie ist, dass die meisten Opfer aus der repressiven Welt der jüdischen Gemeinden in die offene und freie Welt kommen wollten, wie sie Wilhelm II. versprochen und auch geöffnet hatte. Vor diesem Hintergrund ist Hitler mit seiner Mordvision eben auch ein Ergebnis der Revolution vin 1918. Mit Wilhelm II. als oberstem Schutzherren der jüdischen und aller anderen Minderheiten wäre das Unheil nie passiert.
01.03.2023 16:38 Uhr
Zitat:
Mit Wilhelm II. als oberstem Schutzherren der jüdischen und aller anderen Minderheiten wäre das Unheil nie passiert.


Aha. Der, in dessen Verantwortungsbereich die berüchtigte "Judenzählung" im Deutschen Heer 1916 angeordnet und durchgeführt wurde? Und derjenige, der für sein Unglück die "Juden" verantwortlich machte?

Die deutschen Juden brauchten keinen Schutz-Herren, sie brauchten eine liberale, rechtsstaatliche Ordnung, die sie wie jeden anderen Menschen in dessen Geltungsbereich schützt. Und das fehlte im Deutschland, sowohl im Kaiserreich als auch in dessen Nachfolgestaaten. Ralph Giordano sprach hier vom "Verlust der humanen Orientierung".
01.03.2023 16:48 Uhr
Zitat:
Von: Elblotse1910

Zitat:
Mit Wilhelm II. als oberstem Schutzherren der jüdischen und aller anderen Minderheiten wäre das Unheil nie passiert.

Aha. Der, in dessen Verantwortungsbereich die berüchtigte "Judenzählung" im Deutschen Heer 1916 angeordnet und durchgeführt wurde?


Ja und? Damit konnten antisemitische Klischees widerlegt werden.

Zitat:
Und derjenige, der für sein Unglück die "Juden" verantwortlich machte?


Treitschke? Bitte genau nachlesen, was er sagt.

Zitat:
Die deutschen Juden brauchten keinen Schutz-Herren...


Quatsch. Seit Karl dem Großen haben sie stets einen Schutzherren gebraucht und es war gut, einen echten Schutzherren zu haben.

Zitat:
... sie brauchten eine liberale, rechtsstaatliche Ordnung,...


Für die hatte das 2. Reich unter Führung des liberalen Preußens doch gerade gesorgt. Nicht gewußt?

Zitat:
... die sie wie jeden anderen Menschen in dessen Geltungsbereich schützt....


Eine abstrakte Vorstellung bringt gar nichts. Die Regierung muss sich aktiv und real vor bedrohte Menschen stellen.

Zitat:
Und das fehlte im Deutschland, sowohl im Kaiserreich als auch in dessen Nachfolgestaaten.


So ein Unfug. Du hast schlicht keine Ahnung von der Wilhelmischen Epoche und beziehst deine "Bildung" aus irgendwelchen abstrusen Narrativen.

Zitat:
Ralph Giordano sprach hier vom "Verlust der humanen Orientierung".


Giordano ist ein intellektuelles Heißluftgebläse und hat nicht kapiert, dass es sich um Effekte der Revolution von 1918 gehandelt hat. Er fremdelt ja auch mit der Demokratie und dem Wahlrecht, wenn es ihm gerade unbequem wird. Ein Irrläufer, aber keine Autorität.

01.03.2023 16:51 Uhr
"Ja und? Damit konnten antisemitische Klischees widerlegt werden."

Damit wurde gar nichts "widerlegt", weil das nie veröffentlicht wurde.
01.03.2023 16:51 Uhr
@*PogoHeil*

Ist OK. Da Du eine andere Auffassung als die Deine auf schlichtes Unwissen zurückführst, erübrigt sich jede weitere Diskussion.

Viel Spaß noch bei den Selbstgesprächen.
01.03.2023 16:51 Uhr
"Für die hatte das 2. Reich unter Führung des liberalen Preußens doch gerade gesorgt."

Nope. Dafür hatte schon Napoleon gesorgt.
01.03.2023 19:44 Uhr
Ja klar. Wer nicht mehr als Mensch angesehen wird, wird leichter verletzt oder getötet.
Funktioniert übrigens auch heute wieder: nach der Entmenschlichung als "Nazi" kommt anschließend die "Hammerbande" und das Mitleid mit den Verletzten hält sich in Grenzen.
Das soll im übrigen kein Vergleich sein, sondern nur eine allgemeingültige Prinzipfeststellung.
02.03.2023 13:34 Uhr
Zitat:
Ja klar. Wer nicht mehr als Mensch angesehen wird, wird leichter verletzt oder getötet.
Funktioniert übrigens auch heute wieder: nach der Entmenschlichung als "Nazi" kommt anschließend die "Hammerbande" und das Mitleid mit den Verletzten hält sich in Grenzen.
Das soll im übrigen kein Vergleich sein, sondern nur eine allgemeingültige Prinzipfeststellung.


@Tilia

Alberner Blödsinn.
02.03.2023 15:18 Uhr
@Tilia

Du willst sagen, dass man dir wegen deiner durchlebten Unbequemlichkeiten irgendwann mal einen Stolperstein setzten müsste?

02.03.2023 15:55 Uhr
Was heißt "sozial sterben" lassen?
02.03.2023 16:26 Uhr
Zitat:
Was heißt "sozial sterben" lassen?


@sic!

Man kann sich natürlich auch blöd stellen, nicht wahr?
02.03.2023 17:03 Uhr
Zitat:
"Für die hatte das 2. Reich unter Führung des liberalen Preußens doch gerade gesorgt."

Nope. Dafür hatte schon Napoleon gesorgt.


Wiederum nein, das hatten ebenso formal bereits die Jakobiner in die Welt gestottert. Freilich auf ihre Art, genau wie Napoleons grosstuerisches Gelüge auch für den A... war. Die reale Umsetzung der Judenemanzipation in Mitteleuropa kam mit Preußen und Bismarck.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.03.2023 17:07 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.03.2023 17:07 Uhr
Zitat:
Ja klar. Wer nicht mehr als Mensch angesehen wird, wird leichter verletzt oder getötet.
Funktioniert übrigens auch heute wieder: nach der Entmenschlichung als "Nazi" kommt anschließend die "Hammerbande" und das Mitleid mit den Verletzten hält sich in Grenzen.
Das soll im übrigen kein Vergleich sein, sondern nur eine allgemeingültige Prinzipfeststellung.


Bist du die Jana aus Kassel?
02.03.2023 17:08 Uhr
Bist du die Jana aus Kassel?

Nö, isse tatsächlich nicht.
02.03.2023 17:11 Uhr
Zitat:
Von: Elblotse


@*PogoHeil*

Ist OK. Da Du eine andere Auffassung als die Deine auf schlichtes Unwissen zurückführst, erübrigt sich jede weitere Diskussion.

Viel Spaß noch bei den Selbstgesprächen.


Gleichfalls.

Wenn ich mir mal ahistorisches ideologisches Geblubbere anhören will, kann ich beim örtlichen MLPD-Komiker anrufen.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.03.2023 17:15 Uhr. Frühere Versionen ansehen
02.03.2023 17:56 Uhr
Zitat:
Du willst sagen, dass man dir wegen deiner durchlebten Unbequemlichkeiten irgendwann mal einen Stolperstein setzten müsste?


Nein. Hatte bisher keine physische Versehrung und außerdem finde ich das Prinzip "Stolperstein" sowieso nicht sinnvoll, egal, um welche Opfer es gehen würde.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 02.03.2023 18:01 Uhr. Frühere Versionen ansehen
03.03.2023 07:17 Uhr
Zitat:
Zitat:
Du willst sagen, dass man dir wegen deiner durchlebten Unbequemlichkeiten irgendwann mal einen Stolperstein setzten müsste?


Nein. Hatte bisher keine physische Versehrung und außerdem finde ich das Prinzip "Stolperstein" sowieso nicht sinnvoll, egal, um welche Opfer es gehen würde.


@Tilia

Du findest ohnehin alles "nicht sinnvoll", was Leute tun, die nicht gerade Blut und Boden 24 Stunden täglich im Sinn haben. Ich verstehe.
03.03.2023 07:21 Uhr
Zitat:
Hatte bisher keine physische Versehrung und außerdem finde ich das Prinzip "Stolperstein" sowieso nicht sinnvoll, egal, um welche Opfer es gehen würde.


Die jüdische Gemeinde in unserer Stadt würde sich gerne mit Dir unterhalten. Stehst Du für eine Diskussion auf dem Podium über Sinn und Unsinn von Stolpersteinen als erinnernde Mahnmale zur Verfügung?
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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