Warum sind einige Menschen eigentlich so anfällig für Verschwörungstheorien?

Je mehr Skandale es in der Politik gibt, für desto verkommener hält der Bürger die Politiker. Desto mehr Vertuschung und Verschwörung traut er ihnen zu.

Ich bin davon überzeugt, dass einige Verschwörungstheorien auch etwas Wahres an sich haben (Kennedy: Einzeltäter? Barschel: Selbstmord?). Aber es wird halt immer absurder, wenn man an Chemtrails oder den Blödsinn mit dem Kinderschänderring um Hillary Clinton denkt. Aliens sollen da ja auch noch im Spiel sein.

Oft ist es auch so, dass die Regierung gerade mit ihrem Verhalten Verschwörungstheorien geradezu provoziert. Schnell hat man bei 9/11 am Pentagon aufgeräumt. Oder fadenscheinige Ausreden für Haiders Aufenthalt in einer Schwulendisco vorgeschoben. Und natürlich die Posse mit der Löwin.

Zu dem Löwen kann man auch sagen: So What? Plüschteddy vom Linnemann, um ne Schlagzeile zu holen. Next.

Und ob Haider in einer Schwulendisco ist oder nicht - das interessiert nur Leute, die das für anstößig halten. Mir ist egal, in welche Disco er geht, seine wahren Defizite hatte er im politischen Bereich.

Damit hast du Recht, aber in rechtsnationalen Kreisen war das natürlich ein Tabu. Nun ja, wie ich sagte, das war ein Fall, wo die Vertuschung durch die Behörden (wenn ich mich nicht irre gab es eine einstweilige Verfügung, die durch Haiders Witwe erwirkt wurde, dass das unter dem Teppich bleibt) erst das ganze Gerede von Mossad usw ermöglicht haben. Hätten die Ermittler im Abschlussbericht gesagt, 2,5 Promille, die hat er sich in dieser Disco angesoffen, dann hätte keiner mit solchen Geschichten kommen können.

Ich frage mich allerdings, warum manche Leute nicht sagen können "man weiß es nicht, ich weiß es nicht. Irgendwann wird man es vielleicht erfahren." Und fertig.

Angeborene Neugier. Ich will z.B. immer noch gerne wissen, ob es damals der Stegner war, der Heide Simonis gestürzt hat. Etwas Unklares oder Geheimes weckt in mir immer sofort Neugier.