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Fragenübersicht [Opposition: Themenschwerpunkt]: Verfehlt die Einkommensteuer in Deutschland in der jetzigen Form nicht absolut ihr Ziel?
1 - 8 / 8 Meinungen
14.11.2023 15:07 Uhr
Zantafio bittet wieder um Hilfe: Kann bitte jemand die Umfrage ohne dieses "nicht" formulieren, damit auch ich es verstehe?
14.11.2023 15:16 Uhr
Danke für die schöne Umfrage Phil1.

Die Frage der Steuergerechtigkeit und wie diese gegeben ist, ist natürlich wichtig.

Auch die Frage, wie treffsicher die Umverteilung immer ist.
14.11.2023 18:04 Uhr
Die progressive Einkommensteuer besteht nicht primär zum Ausgleich von Vermögensungleichheiten. Ihre Ausgestaltung liegt im Prinzip der Leistungsfähigkeit begründet. Das ist etwas anderes. Für mich beginnt da schon der Fehler, wenn man annimmt, die Einkommensteuer sollte eine Lenkungssteuer sein.
14.11.2023 18:31 Uhr
Zitat:
Für mich beginnt da schon der Fehler, wenn man annimmt, die Einkommensteuer sollte eine Lenkungssteuer sein.

Sehe ich genauso.

Wenn die Lohn- und Einkommensteuer etwas lenken würde, dann den Willen, zu arbeiten oder anders, ohne Transferleistungen des Staates, ein Einkommen zu erzielen. Schließlich "bestraft" sie vor allem die Leistungsträger und würde sie motivieren, weniger zu arbeiten oder Steuerschlupflöcher zu suchen und zu nutzen.
14.11.2023 20:11 Uhr
> Ihre Ausgestaltung liegt im Prinzip der Leistungsfähigkeit begründet.

Eine Lenkungssteuer ist sie nicht, was soll sie auch lenken?

Allerdings ist das mit der Leistungsfähigkeit so eine Sache. Der Spitzensteuersatz suggeriert, dass ein Spitzeneinkommen vorliegt, was aber nicht der Fall ist. Heute ist ab knapp 63 k€ der Spitzensteuersatz fällig, das ist meilenweit von einem Spitzengehalt entfernt. Das ist näher am Durchschnittsgehalt eines Vollzeitarbeitnehmers.

Wenn man sich anschaut, wie sich der Spitzensteuersatz entwickelt hat, so war er 1975 ab 130 kDM fällig, 1990 ab 120 kDM (beides sicher Sptitzeneinkommen) und im Jahr 2023 eben ab 63 k€.

Die Steuerkurve hätte seit Jahren entsprechend der Inflation und entsprechend der Gehaltserhöhungen nach rechts verschoben werden müssen, so dass auch heute der Spitzensteuersatz ab Spitzeneinkommen erhoben wird.
15.11.2023 00:20 Uhr
Zantafio und pacific haben es ja richtig gesagt. Selbst wenn man das Prinzip der Leistungsfähigkeit als primäre Daseinsberechtigung für die Einkommensteuer nimmt, kommt das nicht hin. Sie greift in der Mittelschicht bei den Arbeitnehmern viel zu stark ein und durch ihre Ausgestaltung werden die wirklich Leistungsfähigen eingeladen, sie zu vermeiden.

Ich sehe nur zwei Möglichkeiten. Entweder die konsequente Aufhebung der steuerlichen Ungleichbehandlung privater und betrieblicher Einkommen und Ausgaben, also das Schließen aller Steuerschlupflöcher und Absetzungsmöglichkeiten, so dass die Steuer nicht mehr umgehbar ist, da sie in gleicher Höhe auch auf die betrieblichen Einnahmen anfällt. Oder komplett Tabula Rasa, Abschaffung der Einkommensteuer, dafür entsprechende Erhöhung der Konsumsteuern (v.A. Mehrwert- bzw Umsatzsteuer). Wäre krisenstabiler, schwerer zu umgehen und würde die Personalkosten in den Unternehmen senken, so dass mehr Personen eingestellt werden können.
15.11.2023 15:46 Uhr
Zitat:
Oder komplett Tabula Rasa, Abschaffung der Einkommensteuer, dafür entsprechende Erhöhung der Konsumsteuern (v.A. Mehrwert- bzw Umsatzsteuer).

Einen entsprechenden Vorschlag hat vor laaanger Zeit mal das Öko-Institut in Freiburg vorgestellt.
15.11.2023 17:32 Uhr
Zitat:
Einen entsprechenden Vorschlag hat vor laaanger Zeit mal das Öko-Institut in Freiburg vorgestellt.


Götz Werner geht bei dem Finanzierungskonzept für sein Grundeinkommen den selben Weg. Und man kann noch weiter gehen. So hat die österreichische Schule (Hayek) unter Berufung auf Adam Smith postuliert, dass einkommensabhängige Steuern ein ungerechtfertigt starker Eingriff in die freie Preisbildung am Markt sind und grundsätzlich zu Effizienzverlusten führen.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
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