Hinweis für Gäste
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, musst Du angemeldet sein.
Hier geht es zur Anmeldung.
Noch kein Mitglied? Starte hier!.
Fragenübersicht Milliardengewinn bei RWE trotz Energiekrise: ist das Konzept einer Übergewinnsteuer auch angesichts der desolaten Haushaltslage noch länger von der Hand zu weisen?
1 - 15 / 15 Meinungen
06.12.2023 14:39 Uhr
Ja, obwohl es einem schon manchmal richtig schweinisch vorkommen kann, wie da manchmal abkassiert wird.

Bloß möchte ich auch nicht, daß bei mir eine Ausnahme gemacht wird, wenn ich beim Lotto zufällig nicht den normalen Hauptgewinn, sondern einen riesigen Jackpot gewinne.
06.12.2023 14:52 Uhr
Zitat:
Ja, obwohl es einem schon manchmal richtig schweinisch vorkommen kann, wie da manchmal abkassiert wird.

Bloß möchte ich auch nicht, daß bei mir eine Ausnahme gemacht wird, wenn ich beim Lotto zufällig nicht den normalen Hauptgewinn, sondern einen riesigen Jackpot gewinne.


Glaube nicht, dass eine auf Konzerne anwendbare Übergewinnsteuer auf Glücksspielgewinne von Einzelpersonen angewandt wird.
06.12.2023 15:35 Uhr
Nein, das möchte ich nicht. Die Unternehmen brauchen die Gewinne um in erneuerbare Energieen und Forschung in Speichermedien zu investieren.

Des Weiteren, jedes Festlegen einer Grenze ist willkürlich und öffnet Ungerechtigkeiten Tür und Tor.
06.12.2023 19:27 Uhr
Ich weiß auch nicht, warum das einfach stillschweigend begraben wurde. Dabei zeigt das Beispiel im Hintergrund sowie die immernoch nicht marktgerechten Benzinpreise, dass hier weiterhin die Situation kartellhaft ausgenutzt wird. Im Einzelhandel haben wir einen intakteren Markt, und allmählich gehen die Preise auch wieder etwas runter. Aber im Energiesektor läuft da noch nichts.
06.12.2023 19:35 Uhr
Das ist einer der Bereiche, wo der Markt überhaupt nicht funktioniert.

Solange das so ist und die Unternehmen (wie auch die Mineralölkonzerne) exorbitante Gewinne einstreichen, muss eben der Staat eingreifen und das ganz besonders wenn er der Ansicht ist, er hat ein Haushaltsproblem.
06.12.2023 19:43 Uhr
> Die Unternehmen brauchen die Gewinne um in erneuerbare Energieen und Forschung in Speichermedien zu investieren.

Wie viel Geld investiert RWE in diese Themenfelder und wie sind die Ergebnisse?
06.12.2023 19:44 Uhr
@ pacific: Und das ist auch völlig vereinbar mit den Idealen der Sozialen Marktwirtschaft. Eine aktive Wettbewerbspolitik mit einem streng durchgesetzten Kartellverbot war der Grundpfeiler bei Erhard neben der Nichteinmischung des Staates in die Preisbildung.
07.12.2023 00:46 Uhr
Zitat:

Wie viel Geld investiert RWE in diese Themenfelder und wie sind die Ergebnisse?


Von Ergebnissen steht da nichts, aber die Investitionsvolumina stehen in deren eigener Propaganda:

https://www.rwe.com/presse/rwe-ag/2023-11-28-rwe-steigert-investitionen-in-energiewende-deutlich/

Wobei dann schon die Frage ist, was da alles reingerechnet ist, ob das reale Zahlen oder aufgehübschte sind.

Will sagen: eine Übergewinnsteuer macht dann Sinn, wenn in einem ausgereiften Geschäftsmodell, in das nichts mehr investiert wird, einfach nur noch übermäßige Gewinne abgeschöpft werden. Bei RWE also im Bereich der Braunkohleverstromung, wobei der Staat daran ja nicht unbeteiligt ist, weil er das Vorhalten von Kapazitäten finanziert, so dass auch Uraltblöcke im Winter zur Stromproduktion wieder hochgefahren werden.
07.12.2023 09:20 Uhr
Ich bin ja einer stärkeren Besteuerung der großen Konzerne nicht abgeneigt aber mir konnte noch niemand plausibel erklären, was ökonomisch der Unterschied zwischen Gewinn und Übergewinn sein soll.
07.12.2023 10:03 Uhr
Einen Übergewinn gibt es ökonomisch auch nicht, weil ja Gewinnmaximierung ein unternehmerisches Ziel ist.

Nur reden wir halt beim Strom und Gas von einer notwendigen Grundversorgung der Bevölkerung. Und da ist dieses Konstrukt fehl am Platze. Das liegt aber weniger an den bösen Konzernen, die ihre Möglichkeiten nutzen, als an der Struktur der Energieversorgung in Deutschland, die "historisch gewachsen" ist, wie mein Arbeitgeber aus dem Nicht-Energiebereich das immer nennt, wenn Sachen so sind, wie sie sind und niemand mehr weiß, warum sie so sind, wie sie sind, sie aber keinesfalls veränderbar sind.

Insofern ist das ein riesiger Webfehler. Eigentlich müsste die Versorung mit Energie eine öffentliche Aufgabe sein, die nur kostendeckend arbeiten dürfte. Bei Friedhofsverwaltungen bekommen wir das hin, bei einer Energieversorgung, die wir jeden Tag brauchen nicht. Dann hätten wir in dem Bereich weder Gewinne noch "Übergewinne"- was am ehesten enorm hohe Gewinne bei minimalem Aufwand sind. Ich hab meine Meinung dazu, wie RWE die Blöcke wartet, die nur im Winter noch in Betrieb geben. Und abgeschrieben sind die schon ewig und 3 Tage.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.12.2023 10:17 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.12.2023 11:53 Uhr
Ich bin nach wie vor für eine Übergewinnsteuer. Gerade angesichts des Desasters im Bundeshaushalt wäre jetzt eine Gelegenheit, mal ein wenig an den Verfassungsgrundsatz "Eigentum verpflichtet" zu denken.
Aber ich wette, diese Regierung wird es genauso halten, wie alle anderen vorher: Man wird bei denen zugreifen die ohnehin wenig haben.

Diese Meinung wurde zuletzt geändert am 07.12.2023 11:54 Uhr. Frühere Versionen ansehen
07.12.2023 16:10 Uhr
Die Übergewinnsteuer für Nutznießer von Krisen war fachlich nie vom Tisch. Wer Notlagen ausnützt, in Krisen zu Lasten der Bevölkerung die Preise treibt, und auch hohe Gewinne spekuliert, sollte abgeschöpft werden.

Dieses Prinzip sollte auf Krisengewinnler und ihre Krisenspekulationsgewinne angewendet werden.
07.12.2023 16:14 Uhr
Zitat:
Ich weiß auch nicht, warum das einfach stillschweigend begraben wurde.


Robert Habeck hat ein Hirn-Leck?

Nein, ernsthaft: Das war Absicht, weil man die Konzerne begünstigen wollte. Korruption im Grunde, ebenso wie bei der Auszahlung ("Erstattung") irgendwelcher fiktiver Umsätze(!) für MacDonalds und Starbucks, während man kleinere Gastronomen und Hausbrauer über die Klinge hat springen lassen...

Zitat:
Dabei zeigt das Beispiel im Hintergrund sowie die immernoch nicht marktgerechten Benzinpreise, dass hier weiterhin die Situation kartellhaft ausgenutzt wird. Im Einzelhandel haben wir einen intakteren Markt, und allmählich gehen die Preise auch wieder etwas runter. Aber im Energiesektor läuft da noch nichts.


Diagnose: Die Bundesregierung ist korrupt.
07.12.2023 16:18 Uhr
Zitat:
Einen Übergewinn gibt es ökonomisch auch nicht, weil ja Gewinnmaximierung ein unternehmerisches Ziel ist.


Das Gegenteil ist richtig. Es handelt sich um Übergewinne in Krisensituationen außerhalb der üblichen stabilen marktwirschaftlichen Verhältnisse und Mechanismen. Wir bewegen uns hier nämlich in der volkswirtschaftlichen Betrachtung.

Abgesehen davon: Es geht bei der Bezeichnung "Übergewinn" schon historisch um marktwirtschaftlich ungerechtfertigte Gewinne aus (Krisen-)Spekulationen bzw. aus der Aushebelung seriöser Marktverhältnisse.




07.12.2023 16:19 Uhr
Zitat:
Ich bin ja einer stärkeren Besteuerung der großen Konzerne nicht abgeneigt aber mir konnte noch niemand plausibel erklären, was ökonomisch der Unterschied zwischen Gewinn und Übergewinn sein soll.


Ordoliberales Konzept. Siehe meine Beiträge weiter oben.
  GRUENE   IDL   SII, KSP   FPi
  CKP, KDP   UNION   NIP   PsA
  LPP   Volk, Sonstige
Fragenübersicht
1 - 15 / 15 Meinungen